Mama du bist was ganz besonderes- leb wohl!

[MissMabel83]

Hallo Ihr Lieben,

schon seit Wochen bin ich hier unterwegs in dem Wissen, dass auch ich bald in der Vergangenheit versinken werde. Meine Mama ist am 18.11.12 ins Licht gegangen. 3 Monate haben wir Zuhause versucht Ihr die letzte Zeit so erträglich wie möglich zu machen. Sie hatte Anfang 2011 Diagnose Eierstockkrebs mit fortgeschrittener Peritonealkarzinose bekommen. Wir waren mehr als entsetzt. Aber da meine Mutter mit 53 Jahren noch Jung war glaubten wir alles Menschenmögliche tun zu müssen. Die große OP und Chemo hat sie super überstanden und dann als sie Ihr 1. Enkelkind im Arm hatte schien alles wieder gut zu werden. Doch dann leider im Mai gingen die Schmerzen los- ich will das jetzt nicht nochmal alles erzählen. Fakt ist ab Juni wussten wir dass es keine Hoffnung gibt noch lange Zeit zusammen zu verbringen. Die Metas waren dermaßen schnell gewachsen und haben auf den Magen und Darm gedrückt. Wir haben Wochen voller unerträglicher Schmerzen und Verzweiflung hinter uns, aber gleichzeitig war es ein großes Geschenk die letzte Zeit sinnvoll zu nutzen- soweit das vom Körperlichen möglich war. Die letzten 10 Wochen konnte sie weder essen noch viel laufen oder irgendwie am Leben teilhaben. Am Schluß ging 3 Wochen lang gar nichts mehr- sie musste rund um die Uhr betreut werden. Meine Schwester, Tante und ich haben uns abgewechselt- das ging an die Substanz. Aber!- ich würde es genau so wieder tun. Es war das letzte was ich für meine liebe Mama tun konnte und es war trotz allem eine besondere Zeit. Sie wollte so gerne nach Hause (in den Himmel) und hat immer gefragt wieso sie nicht endlich geholt wird. Wie kann ich dann versuchen sie festzuhalten. Ich liebe meine Mama so sehr, aber lieber lasse ich sie gehn, denn ich glaube nichts kann das erlebte im negativen toppen. Ich mag mir nicht ausmalen was sie alles durchgemacht hat. Ich wäre bestimmt nicht so tapfer gewesen. Jetzt ist alles gut und still- sie hat Frieden und das alleine tröstet mich, obwohl ich sie so gerne hier gehabt hätte.........

Ich wünsche allen Betroffenen viel Kraft und Liebe

[Stewey]

Hallo MissMable,
dass tut mir unendlich leid mit deiner Mama. Ich weiß was in dir vorgeht. Ich habe meine Mama 1 Jahr tot, oh Gott, die zeit rennt.
Wir haben sie auch zu Hause gehabt. Meine Schwester, mein Vater und Ihre Schwester haben sie rund um die Uhr betreut. Meine Mama hat 13 Jahre mit dem scheixxxx Krebs (Brustkrebs) zum Schluss mit Hirnmetatstasen gelet. Wir hatten immer hoch und tiefs. Wir hatten zum Schluss so eine Intensiv Zeit miteinander...darüber bin ich sehr froh. Das kann einem keiner nehmen und ich würde es auch immer wieder tun. Meine Mama ist mit einem Lächeln gegangen, dass war ein tolles Geschenk. Und denke daran unsere Mamas sind nur vorausgegangen.....
Lieben Gruss Sandra

[fraunachbarin]

hallo missmable..
schön, daß du hier her gefunden hast. es tut gut, wenn wir uns die trauer hier um unsere lieben teilen.
ich hab am 15.oktober meine mama durch leberkrebs verloren. ich war 12 tage und nächte bei ihr im hospiz, es war anstrengend. aber wie du schreibst, ich würde es wieder und wieder tun. es war eine sehr intensive zeit, auch wenn sie 9 tage davon nur noch geschlafen hat, bis sie endlich ganz einschlief.
ich wünsch dir viel kraft beim trauern. unsere mamas sind bei uns, da bin ich mir ganz sicher und sie sind dankbar, daß wir sie so bedingungslos begleitet haben.
alles gute für dich.
lg tine

[Tiina]

Liebe MissMabel,
es tut mir sehr leid, dass Deine liebe Mama gestorben ist und so leiden musste!
Deine Worte lassen Deine tiefe Liebe zu ihr so deutlich spüren.

Das Wissen, dass sie jetzt nicht mehr leiden muss, war auch beim Tod meiner lieben Mami mein größter Trost.

Viel Kraft in dieser Zeit der Trauer,
Anja

[MissMabel83]

Danke für eure Anteilnahme und die lieben Worte. Heute habe ich mal wieder ein kleines Tief. Als ich vorhin ein Lied gehört habe dass meine Mutter und ich sehr mögen hat es mir die Tränen ins Gesicht geschossen. Und dann war da diese Gewissheit dass ich sie nie mehr im Arm halten oder Küssen kann. Kein guter Ratschlag mehr. Wir waren wie Freundinnen und jetzt sollen wir alleine leben? Wenn ich daran denke was und ob etwas nach dem Tod kommt dann bin ich sehr unschlüssig. Sollte es was geben und wir können uns irgendwann wiedersehn, dann kann ich damit leben. Aber wenn es das war, dann ist es schon sehr gemein. Oh je, jetzt werde ich richtig kindlich. Schönen Abend!

[berliner-engelchen]

Liebe Carolin,

im November 2012 hast Du diese Worte geschrieben:

schon seit Wochen bin ich hier unterwegs in dem Wissen, dass auch ich bald in der Vergangenheit versinken werde.

Nein, das bist Du nicht.
Ich denke immer wieder an dich und euch. Wir hatten uns im EK-Forum geschrieben, damals fragtest Du mich um Rat für die Krankheit deiner Mama.

Ach Carolin, im vergangenen Monat ist auch meine Mama gestorben. Das ist so schwer zu ertragen. Da ich auch meinen Papa vor 6 Jahren verloren habe, fühle ich mich auf eine ganz bestimmte Art so einsam.
Aber der Tod von Mama ist ganz besonders schlimm. Nichts wird, wie es einmal war.

Die Leidensgeschichte Deiner Mama macht mir ehrlich gesagt pure Angst.
Ich selbst bin ja auch betroffen, auch mit Rezidiven. Und ich habe wahnsinnig Angst, dass ich das gleiche Schicksal teilen muss.
Ich könnte dieses Leiden nicht ertragen. Ich wollte es nicht, deine Mama- so wie du schreibst - wollte es ja auch nicht.

Meine Kinder sind ja noch klein, 4 und 6 Jahre alt - es wäre entsetzlich, wenn sie das miterleben müßten. Oder nicht? Ich weiss es nicht.
Und du weisst natürlich auch keine Antwort.

Du warst heute online, habe ich gesehen und so hoffe ich, dass du meine Zeilen erhälst und weisst, dass Ihr nicht vergessen seid. Ihr beiden tapferen Kämpferinnen, du und deine Mama.
Ja, sie war viel zu jung.

Liebe Carolin, weiterhin alles Gute für Dich,
l
lg
birgit