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  #46  
Alt 21.09.2004, 09:43
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Standard Wie lange darf ich trauern???

Hallo Binchen,

hast Du Dir schon mal überlegt, in eine Trauergruppe zu gehen. Da sind auf jeden Fall Menschen, die das Gleiche empfinden und mit denen man reden kann. Ich habe diese Gespräche gesucht und auch gebraucht. Es ist sehr wohltuend sich wirklich mitteilen zu können. Du kannst Dich auch an eine Hospiz-Gruppe wenden. Diesen Weg habe ich damals gewählt, als feststand, dass meine Schwester sterben muß. Ich wußte vor Verzweiflung nicht, was ich tun sollte. Habe mir ein Herz gefaßt und dort angerufen. Auch diese Menschen habe heute immer ein offenes Ohr für mich. Ich habe auch viel gelesen. Bücher von Kübler-Ross habe ich verschlungen. Trotzdem falle ich immer mal wieder in diese schwarze Loch und das wird auch sicher irgendwie immer so bleiben.

Liebe Grüße
Sabine
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  #47  
Alt 21.09.2004, 10:01
Melli Melli ist offline
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Registriert seit: 02.08.2004
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Standard Wie lange darf ich trauern???

hallo zusammen,

ich empfinde es auch so, das die menschen meinem langsam müsste aber die trauerphase vorbei sein.
bei mir ist genau das gegenteil. sie beginnt erst gerade. 70 tage sind vergangen seitdem meine mum nicht mehr bei mir und meinem paps ist. und von tag zu tag wird es schlimmer. als besonders schlimm empfinde ich das alles so weiterläuft wie vorher, als wäre nichts passiert. die leute auf der arbeit gucken einen doof an wenn man bei bestimmten liedern im radio anfangen muss zu weinen etc..
mein leben fällt mich sehr schwer ohne meine mama...
und meine trauer übersteigt alles davor dagewesene..
nichts ist wie vorher..und es wird nie wieder so werden. und man sollte sich soviel zeit nehmen wie man braucht. wenn meine arbeitskollegen sagen "zeit heilt alle wunden" dann möchte ich am liebsten sagen "hey, das ist leicht zu sagen, du fährst gleich nach hause und telefonierst mit deiner mum...ich fahre zu ihrem grab" .. zeit wird nie heilen können, zumindestens bei mir..

mein paps ist in einer psychosomatischen kur, ihm geht es sehr sehr schlecht...

unser leben ist aus den fugen geraten und ich denke jeder trauert auf seine weise..und solange wie er braucht.

seit lieb gegrüsst!!
melli
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  #48  
Alt 21.09.2004, 13:35
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Standard Wie lange darf ich trauern???

Liebe Melli,
mir geht es genauso wie Dir, meine lieber Papsi starb am 29.07.04. Jetzt wird es einem so richtig bewußt, jeder neue Tag ist eine Herausforderung für mich. Wie soll ich diesen neuen Tag ohne meinen geliebten Papsi überstehen? Einfach mal eben so zum Hörer greifen und ihn anrufen? Nein, das geht ja nun nicht mehr. Hört denn dieser Verlustschmerz nie auf?
Liebe Grüße
Manu
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  #49  
Alt 21.09.2004, 15:29
Melli Melli ist offline
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Beiträge: 162
Standard Wie lange darf ich trauern???

liebe manu,

es tut mir sehr leid das du deinen paps verloren hast.
ich bin 25 und seitdem meine mum nicht mehr bei uns ist, fühle ich mich wieder wie 14...es ist so schrecklich einsam ohne sie. so alltägliche dinge wie mal eben mama anrufen und sie nur kurz etwas fragen, fallen weg. ich habe letztens ihre handynummer gewählt...einfach nur um für ein paar sekunden dieses normale gefühl wieder zu spüren..doch dann kam diese stimme "gesprächspartner nicht erreichbar" dann brach wieder eine welt zusammen. ich weiss nicht wie ich jemals damit fertig werden soll und damit leben soll. wenn ich daran denke das ich irgendwann mal schwanger bin..und sie mir nicht zur seite stehen kann oder meine kinder nie ihre oma kennenlernen werden...zieht sich alles in mir zusammen. sie hat die letzten monate, auch vor ihrer krankheit immer wieder gesagt wie sehr sie sich ein enkelkind wünscht und ob sie das noch miterleben wird, dies hat sie aber im gesunden zustand gesagt...und ich habe immer gesagt "ach mama, du spinnst doch, klar wirst du das noch erleben" .. nun stehe ich da und habe ihr den wunsch nicht erfüllt. jetzt wird einem klar was solche sätze bedeuten...nie hätte ich gedacht das ich sie verlieren werde, nicht jetzt und nicht in den nächsten 20 jahren...sie war schliesslich erst 44 und so fit!! sie war so eine tolle frau..voller kraft und energie...jetzt ist das alles nicht mehr da...und dann kommen leute und sagen "zeit heilt alle wunden"...
niemals!! wenn ich meinen vater so sehe der DIE kraftquelle für mich war mein leben lang, der NIE aufgegeben hat und für alles eine lösung hatte...der mit meiner mum seit 30 jahren zusammen war und die beiden sich überalles liebten..würd ich am liebsten die welt verfluchen für das was unserer familie angetan wurde. meine familie ist sehr klein, meine tante (mamas schwester) ist mit 39 an hirnblutungen gestorben, mamas papa ist mit 43 bei einem autounfall ums leben gekommen und ihre mama, meine oma ist vor 2 jahren an einer lungenentzündung gestorben und ich war dabei. jetzt bleiben nur noch papa und ich....wie sollen wir jemals wieder so etwas wie glück empfinden können..wenn ich an weihnachten denke..kann ich nicht glauben das dies das erste fest ohne sie sein wird..ich kenn es nicht ohne sie..ich werde nichts schmücken und würde am liebsten die ganze zeit schlafen.
meine mum hatte am 05.06 diesen jahres erst geburtstag..sie wurde 44..auf meiner homepage für sie ist ein bild von dem tag...hätte mir da jemand gesagt das sie 1 monat später nicht mehr bei mir ist...wie unfassbar..

ich höre jetzt lieber auf...muss schon wieder weinen.

sei lieb gegrüsst!
melli
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  #50  
Alt 23.09.2004, 18:40
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Standard Wie lange darf ich trauern???

Hallo ihr alle zusammen!

Es ist doch schön,das man nicht alleine ist mit seinen Sorgen.
Ich möchte mich nicht unbedingt einer Trauergruppe anschliessen.Ich möchte einfach nur von Freunden verstanden werden.Meine Trauer brauch ich um mit alledem fertig zu werden.
Und meine Sehnsucht zu meinem Paps können sie mir auch nicht nehmen.Die Lücke wird sich niemals schliessen,die er hinterlassen hat.

Melli:Ich war auf deiner Homepage.Sie ist wirklich schön gemacht.Es tut mir sehr leid,das sie so früh sterben musste.
Mein Vater war zwar "schon" fast 69 Jahre alt,aber der Schmerz über den verlust ist nicht kleiner als deiner.
Er war Vater,guter Freund und Berater,einfach alles zusammen für mich.
Ich vermisse ihn so unendlich!

Gruß Binchen
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  #51  
Alt 23.09.2004, 19:05
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Standard Wie lange darf ich trauern???

Hallo Binchen,
was Du schreibst hätte ich schreiben können, ich sitze hier und weine, manchmal frage ich mich, warum tu ich mir das an? Aber es zieht mich immer wieder ins Forum. Ich fühe mich im Moment von niemandem verstanden, sogar mein sonst so verständnisvoller Ehemann meldet so langsam seine Bedenken wegen meiner andauernden Traurigkeit an. Ich wäre ein ganz anderer Mensch geworden, früher war ich spontan und immer ein wenig verrückt, für alles zu haben, vor allem es machte Spaß. Und jetzt? Ich sitze meistens tottraurig und versuche zu lesen oder mich sonst abzulenken, aber es gelingt nicht immer. Ich überlege, ob wir nicht zusammen einen Kurzurlaub buchen, damit wir wieder zueinander finden und ich mal nur für ihn da bin. Früher bin ich täglich ins Krankenhaus zu Papsi gefahren und bin bis abends dort gebleiben, heute fahre ich meistens zum Friedhof. Ich weiß, daß ich ihn ein wenig vernachlässigt habe, ich versuchte, allen gerecht zu werden, das ging über meine Kraft, jetzt ist der Zusammenbruch einfach nicht mehr aufzuhalten. Ich werde wohl ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen müssen, um nicht ganz abzurutschen. Ich setze mich einfach zu sehr unter Druck. Ich bin aber froh, hier immer mal wieder zu schreiben und so ein wenig Druck abzulassen. Das hilft auch schon. Ich habe allerdings auch schon mit dem Gedanken gespielt, mich einer Trauergruppe anzuschliessen. Ich werde mal schauen.
Einen friedlichen Abend und eine hoffentlich gute Nacht wünscht Dir Binchen und allen anderen
Manu
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  #52  
Alt 24.09.2004, 06:55
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Standard Wie lange darf ich trauern???

Liebe Manu!

Ja,wir beide fühlen so ziemlich das Gleiche,wir ähneln uns wirklich sehr.
Das mit dem Kurzurlaub finde ich eine tolle Idee.Wenn ihr es euch finanziell leisten könnt,würde ich nicht lange überlegen.Bei uns ist das so eine Sache,wir können es uns im Moment nicht leisten,sonst würde ich mein Mann,meine Tochter und meine Mutter einpacken und losfahren.Es würde dir bestimmt gut tun.
Ich bekomme auch von Freunden (oder die,die es sein wollen) zu hören,ich sei komisch geworden.Aber ist das nicht völlig normal?Soll ich nach 3 Monaten meinen Vater vergessen haben?Außerdem sehe ich ja auch jeden Tag meine Mutter,wie sie leidet,weil Papa nicht mehr da ist.Es ist schwer und tut so verdammt weh.
Auch ich weine sehr viel,wenn ich alleine bin und bin immer noch jeden Tag auf dem Friedhof.Da fühle ich mich ihm so nah.
Setze dich nicht so unter Druck.Trauere wenn dir danach ist.Wenn du es verdrängst,wird es nur noch schlimmer.
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute und viel Kraft,liebe Manu!

Liebe Grüße Binchen
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  #53  
Alt 24.09.2004, 08:10
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Standard Wie lange darf ich trauern???

Hallo Manu, hallo Binchen,

ich kann euch so gut verstehen. Bei mir wird es wahrscheinlich auch nicht anders werden mit der Trauerzeit. Ja Freunde, was ist das. Meine beste Freundin (sie war bald Papa´s Ziehtochter, weil ihr Vater auch schon mit 42 starb), war zwar bei mir, aber als ich sie am Anfang nach der Diagnose gebraucht hätte, war sie nicht da. Ich wäre so komisch damals gewesen hat sie zu einer anderen Freundin gesagt. Und wir hätten sie gebraucht.
Ich finde in diesem Forum wirklich Hilfe. Hier kann man einfach drauf losschreiben. Mama werden wir jetzt ein kleineres Auto besorgen und dann kann sie erstmal alle ihre Bekannten besuchen. (Papas Auto ist ihr zu groß). Sie weint auch so viel.
Ich werde mir jetzt ein schönes Foto von Papa suchen und es vergrößern. Er fehlt mir so schrecklich. Bin jeden Tag nach der Arbeit vorbei gefahren und wir haben einen Kaffee getrunken.
War immer richtig unruhig, wenn ich ihn mal ein paar Tage nicht gesehen habe.

Liebe Grüße
Alex
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  #54  
Alt 24.09.2004, 08:34
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Standard Wie lange darf ich trauern???

Liebes Binchen, liebe Manu!

Habe hin und wieder still bei Euch mitgelesen und möchte heute einfach mal "meinen Senf dazugeben". Ich hoffe, es stört Euch nicht.

Es ist ja wirklich noch nicht lange her, daß Ihr Eure Papa's verloren habt. Da ist es doch ganz normal, wenn die Trauer noch groß ist. Last Euch nicht durch Mitmenschen dazu bringen, wieder so zu tun, als wenn Nichts passiert wäre. Ich weiß nicht, warum so viele denken, daß man nach ein paar Wochen wieder den vorangegangen Trott einschlagen muß. Es geht nicht, es ist eine ganz andere Situation.

Mein Papa ist "schon" 10 Monate nicht mehr hier und auch bei mir kommen immer noch mal traurige Momente hoch, an denen ich weinen muß. Zwar war mein Papa fast 20 Jahre älter als Eure und eigentlich muß man dann damit rechnen, daß ein Leben vorbei ist. Aber wenn man dann mit dem Krebs so konfrontiert wird und mitbekommt, wie es zu Ende geht, fällt man unweigerlich in ein Loch; das Alter spielt da keine Rolle.

Leider habe ich in unserer Familie schon viele Sterbefälle miterlebt, aber keiner hat mich so tief und so lange berührt wie der von meinem Papa. Vielleicht lag es auch daran, daß meine Mutter pflegebedürftig ist und Papa doch sehr lange in der Lage war, den Haushalt und alles drumherum zu erledigen. Meine Mama wohnt jetzt in einem Seniorenheim hier in unserer Nähe. Wir waren also nicht nur mit Beerdigung, dem ganzen Papierkram beschäftigt, sondern noch mit der Wohnungsauflösung und auch mit dem (anfänglichen) Gefühl, sie irgendwie abgeschoben zu haben.

Erst irgendwann im Frühsommer gab sich das und da hatte ich den Eindruck, jetzt kann ich an mich denken, meine Trauer ausleben. Im Urlaub (zu Hause) hab ich mich dann auch im Heim "abgemeldet" und hab die Zeit mit meiner Familie verbracht. Das tat uns allen gut.

Es wird irgendwann (hoffentlich noch lange hin) wohl wieder eintreten, das andere Elternteil hergeben zu müssen. Vielleicht kann man dann aus den Erfahrungen, die man jetzt machen musste, Nutzen ziehen. Habe auch schon mal daran gedacht, ob ich nicht doch hätte schwarz tragen sollen. Bin ich eigentlich nicht ein Freund davon, aber zumindest erkennen dann die anderen, was los ist und nehmen evtl. mehr Rücksicht. Oft ist doch die Rede vom TrauerJAHR, da wird wohl was wahres dran sein, der Mensch braucht eben lange, über den Verlust hinwegzukommen.

Ich wünsche Euch, daß Ihr weiterhin die Chance habt, Eure Traurigkeit zuzulassen, ohne daß Ihr von Eurer Umwelt "belächelt" werdet. Auf den Spruch "die Zeit heilt alle Wunden" habe ich mal gesagt: ja, mag sein, aber die Narbe bleibt und auch Narben können hin und wieder schmerzen.

Werde hier wieder verschwinden, seid aber trotzdem lieb gegrüßt von mir,
Ulrike
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  #55  
Alt 24.09.2004, 10:49
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Standard Wie lange darf ich trauern???

Hi Binchen....

Meine Mutter ist vor 2Monaten gestorben und hab immer das Gefühl zu wenig zu trauern. Ich bin 18 Jahre alt und ich lenk mich so gut wie es geht ab... mit weg gehen und freunde treffen aber ich merke so bald ich mal länger alleine bin falle ich in ein tiefes loch.... ich weiß nicht wie ich das aus halten soll aber ich weiß das ich mein ganzen leben trauern werde und es keinen zeitpunkt gibt damit auf zuhören... meine mutter wollte mich zwar nicht alleine lasse aber es ging wohl nicht anders ich muss jetzt erwachsene werde und du glaubst nicht wie schwierig das ist,,,
Aber jeder hat das recht zu trauern so lang und wie er will lass dir nichts sagen
die menschen die was anderes sagen sind dumm ganz einfach also halt die ohren steif....
Deine Kerstin
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  #56  
Alt 24.09.2004, 11:08
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Standard Wie lange darf ich trauern???

hallo kerstin,

ich bin 25 und ich finde wir sind einfach noch zu jung um unser leben ohne unsere mütter zu bestreiten. doch nun ist die zeit da und wir müssen stark sein für die jahre die jetzt auf uns zukommen ohne sie. ich wache jeden morgen auf und muss sofort weinen weil sie nicht mehr da ist, dann muss ich mich aufraffen für die arbeit und dort sitze ich oft auf der toilette und weine weil ich es nicht aushalte das alles so weiterläuft. ich kann einfach nicht fassen was passiert ist und habe das gefühl es frisst mich innerlich auf. diese trauer ist anders als all die trauer die ich bei meiner tante und oma empfunden habe (die ich beim sterben "begleitet" habe) sie ist stärker und grosser und nimmt mein leben mit voller macht ein. mein ganzes leben dreht sich um krebs und die angst davor auch daran zu erkranken und dann diese trauer die von tag zu tag stärker wird. wir müssen stark sein auch wenn es uns jetzt noch nicht gelingen mag...unsere mütter wollen sicherlich nicht das wir hier so traurig sind. sie sind bei uns..ganz nah, wir müssen nur ganz fest daran glauben. ich weiss niemand kann unsere trauer lindern, niemand kann es rückgängig machen. auch viele worte die ich höre, trösten nur für den moment...aber ich hoffe wir alle hier die ihre mütter, väter, kinder oder partner verloren haben werde irgendwann auch mal wieder soetwas wie glück empfinden können, auch wenn ich davon noch sehr weit entfernt bin, freue ich mich darauf irgendwann wieder mit meinem paps, der zur zeit in einer psychosomatischen kur ist, zusammen zu sitzen und auch mal wieder lachen zu können.

ich wünsche dir alles liebe und drück dich ganz fest. sei dir gewiss...deine mum ist bei dir!!

liebe grüsse,
melli
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  #57  
Alt 24.09.2004, 13:21
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Standard Wie lange darf ich trauern???

Hi Melli...

ja du hast schon recht mit dem was du sagst, doch es ist alles viel zu schwer! wieso muss es so kommen, ich ganz einfach nicht nachvollziehen... ich war die ganze seit so voller hoffnung als sie noch lebte... ich hätte nie gedacht das es so schnell geht... ich war noch nicht mal dabei und das belastet mich sehr stark ich hätte sie gerne in ihren letzen schweren stunden begleitet aber das konnte ich nicht... es ist wie ein schlechte Traum und ich wünsche mir jetzt aufzuwachen und bei ihr zu sein und sie ganz fest zu drücken, das ist mein größte wunsch nur leider wird er in nächste zeit nicht in erfüllung gehen bin zu dem tag an dem ich sie wieder sehen werde... dann werd ich für immer bei ihr sein...
Kerstin
P.S Ich wünsche dir das der schmerz mit der zeit schwächer wird und du lernst damit umzugehen... weil ganz wird er nie vergehen aber dannoch wird es erträglicher ganz bestimmt!!!
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  #58  
Alt 24.09.2004, 19:35
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Standard Wie lange darf ich trauern???

Liebes Binchen und alle anderen, ich glaube, wir haben heute alle einen sehr schlechten Tag erwischt, bei uns regnet es unentwegt und ich frage mich immer wieder wie muß es Papsi ergehen, der da unten ganz allein in der kalten nassen Erde liegt, ich wäre so gern zum Friedhof gefahren, aber das Wetter war einfach zu schlecht. Auch mache ich mir Gedanken über seine letzten Stunden, in denen er ganz allein war. Ich komme auch nicht drüber weg, 12 Std am Tag war ich bei ihm und sterben wollte er wohl allein. Ich überlege ernsthaft, ein reading bei Uta machen zu lassen, weil ich Klarheit haben möchte. Ich bin heute wieder so verzweifelt und weine nur. Ich kann auch irgendwie keinen Trost annehmen. Ich möchte mal wieder eine Nacht durchschlafen ohne schreckliche Träume. Ich habe immer noch die Leidensbilder vor Augen. Ich möchte, das es aufhört und ich auch mal wieder unbeschwert glücklich sein kann. Die Zeit heilt alle Wunden, auch so ein Spruch, vielleicht steckt ein wenig Wahrheit drin, im Moment für mich noch nicht.
Ich wünsche Euch allen einen ruhigen Abend und ein friedliches Wochenende
Manu
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  #59  
Alt 26.09.2004, 09:48
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Standard Wie lange darf ich trauern???

Hallo ihr Lieben!

Es tut wirklich gut, dieses Forum zu haben. Hier sind Menschen die einen verstehen.Ich glaube auch andere können sich gar nicht in die Lage versetzen, in der wir sind.
Liebe Ulrike,du darfst gerne "deinen Senf dazu geben".Wir sitzen doch alle im selben Boot.Du hat Recht,das Alter spielt keine Rolle beim Sterben.Es ist immer hart.Meine Oma ist letztes Jaht mit 90 Jahren gestorben und ich habe an ihrem Grab nicht weiniger geweint,als bei meinem Vater.
Gestern erst musste meine Mutter sich einen doofen Spruch von meiner Schwiegermutter anhören. Sie frgte Mama "wie geht es dir",darauf meine Mutter "beschissen. Da sagte meine Schwiegermutter "wie immer noch nicht besser"? Was velangen die Menschen?Das man nach 15 Wochen den Allteg wieder in sich hat?Ich verstehe das einfach nicht.
Ja Manu, das er da unten allein in der nassen Erde liegt, macht mir auch zu schaffen.Mein Papa hasste Regen und Kälte.Gestern Abend war ich mit meinem Mann in der Dämmerung auf dem Friedhof. Und als ich gesehen habe, wie schön die Kerze brennt und wie schön sie leuchtet,da wurde mir ganz warm ums Herz.Es sah wunderschön aus.Und meine Kleine Tochter hat ihm einen Engel am Grab gestellt,damit er nicht so alleine ist und er beschützt wird.

Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag
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  #60  
Alt 28.09.2004, 09:41
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Standard Wie lange darf ich trauern???

Hallo!

Die Trauer überwältigt mich heute wieder.Ich schaffe nichts und habe auch zu nichts Lust.Möchte einfach nur da sitzen und mir das Foto von meinem Vater anschauen.
Wie in Gottes Namen soll man nach 15 Wochen wieder "normal" in den Alltag zurück finden?
Ich schaffe es einfach nicht.Aber niemand versteht das.Warum nicht?
Es kann doch nicht sein,das die Mitmenschen so herzlos sind.Als vor 2 Jahren erst die Mutter und dann ein halbes Jahr später der Vater meiner Feundin starben,war ich doch auch für sie da und habe ihr zugehört.Aber gerade sie ist jetzt diejenige, die sich ziemlich rar macht.
Auch alle anderen kommen kaum noch.Ich will ihnen doch nichts vorheulen,nur jemanden zum reden haben.
Als mein Vater noch lebte sind sie mir fast die Bude eingerannt,gingen mir zwischenzeitlich schon auf sen Keks.Weil ich ja auch viel mit meinem Vater zum Arzt musste hatte ich nicht immer die Zeit dazu Kaffee zu trinken.Und jetzt,wo ich alle Zeit der Welt habe ist niemand für mich da.
Ich werde wohl damit leben müssen,das es keine "echten" Freunde mehr gibt.

Liebe Grüße Binchen
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