Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für krebskranke Eltern

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 24.08.2007, 21:11
sanne2 sanne2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 1.085
Standard AW: Weiß nicht wirklich was ich tun soll

Hallo Jessy,
Du hast Dir ja reichlich Gedanken gemacht, natürlich, es geht immerhin um Deine Kinder!
Das Du vor der Tür warten möchtest, ist sicher eine gute Idee.
Was mir nur "sauer" aufstößt ist, dass Deine Schwiegermutter einfach bestimmt und entscheidet, ohne Deine Meinung zu diesem heiklen Thema zu hinterfragen.
Vielleicht solltest Du die "Kleinen" schon einmal ein wenig auf das Gespräch mit der Oma vorbereiten, nicht das Du später als Schuldige bei den Kindern angesehen wirst.
Ich wünsche Dir und Deinen Kindern, dass der Tag einigermaßen beendet wird, ohne große Probleme!
Herzliche Grüße
Sanne
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 25.08.2007, 17:34
Britta-Marieta Britta-Marieta ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 20.04.2007
Ort: Rendsburg
Beiträge: 47
Standard AW: Weiß nicht wirklich was ich tun soll

Hallo Jessy,
du hast ja schon verschiedene Antworten bekommen.
Ich kann dich sehr gut verstehen, das ist eine vertrackte Situation.
Viele Emotionen spielen da hoch.
Erst mal ist es eine Frechheit von der Ex-Schwiegermutter es sei deine Schuld,
na Klasse hauptsache es hat jemand Schuld! Vermutlich ist sie total verzweifelt.
In so einer Situation sind alle verzweifelt, durcheinander und hilflos. Das weißt du ja sicherlich am Besten.
Deine Kinder sollten die Möglichkeit bekommen sich von dem sterbenden Vater zu verabschieden. Das die Eltern des sterbenden Vater dabei ihre Emotionen nicht im Griff haben sollten die Kinder erklärt bekommen. Es muss unglaublich schrecklich sein, einen Menschen den man liebt beim Sterben zu zu sehen. Wenn
man dann "Unschuldige" als Blitzableiter benutzten kann...
Ich möchte nicht, dass du glaubst du müsstest Verständnis für deine Schwiegereltern und deinen Ex haben, nachdem sie nicht mit deiner Situation fertig wurden. Aber erkläre ihnen dass sie jetzt nicht klar denken können, und böse und gemeine Dinge sagen. Sterben bedeutet Abschied nehmen. Und es bedeutet einen großen Verlust. Damit kommt kaum jemand klar, am allerwenigsten Kinder. Lass sie selbst entscheiden, erkläre ihnen was passiert.
Kinder, auch kleine Kinder von 6, 7 Jahren können sehr wohl verstehen was passiert. Sie sollten die Chance bekommen, ihren Vater ein letzes Mal zu sehen, denn sonst wird ihnen eines Tages etwas fehlen und sie könnten später sehr wütend sein, wenn du ihnen nicht die Wahl lässt.
So wie du es vor hast, vorbei fahren, draussen warten, falls ein Kind doch nicht möchte, so ist es meiner Meinung nach richtig.
Hast du daran gedacht, dich trotz alledem was passiert ist, von deinem Ex zu verabschieden? Ich weiß dass klingt jetzt ganz krass, aber nicht jeder Mensch ist so stark einen 'sterbenskranken' zu begleiten.
Ich drücke dich ganz fest, du wirst dass mit deinen Kindern schaffen.
Und hole die nach dem Tod deines Ex Hilfe von aussen, Kinderpsychologe oder
auch Trauerbegleiter vom Jugendamt.
Mein Sohn ist sieben und weiß von meiner Erkrankung. Ich habe GIST, da gibt es keine Heilung, nur ein Aufschub von Zeit. Er weiß dass ich vor ihm sterben werde. Und er weiß dass der Tod das Ende bedeutet.
Hier noch ein Buchtipp hat mir sehr geholfen: (Vielleicht hast du es ja schon)
-Plötzlich ist alles ganz anders - wenn Eltern an Krebs erkranken- von Sylvia
Broeckmann ISBN 3-608-94324-2
Alles Gute Wünsche ich euch, dass ihr die Kraft habt dies alles durch zu stehen.
Britta
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 20.09.2007, 14:40
Jessy0007 Jessy0007 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 20.08.2007
Beiträge: 3
Standard AW: Weiß nicht wirklich was ich tun soll

Hallo

es ist passiert. Mein Ex ist gestern gestorben. Die beiden großen Kinder hatten noch ein paar mal Gelegenheit in vorher zu sehen. Der 10 jährige war vorgestern zusammen mit einer Frau von der Schule noch bei seinem Vater. Er war geschockt aber froh ihn gesehen zu haben. Er sagt sein Vater hätte ihn erkannt und seine Hand gedrückt.
Mein Jüngster hatte seinen Vater vorher schon fast ein Jahr nicht gesehen und er war bei unserer Trennung 2 Jahre alt, daher habe ich den Vorschlag meiner Großen angenommen ihm diesen Gang nicht zuzumuten. Wenn das ein Fehler gewesen ist, dann nehme ich ihn auch später auf meine Kappe. Es war für meine Kinder nicht leicht Abschied zu nehmen, denn die Exschwiegermutter hat sie nie alleine mit ihrem Vater gelassen und die ganze Zeit nur auf mir herumgehackt. Das hat meine Kinder zusätzlich belastet. Wie es jetzt weitergeht weiß ich nicht. Wir haben nur durch mehr oder weniger Zufall erfahren das er verstorben war, denn der Große wollte seinen Vater gestern nachmittag besuchen hat seine Oma angerufen und die hat ihm nur gesagt er wäre tod. Er rannte zu mir gab mir den Hörer (ich wusste nicht wer am Apperat ist) und die Oma fragte wer dran sei und als ich mich meldete legte sie gleich auf. Wir wissen nicht wann und wo die Beerdigung sein soll und so weiter.
Vielen Dank noch mal für die Unterstützung durch dieses Forum
Jessy
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 20.09.2007, 17:21
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.03.2007
Ort: am Atlantik
Beiträge: 1.748
Standard AW: Weiß nicht wirklich was ich tun soll

Liebe Jessy
erst einmal moechte ich dir mein Beileid aussprechen, immerhin war es der Vater deiner Kinder, den du mal geliebt hast.
was da in der Familie deines nun leider verstorbenen Exmannes abgeht, kann ich nicht beurteilen, ich fuehle nur, dass sich da sehr sehr viel Hass aufgestaut hat.
Denke an die Kinder und auch an dich.
Wenn euch die Familie deines Exmannes keine Verabschiedung zugestehen will, so akzeptiere es. Das schlimmste waere, wenn es am Grab im Beisein der Kinder zu Szenen, Anschuldigungen und Beleidigungen kommen wuerde.
Ziehe nun einen Schlusstrich und lebe dein Leben zusammen mit deinen vier Kids
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 21.09.2007, 18:33
Norma Norma ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.11.2005
Beiträge: 1.157
Standard AW: Weiß nicht wirklich was ich tun soll

Liebe Jessy,

ich bitte dich, deiner Ex-Schwiegermutter langsam aber sicher zu verzeihen.
Auch sie steckt in einer Extrem-Situation... ihr Sohn starb an einer schrecklichen Krankheit. Ich weiß, was das bedeutet...

Was die Beisetzung angeht: warte einfach ab. Entweder erhälst du Bescheid über den Termin... oder nicht. Was ich aber nicht zulassen würde: dass deine Kinder (bis auf den ganz Kleinen) ALLEINE zur Beerdigung eingeladen werden. Die Kinder sind allesamt noch nicht erwachsen und du bist die alleinige Erziehungsberechtigte. Zumindest im Hintergrund würde ich dem Geschehen dann beiwohnen...

Ich denke, du steckst ebenfalls in einer schwierigen Situation. Es war zwar dein Ex, aber auch der Vater deiner vier Kinder. Da müssen ja die Gefühle Achterbahn fahren.

Aber du klingst stark in deinen Beiträgen; du schaffst das, davon bin ich felsenfest überzeugt.

Bleib nur selbst gesund, der Rest ergibt sich irgendwie von ganz alleine!

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann (zur Zeit Chemo)
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 22.09.2007, 11:23
Britta-Marieta Britta-Marieta ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 20.04.2007
Ort: Rendsburg
Beiträge: 47
Standard AW: Weiß nicht wirklich was ich tun soll

Liebe Jessy,
auch von mir meine Anteilnahme am Tod des Vaters deiner Kinder.
Ob deine Kinder der Beerdigung beiwohnen können, wollen...
Ich bin sicher dass es eine Möglichkeit gibt, auch später seine sogenannte
letzte Ruhestätte (Grab) ohne die Ex-Schwiegereltern aufzusuchen.
Ich glaube, gerade deinen älteren Kindern könnte das eine Hilfe sein den Tod ihres Vaters zu verarbeiten.
So krass es klingt...der Tod gehört leider zum Leben dazu, und an den Prüfungen und dem Leid den ein Toter hinterlässt kann man wachsen.
Fürchterlich finde ich nur, dass gerade die Ex-Schwiegereltern so absolut egoistisch sind (oder zu sein scheinen) dass sie glauben, sie allein hätten das Recht zu verurteilen und dass alleinig Recht auf die Trauer und den Schmerz.
Hass, Wut all das sind Emotionen die auch eine Menge an Hilflosigkeit zeigen.
Nicht jeder Mensch ist gleich stark, und die stärksten Personen scheinen mir in deinem Leben ohnehin du und deine Kinder zu sein.
Erkundige dich doch einfach bei den ansässigen Beerdigungsunternehmen oder
beim Friedhofsamt wann und wo dein EX beigesetzt werden soll. Schon im ethischen Interesse deiner Kinder.
Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft, hole die unbedingt Hilfe von aussen,
denn du brauchst auch immer noch Kraft um gesund zu bleiben.

Alles Gute von Britta
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 05:31 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55