Ablatio beidseitig?!?!?! Bitte helft mir bei der Entscheidung

[susaloh]

Liebe Leute:

Heute hatte ich meine OP-Vorbereitungsgespräche in der Klinik. Ich habe meine Fragen gestellt wie geplant, sie wurden auch beantwortet, aber ich bin dennoch nicht glücklich. Bis Montag (OP-Termin) muss ich mir meiner Sache möglichst sicher sein! Bitte helft mir nachdenken!!

Also:


Rechte Mamma:

Ausgangstumor (2 Herde): 8x9 cm, stark geschrumpft nach 6- monatiger neoadjuvanter Chemo):

OP: Wie geplant Ablatio und Ausräumung Axilla (level 1 und 2), anschließend Bestrahlung


Linke Mamma:

Ausgangstumor: 0,5 cm, vermutlich verschwunden durch Chemo, daher wurde die Stelle mit Clip markiert. Vorschlag: Brusterhaltende OP (um Clip rum) , Axilla: Sentinelmethode. Anschließend Bestrahlung der ganzen linken Brust.

Zusätzlich wichtig: Es handelt sich bei mir um lobuläre Tumore, die meist erst sehr spät mit bildgebenden Verfahren bzw Tasten diagnostiziert werden können (daher mein großer Ausgangstumor), selbst auf MRI manchmal nicht sichtbar. Was man schließlich findet, ist dann oft nur Spitze des Eisbergs, d.h. Tumor in Wirklichkeit viel größer.

Meine Überlegung: statt brusterh. OP auch links Ablatio:

Objektive Vorteile:
1. Keine Bestrahlung links nötig.
2. Keine engmaschige Kontrolle der linken Brust mehr nötig, müsste nicht ständig um mehr Untersuchungen (z.B. MRI) kämpfen, müsste wahrscheinlich auch kämpfen um überhaupt für die Nachsorge weiterhin an der Uniklinik bleiben zu dürfen. Der 0,5 cm Tumor wurde von der Leiterin des Mammazentrums mit ihrem überaus geschulten Auge entdeckt, aber schon die Ärztin, die die Biopsie ausführen sollte, konnte da absolut nichts sehen! Wie soll das dann bei Feld-, Wald- und Wiesen-Frauenarzt laufen?!?!? Und überall in meiner Akte ist die Rede von meinem "sehr dichten Gewebe"... Ablatio links hieße (im Prinzip): nie mehr die Tasterei, die Mammographie, Sonographie, Biopsie...etc

Argumente dagegen:

1. Erhaltung der linken Brust sinnvoll, da ich vielleicht später dann rechts einen Aufbau machen will/kann, würde Ablatio links dann vielleicht bereuen.

Möglich ist das natürlich, aber ich tendiere instinktiv überhaupt nicht Richtung Aufbau, bin eher der sportlicher Typ mit von jeher kleinen Brüsten, die für mein Schönheitsempfinden (in Angezogen..) nie eine überragende Rolle gespielt haben. Ich kann mir gut vorstellen, mit Prothesen - auch beidseitig - leben zu können. Was das nackte "Erscheinungsbild" angeht, kann ich mir nicht vorstellen, dass ich mich mit nur einer Brust wirklich hübscher finden würde als mit gar keiner, im Gegenteil. Die eine Brust hätte ja auch zumindest eine Narbe.

2. Ablatio links wäre medizinisch gesehen nicht NÖTIG, brusterhaltend plus Bestrahlung ist genauso sicher.

Kurzfristig glaube ich das schon, aber langfristig, wenn es darum geht ein Rezidiv frühzeitig zu erkennen (s.o.)?

Wenn man dies liest, könnte man meinen, dass ich eindeutig Richtung beidseitige Ablatio tendiere. Es fällt mir aber total schwer, gegen den Vorschlag der Ärzte zu denken und zu handeln. Es wäre so viel netter, einfach auf sie zu hören, als einen eigenen Weg einzuschlagen, der auf ihr Unverständnis stößt. Versteht ihr was ich meine? Bin einfach unsicher.

Vielleicht könnt ihr mir mit weiteren Pro- und Kontraargumenten bei meiner Entscheidung helfen!?!

Liebe Grüße
Susanne