Gute Rehaklinik gesucht!

[Nadine E.]

Hallo!
Mein Vater ist im November 2005 an Magenkrebs erkrankt. Ihm wurde sofort in der ctt Klinik in Dillingen/Saar der ganze Magen entfernt und ein Lympfknotenbefall wurde nicht festgestellt. Glück im Unglück. Nach anfänglichen Problemen mit dem Essen und Frühdumping-Syndrom klappt mitlerweile alles ganz gut. Er kann fast alles essen, isst viele kleine Mahlzeiten, nimmt aber immer noch ab und leidet nachwievor unter Fettstuhl.
Er wog vorher fast 84kg und jetzt nur noch 70kg.
Wie können wir die Gewichtsabnahme in den Griff bekommen?
Im Moment nimmt er nur Creon und bekommt Vitamin B12 Spritzen.

Wegen der großen Gewichtsabnahme muss er schnellstens in Kur. Kennt jemand eine gute Kurklinik, die darauf spezialisiert ist?
Wer hat gute Erfahrungen gemacht?

[Christian S.]

Liebe Nadine

das dein Vater immer weiter abnimmt ist nicht ungewöhnlich, es gehört zu der Erkrankung. Es wird irgendwann aufhören, ich befinde mich seit meiner Krebserkrankung auch bei ungefähr 70 kg. Vorher war ich bei Höchstgewicht 81 kg, aber da war ich fett. Der menschliche Körper ist zu vielem in der Lage selbst ohne Magen zu leben. Wenn dass untere Limit erreicht ist dann wird der Körper sich selbst regulieren und die Verwertung umstellen.

Was genau sind seine Probleme? Die Fettstühle haben was mit der Wiederherstellung zu tun, weil die Gallen- und Pankreassäfte nicht mehr direkt mit der Nahrung vermischt werden. Er sollte aufhören sich von langkettigen Fetten zu ernähren wozu auch Butter zählt. Diese Fette bewirken das er immer mehr abnimmt weil sie dem Körper die Energie entziehen. Er sollte versuchen sich von MCT-Fetten ernähren, Magarinen und spezielle Öle. Wenn es geht, dann auch versuchen auf Fleisch also Schwein und fettes Rind zu verzichten, damit der Körper mit den Fetten umgehen kann.

Eine gute Rehabilitationsklinik ist die Inselsbergklinik in Tabarz, sie ist in einem Verbund der Wicker-Kliniken. Gute Behandlung und Beratung ist da bei jedem Patienten drin. Ich werde dieses Jahr wahrscheinlich zum dritten Mal dahin fahren. http://www.inselsberg-klinik.de/

Eine andere Frage stellt sich, hat dein Vater die AHB (Anschlussheilbehandlung) nach der Operation in Anspruch genommen? Wenn nicht dann wird es recht kompliziert das bei den Rentenversicherern zu beantragen. Die haben eine gewisse Karenzzeit wo sie solche Maßnahmen ohne Probleme bewilligen aber dann kann es schwierig werden. Rehamaßnahmen sollten unbedingt bei Angebot angenommen werden damit dann der weitere Verlauf besser unter Kontrolle ist und weitere Maßnahmen beantragt werden können. Ich kenne mich mit den Gepflogenheiten unserer Rentengesellschaften nicht aus und daher solltest du auf jeden Fall bei dem Rentenversicherer deines Vaters einen Rehantrag stellen. In der Regel kümmern sich die Rententräger um die Rehabilitationen. Bei der Krankenkasse wird es sehr schwer werden da sie dann die Erstablehnung auch gerne als Grund nehmen um weitere Maßnahmen abzulehnen.
Versucht erst den Weg über seinen Rententräger, wenn die ablehnen, Einspruch einlegen und dann bei der Krankenkasse beantragen.

Alles Gute

Christian S.

[Gabi]

Hallo Nadine,

ich war in der REHA-Klinik Nahetal, in Bad Kreuznach und
Klinik Bad Oexen, in Bad Oeyenhausen. In beiden wird man sehr gut
Aufgebaut . Man erfährt viel übers richtige Essen nach Speiseröhrenkrebs,
Magen-Entfernung.

Um mein Gewicht zu halten, hab ich es vor 2 ½ Jahren mit Maltodextrin, ist geschmacklos und ist voll von Kalorien, aus der Apotheke und Entzyme-Pankreatin, gegen durchfall und Fettstuhl versucht.6 bis 8 Mal am Tag essen. Abends habe ich Nüsse, Chips und Malzbier gegessen.

In der Reha bekommt man viele Tipps und wird aufgepäppelt. In NRW gibt es eine
Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung, kurz ARGE genant, die kümmert sich
um die Kosten und schickt ein in die richtige Kur.

Viel Glück und alles Gute
Gabi

[PapasKind]

Hallo Nadine,
schön dich kennenzulernen.Bei meinem Vater wurde im Januar der Magen-und Speiseröhrenkrebs diagnostiziert. Zur Operation ist er aber noch zu gross. Ausserdem hat vor allendingen meine Mutter sehr viel Angst vor dieser OP.
Sie hat Angst, dass er dann nie wieder auf die Beine kommt. Im Moment bekommt er Chemo und Bestrahlung und soll dann in Mainz operiert werden, wenn der Tumor kleiner ist. Leider verliert auch er jede Woche an Gewicht. Er hatte am Anfang auch rund 85 Kilogramm. Jetzt ist er noch bei 78 kilogramm. Man kann sagen, dass er fast jede Woche ein kilogramm verliert. Irgendwann denken wir, ist er so schwach, dass man auch die OP leider nicht mehr wagen kann. Durch die Chemo ist ihm halt auch viel schlecht und er hat Ekelgefühle. Durch die Bestrahlung ist die ganze Mundschleimhaut entzündet. Er ist noch weniger als mein 4jähriger Sohn. Obwohl wir ihm ständig alles anbieten.
Nach allem was ich jetzt hier lese, scheint die Abnahme aber irgenwann aufzuhören. Ich hoffe es, denn sonst ist man irgendwann nicht mehr da.
Ich habe ihm jetzt Caloreen von Nestle gekauft. Dieses Pulver, das nach nichts schmeckt, aber hochkalorisch ist.
Vielleicht könntest du mir mehr über die Zeit nach der OP erzählen.
Wir wohnen nicht weit von euch weg glaub ich (in der Nähe von Saarburg).

Hoffe, du findest eine gute Rehaklinik.
Silvia

[Nadine E.]

Hallo Christian S.
Vielen Dank für deine Antwort. Ich denke, dass es bei meinem Vater noch an der Ernährung liegt. Er hat direkt nach der OP eine AHB gemacht, die zwar nicht schlecht war, aber nicht so konkret auf Ernährungsfragen eingegangen ist. Ich muss jetzt versuchen einen genauen Plan aufzustellen, welche "fetten" Lebensmittel geeignet sind und welche nicht. Vielen Dank auch für den Tipp mit der Rehaklinik, ich habe ihm gleich die Telefonnummer und Adresse ausgedruckt.
Gruß Nadine

[Nadine E.]

Hallo Silvia
Vielen Dank für deine Antwort. Wir wohnen in der Nähe von Dillingen. Der Arzt im ctt Krankenhaus (Dr. Schelden) ist auch sehr zu empfehlen. Er vergisst vor allem nicht die menschliche Seite. Er hat auch meine Mutter und mich sehr aufgebaut.
Die ersten beiden Tage nach der OP waren sehr schlimm , weil mein Vater noch im künstlichen Koma war, damit er die Schmerzen besser aushält. Aber dann, als er auf die normale Station verlegt worden war, ging es ihm körperlich schnell besser. Mit dem Essen war es natürlich noch sehr schwierig.
Ich drücke euch die Daumen und denke an euch.
Gruß Nadine

[Nadine E.]

Hallo Gabi
Vielen Dank für deine Tipps. Wir haben Maltrodexin in der Apotheke gekauft und versuchen es jetzt damit.
Vielen Dank auch für die Namen der Rehakliniken.
Gruß Nadine