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  #31  
Alt 30.09.2007, 10:42
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Doris,

klar bist Du hier richtig, im Angehörigenforum wirst Du auch nicht viel mehr Antworten bekommen. Noch kennt keiner die Diagnose Deines Vaters, wie Ulla schon schrieb, steht der "Kleinzeller" nur auf dem Überweisungsschein, bis jetzt ist keine Diagnose da, so dass auch keiner was zu Therapien sagen kann. Ich finde es auch zu früh, sich über Therapieoptionen Gedanken zu machen. Dein Vater hat eine immense Vorgeschichte, gerade an der Lunge, da würde ich abwarten, was die Ärzte vorschlagen.

Ich kann verstehen, dass Dich die Situation wahnsinnig macht. Wir mußten bei meiner Mutter fast 2 Wochen warten, bis alle Befunde zusammen waren, bis man sich ein Bild machen konnte. Auch bis dahin war alles unklar - bei uns gab es sogar mehrere Fragezeichen, weil meine Mum Verdacht auf drei unterschiedliche Krebsarten hatte (Lunge, Brust, Bauchspeicheldrüse). Es zermürbt, aber es bringt nichts, jetzt schon auszuflippen.

Gib gerade Deinem Vater etwas Zeit - auch er hängt in der Luft, er weiß nicht, hat er Krebs, hat er keinen Krebs. Er hat Angst, er hat wahrscheinlich auch schon von Chemo gehört, dass es einem da schlecht geht, dass sie einen umbringt. Die Meinung, die Dein Vater hat, haben viele.

Meine Mutter meinte am Anfang auch: Ach, soll ich überhaupt was machen. Man muß aber dazusagen, dass meine Mutter eben keine Vorgeschichte hatte. Ich hab ihr nur gesagt: Es weiß kein Mensch, wie Du die Chemo verträgst. Vielleicht gut? Vielleicht wird der Tumor operabel? Vielleicht hast Du eine Chance? Wenn Du es nicht probierst, wirst Du es nicht erfahren. Von vorne herein aufzugeben ohne was probiert zu haben ist wie Feigheit vor dem Feind.

Sie hats probiert, sie hat die Chemo vertragen, aber leider wuchs in der Chemopause der Tumor, es folgte eine massive Infektion, was ihr übriges tat.

Aber sie glaubte lang daran, dass sie wieder einigermaßen leben könnte.

Aber über so was kann man sich erst unterhalten, wenn man weiß, wie der Feind heißt.

Ich würde die Ärzte einweihen, dass Dein Vater keine Medis nehmen möchte, diese Diskussion aber in ihre Hände legen. Du wirst Dir ein Leben lang Vorwürfe machen, wenn Du jetzt dauernd mit Deinem Vater streitest. Laß dies die Ärzte machen, die haben die bessere Argumentation.

Auch wenn es hart klingt: Jetzt heißt es die Pobacken zusammenkneifen und warten. Warten, bis die Diagnose kommt. Warten, was weitere Untersuchungen zeigen. Warten, was die Ärzte sagen. Es ist ätzend, aber die Warterei zieht sich leider durch die ganze Krankheit durch.

Schreib, wenn Dir danach ist, aber auch hier mußt Du auf Antworten warten. Hier schreiben viele Betroffene, denen es manchmal nicht gut geht. Hier schreiben Angehörige, die sich um ihre Lieben kümmern müssen.

Halt die Ohren steif.

LG

Astrid
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  #32  
Alt 30.09.2007, 20:10
Doris41 Doris41 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Erst mal Danke für alles.
Meine mama und ich waren heute in der Klinik. Mein Vater ist total aggresiv. Hat keine Lust mit den Ärzten zu sprechen, ich solle das machen und mich über alles informieren. Er regt sich immer so auf. Chemo würde er evt. machen lassen, aber auf keinen Fall die ganzen Voruntersuchungen. Er diehnt denen nicht als Versuchskaninchen, das sind seine Worte. Eher würde er sich umbringen, sagt er. Die Cortisontabletten will er absetzen.
Er hat sich total darauf festgenagelt, daß er morgen verlegt wird, meine Mama mußte ihm schon die Tasche packen und soweit alles mitnehmen, was er nicht mehr braucht. Er wird ja erst verlegt, wenn der befund da ist! Das habe ich ihm auch gesagt. Trotzdem beißt er sich darauf fest. Die würden da eh nichts machen, er hätte sich dort hinbringen lassen, damit es ihm besser geht. Seiner meinung nach geht es ihm jetzt schlechter als vorher, stimmt aber nicht. Dadurch das er ständig Sauerstoff bekommt, kriegt er besser Luft. Aber er hat rund um die Uhr Sauerstoff, auch wenn er ins Bad geht, sonst schafft er die paar Schritte nicht.
Ich soll mich auch erkundigen, was es noch für alternativen zur Chemo gibt.
Er will nicht mit den Ärzten sprechen, weil er denen eh nicht traut. Mit der ganzen Situation bin ich total überfordert, benso meine Mama, die schon Angst kriegt. Auch Angst, daß er sich was antut.
Aber auch wenn ich ihm was sage oder erkläre, er hört eh nicht drauf.
Die ganze Situation ist so schon schlimm genug, aber durch seine Uneinsichtigkeit und weil er nicht bereit ist mit den Ärzten zusammen zu arbeiten, wird alles noch schlimmer.
Das mußte jetzt alles raus.

Alles Liebe
Doris
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  #33  
Alt 01.10.2007, 09:03
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Doris,

Dein Vater hat Angst - diese kaschiert er durch die Aggressivität. Meine Mutter hatte auch immer was auszusetzen, vor allem an den Schwestern. Sie suchte sich ein Ventil, wo sie sich Luft machen kann. Bei Deinem Vater scheinen es die Ärzte zu sein.

Mir kommt das alles bekannt vor. Meine Mutter wählte auch den Weg: Nur nichts wissen, das soll bitte alles ich machen, ich würde das besser verstehen, ich wäre ja eh medizinisch bewandert (nur in einer völlig anderen Richtung). Ich solle mit den Ärzten sprechen.

Nur: Die Ärzte reden auch mit dem Patienten, sie wickeln nicht alles mit den Angehörigen ab. Das ist auch gut so. Meine Mutter hat da sich nur das rausgepickt, was für sie positiv war. Den Rest mußte ich erfragen.

Es war ihr Weg - bis zum Schluß. Den Weg mußte ich akzeptieren.

Genauso wie sich Dein Vater einen Weg suchen muß, mit der Krankheit umzugehen. Ich kann es nur immer wieder wiederholen: Eure Krankheit hat noch keinen Namen. Also ist es völlig witzlos, sich über Therapien zu unterhalten. Ich hab meiner Mutter immer gesagt: Jetzt warte mal ab, wir müssen mehr wissen, wir müssen die Empfehlung der Ärzte wissen, dann kann ich tätig werden. Wir reden über ungelegte Eier.

Was ich Euch empfehlen würde: Wenn Dein Vater uneinsichtig ist, sprecht dies bei den Ärzten an. Ihr könnt nicht deren Job machen. Es ist nunmal der Job der Ärzte, Deinem Vater zu sagen, warum er das Cortison braucht, was passiert, wenn er es nicht mehr nimmt. Haltet Euch da raus, das gibt nur Familienkrieg. Wenn er es anspricht, dann laßt Euch vorher von den Ärzten aufklären, warum er es nehmen soll. Immer schön an einem Strang ziehen, wenn Ihr aus dem Thema nicht rauskommt. Nichts ist schlimmer für den Kranken, 2 Meinungen zu haben, wo er sich wieder was raussuchen muß.

Bezüglich "sich was antun wollen": Welche Möglichkeiten hätte denn Dein Vater, sich was anzutun? Ich hatte bei meiner Mutter auch immer wieder Angst, vor allem hätte sie ja daheim aufgrund der Medikamente alle Möglichkeiten gehabt. Aber der Überlebenswille ist doch stärker, auch wenn es nicht den Anschein hat. Meine Mutter ist ja vor der Diagnose bei ihrem Hausarzt kollabiert, deshalb kam sie ins KH. Sie meinte immer: Ach, wäre ich doch nicht aufgewacht, ich wäre gerne tot. Es machte mir Angst, aber sie tat nichts. Es ist nicht so easy, sich was anzutun. Meines Erachtens sind diese Aussprüche wieder ein Zeichen der Angst, was kommt, wie geht es mir dabei. Viele sagen: Ich bringe mich eher um, als dass ich eine Krebstherapie mache. Wenn es soweit ist, dann probieren sie doch eher alles.

Ich hätte aber sogar einen Selbstmord meiner Mutter toleriert, wenn es ihr Weg gewesen wäre. Einfach, weil ja der Betroffene selbst mit der Krankheit umgehen muß, es aber vielleicht irgendwann zu dem Punkt kommt, wo der Kranke nicht mehr kann, will und sich ein Leiden ersparen will.

Ich weiß noch gut, wie ich zum Schluß an ihrem Bett saß und den Tropf sah. Ich hab krampfhaft überlegt, was ich denn da reinfüllen könnte, damit sie erlöst wird. Aber wie es so ist: Man kommt nicht so leicht an irgendwelche Mittelchen. Und das geht Betroffenen auch so.

Liebe Doris: Eure Situation erscheint Euch unerträglich, aber Ihr müßt da einfach durch. Warten - warten - das ist halt bei dieser Art von Krankheit oder nur dem Verdacht drauf einfach normal.

Sprich den seelischen Zustand Deines Vaters bei den Ärzten an, erklär ihnen auch, dass sie das mit den Medis klären müssen.

Halt die Ohren steif.

LG

Astrid
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  #34  
Alt 05.10.2007, 09:11
Doris41 Doris41 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Guten Morgen Ihr Lieben,

der Befund von meinem Vater ist zwar da, aber noch nicht aussagekräftig genug. Jetzt wird da was vom Labor eingefärbt, und sie hoffen dadurch den genauen befund zu bekommen. Ansonsten muß nächste Woche ein kleiner Schnitt gemacht werden und sie müssen noch ein Probe entnehmen. Ist das denn dann eine andere probe wie bei der Bronchoskopie?

Euch allen wünsche ich einen schönen Tag ohne Schmerzen und ohne negative Nachrichten.

Alles Liebe
Doris
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  #35  
Alt 05.10.2007, 17:13
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Hallo Doris,

na siehst Du, ich bin sicher, dass bei der Bronchoskopie keine Krebszellen entdeckt wurden. Da ja auch in den CT-Unterlagen kein Tumor gesichtet wurde, blieb nichts anderes übrig als eine Bronchoskopie.

Meine Geschwulst sass genau über dem Herzen, war insgesamt 6,5 x 5 cm gross. Aus diesem Grunde konnte direkt eine Biopsie gemacht werden, d.h. über ein kleines CT wird die genaue Lage des Tumors ermittelt. Dann kommen sie mit einer grossen, dicken Spritze und saugen an den Rippen vorbei, direkt von der Geschwulst eine Gewebeprobe ab. Dadurch hat man genug Gewebe um festzustellen, ob es sich um Krebs oder Nichtkrebs handelt.

Leider (Gott sei Dank) ist das ja bei Deinem Vater nicht möglich. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, von wo sie durch einen kleinen Schnitt die Probe entnehmen wollten. Lass Dir das vorher einmal gut erklären.

Trotzdem habe ich ein gutes Gefühl. Dein Vater hat zwar eine ganze schlimme Lungenerkrankung, aber Krebs werden sie nicht finden.
Darauf+feste+Daumen+gedrückt!!

Wie geht es Dir, bist Du ein wenig ruhiger geworden?

Liebe Grüsse Ulla

Geändert von Ulla Krefeld (05.10.2007 um 17:19 Uhr)
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  #36  
Alt 06.10.2007, 08:26
Doris41 Doris41 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Ulla,

lieben Dank für Deine Zeilen Den Schnitt wollen sie bei meinem Dad vorne am Hals machen. Was mich so stutzig macht, jeder Arzt spricht von bösartig, darauf sollen wir uns schon mal einstellen! Und das es definitiv inoperabel ist.
Vorgestern kam im 3. Programm ein Kurzbericht über Chemo, Apotheker stehen im Verdacht, nicht zulässige Wirkstoffe zusammen gemixt zu haben. Natürlich hat mein Vater das gesehen und will jetzt keine Chemo mehr machen lassen Denn dessend sich die Ärzte sicher, daß da eine Chemo gemacht werden müßte.sie brauchen nur noch den genauen Befund, weil es ja so vielearten von krebs gibt, und dafür dann auch die passende Chemo gemacht wird.
Am liebsten will mein Vater nach hause und gar nichts mehr machen lassen. Aber wie soll das gehen, meine Mutter schafft das nervlich nicht, den mein Vater ist sehr, sehr launisch geworden, ungerecht und agressiv. Außerdem braucht er rund um die Uhr Sauerstoff, Tag und Nacht. Das Sauerstoffgerät wurde zwar mittlerweile geliefert, aber wie soll das gehen wenn er zum Arzt muß? Ich hoffe, daß sie ihn n entlassen werden, denn er würde sich ja auch weigern mit Krankenwagen oder KTD zum Arzt zu fahren. Über so viel Unvernunft kann ich manchmal nur den Kopf schütteln. Ich liebe meinen papa sehr, aber gerade deswegen hätte ich Angst hier die verantwortung zu übernehmen.
So bin ich etwas ruhiger geworden, nur wenn wir im KH waren bin ich und ebenso meine mama am Ende. Weil er halt so agressiv ist. Er regt sich über Nichtigkeiten so sehr auf, daß ihm die Luft weg bleibt. Wenn meine Mama ihm hilft einen frischen Schlafanzug anzuziehen und es klappt nicht sofort auf Anhieb 100%tig, flippt er aus und gibt meiner Mutter die Schuld, daß sie zu blöd ist ihm den Schlafanzug anzuziehen usw. Dies nur als kleines beispiel. Ich möchte mal gerne wissen wo diese Agressivität herkommt! Mit Angst vor Krebs hat das nichts zu tun, glaube ich zumindest. Denn da spricht er ganz offen drüber.
Ich weiß immer noch nicht wie wir damit umgehen sollen, und mama hat Angst wenn er nach hause kommt, daß es dann noch schlimmer wird.

Liebe Ulla, Dir und auch allen anderen einen wunderschönen Tag. Ich bewundere Euch für Eure Zuversicht und Tapferkeit. Schön, daß es Menschen wie Euch gibt.

Liebe grüße
Doris
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  #37  
Alt 06.10.2007, 09:20
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Doris,



Zitat:
Ich möchte mal gerne wissen wo diese Agressivität herkommt!
Ist es schon gesichert, dass er keine Hirnmetas hat?

Neigte er schon vorher zu Aggressivität?

LG

Astrid
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  #38  
Alt 06.10.2007, 11:35
Doris41 Doris41 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Astrid,

er war immer schon schnell ungeduldig, aber so wie es jetzt ist war es noch nie! Und es wird immer schlimmer.

Als ich gerade vom einkaufen kam, stand meine Mama schon im Flur und wartete, am weinen und völlig aufgelöst. papa wäre umgekippt. Wir waren gestern da und haben ihm einen rasieapparat mitgebracht, so wie er ihn haben wollte. Heute Morgen im Bad funktionierte er wohl nicht. er rief bei meiner mama an und drehte vollkommen durch. Agressiv, am weinen, ob wir zu blöd wären ihm einen vernüftigen rasieraparat zu kaufen usw. Er will nicht mehr, er springt vom Balkon ( er ist in der 3. Etage), hat sein Frühstück wieder ausgebrochen....bekam keine Luft mehr und war total außer sich. Dieses Verhalten ist doch nicht normal!!!

Nein Astrid, es steht noch nicht fest, ob gehirnmetastasen da sind. Ich habe auch keine Ahnung ob die überhaupt vor haben dies zu untersuchen.
Es ist dort so schwer einen Arzt alleine zu sprechen, also nicht im Beisein von meinem Vater.
Könnten die ihn in diesem Zustand wirklich nach hause entlassen? Das wäre doch absolut verantwortungslos.

Ach, ich weiß auch nicht mehr... Es zerrt an den nerven und unserer eigenen gesundheit.

Verzweifelte Grüße
Doris
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  #39  
Alt 06.10.2007, 11:47
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Hallo liebe Doris,

ich habe einmal den Thread von Susanne hervor geholt. Sie hatte mit ihrem leider inzwischen verstorbenen Dad die gleichen Probleme. Es ist sicher für Dich interessant, einiges hiervon zu lesen.

Wünsch Dir alles Gute und bleib stark, o.k.

Gruss Ulla
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  #40  
Alt 08.10.2007, 19:32
Doris41 Doris41 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Hallo Ihr Lieben,

gestern waren meine mama und ich bei meinem Vater im KH. Als wir später gingen bekam mein Papa einen Weinkrampf, er sagte er hat so Angst. Ihr könnt Euch nicht vorstellen wie weh mir das tat, es hat mir bald das herz rausgerissen. Ich habe meinen Vater früher nie weinen sehen, er war immer der Starke, nie hatte er vor etwas Angst, und wenn, hätte er es nie zugegeben. Es tut so verdammt weh.....

Heute Mittag rief ich in der Klinik an, weil ich wissen wollte ob der Befund da ist. Der Arzt, der sonst dafür zuständig ist, ist krank geworden. Und der andere Arzt konnte mir nichts sagen, weil er nichts wußte, er muß die Akte dafür zur Hand haben. Es ist jetzt der 3. Arzt. Der erste Arzt ist nicht mehr in dieser Klinik, der zweite ist krank und der dritte weiß von nix. Ich fühle mich so allein gelassen.
Heute Nachmittag rief mein Vater an, er wird Donnerstag verlegt in einem KH, welches bei uns in der Nähe ist, weil dann mit der Chemo begonnen wird. Den genauen Befund wußte mein Vater auch nicht! Ist das noch normal????
Wie soll es denn jetzt weiter gehen, wie lange Chemo und überhaupt??? 1000 Fragen und niemand kann mir eine Antwort geben? Morgen fahren wir noch einmal zur Ruhrlandklinik, ich hoffe, daß ich dann einen Arzt erwische, ich bin total sauer.

Vieleicht kann mir jemand von Euch sagen, wie so was im "Normalfall" weiter geht. Ich weiß, jeder Krebs und jede Chemo ist anders, und jeder reagiert darauf anders. Ich hatte mit Chemo für meinen papa gar nicht mehr gerechnet, weil meiner meinung nach sein Allgemeinzustand zu schlecht ist. Und wie ist das, wenn er hinterher nach Hause kommt? Er muß ja dann zur nächsten Chemo wieder rein, aber er muß Tag und Nacht Sauerstoff haben? Wie soll dann der Transport erfolgen? Er hat ja kein mobiles Sauerstoffgerät.

Ich bin nervlich am Ende und könnte nur noch heulen.
Danke, daß ich mir hier alles von der seele schreiben konnte, aber ich weiß mir sonst keinen Rat.

Ich wünsche Euch allen alles erdenklich Liebe. Und ich freue mich auf über jeden Erfahrungsbericht und über jeden Rat.

Liebe Grüße
Doris
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  #41  
Alt 08.10.2007, 21:03
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Doris,



zur Chemo kann man erst was sagen, wenn man weiß, welche Tumorart, welche Chemo.

Zum Sauerstoff: Der medizinische Dienst in der Klinik organisiert zusammen mit den Ärzten ein Sauerstoffgerät für daheim - kurz vor der Entlassung. Außerdem gibt es noch ein mobiles Gerät für Fahrten etc. Sprich das bei den Ärzten als auch beim medizinischen Dienst an - bei denen geht alles viel schneller. Damit sollte Dein Vater dann sauerstofftechnisch versorgt sein.

Zum Zustand Deines Vaters kann nur ein Arzt was sagen - wenn der Allgemeinzustand viel zu schlecht ist, dann wird normal keine Chemo gegeben. Allerdings ist nur nicht richtig atmen können kein Hindernis, denn dies sollte sich ja bessern.

Wie stehts denn bei Deinem Vater mit essen und trinken? Schmerzen?

Kann er daheim alleine versorgt werden? Braucht Ihr einen Pflegedienst?

LG

Astrid
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  #42  
Alt 08.10.2007, 22:54
Doris41 Doris41 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Astrid,

ein Sauerstoffgerät hat mein Vater schon, das hat der Lungenfacharzt schon verordnet wo er ins KH kam, es ist ein großer Kasten, halt kein Mobiles.

Vom Ernährungszustand sieht er noch gut aus, essen und trinken tut er auch, essen nicht so viel, weil er weniger Apetitt hat, aber er ißt.

Im KH wäscht er sich selber, das dauert halt sehr lange, weil er immer wieder pause machen muß, aber er macht es selber. Duschen kann er nicht mehr alleine, dazu fehlt ihm die Luft und dafür ist er zu schwach. Zu Hause hatte meine Mama ihn immer geduscht, bevor er ins KH kam.

Einen Pflegedienst bräuchten wir nicht. Ich habe lange Jahre als KPH im ambulanten Dienst gearbeitet, kann dies aber aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr. Aber wir würden meinen Vater hier gut versorgen können.

Ich hoffe, ich kann morgen im KH die genaue Diagnose erfahren, welchen Krebs er hat usw. Ich werde dann hier wieder berichten.

Schon mal ganz lieben Dank für Deine Zeilen liebe Astrid. Wenn ich die genaue Diagnose weiß, kann man mir hier bestimmt auch besser weiter helfen.

Es ist schön zu wissen, daß man hier nicht alleine ist.

Alles Liebe
Doris
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  #43  
Alt 09.10.2007, 01:32
Angela07 Angela07 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Hallo liebe Doris,
von den Wartezeiten bei dieser Krankheit kann wohl jeder hier " ein Liedchen singen". Egal zu welchen Zeitpunkt, es wird sich immer wiederholen diese Warterei. Jeder Patient erhält Kontrolltermine zur Untersuchung, da heißt es dann schon wieder warten... Man muß sich daran gewöhnen, auch wenns schwer fällt. Zum Thema Diagnostik: Die Patienten müssen schon ganz viel über sich ergehen lassen. Bei meinem Vater ( 75 Jahre) wurde bei der " Wartezeit" vergessen oder was auch immer, ein Knochenszinthigramm zu machen. Mit dem Erfolg, daß wir das Ganze ambulant, während der palliativen Bestrahlung, nachholen mussten, weil mein Vater sehr starke Schmerzen im Rücken hatte und abgeklärt werden musste ob das evtl. Metastasen seien. Es hat sich dann Gott sei Dank nicht bestätigt mit den Metas, aber man hat feststellen müssen wie schwierig es ist an einen Termin für eine solche Untersuchung zu kommen, man möchte es dann wie immer möglichst sofort wissen. Wir hatten vor kurzem den zweiten Termin zur Kontrolle und diese ist auch diesmal recht zuversichtlich ausgefallen. Mein Vater wird auch engmaschiger kontrolliert, weil bei ihm kleinzelliges Bronchialkarzinom diagnostiziert wurde. Das heißt für uns alle 8-10 Wochen ins KH wo dann die Blutwerte, die inneren Bauchorgane mittels Ultraschall und die Lunge mit Röntgen über 2 Ebenen kontrolliert werden. Dann heißt es auch wieder 1 Woche warten, bis wir das Ergebnis besprechen können. Du siehst es kommt immer wieder der Zeitpunkt, an dem man warten muß! Ich selbst mußte mir auch erst abgewöhnen soweit vorraus zu denken, denn es kommt oft ganz anders als man denkt. Mein Vater hat sich in der Zwischenzeit ganz gut "berappelt". Es geht ihm momentan relativ gut. Seit der Bestrahlung bekommt er wieder sehr viel besser Luft und hat auch keine blutigen Auswürfe mehr. Die Bestrahlung war richtig und gut, wenn sie auch sehr anstrengend war. Er kann nun schon wieder vieles besser, was vor der Therapie nicht möglich war. Wir geniesen die Zeit die er geschenkt bekommen hat, durch die Therapie. Gebt bitte nicht auf und haltet zu deinem Vater. Unterstützt ihn wo ihr nur könnt, seine schlimme Laune wird sich bestimmt auch irgendwann ändern, es ist ein großes Stück Arbeit diese Diagnose zu verdauen.
Fühle dich gedrückt, ihr seit nicht allein!!!
Angela07
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  #44  
Alt 09.10.2007, 17:59
Doris41 Doris41 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Hallo Ihr Lieben,

bin wieder von der Klinik zurück. Konnte auch mit einem Arzt sprechen.
Die Diagnose:
kleinzelliges, bösartiger Bronchialkrebs, sehr weit fortgeschritten, Lymphknoten sind auch befallen. Mein Vater wird ja Donnerstag verlegt und es muß sofort mit der Chemo angefangen werden sagte der Arzt. Er würde sonst qualvoll ersticken. denn mit der Luft ist es trotz ständigem Sauerstoff und Cortison schlimmer geworden! Er kriegt kaum noch Luft. Alles weitere wird der Onkologe hier im KH besprechen sagte der Arzt. Leider hatte ich keine Möglichkeit mit ihm alleine zu sprechen. Ich hätte nämlich gerne gewußt ob auch Metastasen vorhanden sind. Und wenn ja, dann wo.
Es sieht wohl nicht gut aus, ich hatte eh mit einer schlimmen Diagnose gerechnet, denn die Ärzte sprachen ja im Vorfeld schon darüber.
Ob er überhaupt noch mal nach hause kommt? Was meint Ihr? Hier sind ja viele die Erfahrungen mit dieser schrecklichen Krankheit bei Angehörigen gemacht haben.

Ich wünsche Euch allen trotzdem viel Kraft und Zuversicht.
Alles Liebe
Doris
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  #45  
Alt 09.10.2007, 18:14
Angela07 Angela07 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Doris,

leider hat sich euer Verdacht bestätigt. Ich wünsche dir und deiner Familie, daß die Behandlung gut anschlägt und vor allen Dingen, viel Kraft und viel Verständnis für deinen Vater. Melde dich immer wenn es nötig ist. Es ist immer ein offenes Ohr im Forum.

Liebe Grüße Angela07
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