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  #1  
Alt 23.01.2011, 17:20
Dorothea22012011 Dorothea22012011 ist offline
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Registriert seit: 23.01.2011
Beiträge: 7
Standard Lungenkrebs und Metastasen in der Leber

Hallo zusammen,

ich habe mich heute hier angemeldet, obwohl ich bereits seit 13 Tagen hier gelesen habe.
Ich habe gestern meinen lieben Onkel verloren, der Lungenkrebs hatte mit Metastasen auf der Leber.

Falls ich hier im falschen Forum bin, bitte ich diesen Thread zu verschieben.

Es ist für mich unfassbar und fühle mich von den Ärzten und der Klinik nicht gut aufgehoben. Mein Onkel war laut Arzt am Freitag noch "stabil" und ist Samstag verstorben....

Ich muss meine noch offenen Fragen klären und hoffe, dass mir hier jemand weiterhelfen kann. Leider habe ich kaum Angaben, zum genauen Wortlaut oder Diagnose.

Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll....

Könnte mir bitte zunächst jemand die Frage beantworten:

Spürt ein Krebspatient mit der Morphiumpumpe noch Schmerzen, wenn er im "Koma" ist? Bekommt er überhaupt noch was mit? Wenn man mit ihm spricht?

Mein Onkel hatte diese Pumpe, mit der Zahl 020 drauf und verstarb innerhalb von einigen Stunden. Zuerst wurde die Atmung immer langsammer, bis gar keine Atmung mehr stattfand.

Ich danke Euch von Herzen!!
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  #2  
Alt 24.01.2011, 11:13
Anne41 Anne41 ist offline
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Registriert seit: 27.08.2010
Ort: Saarland
Beiträge: 66
Standard AW: Lungenkrebs und Metastasen in der Leber

Liebe Dorothea,

auch mein Vater ist am 03.01 verstorben.
Er war zwar schon lange krank,aber sein zustand war auch immer sehr stabil.Bis die Woche kam zwischen Weihnachten und Neujahr.Einige Tage vorher wurde eine Schmerztherapie mit Morphium eingeleitet.Allerdings in einem anderen KH als dem in dem er verstorben ist.Von diesem Tage an ging es steil bergab.Auch mein Vater hatte Metastasen in der Leber und auch im Kopf.
Er starb aber "friedlich"ohne schmerzen,ich denke auch,dass er wahrgenommen hat,dass ich da bin.Ich hab mit ihm geredet,weiß aber nicht ob er das alles noch gehört,oder zumindest bewußt gehört hat.
Gestorben ist er letztlich an akutem Leberversagen und ich bin persönlich der Meinung,dass es das Morphium war,dass das doch so schnelle Ende herbeigeführt hat.
Nichts desto trotz war er sehr krank und alles hätte an der Situation nichts geändert.Ohne das Morphium hätte er vielleicht 14 Tage länger gelebt.
Wir sind alle Machtlos und müßen mit dieser Situation leben,egal wie und egal wie schmerzlich es auch ist.
Schmerzen hatte er keine und seine Atemnot war ihm auch nicht mehr bewußt und das ist mir schon ein Trost.Seine Atmung wurde auch immer flacher,bis sie eben ganz aussetzte.Allerdings muß ich noch sagen,dass wir in diesem KH sehr gut aufgehoben waren.Diese Menschen(Palliativstation)haben sich wirklich rührend um ihn und auch um mich gekümmert,ich wüßte nicht wie ich das hätte durchstehen können ohne deren Hilfe und Zuwendung.Auch das ist und war mir eine enorme Hilfe.Wenn du weitere Fragen hast,frag mich ruhig.

Ich grüße dich ganz lieb
Anne

Geändert von Anne41 (24.01.2011 um 13:58 Uhr) Grund: Etwas hinzugefügt.
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  #3  
Alt 24.01.2011, 15:20
Dorothea22012011 Dorothea22012011 ist offline
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Registriert seit: 23.01.2011
Beiträge: 7
Standard AW: Lungenkrebs und Metastasen in der Leber

Hallo Anne,
herzlichen Dank für Deinen langen und traurigen Beitrag. Morgen ist die Beerdigung und ich bin wie "gelähmt"... habe zwei Arbeitsstellen und bin nicht fähig klar zu denken. Ich hoffe, ich kann diese behalten, obwohl ich jetzt seit 2 Wochen nicht fähig war.

Ich hoffe ich bin nicht zu direkt, wenn ja, bitte nimm es mir nicht böse, ich weiss oft nicht, wie ich die richtigen Worte finden soll, bzw. dass ich nicht falsch verstanden werde.

Wurde Dir bei deinem Vater mitgeteilt, dass er an "Leberversagen" verstorben ist?? War er stark gelb? Weil das war mein Onkel auch, was auf die Leber deutet...

Dieselbe Meinung habe ich auch wie Du, was das Morphium angeht, würde aber soooo gerne wissen, ob mein Onkel noch bewusst bei mir war oder nicht... vielleicht finden wir gemeinsam jemanden, der hierzu näheres weiss?

Es tut mir unendlich leid, für Dich und jeden einzelnen hier und überall, der solch eine Erfahrung mitmachen muss.

Ich frage mich oft, wenn ich hier lese von Betroffenen, welchen starken Willen sie haben und ständig nach einigen Monaten wieder von 0 anfangen müssen. Ich weiss nicht, ob ich diese Stärke hätte....
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  #4  
Alt 24.01.2011, 16:45
Anne41 Anne41 ist offline
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Registriert seit: 27.08.2010
Ort: Saarland
Beiträge: 66
Standard AW: Lungenkrebs und Metastasen in der Leber

Liebe Dorothea,

ja,in der Nacht bevor mein Vater starb,hat mir der behandelnde Arzt mitgeteilt,dass aus den Blutwerten ersichtlich sei,dass die Leber versage.Auch die Nieren haben deswegen nicht mehr gearbeitet.Als ich ihm meine Auffassung mitteilte,nämlich dass das Morphium das bestimmt schuld sei,hat er das nicht bejat aber auch nicht verneint.Die Leber war wegen den Metastasen sowieso schon nicht mehr voll leistungsfähig,als dann noch das Morphium dazu kam,was ansich ja auch Lebertoxisch ist,hat seine Leber das nicht mehr geschafft.
Gelb war er auch,die Haut war gelb,die Augen hab ich aber nicht mehr gesehen,da er sie die ganze Zeit geschloßen hatte.
Nachts kam noch ein Arzt und hat nach ihm/uns gesehen und dieser meinte mein Vater wäre schon ganz,ganz weit weg.Trotzdem denke ich er hat gespürt,dass ich da war,wenn auch nicht mehr ganz bewußt.Reagiert hat er leider nicht mehr auf mich.
Die Stunden,so schlimm sie auch waren,die ich an seinem Bett saß kann mir keiner mehr nehmen.Ich bin sehr froh,dass ich ihn begleiten konnte.Meine Mutter hab ich vor drei Jahren auch schon so in den Tod begleitet.
Und es ist mir ein Trost,dass keiner von beiden alleine gehen mußte.
Du bist auch nicht direkt in deinen Fragen,ich bin selbst sehr froh,dass ich in diesem Forum war.Es gibt immer jemanden der Rat weiß,oder einfach nur gut zuredet wenn man es braucht.Eigentlich wollte ich nicht ins Hinterbliebenenforum wechseln,doch nun hab ich es doch getan,weil es einfach gut tut,man ist nicht allein.
Es ist schön für deinen Onkel gewesen so eine tolle Nichte wie dich zu haben,und du hattest einen tollen Onkel, sonst würdest du ja nicht für ihn schreiben.
Du brauchst in der nächsten Zeit viel Kraft,genau wie ich und andere auch.
Aber ich tausche mich gerne mit dir aus.
Liebe Grüße
Anne

Geändert von Anne41 (24.01.2011 um 16:47 Uhr) Grund: Rechtschreibung
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  #5  
Alt 26.01.2011, 09:34
Dorothea22012011 Dorothea22012011 ist offline
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Registriert seit: 23.01.2011
Beiträge: 7
Standard AW: Lungenkrebs und Metastasen in der Leber

Liebe Anne,
hab vielen Dank für Deine Worte, die mir leider erneut die Tränen schießen lassen.
Gestern war die Beerdigung und heute soll ich so tun als ob nix wäre.... das alles kann ich nicht. Ich müsste arbeiten und doch ist mein Kopf nicht frei, ich kann mich nicht konzentrieren und mein Arbeitgeber versteht das nicht. Es war eine schöne Beerdigung mit vielen Kränzen und Blumen, genauso wie er es auch verdient hat. Ich hoffe sehr, er kann uns sehen und merkt vielleicht, dass er nicht so alleine war, wie er wohl meinte.

Die Schnelligkeit dieser Krankheit macht mir extreme Angst für mich selbst... Ich lese hier von vielen selbst betroffenen und verstehe wirklich nicht, wie stark hier so einige sind.

Wie dem auch sei, mein Bruder hat jetzt mit dem Direktor des Krankenhauses gesprochen, weil auch nach Beschreibung des Ablaufes wohl einiges schief gelaufen ist und hierfür muss jemand gerade stehen, auch wenn es meinem Onkel nichts mehr hilft. Er was es definitiv nicht Wert, so mit ihm umzugehen!!!

Liebe Anne, danke, dass Du meine Zeilen liest!!

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