Suche Erfahrungswerte bei Knochenmetastasen nach Prostata Ca...

[Sabine30]

Hallo,

ich suche nach allgemeinen Erfahrungswerten bezüglich Knochenmetastasen nach Prostata Ca. Es geht dabei um meinen Vater, der gerade mal 57 Jahre alt ist und ein absoluter Kämpfer in Sachen Gesundheit...

Kurz zur Vorgeschichte:

2000 Prostata Ca, radikale Prostataektomie etc... Lymph oder uml. Gewebe waren nicht betroffen...

2004 rezidiv Tumor in der Blase - Entfernung des Tumors mit anschließend ca. 40 Bestrahlungen.

Zwischenzeitlich zeigten sich immer normwertige psa Werte

im Sep. 07 psa - 2,0
im Feb. 08 psa - 67 !!!!

Dg. Metastasen in der Wirbelsäule, Schulterblatt und Rippen, wir haben mit Flutamid als Hormontherapie angefangen...

Habt Ihr vielleicht noch interessante Erfahrungen oder Empfehlungen für meinen Dad? Ich habe gelesen, dass Pat sogar noch 10 Jahre mit Knochenmetastasen gelebt haben...

Gruß Sabine

[Cleopatra1]

Hallo Sabine. Allein mit Flutamid haben die Patienten sicherlich nicht 10 Jahre überlebt. Kannst Du die Ausgangswerte vor der Operation mitteilen? PSA-Wert und Gleason-Score. Dann kann ich Dir Hinweise geben, die Du dann mit den Ärzten besprechen kannst. Gruss, Reinardo

[Sabine30]

Hallo Reinardo,

ich muss morgen nochmal genau in die alten Befunde schauen. Aber ich meine Der Gleason Score lag bei 7, das Karzinom war nicht "ausgetretten", die Lymphk. waren nicht befallen. Aber beim psa Wert bin ich mir nicht mehr sicher, ich glaube so um 10,0. Muss morgen aber nochmal genauer nachschauen. Ist jedenfalls sehr freundlich von Dir! Denn mittlerweile habe ich sehr viel schlechte Erfahrungen gemacht was die Kompetenz von Ärzten betrifft...naja. Ich wollte zusätzlich noch mit einer Bisphosphonattherapie anfangen, welches ich aber doch sein lasse, da mein Vater sehr schlechte Zähne hat und das ja dann mit Nekrosen etc.. einhergehen kann. Morgen folgt ein ausführlicher Bericht

Gruß und Dank Sabine

[Sabine30]

So. Also es hieß damals Prostataadenokarzinom pT3b, pN0, M0, reicht Dir das?

Lieben Gruß Sabine

[Cleopatra1]

Hallo Sabine.
Das reicht eigentlich nicht.
Der Tumor war bei Erstdiagnose schon über die Prostata ausgetreten und hatte die Samenblasen infiltriert. Es war kein Anhalt gegeben für Lympfknotenbefall und Knochenmetastasen. Letzteres heist jedoch nicht, dass keine Metastasen da waren; Es wurde nur nichts gefunden, was auch nicht überrascht, da das Knochenzcintigramm nur ein grobes Screening darstellt. Mit dieser optimistischen Interpretation des Befundes ist dann operiert worden.
Der PSA-Wert war wohl doch höher als 10. Da musst Du Dich geirrt haben.
Der Gleason-Wert von der Biopsie wäre auch wichtig zu wissen für eine Einschätzung der Prognose.

Bei Knochenmetastasen werdet Ihr um eine Bisphosphomat-Therapie nicht herumkommen. Das ist eigentlich Standard. Die Therapie stärkt die Knochen und tötet auch Tumorzellen. Zur Vermeidung von Nekrose sollte vorher das Gebiss saniert werden. Knochenmetastasen müsst Ihr sehr ernst nehmen. Die Menschen sterben nicht am Primärtumor sondern an den Metastasen, ganz abgesehen von den grossen Schmerzen, die sich einstellen können.

Jede Hormontherapie, die man Euch anbietet, wirkt nur selektiv auf die weniger gefährlichen Tumorzellen. Der Krebs schrumpft zwar und der PSA-Wert sinkt. Aber übrig bleiben die höher malignen Zellen, die nach einiger Zeit umso schneller wachsen, vermehrt Metastasen bilden und dann nur noch mit Chemotherapie zu bekämpfen sind. Es gibt Statistiken, die belegen, dass man ganz ohne Hormontherapie sogar länger lebt. Leider sagen die Ärzte das nicht, wissen es auch oft selbst nicht.

Ich selbst würde in dieser Lage versuchen, einen Onkologen zu finden, der eine Hormontherapie mit einer leichten Chemotherapie kombiniert, so dass der Tumor breitbandig angegangen werden kann. Beim Brustkrebs ist dieser Therapieansatz sogar vor Operationen längst Standard und hat bei den Frauen eine höhere Rate brusterhaltender Operationen ermöglicht. Aber beim Prostatakrebs ist man mit der Diagnostik und den Therapien noch etwas rückständig.

Ich kenne auch Mitbetroffene, die es erreicht haben, allein mit naturheilkundlichen Mitteln - Umstellung der Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel, körperlicher Bewegung, Herstellung seelischen Gleichgewichts - ihre Metastasen zum Stillstand zu bringen. So vertrat der deutsche Krebsarzt Dr. Josef Issels als erster die Meinung, dass Krebs in allen seinen Erscheinungsformen und Stadien eine Erkrankung des gesamten Organismus sei und hat in seiner Klinik allein durch Aktivierung unserer Abwehrkräfte bei Kranken, die von der Schulmedizin austherapiert waren, noch beachtliche Überlebenszeiten erzielt.

Gruss und alles Gute, Reinardo

[Sabine30]

Hallo Reinardo,

vielen Dank für Deine Auskunft. Der Gleason Score lag bei 5 + 2 = 7. Mein Vater ist erst 57 Jahre alt und er hat wirklich soviel Mißt durch im Leben. Ich würde wirklich alles dafür tun um ihm noch ein paar angenehme Jahre zu schenken, da er wirklich ein sehr guter Vater ist! Kommende Woche wird der psa bei Urologen gecheckt, wenn dieser sich zurück gebildet hat, wird der Doc vermutlich erstmal Flutamid Tbl absetzen oder? Ich möchte meinen Vater ja nicht heilen oder so, ich bin Realist, er hat nunmal seit 2000 Krebs. Aber ich möchte um jeden Preis die Metastasen noch etwas bremsen, aufhalten, stoppen etc... Der Allgemeinzustand meines vaters hat sich nach dem letzten KH Aufenthalt deutlich gebessert. Ich mache jetzt selbst mein Examen in der Krankenpflege und kümmere mich um ihn. Das wichtigste bei ihm ist die individuelle Betreuung. Gut dann muss ich mit ihm erstmal zum Zahnarzt. Kannst Du mir vielleicht einen guten Onkologen im Kreiss Neuss empfehlen?

Lieben Gruß Sabine

[Cleopatra1]

Hallo Sabine. Wegen eines guten Onkologen im Raum Neuss rufst Du vielleicht die BPS Hotline an, zu finden unter www.prostatakrebs-bps.de. Dort führt man Ärztelisten. Vielleicht können sie Dir auch weitere Ratschläge geben, die für die Therapie wichtig wären. Du wirst aber feststellen, dass man da sehr vorsichtig ist und kaum zu etwas raten wird, was nicht allgemeine urologische Praxis ist, aus Furcht vor Verwarnung durch die Ärzteschaft.
Gruss, Reinardo