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  #1  
Alt 28.10.2016, 12:49
Benutzerbild von Frank Emm aus Weh
Frank Emm aus Weh Frank Emm aus Weh ist offline
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Standard Verlängerte Pausenzeiten nach Magenhochzug

hallo,

wie schon mal beschrieben, hatte mir unsere Betriebsärztin während meiner Wiedereingliederung volle Arbeitsfähigkeit bei Erfüllung bestimmter Voraussetzungen bescheinigt, nämlich das Arbeiten vom Homeoffice aus.
Mein hochgeschätzter Arbeitgeber hat das natürlich mit absoluten Totschlagargumenten abgelehnt, sodass sogar unsere Schwerbehindertenvertretung völlig sprach- und machtlos war. Hintergrund ist, dass das Thema Home Office in unserer Firma tabu ist, und das wurde mir auch ganz offen (allerdings nicht in den offiziellen Besprechungen) gesagt. Stattdessen wurde mir angeboten, dass ich in einem separaten Ruheraum eine Weile halbliegend nach der Mittagspause zubringen darf, bis die Beschwerden nach dem Essen abgeklungen sind. Das habe ich während meiner Wiedereingliederung bisher auch so getan, tägl. etwa 30-45 Minuten, je nach körperl. Befinden, und es funktioniert auch recht gut. Ein Teil dieser Zeit fiel jeweils noch in die Pause, der Rest in die Arbeitszeit.
Da nächste Woche meine Eingliederung beendet ist und ich wieder voll arbeiten werde, hat mich heute unser Personalchef zu sich gebeten und mir völlig überraschend erklärt, dass als Erfüllung der Voraussetzungen für meine Arbeitsfähigkeit lediglich die Nutzungserlaubnis des Raumes gelte und auch ausreiche. Die Zeit, die ich dort verbringe, würde ich vom Tag meiner Vollbeschäftigung an, also ab nächter Woche, jeweils nacharbeiten müssen. D.h. ich muss vor Betreten des Raums am Zeiterfassungsgerät ausstempeln und nachher wieder einstempeln, und abends entsprechend länger arbeiten.
Weiß vielleicht jemand hier im Forum, wo man sich über die Richtigkeit dieser Forderung erkundigen kann? Oder vielleicht kennt jemand die arbeitsrechtliche Situation ja schon?
Ich dachte eigentlich, dass in solch einem Fall (immerhin 100%ige Schwerbehinderung) der Arbeitgeber eine Art Lastenausgleich gewähren kann oder muss, wobei ihm die Mehrbelastung vom Ausgleichsamt o. ä. erstattet werden könne?!
Ich weiß echt nicht mehr, was ich machen soll. Vielleicht schleppe ich mich nach dem Essen auch irgenwie wieder ins (hunderte Meter entfernte) Büro und lass mich einfach so tief wie möglich auf meinen Bürostuhl sinken....
Jedenfalls bin ich von der Unterstützungebereitschaft meines AG ziemlich enttäuscht.

LG,
Frank
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  #2  
Alt 29.10.2016, 12:04
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Verlängerte Pausenzeiten nach Magenhochzug

Hallo Frank,

das einzige was mir dazu einfällt:
Wende dich bitte mal an das Integrationsamt in deiner Stadt.

Es gibt die Möglichkeit, dass dein Arbeitgeber einen Zuschuss (der Name der zuständigen Stelle ist mir gerade entfallen, ist ja auch je nach Wohnort anders) zu deinen Lohnkosten beantragt, eben weil du nicht die volle Arbeit leisten kannst, dafür kann er dich einige Stunden in der Woche von der Arbeit freistellen.
Bei meinem Mann - LKW-Fahrer nach Magenhochzug, nie eine Toilette in der Nähe usw - sieht das so aus, dass er ca. 1 Tag in der Woche weniger arbeitet bei vollem Lohnausgleich. Bei dir könnte man das wunderbar auf deine Ruhezeiten umlegen.

Allerdings - der Arbeitgeber muss mitspielen. Wenn er nicht will, kannst du nichts machen.

Viel Glück,
Monika
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  #3  
Alt 02.11.2016, 23:02
Benutzerbild von Frank Emm aus Weh
Frank Emm aus Weh Frank Emm aus Weh ist offline
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Standard AW: Verlängerte Pausenzeiten nach Magenhochzug

hi Monika,

danke für den Tipp!
Habe bei der Integrationsstelle angefragt und folgende Info bekommen:
der Arbeitgeber kann für nicht geleistete Arbeitszeit (z.B. häufige zusätzliche Pausenzeiten) einen Minderleistungsausgleich beantragen. Das geht aber nur, wenn die ausgefallene Arbeitszeit mindestens 30% der vertraglichen Arbeitszeit beträgt. Alles was darunter liegt - und das ist bei mir ja sehr deutlich der Fall - liegt "im Ermessen des Arbeitgebers".
Mit anderen Worten: der muss nichts machen, und deshalb macht er auch nichts.
Ich habe mich herzlich dafür bedankt, meinen Liegestuhl an meinen Arbeitsplatz geschleppt und auf offiziellem Weg die Einrichtung eines behinderungsgerechten Arbeitsplatzes (mit halbliegender Position nach den Mahlzeiten) beantragt.
Ich finde die Signalwirkung dieser Entscheidung meines Arbeitgebers zwar eigentlich katastrophal, aber ich habe beschlossen, mir von solch kleinkariertem Mist die Freude an meiner sehr positiven Entwicklung nicht verderben zu lassen
LG,
Frank
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  #4  
Alt 03.11.2016, 11:44
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Verlängerte Pausenzeiten nach Magenhochzug

Hallo Frank,

ich sag ja, der Arbeitgeber muss mitspielen. Ansonsten läuft es nicht.

Manchmal verstehe ich das nicht.
Speziell in diesem Fall, wenn der Arbeitgeber den Lohn für die Zeit, in der du ruhst oder vielleicht mal nicht da bist, ersetzt bekommt, hat er doch überhaupt keinen Verlust.

Gott sei Dank hat der Chef meines Mannes - zwar nicht begeistert, aber immerhin - mitgeholfen. Mein Mann ist wohl auch schon fast 30 Jahre da, das mag auch eine Rolle spielen.

Hoffentlich klappt es bei dir mit dem "Liegestuhl":-).

LG Monika
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  #5  
Alt 18.11.2016, 16:23
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Frank Emm aus Weh Frank Emm aus Weh ist offline
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Standard AW: Verlängerte Pausenzeiten nach Magenhochzug

Hi Monika,

so, nach langem Hin und Her gibt es jetzt doch eine ganz gute Lösung:

Eine total nette und hilfsbereite Dame von der Fürsorgestelle unserer Stadt hat meinem Arbeitgeber eine Lösung vorgeschlagen, wie man für mich einen Arbeitsplatz gestalten könne, so dass ich einen Teil meiner Arbeit auch "halbliegend" verrichten kann. Ohne eine "Gartenliege", die auf Dauer ja sowieso Murks ist, und ohne dass zwei verschieden Bürostühle/Liegen bei mir am Arbeitsplatz rumstehen. Es ist ein Bürostuhl mit Kopflehne, den man tatsächlich in eine fast waagerechte Position bringen kann, und dazu eine Art Fußteil, an dem dann noch an einem Arm eine Halterung für ein Notebook dran ist. So kann man beim Arbeiten ohne Probleme seine Position zwischen sitzen und "fast liegen" wechseln.Das ganze kommt von der Fa. Sedus und heißt "open up 103" (der Stuhl) und "work assistant 940" (das Fußteil mit Notebookhalter).
Die Fürsorgestelle hat auch bereits die Finanzierung zugesagt.
Für mich eine wirklich gute Lösung, denn so kann ich die "Liegezeit" sinnvoll als Arbeitszeit nutzen.
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  #6  
Alt 19.11.2016, 00:30
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Verlängerte Pausenzeiten nach Magenhochzug

Hallo Frank,

na das hört sich doch gut an.

Ich drücke dir die Daumen, dass alles für dich so klappt wie es sollte.

Lass mal wieder von dir hören.

LG Monika
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