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  #1  
Alt 07.01.2012, 03:07
Lillifee<3 Lillifee<3 ist offline
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Registriert seit: 07.01.2012
Beiträge: 9
Standard Meine Mama hat Lungenkrebs und ich bin in Amerika

Hallo ihr Lieben,

Ich hab heute entgültig erfahren, dass meine Mama Lungenkrebs hat. (Ich kenne mich leider noch gar nicht aus und weiß auch nicht genau welche Art, aber ich meine sie hat gesagt, nicht kleinzellig).
Es sieht so aus:
Ich bin 19 Jahre alt und bin jetzt seit 5 Monaten in den USA als Au pair, meine Familie ist total klasse und eigl ist alles super.
Jetzt war ich über Weihnachten eine Woche zu Hause, einfach weil ich alle mal wiedersehen musste/wollte.
Meine Mama hatte schon vorher bestimmt seit Ende November, Anfang Dezember einen sehr schlimmen Husten, sie war dann wohl beim Arzt und der meinte halt, dass es sich nicht normal anhört. Sie wurde weiter geschickt.
Als ich dann da war musste sie zum CT und ich wusste ja gar nichts von dem Verdacht, das traf mich dann wie son Schock. Es kam raus, dass es ein Tumor ist, dann hatte sie diese Woche diese Probeentnahme, und heute kam halt der negative Befund.

Ich hab schon mit meinen Gasteltern geredet und die meinten, dass ich gehen muss, wenn ich gehen muss.
Und meine Mama meinte, ich soll erstmal abwarten und das wär doch die einzige Chance hier rumzureisen und so, das würde ich so schnell nicht wiedererleben. Na klar nicht, aber das muss sie doch auch sagen oder?
Ich hab gar keine Ahnung was ich machen soll.
Ich werde doch auf jeden Fall beides total bereuen, natürlich würde ich es mehr bereuen wenn ich nicht bei meiner Mama sein konnte, falls sie sterben würde. Aber trotzdem.
Ich frage mich, ob ich so viel mehr machen könnte wenn ich zu Hause wäre, oder ob ich ihr auch helfe wenn ich jeden Tag anrufen würde.
wahrscheinlich könnte ich mehr machen wenn ich zu Hause wäre.
Ich hab echt absolut keine Ahnung was ich machen soll, ob ich abbrechen soll oder nicht.
Vielleicht hat irgendjemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Viele liebe Grüße
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  #2  
Alt 07.01.2012, 03:59
ulphin ulphin ist offline
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Registriert seit: 08.08.2010
Beiträge: 140
Standard AW: Meine Mama hat Lungenkrebs und ich bin in Amerika

Liebe Lillifee,

zunächst einmal herzlich willkommen im Forum, auch wenn der Anlass alles andere als schön ist.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Nachricht über die Erkrankung Deiner Mutter Dich sehr sehr geschockt hat und ich kann auch verstehen, dass Du Dich mit dem Gedanken beschäftigst, Deinen Auslandsaufenthalt abzubrechen. Normal ist meines Erachtens auch die Reaktion Deiner Mutter (ich bin auch eine, habe eine Tochter in Deinem Alter, sie war gerade zu Beginn ihres Kanada-Jahres, als meine Mutter starb). Ich denke allerdings, dass Du zunächst nichts überstürzen solltest. Sinnvoll wäre es, mehr Informationen über die Diagnose herauszubekommen. Gibt es Familie, die aktuell bei Deiner Mutter ist oder ist sie allein? Wie lange würdest Du planmäßig in Amerika (USA?) bleiben? Auch ist es bei Bedarf eigentlich immer möglich,l kurzfristig möglich, einen Rückflug zu buchen.

Ich weiß, dass dies leichter gesagt ist als getan, aber versuche, einen kühlen Kopf zu bewahren, halte Kontakt zu Deiner Familie in Deutschland. Ich hoffe, dass Deine Gastfamilie Dich unterstützt, Du jemanden zum Reden vor Ort hast und auch jemanden, der Dich mal in den Arm nimmt, wenn dies notwendig ist.

Herzlich

ulphin
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  #3  
Alt 07.01.2012, 05:02
Lillifee<3 Lillifee<3 ist offline
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Registriert seit: 07.01.2012
Beiträge: 9
Standard AW: Meine Mama hat Lungenkrebs und ich bin in Amerika

Danke für die schnelle Antwort ulphin

Ich werde auf jeden Fall nochmal nachfragen, aber meine Mama wusste auch selber noch nicht so viel, oder war halt selber noch so geschockt, dass sie nichts gesagt hat. Wie auch immer.
Ich hab mir auch vorgenommen erstmal abzuwarten, was jetzt so kommt. Meine Familie ist ja auch auf mich angewiesen, ich würde schon allein deswegen niemals direkt morgen fliegen, auch wenn sich das jetzt vielleicht blöd anhört.
Ich muss theoretisch noch bis ende Juli bleiben. Der kurzfristige Rückflug aus lebensbedrohlichen Krankheitsgründen eines engen Familienmitglieds wäre auch versicherungstechnisch abgedeckt, also von der Seite besteht kein Problem.
Ich hab noch eine jüngere (17) Schwester die zu Hause wohnt und mein Papa, die sind natürlich beide für meine Mama da, und auch ihre Geschwister, haben mir bei meiner Abreise letzte Woche auch alle gesagt, dass sie natürlich für sie da sind und ich beruhigt zurück gehen soll. Aber wer könnte das schon?
Ich kann doch jetzt gar nicht mehr das machen was ich eigentlich noch alles machen wollte hier. Ich fühle mich total schlecht wenn ich jetzt irgendeinen Flug nach Chicago buchen würde, während es meiner Mama nicht gut geht. Auf der anderen Seite, wenn ich eh hier bin, dann könnte ich es ja auch trotzdem machen.

Meine Gastfamilie ist echt super. Mein Gastpapa meinte, ich könnte immer zu ihm kommen wenn ich reden will und sollte ihn informiert halten und wie gesagt, wenn ich nach Hause will, dann sollte ich auch fahren.
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  #4  
Alt 08.01.2012, 14:13
Nicerl Nicerl ist offline
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Registriert seit: 12.12.2011
Beiträge: 85
Standard AW: Meine Mama hat Lungenkrebs und ich bin in Amerika

Hallo Lillifee!

Erstmal möchte ich dir sagen, daß es mir sehr leid tut, daß deine Ma auch diese Erkrankung hat.
Ich kann mir gut vorstellen wie es dir nun geht auch wenn uns altersmäßig so einige Jahre trennen!
Meine Ma ist auch an Lungen CA erkarnkt vor 4 Monaten, wohne zwar nur 800km weit weg, ist aber auch nicht einfach; und zweitens bin ich selbst Mutter von drei Kindern, die ungefähr in deinem Alter sind.
Deine Entscheidung musst du natürlich selbst treffen, aber als "Tochter" kann ich dich verstehen, man möchte vor Ort sein und helfen, auch wenn man das nur sehr bedingt kann.
Als Mama würde ich es nicht wollen, daß meine Tochter "nur" wegen mir und meiner Erkrankung zurückkommt. Ich könnte das gar nicht mit mir vereinbaren und hätte zusätzlich wahrscheinlich noch ein schlechtes Gewissen meinen Kindern gegenüber.
Wir selbst hatten auch Au-Pairs die sich genauso gut wie du in die Familie(Gast) intergriert fühlten. Ich glaube du hast dort auch die Möglichkeit dich auszutauschen und Halt zu finden.
Bis jetzt sind noch nicht alle Untersuchungen abgeschlossen, du weißt noch nicht genau wie es prognostisch aussieht und wie der Weg für deine Mama weitergeht.
Verdau erstmal die Diagnose, übereile nichts und höre auf dein Bauchgefühl!
Aupairzeiten sind zeitlich begrenzt, vondaher gibts auch einen Endpunkt bei deinem Aufenthalt.
Deine Gastfamilie hat Verständnis, ganz wichtig!
Vielleicht kannst du auch in Absprache mit deinen Gasteltern mit den Kindern der Familie- je nach Alter- über deine Situation sprechen. Kinder merken sehr schnell wenn irgendwas nicht in Ordung ist und führen das dann möglicherweise auf sich selbst zurück.
Du bist für sie, das weiß ich von meinen eigenen Kindern, ein wichtiger Ansprechpartner geworden, deshalb denk ev. auch darüber nach.
Ich wünsch dir auf jeden Fall und deiner Ma natürlich auch alles Gute!
Lieben Gruß Nicerl
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  #5  
Alt 09.01.2012, 06:00
Benutzerbild von rosa.sputnik
rosa.sputnik rosa.sputnik ist offline
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Registriert seit: 13.11.2008
Ort: Austin, TX, USA + früher Düsseldorf
Beiträge: 550
Standard AW: Meine Mama hat Lungenkrebs und ich bin in Amerika

Liebe Lillifee,

ja, ich habe fast dasselbe erlebt. Im Mai 2008 bin ich nach Austin, TX gezogen und im November 2008 bekam meine Mom Lungenkrebs,... allerdings einen Kleinzeller.
Am 2. Weihnachtsfeiertag war ich mit Kind, Mann und Hund wieder in D. Wir haben zuerst bei meiner Freundin gewohnt und ab Februar dann ganz bei meiner Mom.
Ende Juli 2009 ist sie gestorben... für mich gesprochen kann ich nur sagen dass ich sehr froh bin dass ich da war, wir da waren... aber der Kleinzeller ist eben auch sehr, sehr schnellwachsend und sie hatte bei Diagnosestellung auch schon Hirnmetastasen.
Man kann da nicht raten, glaube ich... ich weiss nur dass ich es nicht ertragen hätte wenn ich zu spät gewesen wäre... bei meinem Dad war ich nicht dabei, weil es ein plötzlicher Herzinfarkt war... und es hat mich ewig verfolgt.
Verdaue erstmal die Diagnose und versuche einen klaren Kopf zu bewahren...

Alles Liebe und Kopf hoch
Jasmin
__________________
Meine Mama: ED 12.11.2008 Kleinzelliges Bronchialkarzinom, T4 N3 M1 (multiple Hirnfiliae)
4 Zyklen Cisplatin und Etoposit, Ganzhirnbestrahlung, dann Tumorprogression, April 09 neue Lungenmetastasen und obere Einflussstauung. Keine weitere Kontrolle, keine Chemo mehr... nur Hoffen auf ein kleines bisschen mehr Lebensqualität...Am 28.07.2009 um 11:26 Uhr Meine Mama ist in meinen Armen für immer eingeschlafen...
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  #6  
Alt 20.01.2012, 02:19
Lillifee<3 Lillifee<3 ist offline
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Registriert seit: 07.01.2012
Beiträge: 9
Standard AW: Meine Mama hat Lungenkrebs und ich bin in Amerika

Hallo ihr Lieben..
Ich hab gar nicht mehr geschrieben. Ich glaubs ich hab einfach verdrängt. Vielen lieben Dank nochmal
Meine Mama hat heute die Ergebnisse dieses Gehirnscans bekommen, und es wurden Metastasen im Gehirn gefunden, allerdings noch ganz klein, die Ärtzin meinte, dass es nicht gut wär aber gut, dass sie es so früh gefunden haben, so ungefähr.
Sie fängt jetzt nächste Woche an mit der Bestrahlung und dann bekommt sie übernächsten Montag die erste Chemo.
Ich hoffe einfach mal, dass das das Ding im Kopf kaputt macht.
Es hat mir echt das Herz zerbrochen, sie war vorher so positiv und hätte gar nicht gedacht, dass da noch was ist, weil sie keine übermäßigen Kopfschmerzen hatte, und hat sie das heute echt erschüttert. Es tut mir so leid, aber ich kann ja nichts dran ändern.
Die Ärztin hat gesagt das Kopfding wird weils so klein ist erst zum Schluss behandelt, und erst die zuvor schon vorgesehenen Behandlungen durchgeführt.

Sie hat jetzt so weit: einen Tumor in der Lunge, Metastasen an den Lymphknoten und Metastasen im Kopf.
(ich weiß gar nicht ob man zu beidem Metastasen sagt)
Hört sich irgendwie nicht so super an. Hoffentlich wirds.

Alles Liebe auch für euch alle
Hanna
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  #7  
Alt 28.01.2012, 12:48
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Registriert seit: 11.05.2011
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 1.519
Standard AW: Meine Mama hat Lungenkrebs und ich bin in Amerika

Liebe Hanna,

es ist wohl manchmal gar nicht so einfach festzustellen, um welche Art von Tumor es sich handelt. Bei meinem Vater, der auch an Lungenkrebs erkrankt ist, hat sich die Diagnose ewig hingezogen. Zumindest kam es mir wie eine Ewigkeit vor... Er hat ein Plattenepithelkarzinom bzw. zwei in beiden Lungenflügel und ein metastasiertes Schulterblatt. Im Laufe der Zeit sind jetzt leider noch weitere Knochenmetastasen hinzugekommen.

Auch wenn ich bereits eine sehr viel ältere Tochter bin (41), kann ich gut nachempfinden, welch ein Schock diese Diagnose für dich gewesen sein muss. Und dann kommen diese Vorwürfe dazu, die du dir machst, weil du im Ausland bist und eigentlich lauter aufregende Dinge erlebst. Ich denke ebenfalls, dass du ja den ständigen Kontakt zu deiner Mutter hältst und dass du im Notfall immer noch deinen Au-Pair Aufenthalt vorzeitig abbrechen kannst. Hör auf dein Bauchgefühl! Natürlich musst du dein Leben weiterleben, aber als Tochter ist es nur allzu verständlich, dass du gerade dann bei deiner Mutter sein willst, wenn es ihr nicht gut geht.

ES tut mir schrecklich leid, dass deine Mutter ebenfalls an dieser schlimmen Krankheit leidet und ich wünsche euch, dass sie die Behandlung gut übersteht, dass Bestrahlung und Chemo anschlagen und dass vor euch trotz allen Kummers noch viele wunderbare Augenblicke liegen!

Liebe Grüße in die USA
Miriam
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