Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Hodenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 06.01.2021, 21:36
Fallnix Fallnix ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 06.01.2021
Beiträge: 3
Standard Vorstellung und Frage zu leicht steigenden AFP-Werten

Hallo,
ich bin ein weiterer Neuling in diesem Forum, in dem wahrscheinlich niemand so wirklich sein will. Trotzdem bin ich sehr froh dass es existiert und dass es so rege "befüllt" wird.

Erstmal zu mir:
Diagnose - Nichtseminomatöser HT rechts (gemischter KZ Tumor - pT2, pNX, L1, V0, Pn0, R0, Lugano IS)

Datum: Juni 2020
Entfernung des rechten Hodens im Juni 2020
1 Zyklus PEB im August 2020
Blutwerte initial: ß-HCG 8,6 IU/l, AFP 52,4 IU/ml
Absinken nach OP und Chemo auf ß-HCG <0,1, AFP 5,0 IU/ml

Nach der Diagnose ging zum Glück alles sehr schnell und 3 Tage später war ich schon operiert. Nach Ausheilung der Wunde kam dann die präventive Chemo (1 Zyclus PEB), um zu verhindern dass doch noch irgendwo einzelne Tumorzellen überlebt haben.
Ich war sehr froh, als das alles ausgestanden war und wir hatten die Hoffnung, dass das letzte halbe Jahr bald wie ein unwirklicher Traum erscheint. Aber leider bewahrheitet sich der Spruch: "It´s a marathon, not a sprint!".

Was verhindert das Vergessen? Der AFP-Wert. Mittlerweile wurde er 3x bestimmt (in 5 Monaten), und er ist nun von 5,0 -> 6,0 -> 6,4 IU/ml gestiegen. Der Maximale Normwert liegt bei 7, sagt mein Urologe.
Also eigentlich alles supi, oder? Leider ist der Urologe da anderer Meinung. Er befürchtet eine Tendenz und spricht von der Möglichkeit von Mikometastasen. Das war natürliche ein Shock. Die Angst ist wieder da und alle kleinen Teufel sind sofort mit Begeisterung wieder auf meine Schulter gehüpft und tanzen da nun Samba.


Ende Januar steht nun das erste CT der Nachuntersuchung und eine weitere Blutwert-Bestimmung an.
Jetzt habe ich mich etwas informiert (hier, in den Tehrapie-Leitlinien und auch im Internet viel gelesen, das übliche 2-Monatige Kebs-Selbststudium wie wahrscheinlich alle hier…).
Ich finde hier viele tröstende Lebenswege und hilfreiche Informationen, vielen Dank dafür. Nur meine drängendste Frage ist unbeantwortet: In den Therapieleitlinien steht etwas von "Eindeutigem Anstieg des Markers".
Ich finde aber keine wirklichen Beispiele über einen „Eindeutigen“ AFP-Verlauf bei einem Rezidiv. Ich habe hier öfters von einem sprunghaftem Anstieg gelesen - das ist ja nun bei mir nicht der Fall. Und alle Werte liegen zwar hoch, aber noch im Normalbereich. Dennoch sind alle 3 Werte jeweils etwas höher als zuvor...
Also ja, man könnte eine Tendenz sehen, man könnte aber auch sagen, es ist hoch, aber normal und minimal schwankend.
Wie sind Eure Erfahrungen? Gibt es hier ähnliche Verläufe? Bei Krebs ist Zeit natürlich immer ein Faktor. Gibt es hier Erfahrung mit "Wir warten ab und beobachten", oder ist erneut schnelles Handeln angesagt.
Ich möchte keine Chance verpassen, aber 3 Zyklen PEB macht man ja auch nicht mal so eben nebenbei...

Ich bin im Moment maximal verunsichert und wahrsch. immer noch etwas unter Schock. Werde mir auf jeden Fall eine 2. Meinung einholen... auf einmal sind da wieder sooo viele Fragen...).

Vielen Dank für Eure Meinungen
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 07.01.2021, 06:38
Rain Rain ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.07.2008
Beiträge: 78
Standard AW: Vorstellung und Frage zu leicht steigenden AFP-Werten

AFP wird auch bei Gesunden von der Leber und Darm gebildet und kann immer mal etwas im Normwert schwanken, sorgen würde ich mir erst machen, wenn der Wert über den Normalwert steigt.
Nach der Entfernung meines Hodens ist vor der ersten Chemo innerhalb von 4 Wochen bei mir eine Metastase von 2*cm im Bauchraum gewachsen, die Marker werte fielen daher sehr deutlich aus.

Geändert von Rain (07.01.2021 um 06:50 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 07.01.2021, 09:20
Fallnix Fallnix ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 06.01.2021
Beiträge: 3
Standard AW: Vorstellung und Frage zu leicht steigenden AFP-Werten

Hi,
Danke für dein Feedback.
ja, das war eigentlich auch mein erster Gedanke, aber die Reaktion meines Arztes ist doch sehr verunsichernd. Es ist eine Sache zu sagen: "...das müssen wir engmaschig beobachten...", aber er hat sofort Bedenken und spricht von Therapie.
Ich hoffe sehr dass er nur übervorsichtig ist. Ich möchte mir auf jeden Fall eine zweite Meinung einholen.
Aber natürlich hat er auch Recht, Wenn eine Behandlung notwendig ist, dann je früher, desto besser...

Was heißt denn "deutlich" in deinem Fall?
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 07.01.2021, 13:59
Rain Rain ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.07.2008
Beiträge: 78
Standard AW: Vorstellung und Frage zu leicht steigenden AFP-Werten

Über 300,
solange die Werte bei dir nicht über den Normbereich sind und nichts im CT zu sehen ist, würde ich definitiv keine Chemo machen. Lass doch mal von deinem Hausarzt die Tumormarker machen, meiner hat das auf Wunsch immer gemacht.

Geändert von Rain (07.01.2021 um 15:30 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 07.01.2021, 14:06
wiesel007 wiesel007 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.05.2014
Beiträge: 193
Standard AW: Vorstellung und Frage zu leicht steigenden AFP-Werten

HI, deine Aufregung ist verständlich, ich glaube aber nicht, dass das was bedeutet. So geringe Anstiege können auch die Messtoleranzen oder unsachgemäße Lagerung entstehen. In einem Zeitraum von 5 Monaten ist das ja quasi nix. Ich würde Ende Januar das CT machen, bzw. lass in Zukunft ein MRT machen, die CT Strahlung ist für den Bau nicht gerade gut.....und AFP checken. Dann siehst Du ja was passiert, wenn wirklich was wäre, müsste der AFP dann deutlich über Norm gehen. Bei meinem Krankenhaus war der Normwert übrigens bis 8.

Mein AFP war bei 856 bevor ich die 4 Zyklen PEB bekommen habe
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 07.01.2021, 19:00
1994 1994 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.09.2013
Beiträge: 242
Standard AW: Vorstellung und Frage zu leicht steigenden AFP-Werten

Hallo,

Dein Arzt macht das schon ganz richtig. Wenn es sich um Schankungen handelt müsste der Wert ja auch mal wieder runter gehen. Tut er das nicht Ende Januar dann ist eine Tendenz zu erkennen. Bei mir war es ähnlich, der AFP ist kontinuierlich gestiegen bis er deutlich über dem Normwert (allerdings auch "nur" 14 bei Normwert 10 - die Skalenwerte ändern sich immer mal) lag und es war tatsächlich eine Metastase im hinteren Bauchraum nach 19 Jahren.

Hattest Du Anteile eines reifen Teratom im Ursprungstumor ? die sprechen nämlich nicht auf die Chemo an und produzieren AFP, die streuen nicht, müssen aber rausgeschnitten werden.

Geändert von 1994 (07.01.2021 um 19:06 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 07.01.2021, 19:44
Fallnix Fallnix ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 06.01.2021
Beiträge: 3
Standard AW: Vorstellung und Frage zu leicht steigenden AFP-Werten

Hi,
danke für Eure Antworten. Die genaue Zusammensetzung meines Tumors war:
44% postpubertales reifes Teratom
1% postpubertales unreifes Teratom
44% Seminom
10% embryonales Karzinom
1% Dottersacktumor

Ich glaube ich muss mir die einzelnen Bestandteile mal genauer "anlesen"...
Wenn Du schreibst es ist kontinuierlich angestiegen, wie lange habt Ihr das beobachtet, bevor die Metastase gefunden wurde?

Geändert von Fallnix (07.01.2021 um 19:59 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 07.01.2021, 20:26
1994 1994 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.09.2013
Beiträge: 242
Standard AW: Vorstellung und Frage zu leicht steigenden AFP-Werten

also das ist im Rahmen meiner jährlichen Kontrolle untersucht worden, war bei mir erst nach ca. 16 Jahren leicht angestiegen bis es nach 19 Jahren über dem normwert war. Zwischenzeitlich aber auch wieder leicht gesunken. Musst Du auf jeden Fall beobachten, wenn die Tendenz dauerhaft nach oben zeigt ist da was. Am besten dann ein MRT machen, im Regelfall sind es ja die lymphknoten. Wie gesagt würde eine Chemo bei einem Reifen teratom, welches Du ja hattest, nicht helfen. Ich brauchte damals auch nur eine laparoskopische OP. Auf keinen Fall vorschnell eine Chemo, kenne einen Fall den haben sie ständig chemotherapiert bis irgendwann festgestellt wurde dass die erhöhten AFP werte von einem Reifen teratom
Verursacht worden sind.

Kannst ja mal meinen Thread lesen, Rezidiv nach 19 Jahren.

Geändert von 1994 (07.01.2021 um 20:31 Uhr)
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:00 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55