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Alt 29.06.2006, 14:01
sonntagskind sonntagskind ist offline
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Böse Ärzte und Kommunikation

Hallo,

wie sind denn so Eure Erfahrungen mit dem Kommunikationsverhalten der Ärzte?


Mein Bericht dazu:

OP und Krankenhausaufenthalt nach meiner Ablatio vor einer Woche waren ganz ok, aber gestern vor der Entlassung die totale Achterbahnfahrt:

Statt Abschlussgespräch eröffnete mir der Arzt, dass bei mir nur 9 Lymphknoten entfernt worden seien - Pflicht seien aber 10 bis 20, also sei eine neue OP nötig, um mindestens noch einen rauszuholen, auch wenn das an Prognose und weiterer Therapie überhaupt nichts ändern würde.
Kaum hatte ich gefrustet den Koffer wieder ausgepackt, kam meine Studienärztin rein, die mich auch operiert hatte:
Nix neue OP, denn mehr als die 9 gefundenen Lymphknoten gäbe es nun mal bei mir nicht, sie hätten alles "ausgeräumt", wie es so schön heisst.
Gut, dass sie meinen Namen auf dem OP Plan des nächsten Tages gesehen hat und sie das noch vorher aufklären konnte. Sonst hätte ich die verdutzten Gesichter der Operateure gern gesehen! Ach ne, hätte ich ja wegen der Narkose eh nicht mitgekriegt.

Sei blöd gelaufen, da weder sie noch der andere Operateur bei der wöchentlichen interdisziplinären Tumorkonferenz anwesend gewesen seien, auf der mein "Fall" besprochen wurde.
Ich würde aber doch eher sagen, dass dann ja wohl entweder ihre Berichte nicht aussagekräftig genug waren, oder sich in der Konferenz niemand die Mühe gemacht hat, das nachzulesen.

Dass so was überhaupt vorkommen kann, verschlägt mir immer noch die Sprache.

Da meine Ärztin sofort wieder in den OP musste, habe ich gewartet, dass sie - oder ein anderer kompetenter Arzt - wieder auftauchen und das Entlassungsgespräch fortsetzen. Kam aber keiner.
Es hat aber auch niemand Bescheid gesagt, wie lange es dauern könnte und z.B. einen anderen Termin vereinbart.
Da lässt man die Patientin lieber mit den schriftlichen Berichten (u.a. über das schlechte Ansprechen der neoadjuvanten Chemo, mit damit impliziten Rückschlüssen auf die Prognose ) erst stundenlang in der Gegend rumsitzen (und langsam aber sicher die dran unschuldigen Schwestern immer generfter anbrummeln) und dann nach Hause gehen; soll sie halt sehen, wie sie's interpretiert und damit klar kommt?

Eine Schwester hat mir noch den Termin fürs Bestrahlungs-Vorgespräch gemacht und eine andere Ärztin ein Rezept für Tamoxifen in die Hand gedrückt (ohne meine Fragen dazu und zum Zoladex, das ich ja auch bekommen soll, beantworten zu können). Deshalb bin ich dann schliesslich nach 5 Stunden mit nur den Befunden in der Hand unverrichteter Dinge abgehauen, um mich lieber mit Freunden im Biergarten zu treffen

Im Arztbrief steht grossspurig "Alle bis zur Entlassung erhobenen Befunde wurden mit der Patientin ausführlich besprochen".
Guter Witz!

Als meine Ärztin dann später anrief, konnte ich zwar die Hauptfragen zur AHT klären, aber im Biergarten hatte ich weder meine sonstigen Fragen und Befunde dabei, noch hätte ich sie da besprechen können und wollen. Wir sind dann so verblieben, dass ich mich bei ihr noch mal per E-Mail melde; ab nächster Woche ist sie dann übrigens im Urlaub.

Scheint kein Einzelfall zu sein, denn eine Angestellte meinte, nachmittags könne sie oft den Zorn der Patienten regelrecht durch den Flur wabern spüren.

Hoffe, das ist bei Euch anders?
War ja in der anderen Abteilung (Tagesklinik für Chemo) auch nicht so extrem.


Viele liebe Grüsse

Renate
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