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  #1  
Alt 27.04.2012, 20:39
Benutzerbild von Jessicatheresia
Jessicatheresia Jessicatheresia ist offline
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Standard AW: Versetzung gefährdet

Hallo Rosi,

inzwischen bin ich 41 Jahre alt. Meine Mutter ist mit 40 an Krebs erkrankt-ich war damals 12. So wie wahrscheinlich auch Du hatten wir ein sehr freundschaftliches Verhältnis und meine Mutter hatte sich sehr intensiv mit Krankheit und Sterben auseinandergesetzt, und alles mit mir besprochen. Natürlich fand ich es toll, die Mutter als beste Freundin zu haben-aber bewußt geworden ist es mir erst, als ich nach ihrem Tod "aufblühte", und auch erst im Laufe der Jahre, dass es mich doch extrem belastet hat, so oft über alles zu sprechen. Selbst wenn ich "erwachsener" wirkte, und Deine Tochter mit 15 bestimmt auch schon fast eine "junge Frau" sein wird...-überschätze sie nicht! Irgendwie bleibt man doch das kleine Mädchen, das behütet werden will.
Es tut mir leid, ich kann Dir jetzt auf die Schnelle auch keinen besonderen Tip geben, sondern wollte nur mal "von der anderen Seite" berichten.

Ich schreibe Dir mal noch eine PN.

Alles Liebe,
Jessica
  #2  
Alt 12.05.2012, 15:17
rautenkopp rautenkopp ist offline
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Standard AW: Versetzung gefährdet

hallo rosi,
ich bin ein in einer ähnlichen siatuation. ich bin 50 jhare, mein sohn ist 15 und wir habe vor etwa 22 monaten meinen mann und den vater an lungenkrebs verloren,

nun habe ich vor ca. 4 wochen die diagnose , analkanalkarzinom erhalten. man kann sich sicherlich vorstellen was bei uns los ist.

mein sohn ist schon nachdem mein mann verstorben ist zu einer ambulaten trauerbegleitung für kinder gegangen und dann in eine kur. wir haben versucht den jungen aufzufangen, war nicht leicht. dann hat er jetzt einen therapeuthen und seit dem geht es wirklich gut. er steht auch mit dem klassenlehrer in verbindung.

ich muss sagen in der schule, geht man wirklich gut auf den jungen ein, er ist auf einem gymnasium, aber wir haben auch vor gut einem jahr die schule gewechselt. war die beste entscheidung.

nun hat die schule ihm für die zeit die ich in der klinik bin, eine hausaufgaben betreuung angeboten, und das ganze kostenfrei, i ch denke da kann man sich nicht beschweren, und ausserdem soll ihm dann noch in der arbeitsvorbereitung geholfen werden.

rosi, vielleicht versucht du doch den weg über therapeuthen. m ein sohn hat sich auch erst gestreubt, aber jetzt geht er gerne hin, weil er sagt, da habe ich wenigstens einen mann mit dem ich mich über ALLES unterhalten kann, ich denke das tut ihm auch mal ganz gut.

dir wünsche ich alles gute.

lg ute
  #3  
Alt 13.05.2012, 16:03
G.Sundheit G.Sundheit ist offline
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Registriert seit: 09.01.2012
Beiträge: 142
Standard AW: Versetzung gefährdet

xxx ich sollte meinen beitrag lt. TS löschen, leider blieb sie mir die erkl
ärung für ihre aufforderung schuldig. aber so wichtig ist mir das thema nicht mehr, deshalb lösche ich. die kinder werden älter und alles relativiert sich, alles gute!xxx
__________________
Einfach leben.

Geändert von G.Sundheit (06.07.2013 um 23:44 Uhr)
  #4  
Alt 13.05.2012, 17:45
Benutzerbild von Jessicatheresia
Jessicatheresia Jessicatheresia ist offline
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Beiträge: 21
Standard AW: Versetzung gefährdet

Hallo Gesine,
Meine Mutter konnte mit meinem Vater nicht gut über die Krankheit reden-ich war also eher in diesem Moment der Partnerersatz. Das ging bis dahin, die Todesanzeige und die Aufbahrung mit mir zu besprechen...Tja, Nein, eine solche Krankheit ist bestimmt nicht "kindgerecht", aber ich habe auch vieles fürs Leben gelernt.
Liebe Grűße, Jessica mit zwei tierischen " Kindern"

Geändert von Jessicatheresia (13.05.2012 um 17:57 Uhr) Grund: Zusatz
  #5  
Alt 14.06.2012, 09:39
Odelbie Odelbie ist offline
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Standard AW: Versetzung gefährdet

Hallo Zusammen,


meine Erfahrung würde ich euch auch gern hier hinterlegen.

Mein Mann und ich erhielten im Febr. 2012 die Diagnose Krebs. Unheilbar.
Wir haben eine 13 Jahre alte Tochter. Und dazu kommt, das Lisa ein Papakind ist.
Wir brauchten natürlich er einmal Zeit um diese Diagnose zu verstehen. Aber was mir gleich bewußt wurde, das ich unbedingt mit der Schule sprechen muß.Unser Kind ist sehr anschmiegsam und wenn es was gibt, nimmt sie sich alles sehr zu Herzen.
Ich hatte ein sehr gutes Gespräch mit dem Schulleiter. Ich erklärte Ihm unseren Weg, den wir als Familie gehen werden müssen. Und ich sprach auch über die Ängste meines Mannes, das Lisa vielleicht wegen seiner Krankheit das Schuljahr nicht schaffen wird.
Der Schulleiter sagte mir, Danke das Sie so offen mit mir gesprochen haben. Er wird sich alle Lehrer die Lisa unterrichten holen und mit Ihnen sprechen. Sollte es Veränderung bei Lisa geben dann gibt es die Möglichkeit vom Schulpsychologen. Und selbst die Lehrer würden dann mit mir sprechen.
Was dann noch wichtig für mich war, als der Schulleiter mir sagte ich solle mir keine Gedanken machen, auch wenn die Noten sich verschlechtern. Es gibt in genau solchen Situationen die Möglichkeit der Schule ,das Kind trotzdem ins nächste Schuljahr mitzunehmen,es handelt sich hier ja um eine Ausnahmesituation. Dort würde Lisa dann bis 6 Monate auf Probe bleiben können und wenn es dann keine Erholung gibt, dann würde die Rückstufung erfolgen.
Das habe ich meinem Kind nicht gesagt. Das es eine solche Option gibt. Aber für meinen Mann und mich ist es ein toller positiver Hintergedanke. Keine Angst zu haben, das unser Kind aus seine Klasse gerissen wird, im Fall das dieses Schuljahr nicht geschafft wird.

Und in der Klinik gibt es Psychoonkologen. Uns wurde eine Dame an die Seite gestellt. GENIAL. Ich bin eigentlich auch Stark und dachte sowas brauch ich nicht. DOCH, ich brauche dies DAME. Dann sagte ich meiner Tochter, wo ich war und voralem wie es war. Und ich sagte ihr auch, das die Dame gern Lisa kennenlernen würde. Und so gingen wir gemeinsam zu einem Gespräch. Dann stand ich nach 20 Minuten auf und sagte ich müsse noch in die Strahlenabteilung. So blieb Lisa bei der Psychoonkologin. Dann konnte Sie mit Lisa mal alleine sprechen. Und als Lisa fertig war, sagte unser Kind:" Mama , ich hätte das nie gedacht das mir dieses Gespräch so helfen kann." Sie sagte mir fast das Gleiche wie du mir schon vieles gesagt hast. Jetzt weiß ich das ich mir keine Sorgen um dich machen brauche und auch das es richtig ist, wie wir mit Papa alles meistern. Und ich weiß, das Sterben zum Leben gehört:"

Lisa macht in der Schule gute Arbeit. Sie gibt sich Mühe und will alles geben, so wie mein Mann und Papa auch.

Es gibt diese Hilfen und es ist sehr wichtig mit den Kindern offen zu reden.
Und nehmt die Hilfe an. Wenn die Seele erkrankt ist, dann ist es oft zu spät. Das wieder zu richten ist sehr ,sehr schwierig.


Ich schicke einen lieben Gruß in diese Runde.


GGLG
Grit
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