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  #691  
Alt 26.11.2008, 19:18
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo ihr Lieben!
Sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Ich war zu faul allen zu antworten, wollte es aber doch. Schön, dass mein Thread sich gerade zu einem Forum für junge Krebskranke entwickelt, die sich einfach austauschen.
@flyyy: Keine Ahnung wie die Chancen stehen für eine Erwerbsminderungsrente. Werde mich jetzt erstmal als Student krankenversichern, da ja ein ALG I ausgelaufen ist.
@Falk: Ich hoffe dir geht es ein bisschen besser.
@ Christin: Ja, der Magen muss sich wohl wieder an das Essen gewöhnen. Ich hatte ja nie Essprobleme, aber ich habe auch zwischendurch Bauchschmerzen, wenn ich ein bisschen GvHD bekomme.
@Merkur: Herzlichen Willkommen, auch wenn der Anlass kein schöner ist. Durch meine Krankheit wird meine Stärke auch viel sichtbarer.
@Susanne: Mir ist es auch ungenehm finanziell von meinem Vater abhängig zu sein. Besonders weil unser Verhältnis nicht so gut ist. Mein Bruder bekommt Bafög, was ich emotional einfacher fände. Er bekommt elternunabhängiges Bafög.
@Marianne: Ich hoffe, dein Expander wurde inzwischen erfolgreich ausgetauscht und die Ärzte haben nichts gefunden, was sie nicht finden sollten.

Im Moment mache ich sehr viel. Ich versuche öfter mal zum Sport zu gehen. 1-3 mal die Woche schaffe ich das, je nach anderen Terminen und Kraft. Heute bin ich früher aus der Uni nach Hause, weil ich heute Nacht so schlecht geschlafen habe. Nachdem ich jetzt 4 Stunden im Bett verbracht habe, die meiste Zeit schlafend, geht es mir jetzt besser. Letztes Wochenende stand der Geburtstag meiner Mama an. Außer, dass ich fleißig meinen Mathebogen mache, geh ich noch zur Literaturgruppe (alle 4 Wochen), in die Gemeinde, zum Sport, mache meinen Haushalt und andere Erledigungen. Fast jede Woche gehe ich noch zu meinem Oberarzt und zu meiner Psychologin. Langsam muss ich mal anfangen mich auf eine Mathezwischenklausur vorzubereiten, die Mitte Dezember ist. Nehm ich mir schon zwei Wochen fürs Wochenende vor und immer hab ich was Besseres zu tun. So kenn ich mich gar nicht. Nachmittags schlaf ich oft. Ich bin weiter dabei geblieben am Tage nicht fernzusehen, außer es geht mir körperlich schlecht. In letzter Zeit hatte ich öfter Halsschmerzen, die immer nach einem Tag im Bett weg waren. Mein Sandimmun konnte auf 175 mg morgens und abends gesenkt werden. Außer leichte Hautprobleme habe ich das verkraftet.
Ich lese viel beim Essen, was ich ganz gut finde. Als angehender Lehrer kann man ja nicht zuviel lesen. Deswegen werde ich mich nun doch zu den nächsten 6 Terminen in der Literaturgruppe von der Volkshochschule anmelden, auch wenn ich nicht weiß, ob ich das zeitlich hinbekomme. Die Bücher hören sich aber so interessant an und ich lerne da noch was. Im Moment habe ich ja auch kein Deutsch in der Uni belegt, obwohl ich das studiere. Ich genieße es nicht ganz so viel für die Uni machen zu müssen und trotzdem noch Zeit für Freizeit, Freunde und meine Mama und Oma zu haben. Psychisch könnte ich mich eigentlich als glücklich bezeichnen. Ich kann machen was ich will und studiere etwas mit meinen liebgewonnenen Komilitonen, die schon 2 Fachsemester weiter sind. Schön wär jetzt noch, wenn ich keinen Mundschutz mehr tragen müsste und ich freue mich auf mein erstes Sushi, egal wann es kommt. An meine Ernährungsbeschränkungen habe ich mich gewöhnt. Heute habe ich mir eine Tiefkühlpizza gekauft, was sonst schon wegen der Kalorien eigentlich nicht auf meinem Speiseplan steht. Mir war einfach danach. Die hab ich im Bett vorm schlafen gegessen. Jetzt werde ich mir aber noch was Gesundes, Fettarmes zum Abendbrot kochen. Nicht das hier meine Sitten einreißen.
Morgen steht der wöchentliche Mathebogen an und um 14 Uhr treffe ich mich mit meinen Mathefreunden zum Besprechen. Vielleicht bin ich morgen wieder fit genug abends zum Sport zu gehen, nachdem ich heute im Bett lag.
Soweit aus dem Leben der Kerstin
Liebe Grüße
Kerstin
P.S: Bin außerdem von einem Dozenten genervt, der nicht versteht, dass ich eine Vorlesung schon mit einer Klausur abgeschlossen habe, was andere in dem Seminar nicht haben. Er verweist mich immer auf den Stoff der Vorlesung, der jetzt für mich gerade irrelevant ist. Hoffentlich schnallt er, dass ich da auch keine Klausur mehr drüber schreibe, sondern nur über seinen Stoff im Seminar. Der geht mir echt auf den Keks. Kann ich doch nicht dafür, dass die während meiner Auszeiten die Studienordnung geändert haben.
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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  #692  
Alt 27.11.2008, 11:42
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cc84 cc84 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo alle zusammen,

na denn will ich mich auch malwieder melden.
Mir gehts zur Zeit okay. Zu hause erholt man sich ja doch besser als in der Klinik. Mein Bäuchlein muckert zwar noch immer manchmal so vor sich hin, aber ich versuche das einfach nicht überzubewerten. Man hört einfach zu viel in sich rein. geht euch das auch so?

Ansonsten will ich nachher meine Wohnung ein bissl weihnachtlich gestalten. Freu mich schon total auf die weihnachtszeit, da ich im letzten Jahr Weihnachten und auch die Vorweihnachtszeit in der Klinik verbringen musste... Naja, dieses Jahr wird es anders!

Nächste Woche hätte ich nen Einstellungstest für ne Ausbildungsstelle gehabt, auf die ich mich beworben hatte. Die Ausbildung beginnt erst im September 2009, deshalb hab ich da einfach schonmal ne Bewerbung hingeschickt. Aber mein Prof. hat mir nen Strich durch die Rechnung gemacht und mir die Teilnahme verboten! Es wäre zu gefährlich für mich! War echt enttäuscht und niedergeschlagen. Ich kann doch nicht ewig zu hause sitzen oder? Und ab September wieder durchzustarten ist doch als realistisch zu bezeichnen oder was meint ihr?

Was gibts bei euch neues?

Liebe Grüße

Christin
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  #693  
Alt 27.11.2008, 21:57
Sanne72 Sanne72 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo Kerstin,

bin erleichtert, wieder von Dir zu lesen, hab mir schon Sorgen gemacht, ob es Dir vielleicht wieder schlechter geht.

Aber Du bist einfach nur gut beschäftigt - wie wunderbar!!!

Mir geht es immer dicker - das Kind im Bauch ist bald fällig und ich hoffe sehr, dass es sich noch Zeit läßt bis zum Kaiserschnitttermin nächste Woche.
Es liegt ja in Steißlage und deshalb soll es so zur Welt kommen. Habe etwas Panik, dass es schon vorher losgeht, denn dann könnte es zu Komplikationen kommen.

Gefreut hat mich sehr, dass meine Radiologin bei der letzten Nachsorge vor zwei Wochen sagte, sie kann sich gut vorstellen, dass das Stillen auch mit BEIDEN Brüsten klappt - die operierte Seite sei zwar hinterher in der Entwicklung, aber sie sähe auch da, dass sich das Gewebe verändert hat.
Seeeeehr merkwürdig, wenn man das Wort "Gewebeveränderung" hier schreibt und es ist mal was Gutes!!!

Also, wenn ich erstmal nichts von mir hören lasse wisst ihr ja, was los ist...

Alles Gute für euch und die besten Wünsche von Susanne
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  #694  
Alt 04.12.2008, 15:10
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stern83 stern83 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

hallo zusammen,

auch wenn ich nur alle paar monate reinschaue denke ich oft an euch alle deren schicksal ich ich hier mitlese.


bei mir ist ja alles vorbei wie ihr vielleicht schon wisst. muss aber in den nächsten wochen das erste mal zur nachsorge darmspiegelung.. da kommen die alten gefühle wieder hoch... was mach ich wenn der arzt wie beim letzten mal kommt und sagt: es tut mir sehr leid....
najaaaaaaaaa.. daran will ich gar nicht denken..
wünsche euch weiterhin alles gute, muss jetzt zu verf,recht
lg
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  #695  
Alt 05.12.2008, 11:35
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo ihr Lieben!
Ich hatte gestern ein PET. Sie sind sich nicht sicher. Am Hals links und rechts sehen die Lymphknoten leicht aktiv aus. Ich glaub ich krieg ein Knall. Zu allem Überfluß funktioniert noch mein Internetzugang nicht, weil ich irgendein Programm gelöscht habe, und gestern habe ich noch mein Handy verloren. Und meine Mama ist bis Sonntag in Dresden. Es kann sein, dass ich mein Handy in der Mathebibliothek verloren habe, dort wurde auch eins abgegeben, aber die Frau, die da gerade sitzt, weiß nicht, ob es schon abgeholt wurde.
Direkt nach dem PET bin ich gestern zu meinen Mathekomilitonen gefahren. Ich dachte, besser als zu Hause voll den Absturz bekommen. Die waren auch voll süß. Haben versucht mich abzulenken und als ich ihnen dann was vorheulte, hat mein einer Mathekomilitone mich in den Arm genommen und eine Mathekomilitonin meine Hand gehalten. Eine andere Mathekomilitonin ist noch mit zu mir gekommen und wir haben zusammen gekocht.
Wie gesagt, ich habe im Moment kein Internet zu Hause, werde deswegen auch nicht täglich ins Internet gehen.
Liebe Grüße
Kerstin
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  #696  
Alt 07.12.2008, 10:41
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Ich habe beschlosssen den Gedanken immer noch Krebs zu haben erst einmal zu verdrängen. Ein bisschen denke ich schon darüber nach, was wäre wenn, aber ich will mich erstmal auf meine Mathezwischenklausur am 15.12. konzentrieren. Am Tag darauf habe ich sowieso ein Termin bei meinem Oberarzt und danach kann ich immer noch in Panik verfallen und mein Leben durcheinander bringen lassen. Bin gerade bei meinen Eltern Wäsche waschen und Mathe lernen, weil sie verreist sind und ich keine Waschmaschine habe. Sonst wäscht meine Mama meine Wäsche.
Schönes Wochenende!
Kerstin
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  #697  
Alt 08.12.2008, 10:22
merkur merkur ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo Kerstin,

ich hoffe die Lympfknoten am Hals sind nur Fehlalarm, vielleicht bist du erkältet oder hattest eine Erkältung...
Bei mir ist es so, als würde ich zwei Leben parallel führen, in der einen hab ich krebs, und muss alle vier Wochen zum Arzt, in der anderen bin ich eine Studentin, die gerade Diplom macht und viele Termine einhalten muss.

Manchmal ist das schon belastend, aber ich versuche damit fertig zu werden. Ich drück dir die Daumen, dass deine Lympfknoten bei der nächsten Untersuchung wieder kleiner sind

Machs gut.
Merkur
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  #698  
Alt 08.12.2008, 17:33
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo Merkur,
genau dieses Doppelleben führe ich auch. Nur das ich im Moment nur zu einem Drittel studiere. Dafür muss ich aber alle 10 Tage zu meinem Oberarzt. Im ersten Semester habe ich ganz studiert und wurde parallel bestrahlt. Da ich zusätzlich noch äußerst ehrgeizig bin, war das ganz schön grenzwertig. Jetzt nach der allogenen Transplantation merke ich auch, dass ich nicht mehr wie ein gesunder studieren kann und vor allem auch nicht muss. Ich muss ja auch mehr schlafen und so.
Ich find besonders schwierig, dass man bei diesem Doppelleben als Krebskranker nicht so viel Zeit wie die krebskranken Rentner hat, die man da trifft, und als Student von einem erwartet wird, dass man belastbar ist.Und wir müssen beide Rollen als Krebskranker und Student erfüllen. Da hab ich gerade vorhin drüber nachgedacht. Krebskrank kann auch schon den Tag ausfüllen. Mich nerven etwas die Journalisten, die immer die starken, krebskranken Promis erwähnen. Wer lobt den die anderen Krebskranken, die vielleicht mit weniger Privilegien ihr Leben und ihre Krankheit unter einem Hut bringen müssem?
Mir fällt ein, dass ich in letzter Zeit etwas Halsschmerzen hatte. Vielleicht sehen deswegen meine Lymphknoten am Hals leicht aktiv aus? Mich wundert besonders, dass auch rechts was aktiv sein soll. Mein Krebs (wie sich das anhört) ist in der Regel auf der linken Seite.
Übrigens habe ich heute mein Handy in der Bibliothek wieder bekommen. Wenigstens eine gute Nachricht. Vielleicht kann ich mich noch aufraffen heute zum Sport zu gehen. Ich muss ja was dafür tun, dass mein Hintern in Form bleibt. Ja, ein bisschen eitel bin ich auch.
Schönen Abend noch an alle Doppellebenführende!
Kerstin
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  #699  
Alt 10.12.2008, 18:51
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Kerstin ist wieder online, dank eines Freundes aus meiner Gemeinde! Was wäre ich ohne meine Freunde. Inzwischen sind die CT-Bilder bei mir angekommen, aber ich hab mir noch keine Diagnose gestellt,obwohl ich sie mir angeschaut habe. Außerdem hab ich einen Platz in der Literaturgruppe bekommen, obwohl der Kurs schon voll ist. Ich bekomme eine Sondergenehmigung. Ich glaub, die Leiterin hat geschnallt, dass ich schwer krank war. Ich hab das da nicht so richtig erwähnt. Läuft im Moment also alles gut. Muss am Dienstag nur noch der Arztbesuch gut laufen (und natürlich die Matheklausur am Montag).
bis bald
Kerstin
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  #700  
Alt 11.12.2008, 13:01
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Ich habe gerade einen Brief meiner Psychologin bekommen. Sie hat das Cushing-Syndrom und nimmt ihre Arbeit irgendwann nach erfolgreicher Behandlung wieder auf. Bei dieser Krankheit hat man wohl auch einen Tumor. Als ich schon vorher auf ihrem Anrufbeantworter hörte, dass sie länger krank ist, musste ich an eine Krebserkrankung denken. Dies habe ich aber verworfen, weil ich dachte ich projeziere da meine Krankheit rein. Diese Nachricht hat mich jetzt wieder etwas aus der Bahn geworfen, weil es natürlich meine Krebserkrankung wieder hervorholt und es schwer macht, dass PET-Ergebnis abzuwarten. Bis zur Post habe ich heute fleißig und mit Freude Mathe gelernt. Das Verdrängen wird jetzt schwerer. Es ist wie im Krieg, wo die Bombeneinschläge immer näher kommen. Ich finde als Krebskranker hat man den Eindruck, dass es extrem viele Krebskranke gibt, da man ja auch immer mehr kennenlernt.
Das haut mich echt um. Meine Psychologin ist eine Frau, die ich bewunder in ihrer ganzen Art.
Ich hoffe bis zur Matheklausur kann ich mich psychisch noch über Wasser halten.
bis bald
Kerstin
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  #701  
Alt 11.12.2008, 14:53
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Ich krieg echt eine Macke. Mein Befund ging wohl an meine niedergelassene Hämatologin, zu der ich immer nur wegen Überweisungen etc. gehe. Ich dachte der Befund kommt zu mir oder meinem Oberarzt. Gut, dass ich heute noch mal in der Diagnostischen Praxis nachgefragt habe. Die meinten, dass sei so abgesprochen. Im Moment macht mich das rasent und aggressiv. Ich werde da gleich anrufen und wenn die mir meinen Befund nicht rausrücken, weiß ich nicht was ich tue. Ich habe auf jeden Fall gerade sehr schlechte Laune und diese verplanten Handlungen im Gesundheitswesen macht mich echt aggressiv. Nur wegen diesen bescheuerten Überweisungen muss ich immer zur niedergelassenen Hämatologin, weil das Krankenhaus nicht überweisen kann. Die Praxisgebühr führt bei mir zu mehr Arztbesuchen anstatt zu weniger. Wenn ich da nicht anrufen hätte, wäre ich am Dienstag zum Oberarzt gegangen in der Annahme, dass er den Befund hat. Meine niedergelassene Hämatologin ist eine ganz Verplante und deswegen gehe ich da ungerne hin. Im Moment gehe ich psychisch auf dünnem Eis. Das konnte ich jetzt echt nicht mehr gebrauchen.
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  #702  
Alt 12.12.2008, 14:06
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Ich habe jetzt meinen Befund schriftlich, habe aber noch mit keinem Arzt darüber gesprochen. Hier die Zusammenfassung: Im PET/CT findet sich zur Voruntersuchung vom 03.06.08 jetzt neu aufgetreten ein leicht erhöhter Glucosemetabolismus in zwei cervicalen Lymphknoten, jeweils einer rechts und einer links. Im übrigen Ganzkörper kein Hinweis auf eine malignomsuspekte FDG-Anreicherung. Unveränderte retrosternale Weichgewebsvermehrung. Sicherheitshalber sollte eine PET/CT-Verlaufskontrolle in ca. 3 Monaten durchgeführt werden bei unklarem Glucosemetabolismus in zwei cervicalen Lymphknoten, zumal in der Vorgeschichte bei der Patientin ein cervicaler Lymphombefall aufgetreten ist. Tja, mal sehen, was mein Oberarzt am Dienstag dazu sagt. Heute war ich dennoch mathelernfähig. Die niedergelassene Hämatologin hat mir gestern wieder bewiesen, dass sie verplant ist. Ich hatte eigentlich gar nichts mir ihr zu tun und habe auf die Aushändigung meines Befundes gewartet. Da kam sie zu mir und meinte, dass ich meinen Mundschutz absetzen kann. Da hab ich erstmal überlegt, dass die Frau gar kein aktuelles Blutbild von mir hat. Ich dachte, da weiß sie aber mehr als ich. Und ich höre sowieso nur auf meinen Oberarzt. Sie hatte mich mit einer anderen Mundschutzträgerin verwechselt. Wenn so etwas mal passiert, wäre es okay, aber bei der Frau erlebe ich solche Dinge immer. Ich bin froh, dass ich ohne Probleme meinen Befund bekam. Ich habe gleich klargestellt, dass die Zustellung ein Fehler war. Sicher wäre dann mein Befund in ihrem Archiv verschwunden und sie hätte mich nicht informiert.
Okay, ich geh jetzt mit Bino zur Mama essen.
Liebe Grüße
Kerstin
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  #703  
Alt 13.12.2008, 18:35
flyyy flyyy ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo Kerstin
War schon länger nicht mehr da. Im Moment bin ich im Büro den ganzen Tag am Computer, da mag ich meist abends nicht mehr mein Notebook einschalten.
So wie ich verstanden habe, wartest Du auf die Besprechung mit deinem Oberarzt. Gererell klingt der Befund aber gut, oder?
Irgendwie klingtst Du im Moment ziemlich gestresst. Ist ja auch verständlich, das Doppelleben Student und Krebspatient ist nicht einfach. Hast Du Dir mal überlegt, eine Auszeit zu nehmen? Das Studium ein Semester auf Sparflamme zu setzen und Deiner Seele Zeit zu geben, mit dem was im letzten Jahr gelaufen ist, fertig zu werden?
Ich hatte am Freitag Kontrolltermin. Da war ein ganz toller Arzt der meinte, er müsse mir alle möglichen Langzeitfolgen meiner Behandlung erklären:
- Gelenkprobleme (hab ich schon, ist aber nicht sicher, ob es von der Chemo kommt)
- Herzprobleme (Chemo kann kardiotoxisch sein)
- Irgendwelche Probleme mit der Lunge weil eine Lungenmeta entfernt wurde
- Könnte sein dass ich keine Kinder bekommen kann weil meine Eierstöcke angegriffen wurden. Meine Tage habe ich aber, also sollte das ja ok sein
- natürlich Gefahr von Rezidiv
- die Tatsache, dass ich noch ein Melanom hatte mach die ganze Sache auch nicht besser
- Die OP an der Hand könnte irgendwann zu Beschwerden führen.

Er hat mir dann vorgeschlagen, man könnte noch einige weiter Untersuchungen machen (Lunge / Herz / Eierstöcke / operierte Hand). Habe abgelehnt. Denn er hatte keine Antwort, was man machen könnte, wenn irgendwo herauskommt, dass ein Schaden vorliegt. Im Moment geht es mir ok, meine fehlende Kondition liegt sicher nicht an einem Herzproblem sondern am fehlenden Training (ich arbeite daran, gehe brav ins Fitness und Joggen) und die Schmerzen die ich an der operierten Hand habe sind nicht wirklich schlimm. Also sehe ich keinen Sinn, irgendwelche Untersuchungen über mich ergehen zu lassen.

Wünsche noch ein schönes Wochenende
Flyyy
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  #704  
Alt 13.12.2008, 19:03
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo Flyyy,
ja, ich warte noch auf die Besprechung mit meinem Oberarzt. Das Ergebnis des PET hätte aber durchaus besser sein können. Dieser erhöhte Glucosemetabolismus gibt mir doch zu denken. Ich find ihn nicht generell gut. Besonders weil mein Krebs immer am Hals wiederkommt und das jetzt wieder am Hals ist. Mein Studium ist sozusagen eigentlich auf Sparflamme. Habe nur eine Mathevorlesung und ein Erziehungswissenschaften-Seminar belegt. Das ist ungefähr ein Drittel der vorgeschriebenen Menge. Wegen der Mathe-Klausur mache ich mir auch sicher auch mehr Stress als nötig. Ist nur eine Probeklausur und ich habe schon genügend Punkte, so dass ich die eigentlich mit 0 Punkten schreiben könnte. Ich hatte auch schon zwei Urlaubssemester und ich kann bis zum Bachelor maximal drei nehmen. Sicherlich bin ich jetzt wegen dem komischen PET-Ergebnis zusätzlich gestresst. Letztes Jahr um diese Zeit haben die auch erstmal ein paar Wochen Rätsel raten gemacht bis sie beschlossen ein Tag nach Weihnachten mit der Chemo zu beginnen. Meine Erfahrung sagt mir halt, dass das nicht beim Warten bleiben wird. Und ich weiß, dass die Behandlungsmethoden immer dünner werden.
Das mit deinem Arzt: Weißt du das nicht schon längst? Ich meine, dass muss er dir doch nicht mehr klarmachen. Darüber wird man doch schon während der Behandlung aufgeklärt. Ich sage mir immer, dass das nicht bei mir eintritt. Und wenn es doch eintritt, wird man es merken. Da ich die Chemo-Kombination BEACOPP bekommen habe, sind meine Eierstöcke wohl auch geschädigt. Ich sag mir aber auch, dass das mein Körper hoffentlich verkraftet hat. Obwohl ich regelmäßig zum Sport gehe, ist meine Kondition auch wesentlich schlechter als sie mal war. Die allogene Transplantation hat meiner Kondition besonders geschadet. Ich glaube die hat auch die krassesten Langzeitwirkungen meiner Behandlungen.
Gute Nacht!
Kerstin
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  #705  
Alt 15.12.2008, 11:29
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cc84 cc84 ist offline
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Hallo Kerstin,

hoffe deine Matheklausur ist heut zufriedenstellend gelaufen?
Bei dir ist ja auch einiges los im Moment! Ich drück dir fest die Daumen, dass der Befund nichts Negatives zu bedeuten hat! Morgen ist dein Gespräch beim Oberarzt oder?
Ich muss morgen auch wieder ins KH. Mal sehen, was mein Professor wieder an Neuigkeiten für mich hat!? Bin ja jedes Mal auf`s neue froh, wenn ich da wieder raus bin!

Ja, wegen den Nachwirkungen der Chemos und der SZT kriege ich auch immerwieder was neues zu hören.
Auf eigene Kinder solle ich mal gar nicht erst groß hoffen (hormonell befinde ich mich wohl schon in den Wechseljahren ), meine Knochen würden mir auch bald Probleme machen und ob meine Haare jemals wieder wachsen werden, könnte man mir auch nicht versprechen. Tolle Aussichten oder? Naja, und das waren ja nur einige der möglichen Neben-/ Nachwirkungen! Und da soll man noch immer optimistisch bleiben. Und konditionell sieht es bei mir im Übrigen auch eher schlecht aus. Bin immer sehr schnell aus der Puste!
Ich versuche es immer mit der "na-noch-ist-es-ja-nicht-soweit"-Taktik. Klappt noch ganz prima. Hoffe es bleibt so!

Ansonsten hab ich auch das Gefühl, dass sich die Krebsfälle in meinem Umfeld häufen. Man hört von immer mehr Leuten, dass sie Krebs selbst oder in der Familie haben oder der Verdacht auf Krebs besteht! Echt schrecklich. Mir kommt es immer so vor, als wäre das vor meiner Erkrankung nicht so gewesen oder ist es mir da bloß nicht so aufgefallen?

Liebe Grüße,

eine nachdenkliche Christin
__________________
Diagnose: AML FAB M4(ED Dez.2007), Chemos, Infektion und Ausbruch einer Fusariose März 2008, Rezidiv der AML im Knochenmark Mai 2008, erneute Chemo, Hochdosischemo Juli 2008, SZT 16./17. Juli 2008, jetzt 100% Spenderchimärismus und Remission, 19.6.09 Rezidiv (mit Wasser im Herzbeutel und linken Lungenflügel), erneuter Block Chemo
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