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  #1  
Alt 04.11.2012, 22:10
Tanja27 Tanja27 ist offline
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Registriert seit: 04.11.2012
Beiträge: 4
Unglücklich Papa wird immer schwächer (Kleinzeller)

Hallo ihr lieben,

bei meinem Paps wurde mitte August diesen Jahres Lungenkrebs mit Hirn-/Lymphknoten-/ und Nebennierenmetastasen diagnostiziert.
Bisher hat er nun schon 14 Bestrahlungen (Kopf) und 2 Chemos hinter sich, Dienstag bekommt er die Dritte.

Erst nach beendigung der dritten Chemo wird geschaut ob die Bestrahlungen und bisherigen Chemos einen Wert hatten.

Mein Paps hat seit dieser Diagnose knapp 20 Kilo abgenommen, kann nichts mehr Essen, bekommt selbst einen Würgereiz sobald über Essen gesprochen wird, er "Ernährt" sich mittlerweile nur durch Flüssignahrung (Ressource), man sieht jeden Tag mehr das er schwächer wird und weiterhin abnimmt.

Unter Schmerzen leidet er auch, keine Schmerzen vom Krebs, sondern vom "nichts tun", vom "nicht mehr Bewegen können".

Schmerztherapie wurde angefangen (Pflaster), diese wollte er jedoch nicht mehr nehmen. Im moment bekommt er nun zu den Novalgintropfen bei bedarf auch Tilidintropfen und Schmerzspritzen.

Dienstag zusätzlich zur 3. Chemo soll er nun auch Blut bekommen, ich hoffe das es ihn wenigstens ein wenig stärkt.

Habt ihr Tips wie ich meinen Paps wenigstens Psychisch etwas stärken kann?
Oh man, ich hätte noch so viel mehr zu berichten und zu fragen

Eine rießen Angst steckt in mir...

Für jede Antwort bin ich sehr dankbar!!!

LG Tanja
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  #2  
Alt 05.11.2012, 08:03
heartbeat heartbeat ist offline
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Registriert seit: 04.11.2012
Ort: Kreis Mainz-Bingen
Beiträge: 5
Standard AW: Papa wird immer schwächer (Kleinzeller)

Hallo Tanja,
bis jetzt hat dir ja noch keiner geantwortet.

Leider habe ich keine Tipps für dich, denn ich stehe mit meinen Stiefpapa noch am Anfang seiner Krebsgeschichte, obwohl die Prognose wohl eher schon vom Ende ausgeht!

Aber das wollen wir erst noch mal sehen!

Ich wollte dir und deinem Papa auf diesem Weg alles Liebe wünschen und ganz viel Kraft senden!

Es ist soooo schlimm, seine Lieben leiden zu sehen und irgendwie machtlos zu sein!

Ich hoffe, dass du noch ein paar hilfreichere Antworten, als die meine bekommst!

Liebe Grüße
Julia
__________________
Mein Stiefpapa
Diagnose: 10/2012 kleinzelliges Bronchialkarzinom
Intraspinale Knochenmetastasen
Genaues Staging noch nicht bekannt


"Die Hoffnungslosigkeit ist schon die vorweggenommene Niederlage"
Karl Jaspers
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  #3  
Alt 05.11.2012, 09:11
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Registriert seit: 11.05.2011
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 1.508
Standard AW: Papa wird immer schwächer (Kleinzeller)

Liebe Tanja,

tut mir alles sehr leid! Für deinen Papa und auch für dich.

Eine Patentlösung habe ich leider nicht, wie du deinen Papa psychisch stärken kannst. Meinem Vater hat es beispielsweise immer gut getan, möglichst viel "Alltag" zu leben. Er mochte nicht ständig über die Krebserkrankung und den Tumor sprechen. Also habe ich versucht, ihm möglichst viel aus meinem Berufsalltag zu erzählen, kleine Anekdoten, die ihn auch zum Lachen gebracht haben (na ja, zumindest zum Schmunzeln). Ich habe ihn auch sehr viel um seinen Rat gefragt, weil er sich so "nutzlos" fühlte. So war er mit einbezogen und hat gespürt, dass er uns wichtig ist und wir ihn brauchen. Außerdem hat er seinen Schmerzen zum Trotz im Garten gearbeitet. Er war da zwar sehr eingeschränkt und musste sehr viele Pausen machen, doch diese Arbeit hat ihm Spaß gemacht und ihm daher sicherlich gut getan. Als er dann körperlich immer mehr abbaute und schwächer wurde, war ihm das alles nicht mehr möglich und da waren wir immer froh, wenn er einen halbwegs guten Tag hatte (d.h. keine allzu schlimmen Schmerzen)...

Ich denke, das Wichtigste ist, dass dein Papa spürt, dass ihr für ihn da seid, an seiner Seite und gemeinsam mit ihm die schwere Last tragt. Wie genau du ihm helfen kannst, wirst du besser wissen, denn du kennst deinen Vater. Was mag er gern, was tut ihm gut? Und was das Essen angeht... sag mal, ist ihm übel oder ekelt er sich vor Nahrung oder kann er womöglich nicht schlucken? Fragen über Fragen... 20 kg Gewichtsverlust ist ja extrem viel und eigentlich müsste dein Papa sich jetzt "päppeln" lassen. Immer etwas essen, wenn er Appetit hat (wenn er keinen Appetit hat, ist das natürlich ein blöder Tipp). Bei meinem Vater war es so, dass die Chemo ihm extrem zusetzte und er sich vor dem Essen ekelte. Fleisch ging gar nicht, schon vom Geruch wurde ihm schlecht. Also gab es nur das, worauf er Appetit hatte. er hat zwar nur kleine Portionen zu sich nehmen können, hat aber gegessen. Gegen Übelkeit gibt es Tabletten (Ondansetron), die meinem Vater geholfen haben... Eine Zeit lang mochte er auch nichts essen, weil sein Mund und Rachenraum (viell. auch Speiseröhre) einen Pilzbefall hatten. Das war sehr unangenehm und außerdem schmeckte alles ekelhaft. Aber das kann man behandeln (kam von der Bestrahlung). Wenn du da Fragen hast, dann melde dich.

Ist dein Papa mittlerweile zu schwach, um aufzustehen? Sein Zustand klingt wirklich bedenklich... Ich würde noch einmal versuchen, einen Schmerztherapeuten hinzuziehen (frag mal in seinem Krankenhaus nach), denn Schmerzen sollte dein Papa nicht haben müssen. Und vielleicht gibt es ja auch die Möglichkeit, ihm die Nahrungsaufnahme wieder etwas schmackhafter zu machen, damit er nicht weiterhin an Gewicht und somit an kraft verliert?

Ich drücke euch ganz fest die Daumen
Liebe Grüße
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #4  
Alt 05.11.2012, 19:22
Nicky0221 Nicky0221 ist offline
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Registriert seit: 03.11.2012
Ort: Frankfurt am Main
Beiträge: 3
Standard AW: Papa wird immer schwächer (Kleinzeller)

Liebe Tanja,ich weiß wie schwer es ist, wenn einem die richtigen Worte nicht einfallen,mit welchen man seinen Angehörigen aufmuntern kann.Als Angehörige einer auch vor 2 Wochen an einem kleinzelligen Bronchial Ca mit Hirnmetastasen erkrankten Mutter,weiß ich auch nicht so wirklich was ich sagen soll,besonders da meine Mutter schon vermutlich den Willen verloren hat an was positives zu denken.Ich versuche auch einfach etwas vom Alltag zu berichten,vielleicht ein paar witzige Dinge welche ich erlebt habe ,da ich leider weit weg von ihr wohne kann ich viele Dinge momentan auch nur über das Telefon erzählen.Wenn man in der Nähe wohnt ist es bestimmt auch einfach wohltuend für die Seele den Papa in den Arm zu nehmen und ihm zu zeigen das man da ist und zu sagen wie lieb man ihn hat.Du siehst auch ich weiß kein wirkliches Patentrezept.Ich habe das alles auch schon vor 4 Jahren einmal mit meinem Papa durch und nun erneut mit Mama.Alles tut weh,man fühlt sich selbst so hilflos ,will helfen und weiß nicht wie.Ich wünsche dir und deinem Papa ganz viel kraft.Ich fühle mit Euch!°!
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  #5  
Alt 07.11.2012, 20:28
Tanja27 Tanja27 ist offline
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Registriert seit: 04.11.2012
Beiträge: 4
Standard AW: Papa wird immer schwächer (Kleinzeller)

Vielen Dank für eure Antworten!

Ich versuche auch gegenüber meiner Mutter täglich etwas aus meinem Alltag zu erzählen, aber es scheint als wollen beide nicht wirklich etwas darüber hören... Mein Paps ist seit gestern wieder im KH, bekommt die dritte Chemo! Heute jedoch als ich mich bis morgen verabschiedete hielt er meine Hand als wollte er sich für immer verabschieden ich merke das er jeden Tag ein bisschen mehr stirbt... Die Angst in mir ist rießen groß, obwohl mir durchaus bewusst ist, das ich Ihn nicht mehr lange bei mir haben werde, weiß ich nicht wie ich das alles schaffen soll! Ich weiß das ich stark bin, auch für meine Mam stark sein muss! Aber nun ist mir auch klar das ich jetzt anfangen muss zu orirganisien, anfangen muss Dinge im Vorfeld zu erledigen und das fällt mir verdammt schwer... Ich hoffe euch geht es ein wenig besser als mir und ihr seid noch zuversichtlich! Auch euren Betroffenen Angehörigen wünsche ich alles Glück der Welt!

Entschuldigt mich für eventuelle schreibfehler, bin mit dem Handy Online!
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  #6  
Alt 09.11.2012, 13:57
lucie79 lucie79 ist offline
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Standard AW: Papa wird immer schwächer (Kleinzeller)

Hallo Tanja, das was Du schreibst macht mich sehr traurig weil ich das alles auch so erlebt habe. Das jeden Tag der geliebte Mensch immer ein Stück weiter in Richtung Himmel rutscht. Meine Mama war zwar noch da aber der Mensch der sie einmal war den gab es schon nicht mehr. Ich denke auch wenn sie einfach nicht mehr können und die Kraft schwindet merken sie es ganz genau. Sei einfach für Ihn und Deine Mama da. Wünsche Euch gaaanz viel Kraft und das Dein Pa sich nicht so leiden muss. LG Lucie
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  #7  
Alt 09.11.2012, 16:10
hope75 hope75 ist offline
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Beiträge: 92
Standard AW: Papa wird immer schwächer (Kleinzeller)

Auch ich kann mich den vorigen Beiträgen nur anschließen. Es gibt kein Patentrezept - jeder Mensch reagiert anders - aber auch meinem Vater hat es immer sehr gut getan, wenn ich im vom Alltag berichtet habe - dann hat er oft geschmunzelt, manchmal gelacht, obwohl er insgesamt psychisch auch sehr unter seinem dahinschwindenden Körper gelitten hat.
Er hat immer gesagt, dass es ihm nach solchen Gesprächen immer viel "besser" gegangen ist - merh kann man nicht verlangen und nicht erreichen.
Alles Gute für die nächste Zeit!
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  #8  
Alt 17.11.2012, 17:49
Tanja27 Tanja27 ist offline
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Registriert seit: 04.11.2012
Beiträge: 4
Standard AW: Papa wird immer schwächer (Kleinzeller)

Hallo, ihr seid so nett, danke fuer eure Antworten. Leider muss ich euch mitteilen, das mein Paps ese Woche Dienstag erloest wurde. Mama und ich gingen kurz aus dem Haus, da hatte er beschlossen zu gehen.
Mein Paps ist jetzt ein Engel, er sitzt jetzt bestimmt mit meiner Oms an nem Tisch und quatscht ueber Mama und mich.

Ich wünsche euch und euren Angehörigen alles gute und ganz viel Kraft!!!

Danke und Gruß...
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  #9  
Alt 17.11.2012, 18:16
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Registriert seit: 11.05.2011
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 1.508
Standard AW: Papa wird immer schwächer (Kleinzeller)

Liebe Tanja,

das tut mir so leid... Du hast recht, nun ist dein Papa erlöst von all seinen Schmerzen und der Qual. Dort, wo er jetzt ist, geht es ihm wieder gut und ich finde es eine sehr schöne Vorstellung, dass er mit deiner Oma plauscht.

Alles Liebe für dich und deine Mama
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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Stichworte
essen, schmerzen


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