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Alt 15.08.2012, 15:39
Traumtänzerin91 Traumtänzerin91 ist offline
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Beiträge: 24
Standard Lungenkrebs Endstadium - ich habe so viele Fragen...

Hallo zusammen,

leider bin ich mal wieder hier... nach drei Jahren Lungenkrebs kommen wir nun langsam an unser Ende. Letzten Monat hatte mein Papa einen Erguss an der Pleura und nach einigen CTs wurde auch festgestellt, dass der Primärtumor gewachsen ist - einige von euch kennen unsere Lage vielleicht schon - und da mir bisher hier immer am Besten geholfen wurde, möchte ich mich einfach mal wieder an Euch wenden...

Nach zwei Krankenhausaufenthalten haben wir ihn jetzt - Gott sei Dank - wieder zu Hause, leider kann er kaum noch aufstehen, Gehen fällt ihm sehr schwer, Treppen steigen geht gar nicht mehr. Mit Sauerstoffgerät bekommt er im Liegen relativ gut Luft, die Schmerzen haben wir soweit auch unter Kontrolle (Morphin). Für ihn ist das eine riesige Überwindung, weil er niemals Tabletten genommen hat und es seiner Psyche extrem wehtut, dass er jetzt gewissermaßen abhängig von dieses Tabletten ist, zweitens sagt er, er kann sie nicht mehr sehen, er kriegt sie nicht mehr runter, er weiß, nachdem er sie genommen hat, genau wo welche Tablette klebt. Morphinspritzen haben wir zwar zu Hause, jedoch will er die sich nicht von meiner Mama geben lassen, und ich traue mich ehrlich gesagt nicht.

Lieder isst er auch nichts mehr, mag keine selbstgemachten Suppen oder Fruchtsmoothies mehr (ich würde ihm ja alles kochen, er müsste es nur sagen ) - trotz zusätzlich Fresubin Kabi, das ich so gut wie überall druntermische, magert er immer weiter ab.

Meine Mama ist total fertig und ich weiß nicht wie ich ihr helfen kann, ich selbst müsste eigentlich Hausarbeiten schreiben und was für die Uni tun, aber ich komme nicht dazu, zusätzlich sind wir beide momentan sehr eingespannt (bekommen geade eine Solaranlage aufs Dach, haben bei den starken Regen immer wieder den Keller voller Wasser...) und wissen beide langsam nicht mehr wo hinten und vorne ist. Wir haben jedoch einen Hausarzt, der uns wirklich unterstützt, wo er nur kann und morgen Vormittag treffen wir uns mit einer Palliamo-Helferin, die wir jetzt zur Unterstützung zusätzlich noch haben. (Den Ausdruck Palliamo mag Papa aber gar nicht hören...)

Neben Schmerzstillern, Magenschonern und Beruhigungstabletten und Tropfen haben wir jetzt auch eine Wassertablette verschrieben bekommen, da er nicht nur an der Lunge, sondern auch an Armen und Füßen merklich vom Wasser angeschwollen ist - hat jemand damit Erfahrung, was man da machen könnte?
Er hatte vor einigen Tagen wirklich starke Halluzinationen, nach Tablettenwechsel ist das besser geworden, dafür zittert er jetzt teils am ganzen Körper (nicht frieren, nur zittern)...

Wir bekommen jetzt auch ein Krankenbett - und da möchte ich euch fragen: Wo stellen wir das am Besten hin? Ins Schlafzimmer oder ins Wohnzimmer? Es hat alles seine Vor- und Nachteile (unten ist mehr los, aber oben hören wir ihn eher, wenn er nachts Hilfe braucht, oben ist der Weg zum Klo und zur Dusche weniger weit, unten könnte er vielleicht ab und zu in den Garten gehen)... und wir wissen nicht, was wir tun sollen. Es gibt ja euch solche Einbaubetten... also, dass man das KH-Bett quasi ins Ehebett integriert, das wäre für ihn und meine Mutter wrsl am besten, weil am gewohntesten und keine solche große Veränderung - allerdings wurde uns gesagt, mit einem Galgen zum Hochziehen wäre das schwer realisierbar, und der wäre dann schon wichtig...

Ich frage mich, wie lange werden wir ihn noch haben? Vielleicht will ich gar keine Antwort, aber um diese Frage bei einem Doktor auszusprechen habe ich viel zu wenig Mut...

Es ist schön, sich mal ausgeweint zu haben - danke!
__________________
Papa, du fehlst mir! + 17.8.2012

Wohin sind die Jahre und die Tage des Glücks.
Sie flogen vorbei, ich halt dich fest, und schau zurück.
Gedanken zieh'n an mir vorbei, ich bin stolz auf unsere Zeit - Unheilig
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