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  #31  
Alt 20.05.2010, 11:59
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Ich bin mit einem Krampf in der Wade aufgewacht. Das passiert mir öfter. Mein Schatz war früher da und rieb Ihre kalten Füßchen an mir und es wurde schnell besser. Gegenschmerztherapie hat Sie von Ihrem Unipsychologen gelernt. Der traktierte Sie öfter liebevoll mit gemeiner Fußbiegemassage. Hilft angeblich gegen alles, Frustration, Wundliegen, Langeweile, etc. und zauberte immer ein Lächeln auf Ihre Lippen, kurz bevor Sie um Gnade winselte. Sie war sehr kitzlig.

Heute Nacht bin ich zur Musik von Klee eingeschlafen. Der Mediaplayer, auf Wiederholung eingestellt, lief die ganze Nacht. Ich war im Dämmerschlaf mit der Musik im Hintergrund. Gegen 6.00, endlich soweit zu schlafen, kurz auf um den Ton wegzudrehen. Wenn ich zu Musik schlafe sind meine Träume intensiver als sonst. Ich träumte von uns, von Katrin und mir. Wir waren draußen auf einer Wiese, saßen auf einer Decke und pflückten Blumen. Ich steckte Ihr ein Gänseblümchen ins Haar und Sie drückte sich zu mir, wir küssten uns und lagen, mit dem Blick zum Himmel, nebeneinander und fühlten unseren Herzschlag.

Sie war oft vor mir wach. Durch ein osteoporoseähnliches Leiden, das eine wenig angenehme Nebenwirkung der Behandlung war, das Sie plagte, konnte Sie meist nur wenige Stunden am Stück schlafen. Mitten in der Nacht lag Sie oft wach, schrieb sms, las oder saß am Laptop und surfte. Mich ließ Sie schlafen und am Morgen, wieder wach, saß Sie am Bettrand mit Ihrem Laptop, einem Cappuccino und mich liebevoll begrüßen. Ich setzte mich hinter Sie und streichelte Ihr Haar, küsste Ihre Schultern und massierte Sie. Bevor Sie im Badezimmer verschwand machte Sie mir auch einen Cappuccino, gab mir noch einen Kuss und ging sich duschen, Haare waschen, Haare färben, Nägel schneiden, traurig sein, weinen, verzweifelt sein. Sie blieb mogens mindestens zwei, drei Stunden im Bad. Nur mal eben ins Badezimmer gehen und einen Duft aus dem Spiegelschrank nehmen konnte genauso lange dauern. Das Bad war Ihr Reich und wollte dort auch nicht gestört werden. Es war Ihre Rüstung, Ihre Trutzburg.

Ich lege mich jetzt wieder ins Bett. Ich will heute nicht am Leben teilnehmen. Ich bin zu nichts imstande außer meinen Gedanken nachhängen auch schreiben ist zuviel. Ich wünschte ich hätte meine eigene kleine Trutzburg.

Hoffentlich träume ich von Dir, wenn ich schlafe. Bis gleich! Und meine lieben Freunde, die mich in meiner Trauer begleiten, ich meine euch, dich auch, ja, mir geht´s beschissen aber ich komme schon klar. Irgendwie geht´s, auch wenn es manchmal unmöglich scheint.

Bis später!

Am 24.08.09 wurde Sie für die Bestrahlung eingezeichnet. Wir kamen zu dem Termin eine halbe Stunde zu spät und sollten erstmal in der Wartezone direkt vor den Umkleidekabinen die auf der anderen Seite weiter zu den Behandlungsräumen führten Platz nehmen. Auf einem Beistelltisch stand eine angebrochene Wasserflasche und Pappbecher. Wir bedienten uns. Katrin saß vor mir. Sie setzte sich neben eine sehr nette ältere Dame, die ich später noch öfter treffen sollte. Die beiden fingen bereits eine Unterhaltung an als ich noch die Zeitschriftenauswahl durchging. Es dauerte nicht lange bis Sie aufgerufen wurde, vielleicht zehn Minuten. Die ältere Frau, die sich eben noch mit meinem Schatz unterhalten hatte, rückte zu mir auf und sprach mich an.

Sie sagte, Ihre Frau ist ein Engel, ich werde für Sie beten. Mit all meinen Hoffnungen und Träumen werde ich daran glauben ... Ich bin ja schon alt. Wissen Sie, ich habe zwei wunderbare Enkelkinder ... Sie strickte während Sie erzählte. Ich fand Sie sehr nett. Schließlich hatte Sie gesagt, Ihre Frau ... Katrin aber war von Ihr aufgewühlt und Sie war froh als wir gehen konnten.

Zu Hause wollte Sie duschen, das ging natürlich nicht mit der Zeichnung. Wir überlegten uns wie es doch möglich wäre. Ich bin in die Stadt, erst zu einem Sanitätsbedarf, dann zu noch einem, in die Apotheke und ins Kinderland. Ich war ziemlich lange aber erfolglos unterwegs gewesen. Wieder zu Hause habe ich Katrin in Folie eingewickelt und so war Sie duschen. Sie sah sehr komisch aus und ich witzelte. Das passte Ihr gar nicht und wollte auch keine Fotos. Jedenfalls am Tag danach war Ihr die Zeichnung schon piepegal und duschte ohne Folie. Es stellte sich raus das die Schwestern auch ohne die Zeichnung zurecht kamen.

Katrin wußte was mit Ihr geschieht und hat öfter in Ihrer Verzweiflung gefragt muß ich sterben. Und ich habe Ihr geantwortet, nein, du stirbst nicht, wir schaffen das. Wir haben Ihr das alle gesagt und ich komme mir damit wie der Krebs höchstpersönlich vor. Ich fühle mich wie der größte Lügner, ausgepresst und zur Schau gestellt. Sie ist nicht mehr da obwohl ich Ihr gesagt habe, Schatz, wir werden eine Zukunft haben.

Ein Arzt aus München vom Rinecker schrieb Ihr einen lieben Brief.


Sehr geehrte Frau Brehm,

in der Natur stecken wohl mehr Heilungskräfte, als wir nach der Lehrmeinung erwarten würden. Ich hoffe, dass Ihnen diese Erkenntnis gesundheitlich weiterhilft.

Viele Grüße

Wir haben alle so sehr gehofft.

Einmal kam ein Pfleger an Ihr Bett und betete mit Ihr. Er schrieb mich viele Tage später an und fragte wie es Ihr geht. Ich will ihm nicht antworten und noch mehr Hoffnung zerstören.

Ich komme mir wie die größte Heulsuse vor. Ich habe gerade einen geschlossen Thread gelesen und war beschämt. Ich will den Namen nicht nennen, Sie soll Ihren Frieden haben hier im Forum. Die Beiträge sind schon älter. Was ich dort las hat mich sehr bewegt. Ich wünschte ich hätte Ahnung und könnte einen Beitrag leisten Menschen vor solch einem Schicksal zu bewahren oder zumindest den Weg zu erleichtern und Hoffnung zu geben. Alles andere erscheint mir so sinnlos.

Wir besuchten Ihre Eltern das erstemal und ich war furchtbar nervös. Ich sollte geprüft und gewogen und für nicht gut genug befunden werden, so dachte ich jedenfalls. Wenn ich eine Tochter hätte, wäre auch keiner gut genug für sie.

Als wir im Wohnzimmer bei Ihren Eltern einen kurzen Moment für uns hatten flüsterte Sie in mein Ohr, mein Papa mag dich. Doch, doch, er mag dich wirklich, ich weiß es. Ich hatte Ihr von meinen Ängsten nicht erzählt. Sie kannte meine Bedürfnisse und es tat so gut bei Ihr zu sein. Sie war so gut zu mir.

Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 23:43 Uhr)
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  #32  
Alt 21.05.2010, 13:23
Antara-01 Antara-01 ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Du bist keine Heulsuse. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Und großes Leid von Mitmenschen verringert dennoch nicht das eigene Leid. Du hast ein Recht auf deine Trauer und deine Gefühle.

Deinen Wunsch, einen Beitrag zu leisten, kenne ich selbst gut. Ich bin sicher, du findest eine Möglichkeit. Wenn man selbst nicht helfen kann, kann man vielleicht Leuten helfen, die es können. Das ist nur ein Beispiel. Es gibt viele Möglichkeiten, sich im Rahmen der eigenen Möglichkeiten einzubringen.

Ich wünsche dir von Herzen ganz viel Kraft auf deinem Weg!
__________________
Mama 21.11.1941-09.08.2009 (Zungenkrebs)
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  #33  
Alt 21.05.2010, 23:25
Schmitti2603 Schmitti2603 ist offline
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Unglücklich AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Hallo Mark,

ich kann dich so gut verstehen, wie es dir geht. Ich habe auch meinen Mann verloren, er war 36 Jahre und ist erst am 24.04.10 verstorben. Für mich und meine Kinder ist jeder Tag die Hölle. Ich vermisse ihn und er war auch mein absoluter Traummann. Ich hab ihm in Internet kennengelernt vor 6 Jahren. Wir haben uns getroffen und ich wußte er gehört zu mir. Gut 1 Jahr später war ich schwanger...Ich war so glücklich...Unser Sohn Leon kam zur Welt, es war alles einfach wunderschön....Doch irgendwann ging dann in meinem Leben alles schief... Im Januar 08 starb meine Mama mit 54 Jahren ganz plötzlich an Nierenversagen über Nacht. Im Oktober starb mein Papa mit 56 Jahren an Krebs. 1 Monat zuvor wurde bei meinem Mann durch einen Bluttest Speiseröhrenkrebs mit Metas festgestellt und ich war gerade wieder schwanger mit unserer Tochter.
Hab mich damals schon gefragt, warum ich? Und jetzt ist auch mein Matthias gestorben und ich frag mich, gibt es dort oben wirklich jemanden? Ich bin 30 Jahre und hab keine Eltern mehr, bin Witwe, meine Kinder Halbwaisen...wo ist hier noch Gerechtigkeit?
Ich frag mich auch, musste das sein? Jeder sagt, naja Gott sei Dank Matthias hat jetzt keine Schmerzen mehr, aber ich wünschte mir genauso wie Du, warum musste er überhaupt welche bekommen, warum musste er Krebs bekommen, warum hat sich der Krebs so komisch in seinem Körper ausgebreitet? Ich könnte noch viel mehr schreiben, aber es ist dein Thema...ich wünsch Dir viel Kraft, obwohl das wünschen nicht sehr viel bringt, durch diese Verletzung musst du alleine durch, du musst versuchen dein Leben wieder einigermaßen in Griff zu bekommen, aber glaub mir ich muss da genauso durch und ich hab noch einen 4jährigen Sohn, der den lieben Gott haßt!
Liebe Grüße

Birgit
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  #34  
Alt 22.05.2010, 10:02
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Am 20.01. wurde die Urinableitung aus der Niere mittels Katheter durch die Haut vorgenommen. Der Eingriff war nicht allzu groß und Sie erholte sich relativ schnell. Wenige Tage später waren Ihre Darmschlingen verknotet. Sie wurde am 29.01. operiert, wieder mal. Gegen 21.00 traf ich Ihre OP-Ärztin. Wir trafen uns im Flur. Sie wollte etwas sagen zögerte aber, also schoss ich raus, ist es wirklich so schlimm. Sie hatte Tränen in den Augen. Wir setzten uns und sie erzählte mir das der Tumor nun schon kindskopfgroß sei. Ich wollte wissen wie lange Sie noch hat. Sie bewahrte Ihre Professionalität und schwieg, doch ich war hartnäckig und fragte, Tage, Wochen, Monate, wieviele. An Ihrer Mimik auf meine Fragen sah ich wieviel Zeit blieb, ich erstarrte und Sie nahm mich tröstend in die Arme. Ihre Umarmung war distanziert, ihr Mitgefühl echt. Ich war in dem Augenblick so allein. Wir verabschiedeten uns und ich wollte so schnell wie möglich zu meinem Schatz aber nicht mit Tränen im Gesicht. Ich lief den Flur rauf und runter und wischte mir die Tränen weg.

Oft erzähle ich wildfremden Menschen oder nur mäßig Bekannten von Katrin und habe jedesmal einen riesen Kloß im Hals. Ich entschuldige mich bei dem betreffenden mitten in der Erzählung, sage, ich dränge mich auf, sie haben sicher besseres zu tun. Es läuft jedesmal auf die selbe Weise. Ich bin dankbar, wenn die Person etwas sagt, wie, hören sie, ich finde, sie sollten sich bald eine neue Freundin suchen. Ich kann dann ohne schlechtes Gewissen und mit Wut im Bauch, eine Wut, die mich noch näher bei Katrin sein läßt, mir das nächste Opfer suchen. Manchmal gibt es aber Menschen die hören einfach interessiert zu, tun nicht bewegt, weil meist überrumpelt und völlig überfordert sondern lassen sich darauf ein und bereichern sich durch meine Erzählung, weil Sie sich selbst sind, ich kann es im Moment nicht richtig ausdrücken, und etwas, was auch immer von dem das ich erzähle ihr Herz öffnet und Sie zum nachdenken über ihr eigenes Leben bewegt. Ich fühle vor sochen Menschen große Scham und mir sind die ersten eigentlich lieber. Wenn ich mehr als nur Randnotizen erzählen kann komme ich immer wieder an den Punkt wo ich stumm werde, meine Gedanken und Gefühle nicht mehr äußern kann und ich glaube auch nicht will.

Ich liebe Dich, mein Schatz. Heute ist ein schöner Tag. Die Sonne scheint und ich weiß du würdest gerne mit mir diesen Tag verbringen. Ich denke an Dich, gleich wo ich bin.

Ich kann mir nicht vorstellen je wieder eine Partnerschaft, eine Beziehung einzugehen. Meine Gefühle für Katrin sind so groß und der Verlust begleitet mich ständig, das ich der Frau die nach Ihr kommen würde großes Unrecht zufügen würde. Ich wäre mit meinem Herzen bei Katrin. Frauen erregen meine Aufmerksamkeit, wenn Sie ähnliche Attribute wie meine Süße aufweisen. Ich ertappe mich immer wieder dabei wie ich Frauen hinterher schaue die das Haar ähnlich tragen, die Figur ähnlich ist, ein Lächeln wie Sie haben, die Stimme sanft ist, das Haar zum Pferdeschwanz gebunden oder das Haar offen, lang und hintenrum gefällig geschnitten und nicht abgehackt aussieht.
Ich suche Sie in den Straßen, Geschäften, Cafes, auf Festen und überall wo ich Menschen begegne. Ich finde immer nur Fragmente, Bruchstücke. Da blond, dort ein Lächeln, um die nächste Ecke Ihr Kleid.

Sie hatte eine raffinierte Methode Ihr Haar zu schneiden. Sie nahm es nach vorn und schnitt es gezwierbelt über Ihrer Stirn. Es war einfach aber genial. Ich glaube, Sie hatte es sich aus der Zeitschrift Brigitte abgeguckt.

Ich versuche mich jeden Tag etwas mehr an unsere gemeinsame Zeit zu erinnern und oft ist es so, das die schlimmen Vorfälle wie OPs, Konflikte, etc. versuchen die Oberhand zu gewinnen. Ich lese meine Einträge und finde die Bestätigung dafür. Dieser verdammte Krebs will mir auch noch meine lieben Erinnerungen streitig machen.

Katrin hatte geraucht. Nicht stark, vielleicht fünf, sechs Zigaretten am Tag, eher weniger. Als Sie die Diagnose erhielt hörte Sie auf damit. Sie war sehr willensstark. Ich selbst rauche nicht aber ich habe schon sehr viele Raucher erlebt die aufhören wollten und immer wieder scheiterten. Es gab auch auf der Krebsstation Patienten die nicht davon lassen konnten. Es lag noch ein offenes Päckchen in unserer Küche und ich fand es war Zeit das Päckchen zu entsorgen. Sie konnte sich nur schweren Herzens davon trennen. Das Fenster stand offen und ich nahm eine Zigarette aus der Verpackung und warf Sie zum Fenster heraus. Sie fand es sei eine ungeheure Verschwendung und ich zeigte auf den Penner direkt unterhalb von uns der sich vor unserem Hauseingang lümmelte und die eben nach unten geworfene Zigarette aufhob. Ich ließ Sie mit den restlichen Zigaretten machen was Sie wollte. Sie war erwachsen und ich vertraute Ihr. Ich weiß nicht was Sie mit dem Päckchen gemacht hat. Ich habe Sie dann noch einmal im Oktober rauchen sehen. Sie nahm sich von einer Freundin eine und zog zweimal und dann nie wieder. Sie wollte es nur noch einmal schmecken und sich erinnern. Ich war sauer. Wenn ich jetzt zurückblicke, denke ich mir, gut gemacht, meine Süße, nimm dir noch eine, am besten zwei auf einmal, lebe und laß dir nichts verbieten.

Das soll keine Anleitung für andere sein. Bitte hört auf mit dem Scheiß!

Werde jetzt eine Weile nicht mehr schreiben. Ich besuche einen Freund und werde wandern gehen. Keine Ahnung wann ich wieder zurück bin. Bis in ein paar Wochen.

Liebe Grüße,
Mark

Ich fühle mich furchtbar. Ich mußte in die Stadt, einige Vorbereitungen treffen und Liegengebliebenes erledigen, das keinen langen Aufschub mehr duldete. Auf meinem Weg fing ich unvermittelt an zu weinen. Es fällt mir so schwer das alles zurück zu lassen. Es ist fast so als kehrte ich Katrin den Rücken. Vor ein paar Wochen verbrachte ich zwei Tage bei meiner Schwester, das war etwas anderes. Ich wußte ich bin bald wieder zurück. Jetzt werde ich für mindestens 14 Tage fortbleiben. Ich will eigentlich nicht verreisen aber ich zwinge mich dazu.

Wo waren die offenen Worte wenn man Sie brauchte. Die Worte waren im Büro vom Psychologen. Niemand von euch wollte sich mit uns zusammensetzten und reden. Hättet Ihr euch doch mit euren Ängsten an uns gewandt, vielleicht wäre vieles leichter geworden. Ich gebe mir selbst auch Schuld, keiner war fähig mit dem anderen zu reden. Soviel Misstrauen und Unvermögen verdient ein Studium der Psychologie. Hallo es klopft die Wut an eure Tür. Zur Kenntnisnahme: ich habe an Katrins Seite acht Monate unablässig gekämpft, habe in Ihrem Sinne, nie ohne Ihr Einverständnis ohne Ihren ausdrücklichen Wunsch, alles mir Mögliche unternommen. Ich war für Sie da von Anfang an, bin mit Ihr durch diese Scheiße gewatet. Wir standen einem Ungeheuer gegenüber, völlig Machtlos und scheinbar allein. Mein ganzes Leben war auf Sie ausgerichtet. Ich war wohl in der Lage mit der Situation umzugehen und habe nie auch nur für eine Sekunde den Kopf verloren, geschweige denn kopflos gehandelt. Ich würde alles, alles, immer wieder genauso machen. Und wir haben uns geliebt. Ich wünschte Ihr hättet in den Monaten davor mehr Zeit miteinander verbringen können. Und ich habe Sie in all den Monaten nicht von euch fern gehalten. Es war Ihre und auch eure Entscheidung. Ich habe nicht verstanden warum Ihr nicht mehr Zeit miteinander verbracht habt und hätte es gerne anders gehabt, für Sie und für mich. Vielleicht wäre die gefühlte Eifersucht, das jetzt gehört Sie nur uns anders etwas weniger dramatisch ausgefallen. Sie wollte mit niemand anderem zusammen sein bis die Saat gesät war und ich völlig überrumpelt und nicht fähig Sie zu verstehen, das war eben nicht Sie, ich nichts anderes konnte als ertragen und Sie in den letzten Wochen hin und wieder anzurufen und Sie ab und an zu besuchen, wenn Sie dazu bereit war und niemand da war auf den ich kompromittierend gewirkt und Spannungen ausgelöst hätte. Ich wollte keinen Streit und keinen Kampf, weder zwischen uns, Sie sollte friedlich gehen, noch zwischen mir und anderen im Kreis. Die letzten fünf Wochen werden ein Leben andauern. Und das Wasser mit Geschmack das zuletzt an Ihrem Bett stand hatte Sie sich ausdrücklich gewünscht und spöttische Bemerkungen waren in anbetracht der Situation sowieso fehl am Platz. Mehr als diesen einen Satz räume ich dir hier nicht ein. Die betreffende Person wird wissen, das sie gemeint ist.

Da sind noch viele, so unglaublich, wahnsinnig viele Dinge die ich nur zu gerne rausprusten möchte. Ich kann nicht alles mitteilen was war ohne Menschen zu verletzen die mir etwas bedeuten und möchte auch nicht allein meine Sicht den Ereignissen aufdrängen. Es gab für mich heute Abend keine andere Möglichkeit als mir das von der Seele zu schreiben, auch wenn ich Menschen damit verletze. Ich lese meinen Text und finde zwischen den Zeilen noch so viel unsagbares und ich fühle mich davon bedroht.

Mein Zorn und meine Wut haben das Recht wahrgenommen zu werden. Und ich warte nicht damit bis ich alt, grau und gereift genug bin um reflektiert ins Grab zu steigen.

Ich will keine Verantwortung, keinen Job, keine Beziehung. Ich will kein Geld. Ich würde mein Geld nur für krebserregenden Müll aus Asien hergeben und meine Gesundheit auf´s Spiel setzen.

Ich will nicht. Eine endlose Aneinanderreihung von "ICH WILL NICHT OHNE KATRIN". Zorn und Wut sind auch kein Ersatz. Ich fühle mich mal wieder so richtig niedergeschlagen.

Am Donnerstag breche ich auf und ich fürchte, wenn ich neue Erlebnisse, Erfahrungen, Menschen, was auch immer, letzlich Erinnerungen zu lasse, sind die Erinnerungen, meine gemeinsame Zeit mit Katrin, nach denen ich so bemüht suche noch weiter weg. Sie werden verdrängt von neuem. Ich hasse Berlin jetzt schon. Mir hat eine Freundin gesagt vielleicht wirst du dich erst erinnern, wenn du bereit bist dich zu entfernen, nicht nur räumlich. Du wirst Neues erleben und das bringt dich wie eine Brücke von einem zum anderen Ufer, zu deinen dir so sehnlich erhofften Erinnerungen, an Momente des Unbeschwertseins fern vom Krebs, an die schönen Tage. Das wünscht Sie mir bestimmt und hofft es für mich. Ich aber fürchte mich vorm Scheitern und fühle mich hier mit meinen Erinnerungen sicherer. Trotzdem werde ich fahren, warum, weiß ich nicht.

Habt Ihr schon mal einen Partner an Zuckerwasser verloren und an einen gescheiterten Traum in München, der von vornherein unvernünftig war. München würde ich jederzeit wieder träumen allerdings dort nicht mehr von Ihrer Seite weichen, so das wir Gelegenheit hätten, und zwar alle, zu beraten was am Besten wäre und nicht messerwetzende Stationsärzte über Ihren von Drogen benommenen Körper herfallen zu lassen. Ich habe dort nie etwas unterschrieben. Sie war auf dem Weg nach München nochmal voller Hoffnung und Zuversicht aber der Preis war zu hoch. Es gibt da noch die Variante: Sie wollte mir den Abschied leicht machen oder wie wäre es mit zurück zum Anfang wo das Licht noch hell brannte, behütet und beschützt, und kein dunkler Tunnel, nur Dunkelheit ohne Ausweg ... Alles habe ich schon gehört und nichts davon macht es mir leichter oder sollte es mir leichter machen. Die Intentionen sind auch sehr unterschiedlich, je nachdem an wen man sich wendet. Die Einzige die darüber Aufschluß geben hätte können ist nicht mehr unter uns. Und ich bezweifele das Ihr Motiv klar war.

Ich habe Katrin, auch in der Zeit als es schon lange sinnlos und oberflächlich betrachtet dumm war, gesagt, bitte halte dich mit Zucker zurück. Ich habe Ihr keine Vorschriften gemacht und es war auch nicht als lebensrettende Maßnahme als nichts mehr übrig blieb gedacht. Ich war mir jederzeit darüber klar wie sinnlos in anbetracht von Glucose-Lösungen und >>andere zugeführten Nahrungsmittel können nicht vor Ausscheidung umgewandelt werden<< die Bitte war. Es ging immer um etwas anderes. Es war Verzweiflung und der Wunsch Katrin etwas zu geben das Sie mitgestalten konnte, etwas woran Sie sich und auch ich mich klammern konnte. Ich kannte Sie gut, Sie war nicht bereit und wollte nicht gehen. Eine Woche vor Ihrem Wunsch sich von mir zu trennen hatte ich längst eingesehen das ich Ihr damit nicht helfe aber es wurde von einem Menschen bis kurz vor Ihr Totenbett getragen. Es war zwischen Katrin und mir nur eine sehr kurze Episode. Wenn ich die Zeit in der wir über Zucker sprachen zusammenraffe war es ein Dialog von höchstens 15 Minuten. Überspitzt kommt es mir so vor als ob Sie sich für das volle Bauchgefühl und gegen mich entschieden hat. Ich finde keine Erklärung. Nichts der letzten fünf Wochen ergibt für mich einen Sinn.

Hätte ich die Wahl zwischen einer nachträglichen HPV-Impfung mit anschließender Aluminiumvergiftung trotz Nobelpreisgarantie, einer unerprobten Chemikalie aus den USA über falsch deklariertem Direktimport, das gelassene pflegen und Beste hoffen und dem drängen auf Zuckerverzicht mit B17 würde ich mich immer wieder für Viertens entscheiden. Es gab viel Gerede und Aktionismus und niemand wollte Sie aufgeben. Ich bin unseren Weg gegangen und stand am Ende alleine da. Die Trauergemeinde stand schon Schlange als ich noch lange nicht bereit war einzusehen das alle Hoffnung vergebens war.

Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 23:50 Uhr)
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  #35  
Alt 25.05.2010, 15:17
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Petra_S Petra_S ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Hallo Mark,

seit du hier über euch schreibst, schaue ich immer mal wieder rein wie es dir geht. Nicht aus Voyeurslust an deinem Leid, sondern weil ich viele seelische Parallelen lese und mir selbst aus vielen ersten Monaten des Alleinseins das Erinnerungsvermögen fehlt, WIE ich es überlebt habe. Ich habe dir bisher nichts geschrieben, weil ich nun 5 Jahre von dem körperlichen "Abschied" entfernt bin, weiter gehen musste, es mühsam widerwillig getan habe und sich einige Dinge ereignet haben, so dass ich schlecht aus dieser Distanz reden möchte. Zu gut verstehe ich, kann ich mich noch an die "gut gemeinten" und "wissenden RatSCHLÄGE" erinnern...

Es schmerzt richtig, wenn ich bemerke, dass wenig Zeit zwischen deinen Einträgen vergeht, du wahrscheinlich wie ein Tiger einsam in deinem Käfig im Kreis läufst... Sooo jung, soooo kurze Zeit - das ist einfach nicht fassbar. Kaum Träume geträumt, schon brutal den Boden unter den Füßen weggesprengt bekommen...

Warum schreibe ich also jetzt? Zwei Gedanken: "zwinge mich weg zu fahren" - ich denke: WARUM will er das tun? Gut, vielleicht aus Angst nicht mehr aus dem Loch heraus zu kommen... Doch es ist erst so wenig Zeit vergangen, verlang nicht zu viel von dir, du bist sooo standhaft. Vielleicht kannst du ja auch vereinbaren, du fährst wieder heim, wenn du willst - nicht erst nach zwei Wochen, so wäre der Druck nicht so groß sooo lange weg zu bleiben. Ich verstehe das gut, mit dem "Gefühl den Rücken zu kehren", mir ging es so, als ich in eine andere Wohnung ziehen musste. Vielleicht kannst du Katrin aber auch "mit nehmen", in einem persönlich gestaltetem Tagebuch, welches du auch mit zu deinen Wanderungen nehmen kannst und immer wenn du mit ihr "reden" musst, hast du euer Buch dabei...

Egal was du machst, sei dein eigener Maßstab, hör auf deine inneren Stimmen, nicht auf die dir raten "Mensch Mark du musst doch..." - NEIN nichts musst du, du hast eine schlimme, wenn nicht deine bisher schlimmste seelische Katastrophe durchlebt, einen Seelentsunami und versuchst noch zu überleben. Niemand hat dein Leben gelebt, niemend wird es je können.

Ich wünsch dir viel Kraft und Durchhaltevermögen, Stunde um Stunde undTag für Tag...

Gruß Petra
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  #36  
Alt 27.05.2010, 09:13
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

27. Mai, ich bin 40 und mein Leben hat keinen Sinn. Genau zwei Monate ist es jetzt her und es kommt mir immer noch wie gestern vor.

Vor genau zwei Monaten saß ich um diese Zeit in der Küche bei Freunden und war wie erstarrt. Es fühlte sich an als würde tonnenweise Gestein von mir bröckeln. Es war keine Last, es war mein Lebensmut, meine Zuversicht, mein unbedingter Wille Sie nicht gehen zu lassen. Zurück blieb nur Leere.

Um 15.00 reise ich nach Berlin ab. Es ist noch so viel zu erledigen. Ich fange besser damit an. Tschüss, bis bald!

Ich war in der Stadtbibliothek einen Wanderführer, Unterwegs in der mecklenburgischen Seenplatte, ausleihen.

Auf dem Weg meine Gedanken wieder mal ganz weit weg.

Seit ihr mal auf eine unbedachte Äußerung zusammengeschrumpft worden. Vielleicht zwei Sätze in einem Kontext von 9 Monaten. Keine Anfeindung nur ein Hilfeschrei aber falsch verstanden.

Ich war im Krankenzimmer, die Visite fand gerade statt, als ein Anruf kam und Vorwürfe. Ich war überrumpelt und nicht schnell genug Abseits, Katrin bekam es mit. Ich verstand nicht und fragte meine Süße was ich falsch gemacht haben könnte. Wir waren gerade von München zurück und Sie hatte an allem teilgenommen und hätte es mir eigentlich sagen können. Ich habe keine Entscheidung getroffen und auch nicht die, München zu verlassen. Wir haben nachgefragt, uns versichert und gemeinsam entschieden zu fahren. Sie war nicht gefährdet, das hatte man uns versichert und es war auch alles in Ordnung, so jedenfalls die Aussage in Mainz, wieder angekommen. Also was hatte ich falsch gemacht. Ich stand da und wußte es nicht. Jemand hatte mir einen rießigen Brocken Schuldgefühle aufgeladen ohne mir genau zu sagen worum es ging und ließ mich damit alleine. Wohin hätte ich mich wenden sollen? Natürlich sprach ich Katrin darauf an. Ich wollte Klarheit und war auch besorgt, habe ich was falsch gemacht, was passiert mit meinem Schatz, was ich nicht weiß. Die Ärzte beruhigten, es gab Telefonate, nicht mit mir, wiederum Vorwürfe, diesmal nicht an mich, später doch auch wieder an mich und eine Verlängerung, eben diese eine Äußerung mit der Bitte es für sich zu behalten und dann lange keinen Kontakt mehr. Ich weiß das ist Chiffre, tut mir sehr Leid aber nur so kann ich es wiedergeben.

Mit Sicherheit hätten sich alle gegen den Abszess entschieden. Jetzt im nachhinein waren es siebeneinhalb Wochen zusätzliches Leid und hätten wir das damals gewußt wieviel Zeit noch bleibt und was uns erwartet wir wären vermutlich genauso unmächtig gewesen und hätten wiederum versucht Zeit zu schinden. Die Entscheidung war bereits am Tag unserer Abreise gefallen. Die Zustimmung von Katrin, meine Abwesenheit und das drängen der Ärzte folgte nur nach. Vielleicht hätte Sie sich einen Monat früher, wenn der Abszess nicht entfernt worden wäre verabschiedet aber Sie hätte sich noch bewegen können, am Leben teilhaben können.

Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 23:51 Uhr)
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  #37  
Alt 27.05.2010, 13:22
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Petra_S Petra_S ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Hallo Mark,

es liest sich ein bisschen wie chinesische Schriftzeichen, einige Vermutungen kann man anstellen - aber nix Genauses weiß man nicht. Aber ich glaube deine Frage "Seid ihr schon mal..." ist eher eine retorische Frage, ich verstehe dich so, dass du Dampf ablassen musst - die Masse an ungeheuerlichen Ereignissen, Fehlinterpretationen, wissentlichen und unwissentlichen Mißachtungen sind einfach zu heftig um sie nur "brav zu schlucken".

Hey du - deine Süße hat dich geheiratet - ihr ward eine eingeschworene Einheit, deine Worte waren "Sie hat nicht nach der Außenwelt verlangt" - DU warst alles was sie wollte, DICH wollte sie als ihren Begleiter auf diesem schweren Weg auf dem man alle Masken verliert! Lass dich nicht beirren - sprich auch jetzt mit deiner Frau, lass die anderen, geh aus dem Weg was dir schadet - DU hast ihr nach besten Wissen und Gewissen beigestanden, wie du selbst schreibst und nur das zählt - das sollen die anderen erst mal beweisen, dass sie so einen Liebesakt fertig bringen!

Ich wünsche dir eine gute Reise, Gedanken die dich weiter bringen, näher wieder zu dir und Katrin und gute Menschen auf deinen Wegen!

Hast du heut Geburtstag - habe ich das richtig gelesen? 40 - ein sinnloses Leben? Was könnte man dir wünschen, als jemand der diese Gefühle und Gedanken auch schon 1000 mal hatte? Was kannst du dir jetzt vom Leben wünschen? Vielleicht nur einen Weg durch den Nebel gezeigt zu bekommen?! In diesem Sinn - ich wünsche dir Kraft und Durchhaltevermögen, auch wenn der Sinn nicht erkennbar ist.

Gruß Petra
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  #38  
Alt 27.05.2010, 15:55
Lara2010 Lara2010 ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Lieber Mark,

ich bin zufällig auf deinen Beitrag gestossen und möchte dir auch mein herzlichstes beileid aussprechen.

kommenden Montag 31.5. ist der zweite todestag meines mannes... er ist nicht an krebs gestorben, sondern bei einem motorradunfall...
aber ich habe meine gedanken von damals in deinen wieder gefunden.

ich bin mit 32 jahren witwe gewesen... und ich dachte immer: kann nicht sein... blöder witz... er hat sich bestimmt abgesetzt... ach was weiss ich.
wenn ich damals mit sicherheit gewusst hätte, dass ich ihn wiedersehe - wer weiss was ich getan hätte.

aber das geht nicht und die zeit zurück drehen geht auch nicht.
so wie du über deine kathrin geschrieben hast, war sie ein lebenslustiger mensch, der mit beiden beinen in die richtige richtung gegangen ist.

sie hätte gewollt, dass du weiterlebst... nicht nur weiter machen sondern auch leben!
das habe ich mir auch immer wieder gesagt!
für mich steckt mein männe ab und zu seinen kopf durch die wolken und beobachtet mein tun - dann sieht er, dass es mir gut geht und zieht sich dann zufrieden wieder auf sein moped zurück und fährt ne runde...

verstehst du was ich meine? wir müssen weiterleben - auch wenn es noch so schwer erscheint, irgendwann bekommt auch deine wolkendecke einen riss und du kannst es dann auch.

ich hoffe, meine worte können dich ein bisschen aufmuntern und bitte, bitte nicht runterziehen! sie sollen dir zeigen, dass es einen weg gibt, und dieser irgendwann einmal nicht mehr nur voller wolken ist.

in gedanken bei dir!
deine nicki
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  #39  
Alt 11.06.2010, 12:17
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Ich habe viel über meine letzten Einträge nachgedacht. Ich komme mit meiner eigenen Schuld, meinen Versäumnissen nicht klar und schlage deshalb um mich. Katrin hatte mir lange genug zu verstehen gegeben das Sie nicht unter Druck gesetzt werden möchte. Ich war wie in Trance, nicht in der Lage Ihre Bedürfnisse zu erkennen. Ich war so ein unglaublicher Trottel. Nicht Sie, auch nicht Ihre Familie, niemandem außer mir selbst sollte ich Vorwürfe machen. Ihr blieb nicht mehr viel und das hat Sie sich nicht nehmen lassen. Ich war völlig angespannt, gestreßt, paralysiert, emotional auf dem Drahtseil und kurz davor in 5 m Höhe ohne Netz durch ein brennenden Ring mit verbundenen Händen hinter dem Rücken zu springen. Ich denke, die letzten Wochen waren mit mir nicht einfach. Sie nahm mich so wahr und versuchte auf mich positiv einzuwirken, aber es war vergebens und dann machte Sie das einzig richtige in Ihrer Lage, Sie löste sich von mir.

Heute Morgen habe ich von Ihr geträumt. Ich stand vor einer Glasschautafel. Ihr Spiegelbild tauchte plötzlich auf, zwar schemenhaft, für mich aber deutlich zu erkennen. Ich wollte mich zu Ihr umdrehen und wachte dabei auf.

In Berlin war Sie die ganze Zeit bei mir. Morgens bin ich in Gedanken mit Ihr durchgegangen wie wir den Tag verbringen. An meinem vorletzten Tag in Berlin waren wir im KaDeWe und in einer unterirdischen Einkaufspassage am Ku`damm, sehr nobel. Das KaDeWe allerdings könnt ihr vergessen, eine wahre Bruchbude und wenn man sich länger als 5 Minuten dort aufhält wird einem von der dicken Luft blümerant. Wenn Sie nicht nur als Imagination und in meinem Herzen, sondern auch physisch mit mir hätte dort sein können, wären wir dort völlig versackt. Eine Boutique neben der anderen, alle Marken, riesen Auswahl, Angebote, freie Umkleidekabinen, Unmengen an Pröbchen in zahllosen Parfümerien und Beautyläden. Sie hätte Ihren Spaß gehabt.

Mir wird´s öde ohne Job. Ich will wieder zurück ins Leben. Meine Gedanken kreisen und ich werde krank und fett. Aber für eine ordnungsgemäße Bewerbung mit aus dem Katalog gestanzten Mustersätzen über meine hard- & softscills bin ich noch immer nicht bereit. In Berlin habe ich ne Menge erlebt und jetzt wieder zurück fällt mir die Bude auf den Kopf.

Mein alter Kunde hat mich für die Zeit von Anfang März bis 20. April nicht bezahlt, weil ich angeblich nicht voll verfügbar war. Rund um die Uhr verfügbar sein war nie Teil unseres Deals. Alle Aufträge die er in den Monaten, als ich für Katrin da sein durfte, an mich richtete habe ich ausgeführt. Irgendwann bin ich einfach nicht mehr hin, weil ich Ihn und den Laden nicht mehr ertragen konnte. Ich möchte etwas tun das wirklich Nutzen hat und womit ich anderen helfen kann, mich wohlfühle und nicht bloß Eitelkeit pflege.

Ich hatte schon lange geplant mir was anderes zu suchen. Es ist bereits Jahre überfällig. Habe mich wirklich lange vor Verantwortung gedrückt, dann kam Katrin. Jetzt wird´s Zeit für einen richtigen Job, wenn mich noch jemand haben will. Mal sehen, was kommt. Würde gerne in Mainz bleiben, aber wird sicher nicht einfach hier was zu finden. Der Markt in meinem Beruf ist ziemlich übersättigt. Und mit 40 bist du schon ein Greis im Job. Vielleicht dümpel ich noch ein wenig als Freiberufler und häng ein Bachlorstudium Sozialwissenschaften an mein Zicken-Diplom. Dafür muß ich aber erstmal die passenden Kunden finden um auch ohne Studienkonto über die Runden zu kommen. Wenn ich mir meine Zukunft erträumen dürfte wäre ich Musemuskurator Mo. und Di., Umweltreferent Mi. und Do. und Fr. Kunstlehrer. Davon trennen mich Realität, eine bis zwei weitere Fremdsprachen, die Studien der Kunstgeschichte und der Umweltwissenschaft. Bis jetzt fehlt mir noch der Master-Plan.

Mediziner in der Forschung und die Entdeckung eines Wundermittels gegen den Tod wäre für mich auch vorstellbar.

Realistisch betrachtet bin ich zu alt für große Pläne und sollte mich darauf konzentrieren niemandem im Alter auf der Tasche zu liegen.

Naja, geht bereits vieles aus meinem Thread hervor.

Katrin hat zweieinhalb Wochen nach unserer Hochzeit die Scheidung gefordert. Sie sagte, wir können ja so weiter machen wie vor der Hochzeit. Und ich habe nicht verstanden das Sie mich wieder nett, ungestreßt, fröhlich, liebenswert haben wollte. Ich war nur angestrengt und ängstlich; habe Sie gestreßt.

Ich mache mir Vorwürfe, weil ich nicht angemessen für Sie da sein konnte.

Ja, vielleicht hat das eine Rolle gespielt. Aber Sie hatte sich Freunden und auch der Familie anvertraut. Bestimmt gab es vieles was mitschwang, was nicht gesagt wurde und ich hab sicher nicht alles erzählt bekommen was Sie als Ihre Gründe vorgab aber einiges eben doch. Und das was ich erzählt bekommen habe erscheint mir durchaus glaubhaft. Mir selbst hat Sie sich nicht anvertraut. Mit mir wollte oder konnte Sie nicht darüber reden und ich wollte Sie nicht unter Druck setzen.

Ich hatte die Möglichkeit Sie angemessen zu begleiten und hab´s verkackt. Sie fand mich stressig und fordernd und Sie wollte unterhalten, amüsiert und geliebt werden. Die ständigen Bitten auf Zucker zu verzichten, Alnatura und ... alles zuviel. Sie wollte sich entspannen, Ihr bisschen Leben genießen. Schließlich fand Sie noch das ich nicht im Leben stehe und damit hatte Sie nicht Unrecht. Allerdings würde ich, wenn Sie hier wäre dafür Ihren Ketchup nicht mehr auf meinem Fenchelauflauf dulden. Sie hatte mich immer wieder gefragt wann ich mich nun bewerbe und ich antwortete immer wieder mit, Liebling, bewirb du dich erstmal, danach sehe ich mich um. Sie bewarb sich in der halben Bundesrepublik und ich wollte nicht am anderen Ende landen und schließlich, das sagte ich Ihr aber nicht, gab es ja noch den Krebs. Ich fand es war noch viel zu früh für Druck und wußte die Sache ist noch nicht vorbei. Sie selbst hatte immer wieder gepanikt und Statistiken zitiert.

Die Katzen bringen wir jetzt doch nicht nach Südfrankreich. Die potenziellen Katzeneltern waren die ganze Zeit unentschlossen und jetzt sicher, das sie lieber ohne Haustiere bleiben. Schade!

Nun müssen wir ein anderes Zuhause für LuBa finden. Wenn jemand von euch auf dem Land lebt, weit weg von Bundesstraßen und fiesen Hunden, Katzen mag, Platz hat und für Sie sorgen kann, dem würden wir Luna und Barnie gerne anvertrauen. Wir wünschen uns für die beiden, das sie sich frei bewegen können auch außerhalb. Bisher sind es Stubenkatzen aber wollen nach draußen. Bis sie sich an ihr neues Zuhause gewöhnt haben sollten sie in der Wohnung bleiben. Die zwei sind gut gepflegt und regelmäßig beim Tierarzt gewesen. Sie sind beide bald 5 Jahre alt und äußerst verspielt, sehr zutraulich, unglaublich verwöhnt und brauchen sehr, sehr viel Aufmerksamkeit.

Es gibt da eine Dame, eine Bekannte meiner Familie. Sie ist Gymnasiallehrerin, vielleicht 15 Jahre älter als mein Schatz geworden ist. Sie lebt schon, ich glaube, vier Jahre mit der Krankheit. Ich rief sie an und ich erzählte von Katrin, sie erzählte mir von ihrem Weg und was sie Katrin empfiehlt. Sie traf bei mir genau den Nerv. Ich bat Katrin sie anzurufen. Sie ließ sich Zeit, etwa eine Woche. Danach wollte Sie mit mir nicht mehr über die nette Dame und ihren wohlgemeinten Ratschlägen sprechen. Das Thema war beendet. So war es oft.

Meine Schwester hat in den letzten Wochen immer wieder versucht sie telefonisch zu erreichen aber es hebt niemand ab. Wir machen uns Sorgen. Sie war so zuversichtlich und voller Energie. Sie hat alles was ihr geboten wurde gründlich recherchiert, geprüft und genutzt wenn es ihre Zustimmung fand. Ich hoffe sehr das es ihr gut geht und sie nur auf Urlaub ist.

Heute habe ich einen Brief von meiner alten Uni bekommen. Dem offiziellen Schreiben lag ein persönlicher Brief von einer anderen auch sehr netten Dame bei.

Sie schrieb, "Lieber Herr B., ich getraue mich gar nicht zu fragen, wie es Ihrer Frau und Ihnen geht. Ich muss so oft an Sie denken."

Nachdem ich ihren Brief gelesen hatte, rief ich ihr Büro an um ihr von den letzten Ereignissen zu berichten. Wenn ich Menschen, die noch keine Kenntnis von Katrins Tod haben, erzähle wie es sich verhält, ist meine Süße für mich etwas näher am Leben. Leider gehen mir die Bekanntschaften langsam aus und mittlerweile weiß bestimmt mein ganzes Umfeld von Ihrem Schicksal. Ich hab sie nicht erreicht und werde es gleich Montag früh nochmal probieren.

Zu Studienbeginn wollte ich Illustrator werden. Aber im Studium waren viele besser, das ich es früh sein ließ. Ich habe schon lange nicht mehr gezeichnet. Ich konnte es, denke ich, mal ganz gut. Mit dem Zeichnen verhält es sich wie mit einem Muskel, wenn man ihn nicht trainiert schlafft er ab.

Ich habe mir vorgenommen ein Portrait in Pastell von Katrin anzufertigen. Wird mich zwei, drei Tage beschäftigen. Irgendwie muß ich die Zeit rumkriegen, mit Fußball sicher nicht. Das Rumgekicke interessiert mich nicht aber leider viele meiner Freunde, das macht einsam.

Die Trauer in meinem Gesicht sieht man nicht. Trotzdem ist sie da und ich will das man sie wahrnimmt. Katrin wahrnimmt und was Sie mir bedeutet hat. Vergangenheit & Zukunft. Alles was vor uns war, erscheint bestenfalls bemüht. Ich musste lange auf dich warten Schatz, viel zu lange. Vielleicht war ich vorher einfach noch nicht bereit. Ich wäre gerne schon viel früher mit dir zusammen gekommen. Wie habe ich das all die Jahre ohne dich nur aushalten können. Ich wußte nicht was ich missen mußte. Umso schlimmer geht es mir jetzt. Jetzt, hier, immer, jeden Tag, gleich wo ich bin erinnere ich mich und halte aus, weil ich muß. Ich kann nur bemüht, wieder mal.

Ich muß für die Zukunft sorgen, meine Trauer betten, meinem Verlust eine angenehme Heimstätte schaffen, Erinnerungen einen Platz im Regal schaffen, später in Kisten packen und sie auf den Speicher stellen. Schließlich nur noch verstaubte Erinnerungen. Verdammte Scheiße, ich will das nicht! Ich will nicht das sich der Staub sammelt und die Erinnerungen verblassen und nur noch ab und an ins Bewußtsein rücken.

Das Leben mit dir teilen, deine Bedürfnisse fühlen und erfüllen und umgekehrt. Keine Bitten, keine Ausrufezeichen, nur Hingabe. Ich sehne mich danach und wollte es für immer. Es folgt ein Leben des Erinnerns.

Im Deutschen Dom in Berlin habe ich eine Kerze für meine Süße aufgestellt. Ich bin nicht religiös aber das musste sein. Ihr Licht brennt solange Menschen an sie denken.

Wir hatten von Beginn an eine gemeinsame Haushaltskasse. Jeder von uns gab 50 Euro in die gemeinsame Kasse, wenn´s aufgebraucht war wieder. Sie fand sich öfter ungerecht behandelt, meinte, ich esse mehr als Sie. Das war wohl wahr aber dafür hatte Sie jede Menge anderer Bedürfnisse. Die meisten bei dm. Wir hatten wirklich viele Duschgels, viele, sehr sehr viele und eine unüberschaubare Menge an Hygieneartikel und Kosmetik in unserem kleinen Badezimmer. Wir mußten eine Menge davon in Kisten lagern. Es gab einfach nicht genug Platz für die ganze Auslage von dm. Wenn was Neues bei dm im Regal stand, war mein Schatz die Erste, die es kaufte. Es war egal ob wir noch für Monate eingedeckt waren. Ich mußte Ihr jedesmal vorrechnen wieviel Sie ausgegeben hatte und wieviel ich schon vorgestreckt hatte und Sie dann sauertöpfisch zu mir sagte, bekommst du schon noch. Und dasselbe Spiel eine Woche später wieder. Sie wollte nicht rechnen aber gerecht behandelt werden. Ich selber hangel mich immer nur von einem Augenblick zum anderen. Katrin fragte noch Wochen später wieviel hat das gekostet und wer hat was bezahlt. Öfter war ich dann in Verlegenheit und konnte nur noch verschwommen Auskunft geben. Sie hakte dann aber immer wieder nach. Später habe ich mir angewöhnt Quittungen aufzubewahren. Dein Drängen und Fragen vermisse ich, Schatz. Es hat so genervt aber ich vermisse es unglaublich.

Katrin ist für mich völlig unvorbereitet in mein Leben getreten. Ich mußte mir zuvor nur Sorgen um meine eigenen Bedürfnisse machen. Zeit und Geld waren zu knapp um alle Ihre Wünsche zu erfüllen. Wir wollten ursprünglich in Las Vegas heiraten. Sie hatte alles schon genau durchgeplant. Wir waren zusammen im Reisebüro, ließen uns beraten. Zuhause wälzten wir Prospekte und Kataloge. Elvis sollte uns trauen.

Sie ist nicht viel rumgekommen. Sie wäre gerne noch verreist, hätte gerne noch was von der Welt gesehen. In der letzten Wochen phantasierte Katrin. Sie war nicht auf der Palliativstation sondern an der Riviera und war traurig das der Urlaub bald vorbei ist und die Koffer schon gepackt sind für die Heimreise. Oh Gott, ich wäre gerne mit Ihr dort gewesen aber um mich waren weiße Wände und vor mir mein lieber süßer Schatz im Krankenbett.

Ich vermisse unsere Liebe, unser Leben, unsere Träume, Ihre Berührung, Ihr Verständnis, unsere Sorgen, unsere Freunde, Ihr Lachen, unsere Küsse, unsere Spaziergänge, unsere Einkäufe, Ihre Nähe, gemeinsam ins Bett zu gehen, morgens Ihren Nacken zu küssen, Ihr Liebling, ich liebe Dich ins Ohr zu flüstern, unsere Gespräche, meine Geliebte, meine Vertraute, Katrin.

Meine Tränen schlafen nie,
die Gedanken bei dir.

Ich habe den Wunsch an Ihr Grab zu treten und Ihr zu sagen, Schatz ich denke an Dich, liebe Dich, habe dir Blumen mitgebracht und ich hoffe mein Gedicht gefällt dir. Ich schreibe Ihr immer wieder Gedichte aber keines ist gut genug. Bin nicht besonders geübt, habe erst damit angefangen. Allerdings ist es mir schon immer schwer gefallen meinen Ansprüchen gerecht zu werden. In 14 Tagen besuche ich das Grab. Es ist ein ganz schönes Stück von Mainz entfernt in Ihrem Heimatort und ich kann es nicht jeden Tag besuchen. Ich wünschte ich könnte hin spazieren und es besuchen wann immer mir danach ist.

Sie hat nie versucht mich zu ändern. Eine der Gründe warum ich Sie so sehr liebe. Selbst im Streit war Sie mir der liebste Mensch. Ich fühlte mich bei Ihr stets geborgen und wollte das es auch Ihr so geht.

Geändert von gitti2002 (04.11.2016 um 00:40 Uhr)
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  #40  
Alt 11.06.2010, 14:36
lilysun lilysun ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Lieber Mark.
Ich drücke auch die Daumen daß du einen Job findest, der das Richtige für Dich ist.
Ich habe eine Frage. Inwiefern meinst Du, Katrin habe sich von Dir entfernt? Und welche Vorwürfe machst Du Dir?
Mark, so etwas ist immer eine Extremsituation, und da kann man nicht einfach funktionieren. Nicht der Kranke, aber auch nicht der Angehörige.
Mache Dir keine Vorwürfe.

Lg und fühl dich gedrückt!

Man ist niemals zu alt für das was man wirklich will.
Aber ein Wundermittel, wird es wohl nie geben.
Dennoch geht die Forschung Schritte vorwärts, was sehr gut ist.

Aber Mark. Vielleicht wollte Katrin Dich nur schützen. Und dachte wenn sie die Scheidung einreicht, bist du wieder 'frei'
Verstehst Du? Das klingt vielleicht komisch, aber für jemanden der krank ist, sind solche Gedanken oft da.
Es war eine Extremsituation und ihr war sicherlich klar, wie schwer es auch für Dich war, das alles zu durchleben, Angst zu haben und Panik, und zuzusehen wie es immer weiter bergab ging. Sowas ist nicht leicht zu tragen Mark.
Mache Dir keine Vorwürfe, ich bin sicher daß würde sie nie wollen und würde Dir sagen daß sie versteht...

Mark. Weißt Du, du hast Katrin nicht gestresst, sondern Dich gesorgt und nach Wegen gesucht um sie wieder gesund zu bekommen.
Das ist vielleicht auch eine art stress aber eine gute art. Eine Liebevolle Art.
Sicher- sie hat auch gebraucht mal abzuschalten, alles zu vergessen und einfach wieder zu leben.
Aber das ist nicht so einfach mit der Krankheit.
Du hast gekämpft Mark. hast ihr gesagt sie solle auf Zucker verzichten, weil Du Hoffnung hattest, so könnte sie wieder gesund werden.
Du hast das nicht getan um ihr etwas zu verwehren.
Sondern dein Grund war ihr zu helfen.
Und wäre es anders ausgegangen...wäre da nun keine Frage daß Du etwas falsch gemacht hast.
Niemand weiß im Vorraus ob diese Dinge etwas bringen, ob sie das Leben retten können oder nicht. Und Du wolltest alles richtig machen.
Und Du hast es richtig gemacht.
Perfekt kann man sich in so einer Situation nie verhalten Mark.
Etwas ist immer falsch. Entweder zu viel Fürsorge, oder zu leichtsinnig.
Einen Mittelweg gibts wohl nicht. Mach Dir keine vorwürfe deshalb.
Du hast sie geliebt, warst zwar nicht der Spaßvogel der sie abgelenkt hat...
ABER... Du warst derjenige der ihr leben retten wollte.
Sehe das mal so. Auf diese Weise. Denn das ist auch wahr.

Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 23:55 Uhr)
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  #41  
Alt 16.06.2010, 12:30
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Am 11. Juni letzten Jahres lernten wir uns kennen. Es ist erst ein Jahr her aber mir kommt es wie 20 Jahre vor. Hätte ich Sie nur einen Monat früher kennengelernt alles wäre vielleicht anders gekommen. Am 21.Juni stellte ich bei Ihr Blutungen fest. Sie erzählte mir das Sie die Blutungen schon ein halbes Jahr begleiten und Sie deswegen auch bei verschiedenen Ärzten war, die aber nichts fanden. Allerdings lag die letzte Untersuchung, so Ihre Aussage, bereits ein Vierteljahr zurück. Für mich sah es ziemlich ernst aus und irgendwas konnte da nicht stimmen. Also drängte ich Sie nochmal zur Frauenärztin zu gehen. Die Diagnose kam an meinem Geburtstag, am 2. Juli. Ich feierte meinen 40 auf der Marau in Kastell mit vielen lieben Freunden und meinen Eltern. Es muß so gegen 18.00 Uhr gewesen sein als ich Ihren Anruf bekam. Sie fragte mich wie´s mir geht und entschuldigte sich dafür das Sie nicht bei mir sein konnte. Und dann erzählte Sie von der Diagnose. Ich wollte so schnell wie möglich bei Ihr sein, Sie aber meinte bleib und versprach vorbei zu kommen. Es wurde immer später und schließlich, so gegen 22.00 Uhr, kam Sie und mit Ihr eine liebe Freundin. Die meisten hatten sich schon verabschiedet als meine Süße eintraf. Sie war extrem gefasst und wußte Ihre Angst zu verbergen. Ich wünschte ich hätte damals anders reagiert, wäre direkt zu Ihr gestürmt. Mir war noch gar nicht klar was auf uns zukommen würde.

Einen Monat früher und vielleicht wäre Sie heute noch bei uns, vielleicht bei mir.

Im Oktober hatte ich starken Reizhusten. Katrin hatte sich deshalb mächtig Sorgen gemacht. Sie ist super gewesen. Während Sie die schlimmste Folter die man sich vorstellen kann durchmachen mußte hat Sie sich Sorgen um meine Gesundheit gemacht. Sie bestand darauf das ich zu meiner Hausärztin gehe. Die fand nichts und schickte mich zum röntgen und später zu einem Lungenspezialisten. Brachte aber auch nichts. Es stellte sich raus das ich an einem Globusgefühl litt. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen das der Reiz bloß stressbedingt sein sollte. Es war so deutlich, so manifestiert und wurde immer erdrückender. Meine Hausärztin fragte mich ob sich in meinem Leben etwas dramatisches ereignet hatte und ich erzählte von Katrins Krankheit. Zwei Tage später war das Globusgefühl weg. Einfach fort. Ich mußte nur mit einer einfühlsamen Person, einer neutralen Person über meine Sorgen sprechen. Helfer brauchen auch Helfer. Ich hätte von Anfang an Hilfe in Anspruch nehmen sollen. Ich war nicht vorbereitet und alleine nicht in der Lage mit dem Stress, der Angst, dem drohenden Verlust fertig zu werden, Ihr mehr von Ihrer Last abzunehmen und Ihr den Abschied leichter zu machen. Ich wollte Sie bewahren, Sie beschützen, an Ihrer Seite sein, alles kontrollieren, ein Wundermittel finden, Sie nicht loslassen. Eine Ihrer Tanten bat mich Hilfe in Anspruch zu nehmen aber ich wollte nichts davon wissen. Hilde du hattest so recht mit dem was du mir geschrieben hast. Hätte ich bloß auf dich gehört.

Im Sommer sind wir öfter durch die Obstplantagen von Gonsenheim gewandert und einmal haben wir ein gemütliches Picknick unter einem Kirschbaum gemacht. Wir fütterten uns gegenseitig mit Kirschen, küssten und liebten uns. Liebling, ich war nochmal da. Ich hab den Baum gleich wiedergefunden. Ich vermisse die Zeit mit dir. Jetzt im Juni, in dem Monat in dem wir uns kennenlernten ist es als sei ich nur eine Erscheinung, ein Schatten meiner selbst. Die Erinnerungen an unsere Zeit leben auf und es ist quälend, einsam und grau ohne Dich. Du fehlst mir so unglaublich. Schatz, ich küsse und liebe Dich!

Ich komm doch früher an Ihr Grab. Morgen besuche ich es. Ich weiß nicht ob ich mich freuen oder fürchten soll. Ich werde Ihr rosa Tulpen auf´s Grab legen und noch was zartblühendes dazu stellen, eine Kerze anzünden. Ihr von den vergangenen zwei Monaten berichten und ... Ich bin sicher es ist sehr gut gepflegt und liebevoll geschmückt mit Blumen. Ich werde nichts einpflanzen, nur ranstellen und hoffen das es die Zustimmung Ihrer lieben Familie findet, die sich um das Grab kümmert.

25.07.2009, 14.13 Uhr, Frauenstation F1, Uniklinik Mainz. Der Tumor war entfernt. Katrin hatte die Op gut überstanden und war schon wieder lustig. Wir saßen mit Freunden am Treppenaufgang zur Station, spielten Kniffel, tranken Kaffee und plauderten. Die Narbe verheilte gut und wir glaubten das Schlimmste überstanden zu haben.

Eine meiner liebsten Erinnerungen. Ich denke gerne an diesen Tag zurück. Ich war so glücklich Sie wieder gesund, ohne diesen scheiß, scheiß, scheiß, scheiß Tumor zurück zu haben. Ich liebe Sie so sehr und war fest davon überzeugt das alles wieder gut wird, Sie sich erholt, ich Sie nicht verlieren werde.

Ich finde es blöd und völlig unnötig Beiträge zu bewerten. Wenn du eine gute Bewertung bekommst freust du dich zwar aber das ist natürlich keine Motivation oder Antrieb. Wenn du schlecht bewertet wirst fragst du dich wer dahinter steckt und ob du vielleicht jemanden vor den Kopf gestoßen hast oder dir jemand einfach nur blöd kommen will und bist gekränkt. Es ist meine Geschichte und wer Sie nicht mit mir teilen mag den kann ich auch nicht dazu zwingen. Ignorieren finde ich Bewertung genug. Warum muß das bitte sein? Könnt ihr´s mir erklären. Ich schreibe hier nicht um es recht zu machen oder mich anzubiedern oder irgendwas zu beweisen, sondern um etwas zu teilen und niemand der nicht will wird dazu gezwungen meine Geschichte zu teilen. Ich will keine Bewertungen weder Gute noch Schlechte. Danke! Das ist schließlich kein Wettbewerb. Das macht mich einfach sauer und ich wünschte jemand würde diesen Mist abstellen.

lg Mark

Katrin hatte keine große Lust auf den stationären Klinkaufenthalt und ist zwischendurch ausgebüchst. Sie verließ immer wieder das Klinikgelände mit mir. Bedenken ließ Sie nicht zu. Ihr ging es gut und für Ihren Versicherungsschutz interessierte Sie sich nicht. Und wenn Sie das nicht interessierte durfte es mich auch nicht interessieren, ich machte mir aber trotzdem Sorgen. Der Sturkopf war einfach nicht zu bremsen. Sie war nach der ersten Op im Juli so geschwind wieder fit und war voller Energie. Sie war verdammt hart im nehmen. Der Krebs hatte kein leichtes Spiel mit Ihr.

Ich bin stolz auf meinen Schatz, Sie war mehr als nur tapfer, Sie hat allen gezeigt das es sich lohnt zu kämpfen, gleich wie ausweglos es auch scheinen mag. Schließlich ist Sie als Gewinnerin vom Platz gegangen. Bis zum Schluß hat Sie Pläne gemacht und war dem Leben näher als dem Tod. Der Krebs konnte Ihr die Zukunft nicht nehmen.

Wir wollten Anfang August in der Mensa der Uniklinik essen. Sie war Mitarbeiterin und hatte eine Kasinokarte. Als wir am Eingang standen überlegte Sie es sich anders. Es war Ihr unangenehm auf Ihre Kollegen zu treffen. Sie hatte ein schlechtes Gewissen. Dachte, wenn die Kollegen Sie sehen könnten Sie einen falschen Eindruck bekommen. Sie war krankgeschrieben aber nicht an das Bett gefesselt. Chemo und Bestrahlung sollten erst in ein paar Tagen losgehen. Es war Ihr einfach unangenehm auf die Kollegen zu treffen. Sie fühlte sich schon wieder gesund und arbeitsfähig. Wir kauften uns belegte Brötchen beim Bäcker.
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Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 23:58 Uhr)
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  #42  
Alt 16.06.2010, 22:42
Mara M Mara M ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

ach mark
warum muss das sein,warum überhaupt muss so vieles
unnötiges sein.ich will gar net drüber nachdenken weil ein ende nicht in sicht ist.
mach so weiter und schreibe dir alles von der seele,denn es scheint dir gut zu tun.
kann nachfühlen,leider zu gut.
gehabt dich wohl unbekannter leidensgenosse
mara
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  #43  
Alt 17.06.2010, 00:21
Antje123 Antje123 ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Lieber Mark
Bewertungen dürfen Dich einfach nicht interessieren.Was soll das ? Du hast sie sehr geliebt und leider verloren.Kümmer Dich nicht darum ,was vielleicht andere Leute meinen...Ein stiller Gruß und ganz,ganz viel Kraft wünscht Dir Antje
__________________
Meine Mama *06.07.1941 am 25.11.2010 nach 8 Monaten ganz ruhig an BSDK gestorben.
Sie hat die Hoffnung nie aufgegeben! Ich vermisse sie unendlich.
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  #44  
Alt 17.06.2010, 09:04
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Ich glaube, Sie hatte ein Käselaugenbrötchen. Laugenbrötchen mochte Sie ganz gern. Rosinenweck, Pizza, eigentlich alles was ordentlich dick macht. Sie achtete stets auf Ihre Figur. Zählte Kalorien, machte Diät obwohl Sie es nicht nötig hatte. Dann brach öfter der ungezügelte Hunger durch und es gab lecker Essen von Burger King oder einen Döner. Sie bekam das ohne Probleme wieder runter, ich dagegen schleppe das immer noch mit mir rum.

Wir sammelten Gutscheine von McDonalds, Burger King, Schokoladen-Coupons von Tengelmann und gingen alle Werbeprospekte der Märkte in der Nähe durch. Es machte Laune und wir richteten uns danach aus. Einmal machten wir einen Schnäppchentag .Wir sind von Laden zu Laden und wollten die Angebote kaufen die wir recherchiert hatten. Trotzdem das wir früh los marschiert waren hatten die Märkte entweder nichts mehr von der günstig angebotenen Ware auf Lager oder Sie war noch nicht ausgepreist, war noch nicht eingetroffen, nur ein Etikettenschwindel oder ein Verkäufer erklärte uns zerknirscht das es sich um einen Druckfehler handelte. Wir kamen mit einem Netz Zitronen und einer Wassermelone nach Hause. Für uns war es ein schöner Tag und wir nahmen uns vor das nochmal zu machen.

Ich bin morgens immer zum Bäcker um die Ecke und hab meinem süßen Schatz zum Frühstück einen Rosinenweck gekauft. Irgendwann mochte Sie keinen mehr. Ihr Geschmack veränderte sich von Tag zu Tag. Ich nehme an das lag an der Chemo.

Als Sie bereits auf der Palliativ-Station lag war ich für Sie auch öfter beim Bäcker. Ich erinnere mich. Das Essen von Station schmeckte Ihr nicht und Sie bat mich Ihr ein Plunderstückchen zu holen. Ich rief Sie vom Bäcker aus an und teilte Ihr mit das es keine mehr gab. Sie meinte, nimm irgendwas, egal. Ich kaufte Ihr ein Stück Obstboden, noch was Belegtes und was Salziges dazu, keine Ahnung was das war, kann mich nicht mehr so genau erinnern. Sicherheitshalber machte ich von der ganzen Auslage Fotos. Sie mochte nicht was ich Ihr brachte. Also zeigte ich Ihr die Fotos und bin als Sie sich entschied gleich nochmal weg und beim Bäcker stellte ich fest das die Auslage nun schon komplett abgeräumt war. Ich ging zum nahegelegen Rewe und ließ mir einfach von allen Salaten die an der Theke angeboten wurden ein wenig einpacken, noch eine Frikadelle dazu packen und eine Flasche Fanta. Ja, Fanta. Soviel als Randnotiz zu meinem ausgesprochenen Zuckerverbot. Sie probierte von allem und war zufrieden. Mit dem ganzen Essen hätte man eine Kompanie satt bekommen können. Ich mußte den ganzen Rest essen. Hinterher schimpfte Sie mit mir und meinte, was für eine Verschwendung.

Ich hab meinen Termin beim Job-Berater verpasst. Na toll! 8.30 Uhr wäre der Termin gewesen. Ich bin extra früh aufgestanden und war eigentlich schon fertig zum gehen. Saß dann aber wieder am Rechner und schrieb und vergaß alles um mich. Vor einer halben Stunde rief mich mein Berater an und erinnerte mich. Peinlich. Das darf mir kein zweites mal passieren. So was kann unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen. War nicht meine Absicht den Termin sausen zu lassen. So ein Mist! Er war nett und hat mir für nächste Woche einen neuen Termin gegeben - den ich besser wahrnehme.

Katrin und ich waren schon ein hübsches Paar. Ich fand uns super. Habt ihr die Oberteile von uns auf dem letzten Foto das ich hochgeladen habe verglichen. Kein Unterschied. Sie hat sich immer passend zu mir gekleidet. Ich fand es gut und hätte ich in meinem Kleiderschrank mehr Auswahl gehabt hätte ich das umgekehrt genauso gemacht. Na ja, an dem Tag war es eher Zufall. Sie fing an mich ganz neu einzukleiden. Ich fand die Sachen die Sie für mich aussuchte gut und es sind meine liebsten inzwischen. Das blaugestreifte T-Shirt hat Sie auch für mich ausgesucht. Wenn ich was anderes als Socken brauche und danach suche, z.B. ein Hemd, bin ich nicht fähig mich für eines zu entscheiden. Ich gehe von einem Laden zum anderen und finde nichts. Ich bin ohne Sie völlig aufgeschmissen. Mir passt von all den Sachen die ich probiere überhaupt nichts. Ich sehe mich im Spiegel an und frage mich was Katrin dazu gesagt hätte.

Die Psychologen in der Frauenklinik in Mainz fristen ein wirklich kümmerliches Dasein in einem viel zu engen Büro. Die sind ganz vorne an der Front und leisten einen wirklichen Beitrag aber die werden nicht ernst genommen von ihren Kollegen.

Ich wollte mit meinen Eltern heute fahren, das Grab besuchen. Sie haben mir abgesagt weil es für sie einen Umweg von einer Stunde bedeuten würde. Jeder hat so seine eigenen Prioritäten. Sollen sie doch machen was sie für das richtige halten. Die können mir gestohlen bleiben. Ich fahre am Wochenende mit der Bahn. Werde mich schlau machen. Ich hatte mich so gefreut. Jetzt habe ich noch etwas Zeit um mein Gedicht das ich für Katrin geschrieben habe zu überarbeiten. Bin damit immer noch nicht zufrieden.

Ich hab vorhin ziemlichen bullshit geschrieben, vergeßt das bitte. Der Beitrag ist gelöscht.

Geändert von gitti2002 (04.11.2016 um 00:01 Uhr)
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  #45  
Alt 18.06.2010, 01:50
lilysun lilysun ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Das versteh ich auch nicht mit den Bewertungen. Ich finde es irgendwie seltsam solche Themen zu bewerten. Aber ich beachte das gar nicht.
Am Besten Du denkst darüber nicht nach, Mark. Auch wenns echt irgendwie einen echt merkwürdigen Beigeschmack hat.


Euer Foto ist schön ein richtig schönes Paar, ja da hast Du recht.
Ich finde es schön wie Du Katrin Dinge mitbringen wolltest vom Bäcker.
Du hast Dir richtig Mühe gemacht. Und sie war sicher froh Dich zu haben, hat es zu schätzen gewußt, was Du getan hast, um ihr etwas gutes zu tun.
Du hast geholfen ihr Leiden ein stück erträglicher zu machen. Das ist sehr viel Mark.
Laß Dich nicht runterziehen von schlechten Gedanken oder Gewissensbissen, die mußt du nicht haben, ganz im Gegenteil.

Vielleicht hast Du etwas, was Du schön findest , was du tun möchtest? Etwas, wie..zb. fotografieren? Oder zeichnen, hast du mal geschrieben?
Vielleicht kannst Du dort ein wenig Ablenkung finden?
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