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Hilfe bei Entscheidungsfindung
Hallo zusammen,
ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben und hoffe, hier Hilfe zu finden: Es geht um einen Freund, der Mitte Februar 2019 die Diagnose Bronchialkarzinom erhalten hat. Nachdem jetzt sämtliche Voruntersuchungen abgeschlossen sind steht folgendes fest: ED Raumforderung im linken Oberlappen 38 x 48 mm TNM. cT2b, cN0, cM0 CT-Abdomen: vergrößerte linke Nebenniere cMRT: keine Metastasen PET:CT: keine Metastasierung Bronchoskopie mit PE: Histologie ausstehend Mein Freund war die gesamte vorige Woche in der Uniklinik untergebracht, ihm wurde kurz vor der Entlassung von einem Chirurgen mitgeteilt, dass eine OP wohl das Sinnvollste wäre. Ich bin Laie aber dennoch skeptisch, da der Patient bereits 69 Jahre ist und eine ziemlich fortgeschrittene COPD hat und ohnehin sehr schlecht Luft bekommt. Am Freitag will die Uniklinik anrufen um zu erfragen, wofür er sich entschieden hat. Und das OBWOHL nicht bekannt ist, welche Tumorform vorliegt Mein Freund selbst will wenn irgend möglich nicht operiert werden, zumal sein Lufa vorab schon meinte "eine OP würden Sie mit Ihrer COPD nicht überleben". Ich/wir wäre/n für Tipps, wie man sich jetzt auf die Schnelle entscheiden soll, sehr sehr dankbar... Geändert von gitti2002 (27.03.2019 um 22:57 Uhr) |
#2
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AW: Hilfe bei Entscheidungsfindung
Hallo Janine,
ich würde mich nicht wegen des Termins unter Druck setzen lassen - so etwas kann nicht sein. Ohne Histologie und dem Wissen um was es sich da handelt, macht eine OP meiner Meinung nach keinen Sinn. Die Heilungschance, und so sieht es erstmal aus, sind allerdings bei einer OP am besten. Ich selbst habe allerdings seit der Entnahme des Li. Oberlappens doch stärkere Atemprobleme bekommen, die so vorher nicht erwartet worden sind (jedenfalls wurde das nicht ausgesprochen). Ist dein Freund in einem zertifizierten Zentrum? Auch eine Uniklinik muss nicht zwangsläufig bei dem Thema spezialisiert sein. Eine zweite Meinung könnte generell bei der Entscheidungsfindung helfen. Lieben Gruß und alles Gute. dagehtnochwas
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Hoffe nicht ohne Zweifel und zweifle nicht ohne Hoffnung. Seneca (4 v.Chr. - 65 n.Chr.) |
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AW: Hilfe bei Entscheidungsfindung
Vielen lieben Dank für deine Antwort, dagehtnochwas
Und ja, dass die Uniklinik ein zertifiziertes Zentrum ist, darauf haben wir gleich geachtet (auch dank dieses sehr hilfreichen Forums hier, wussten wir zumindest Bescheid). Es ist wirklich ein kaum erträglicher Druck, einerseits läuft einem die Zeit davon, andererseits fehlen einfach wichtige Infos bzgl. Diagnose Auch ich halte eine OP für ein viel zu hohes Risiko zumal der Chirurg beim Abschiedsgespräch im voll belegten Zimmer meinte, dass bei der OP auch der untere Lungenlappen "reißen könnte wie nasses Toilettenpapier" und somit der kpl. Flügel weg wäre Wo genau kann man sich wegen Zweitmeinung Rat holen? Und wie funktioniert das mit der Weitergabe der bisherigen Unterlagen? Wie lange dauert das? Ohje, viele Fragen auf einmal, sorry. Ich hoffe so, dass ich dennoch Antwort erhalte, danke schon mal |
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AW: Hilfe bei Entscheidungsfindung
Hallo Janine,
ich glaube eigentlich nicht, dass die Zeit davon läuft. Klar man sollte nicht ewig warten aber den Tumor gibt es schon länger, ob du nun noch zwei oder drei Wochen wartest, ist denke ich vertretbar. Zumal eine OP eine nicht wieder zu ändernde Entscheidung darstellt. Und wenn ich solche Sprüche des Chirurgen höre, dann glaube ich nicht an die richtige Adresse für euch. Hier kannst du Lungenkrebszentren finden: https://www.oncomap.de/centers Wenn du auf deren Internetpräsenz gehst, dann kann man auch öfter schon das Stichwort Zweitmeinung lesen. Eure bisherige Klinik muss euch alle bisher bestehenden Befunde in die Hand geben und die reicht ihr dann an den Zweitmeinungsgeber weiter. Ich halte das bei einer solche Frage für ein Muss. Eine zweite Meinung steht euch zu. Die Frage wie lange es dauert kann dir natürlich nur der Zweitmeinungsgeber beantworten. Man kann bei der Teminvereinbarung ja auf die Dringlichkeit /Umstände hinweisen. Lieben Gruß, dagehtnochwas
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#5
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AW: Hilfe bei Entscheidungsfindung
Der Lufa hat nun in der Klinik angerufen und ENDLICH!! steht der Befund Plattenepithelkarzinom fest. Was bedeutet das? Ist der klein oder nichtkleinzellig? Ich werde versuchen, schnellstmöglich eine Zweitmeinung einzuholen. Das Ergebnis bekomme ich natürlich nicht mehr vor morgen....und morgen wird eben besagte Entscheidung gefordert: OP ja oder nein
Du hast wahrscheinlich recht, dagehtnochwas, ich fühle mich mit der Kommunikation zwischen Klinik und den Patienten gar nicht gut, weder ich noch mein Freund wissen, was der Befund nun bedeutet und schon gleich gar nicht, welche Therapie jetzt angeraten wäre, welche Vor- und Nachteile die jeweiligen Therapien haben und womit zu rechnen ist Dennoch hat genau diese Klinik vom fachlichen her einen weltweit guten Ruf, was Lungenkrebstherapien und Forschung betrifft. Ich wäre allen, die hier (hoffentlich) mitlesen sehr sehr dankbar wenn sie über vergleichbare Befunde incl. Entscheidung und Verlauf berichten könnten. Außer einer zusätzlichen schweren COPD mit Atemnot bei mäßiger Anstrengung kommt noch eine schwere arterielle Hypertonie, Ablagerungen in den Herzkranz- sowie weiteren gefäßen, Hypothyreose, Nierenstein sowie Osteoporose hinzu. Auch die Zuckerwerte sind auffällig. Der Patient selbst traut seinem Körper keine OP zu und würde nur zustimmen wenn sie unumgänglich wäre. |
#6
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AW: Hilfe bei Entscheidungsfindung
Das Plattenepithelkarzinom ist nach meinem Wissen nichtkleinzellig.
Ich würde ohne eine Zweitmeinung keine Entscheidung treffen. Ich habe selbst schwere COPD 3, mit Lungenemphysem. Weitere Erkrankungen (koronar, Sklerose, Schilddrüse etc.) liegen bei mir nicht vor, trotzdem scheidet bei mir eine OP von vornherein aus. Euch alles Gute!
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Diagnose Anfang März 2019: Großzelliger neuro-endokriner Tumor im Mediastinum; mehrere Lymphknotenmetastasen Lunge; Fernmetastase Leber und Gehirn. Letztere etwas geschrumpft nach erster Chemo. Behandlung: Chemo (Paclitaxel, Carboplatin) und Immun (Keytruda). 4 Zyklen alle drei Wochen. Nebenwirkungen mehr als verkraftbar. Zwischenstand Anfang Juni 2019, nach vier Chemos: Tumor, Nah- und Fernmetastasen teilweise Rückbildung, sonst regredient. |
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