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  #1  
Alt 02.03.2015, 18:31
Mirta Mirta ist offline
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Registriert seit: 02.03.2015
Beiträge: 9
Unglücklich Bin neu hier. Wie geht's weiter?

Hallo liebe Mitbetroffenen,

ich bin Nadine. Bei meiner Schwiegermama steht seit zwei Wochen die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Wir sind aus allen Wolken gefallen und mussten dieses erstmal verarbeiten. Lese schon die ganze Zeit mit und habe schon viele Informationen sammeln können. Es ist sehr hilfreich unter Gleichgesinnten zu sein und dennoch macht mir vieles was geschrieben wird angst. Ich bin aber der Meinung je mehr man darüber weiß, desto vorbereiteter ist man und kann vllt. dementsprechend besser handeln. Ich erzähle Euch mal kurz von meine (Schwieger) Mama.

Sie war bis vor drei Wochen eine sehr taffe und fitte 77 jährige. Erst stellten sich leichte Oberbauchschmerzen ein, welche dann immer schlimmer wurden. Sie klagte auch über Rückenschmerzen. Hinzu kam eine Appetilosigkeit. Sie konnte nichts essen, übel war ihr aber nicht. Zudem ein permanentes Aufstoßen. Der Hausarzt hat dann ein CT veranlasst, zum Glück war er sehr hellhörig geworden. Der Befund war dann ein Schock:
Karzinom Pankreasschwanz von 5x3 cm mit Verdacht auf Infiltration der linken Nebenniere (sie hat nur noch eine Niere) sowie Gerotafaszie und der Milzarterie. Verdacht auf Leber-Lungen- und Lymphknotenmetastasen. In der Klassifizierung T3, N1, M1. Nun liegt sie seit einer Woche im KH und hat auch schon viele Untersuchungen hinter sich wid z.B. Leberpunktion etc. Am Mittwoch steht jetzt noch eine Magenspiegelung an mit Biopsie im Zwölffingerdarm.
Ich habe bislang nur 2x mit einer Ärztin sprechen können. Irgendwie halten sich alle noch sehr bedeckt und wollen sich erst nächsten Montag, wenn alle Befunde zusammen getragen sind, äußern. In den letzten Tagen hat sie schon knapp 10kg abgenommen. Zwischenzeitlich hatte sie einen Bärenhunger (für zwei Tage) und jetzt kann sie noch nicht mal mehr Essen riechen. Sie ekelt sich und bekommt nichts runter. Habe dann nach einem Appetitanreger gefragt und den bekommt sie jetzt. Seit drei Tagen bekommt sie wegen einer Lungenentzündung Antibiotikum (Piperacellin und Tazobactam). Die Schmerzen werden auch immer stärker, da sie aber schon die Höchstdosis Novalgin bekommt, wird das jetzt auch umgestellt. Die Ereignisse überschlagen sich in den letzten Tagen. Sie baut zusehenst ab. Das ist so ungewohnt sie so zu sehen.
Meine Befürchtung ist jetzt, wenn es so weitergeht und sie weiterhin abnimmt und die Lungenentzündung weiterhin besteht, wird man bestimmt mit einer Chemotherapie nicht beginnen können. Ist sie überhaupt noch durchzuführen bei dem Befund? Eine Operation kommt ja eh nicht mehr in Frage.

Das ist so frustrierend, innerhalb weniger Tage baut sie so ab. Was kommt auf uns zu. Ist das jetzt schon abzusehen? Eine starke Chemo lehnt sie ab, wie schnell kann es dann gehen. Ich weiß, dass das alles nur Erfahrungswerte sind und keiner sicher etwas sagen kann, aber genau auf Eure Erfahrungswerte zählen wir.
Bin über Tips sehr dankbar.
Lieben Dank
Nadine
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  #2  
Alt 02.03.2015, 18:58
Chari Chari ist offline
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Beiträge: 164
Standard AW: Bin neu hier. Wie geht's weiter?

Hallo Nadine

Ich will dich in unsere Runde willkommen heißen auch wenn uns hier alle ein schlimmer Anlass zusammengebracht hat.

Zu BSDK kann ich dir nichts aus eigener Erfahrung berichten, da meine Mama einen anderen Krebs hatte. Was ich aber durch Mitlesen über Monate hier bei den verschiedensten Schicksalen gelesen habe ist das BSDK zu einem der "blödesten" Krebssorten gehört.

Hier im Forum hatte jemand BSDK und konnte damit nur noch 6 Monate leben, ist gibt aber auch immer wieder Glücksfälle wo die Betroffenen noch Jahre damit leben können. Les dir am Besten die Beiträge von RudiHH durch, seine Frau kämpft nun schon sehr lange gegen BSDK.

Die Sache ist immer vom allgemeinen Zustand und Alter abhängig, was ja leider bei deiner Schwimu nicht optimal klingt. Hohes Alter plus die Lungenentzündung.

Ich will dir keine Angst machen aber ich fand ich lebte zu lange in der Fantasie dass meine Mama wieder gesund wird und wieder alles ok ist. Nicht einmal als sie schon auf der Palliativstation war, war mir bewusst dass sie da doch nur zum Sterben hinverlegt wurde. Lieber wichtige Sachen noch abklären solange es noch geht als später das Gefühl haben alles verpasst zu haben.

Vorbereitet kann man sowieso nie sein glaube ich. Ich habe viele Berichte übers Sterben gelesen weil bei mir noch alle Grosseltern leben und meine Mama der erste erlebte Tod in der Familie für mich war. Stundenlang Berichte zu Sterbephasen usw.

Ich kann aber auch verstehen dass deine Schwimu keine starke Chemo mehr haben will. Oft hilft der Aufschub von ein paar Monate nichts mehr wenn man dadurch aber ständig Nebenwirkungen und zusätzliche Beschwerden hat.

Ich wünsche dir dass man die Schmerzen in den Griff bekommt
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  #3  
Alt 02.03.2015, 21:02
Mirta Mirta ist offline
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Beiträge: 9
Standard AW: Bin neu hier. Wie geht's weiter?

Chari,
lieben Dank für Deine Antwort. In erster Linie hilft es mir schon, dass man sich hier austauschen kann.

Du hast recht. Große Hoffnungen machen sich mein Mann und ich uns nicht. Ich denke auch, dass die Kraft zu kämpfen größer ist, bei denen die noch jünger sind. Sie hat im Moment keinen großen Lebensmut. Als sie in den letzten Tagen so einen Hunger hatte und auch noch Treppen steigen konnte meinte sie noch, dass die Ärzte bestimmt den Befund vertauscht haben. Die Illusion hat sie nun nicht mehr.

Jeder Leidensweg ist ein anderer, aber manche ähneln sich doch sehr. Deshalb ist es mir wichtig vorbereitet zu sein (soweit das überhaupt möglich ist) und wenn es überhaupt geht, ihr so viel wie möglich Leid zu ersparen (das wünschen sich hier wohl alle Angehörige).

Ich hoffe, dass Deine Mama nicht so doll gelitten hat und das Du den großen Verlust verarbeiten konntest.

Danke an die jenigen, die immer noch in diesem Forum für uns da sind und mit Rat und lieben Worten zur Seite stehen.

Nadine

Geändert von Mirta (02.03.2015 um 21:05 Uhr)
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  #4  
Alt 02.03.2015, 21:12
Benutzerbild von Geliplie
Geliplie Geliplie ist offline
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Beiträge: 691
Standard AW: Bin neu hier. Wie geht's weiter?

Liebe Nadine, Willkommen hier. Die Nebennieren sind selten befallen. Wenn es aber schon die anderen Organe gezroffen hat, sieht es in der Tat nicht gut aus, BSDK ist einfach schrecklich. Bei meiner Mama vermuteten sie auch metastasen an den Nebennieren, hat sich aber nicht bestätigt.
Ich wünsche euch viel Kraft. Wenn du Fragen hast, frag, ich glaube, ich habe diesen Krebs "studiert" von vorne bis hinten.
Sei gedrückt.
Die Geli
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  #5  
Alt 02.03.2015, 21:57
Mirta Mirta ist offline
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Standard AW: Bin neu hier. Wie geht's weiter?

Liebe Geli,

bei Dir ist es ja noch ganz frisch. Es tut mir leid, dass Du sie gehen lassen musstest.
Darf ich fragen wie lange sie gekämpft hat?

Meine Schwiegerma liegt jetzt noch auf einer normalen Inneren Abteilung. Ist es nicht sinnvol sie auf eine Onkologie zu verlegen oder handeln die Hand in Hand. Muss ich mich in Zukunft, wenn es soweit ist, um ein Bett auf der Palliativ kümmern oder wird das intern im KH geregelt. Ab wann kann sie überhaupt auf die Palliativ, gibt es da Kriterien? Ich merke jetzt schon, dass die Schwestern überfordert sind. Wenn wir nicht hinter allem hinterherrennen, läuft es nicht gut. Meine SchwiegerMa musste gestern vier Stunden auf die Infusion warten. Keine Zeit oder einfach vergessen. Ich habe sie dann selbst an- und abgestöpselt (bin Arzthelferin). Habe auch schon überlegt Zuhause ein Zimmer für sie einzurichten. Sie wird ja bestimmt auf kurz oder lang nicht alleine sein können...

ist das eigentlich normal, dass man zwei Wochen darauf warten muss ein Gesprächstermin zu erhalten? Meine Schwiegermama möchte uns unbedingt dabei haben. Habe nachgefragt und jetzt soll es erst nächsten Montag soweit sein. Zieht sich das immer so?

Jetzt hatte ich doch noch ein paar Fragen. Der Kopf will einfach nicht still stehen, ihr kennt das ja

Nadine
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  #6  
Alt 02.03.2015, 22:35
Benutzerbild von Geliplie
Geliplie Geliplie ist offline
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Standard AW: Bin neu hier. Wie geht's weiter?

http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=63898

Da kannst du lesen wie es bei mir war.

Am schönsten ist es, sie zu Hause zu haben. Wem. Du Arzthelferin bist, sollte das ja eine Option sein. Meinen Vater hatten wir zu Hause, 4 Tage, dann war es schon vorbei.

Das doofe an BSDK ist, dass es immer zu spät festgestellt wird und man kaum noch was machen kann...

Du schreibst.. "Verdacht auf ... Metastasen." Ist das bestätigt?
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bauchspeicheldrüse


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