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  #1  
Alt 23.08.2010, 14:25
Gleund Gleund ist offline
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Beiträge: 41
Standard Probleme auf der Arbeit

hallo leute,

ganz kurz meiner geschichte
ich hatte vor 3 jahren einen hodentumor
wurde dann eine semikastration + 2 kurse peb gemacht
danach prognose gut ---> staging

jetzt vor 2 monaten wurde eine sprunghafte größenzunahme der leistenlymphknoten festgestellt
es wurden also via leistenschnitt sämtliche lymphknoten in diesem bereich entfernt
ich war insgesamt 7 wochen krankgeschrieben (gab noch ne wundheilungsstörung da die narbe schon zum 3 mal geöffnet wurde.

so nun zu meinem problem

ich arbeite bei einem telekommunikationsanbieter
und so langsam habe ich das gefühl das mein chef und meine kollegen nur sehr wenig verständniss für meine situation aufbringen können.

ein beispiel:

ich habe 26 tage urlaub im jahr.
durch die krankheit und alles was damit zusammenhing habe ich davon bereits 21 tage verbraucht in diesem jahr
nun habe ich vor kurzem 3 weiter urlaubstage in der nahen zukunft eingereicht weil ich umziehe

daraufhin bekomme ich einen anruf von meinem chef in welchem er mir seine bedenken mitteilt

chef: aber dann hast du ja nur noch 2 tage für das restliche jahr
ich: ja das ist dann eben so
chef: aber das schaffst du doch nie
ich: was schaffe ich nie
chef: na so lange mit nur noch 2 tagen urlaub...das arbeitest du doch nicht an einem stück durch...das hast du bisher auch nie geschafft
ich: ähm ja weil ich halt chronisch krank bin und dadurch öfter mal ausfalle (zur erklärung ich bin auch die letzten beiden jahre recht häufig krank gewesen...vor allem infekte und ähnliches...laut ärzte als folge der chemo und des krebses)
chef: naja ich weiß ja nicht auch wenn ich mir deine überstunden so angucke...die kollegen haben alle mehr
ich: ja aber die kollegen sind auch gesund meinst du ich such mir das aus
chef: das sei ja mal dahingestellt


so in etwa ist das abgelaufen
und es war nicht das erste mal das ich mich derart schäbig hinstellen lassen muss aufgrund meiner erkrankung
es wird mir ständig sugeriert das ich doch nur blaumache wenn ich wiedermal krankgeschrieben bin
das ich mir ein laues leben machen will und das meine kollegen doch alle viel fleissiger arbeiten

ist ja schön aber die haben verdammt nochmal auch keine krankheit die ihr leben bedroht
ich weiß nicht mehr was ich machen soll
ich fühle mich total unwohl und zu unrecht beschuldigt....nicht richtig ernst genommen...verharmlost

niemandem wünsche ich so eine krankheit an den hals...aber manchmal wäre es schön sie würden mal am eignen leib spüren was es bedeutet von untersuchung zu untersuchung zu rennen.....um das eigene leben zu bangen....eine op nach der anderen zu meisten und trotzdem nicht den mut zu verlieren....und sich dann noch auf der arbeit solche anschludigungen anhören zu müssen


was würdet ihr tun ?
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  #2  
Alt 23.08.2010, 15:44
Benutzerbild von Wasser13
Wasser13 Wasser13 ist offline
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Standard AW: Probleme auf der Arbeit

Hmm ... schwierige Frage zu dieser Situation. Am vernünftigsten wäre die Offensive, nämlich: ein Gespräch zu suchen - vielleicht auch mit Chef plus Kollegen. Soweit zur Vernunft.

So schön das klingen mag: ist es überhaupt umzusetzen? Bringt's was?

Tja, und dann: man hängt doch auch an seinem Arbeitsplatz ... findet, je nachdem, wo man lebt, ja auch nicht gleich einen neuen ... (wie sieht es bei Dir mit einem Schwerbehindertenausweis aus? - Das schafft auch - je nach Grad - mehr oder weniger ein bisschen Luft ...)

Alles Gute für Dich ...
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  #3  
Alt 23.08.2010, 16:38
Heino* Heino* ist offline
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Beiträge: 375
Standard AW: Probleme auf der Arbeit

Hallo Gleund,

hast Du denn keinen Behinderten-Ausweis beantragt? Er schützt Dich zwar nicht vor Kündigung, aber das Integrationsamt muss dann vom Arbeitgeber gefragt werden, wenn er kündigen will. Außerdem hast Du dann gesetzlich 5 Arbeitstage mehr Urlaub und einen besonderen Freibetrag bei der Steuer. Deinen Arbeitgeber entlastet er außerdem bei den Ausgleichszahlungen, denn er kommt dann ja der vorgegebenen Beschäftigungsquote näher. Alo rasch beim Integrationsamt Deiner Gemeinde (oder Bezirksregierung) einen Antrag stellen.
Im übrigen denke ich ähnlich wie Wasser 13, suche das Gespräch mit Chef und Kollegen gemeinsam und lass Dich nicht in die "Verteidigungshaltung" drängen, denn Du hast allen Grund, Dein Kreuz gerade zu halten!

LG, Heino.
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  #4  
Alt 23.08.2010, 17:27
Benutzerbild von Evelyn66
Evelyn66 Evelyn66 ist offline
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Standard AW: Probleme auf der Arbeit

Hallo Gleund,

Falls Du noch nicht hast Schwerbehindertenstatus erlangen und falls Ihr habt dann ab zum Betriebsrat und dort Dein Problem schildern ,so dass die Dich beim nächsten Gespräch begleiten können.

Lieben Gruß Evelyn
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  #5  
Alt 23.08.2010, 17:30
Gleund Gleund ist offline
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Beiträge: 41
Standard AW: Probleme auf der Arbeit

schonmal danke für eure meinungen
meinen schwerbehindertenausweis hatte ich direkt nach der diagnose vor 3 jahren beantragt und auch für 2 Jahre 50 % zugesprochen bekommen
dann sah ja erstmal alles gut aus und es war nicht von einer folgeerkrankung auszugehen da nichts mehr aufgetreten ist im staging
daraufhin wurde er dann mit ablauf der 2 jahre aufgehoben
und jetzt nach der op bekomme ich glaube ich keinen mehr da ja keine behandlung im sinne von chemo oder bestrahlung nötig ist.
die op war ja ehr von vorbeugender natur
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  #6  
Alt 23.08.2010, 17:45
HeikoJ HeikoJ ist offline
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Beiträge: 17
Standard AW: Probleme auf der Arbeit

Moin, Moin!
Glauben heisst nicht wissen. Beantrage den Ausweis einfach neu und gib alle Ärzte an. Bitte Deinen Hausarzt, selber einen Bericht zu schreiben. Wenn es dann nicht klappt: Lese die Ablehnungsbegründung des Bescheides genau durch und schreibe einen Widerspruch mit Deinen eigenen Worten, und vor allem dann, wenn von irgendeinem Deiner angegebenen Ärzte kein Bericht herangezogen wurde.

Ich hatte damit mehrfach Erfolg. Manchmal macht man es sich auch beim "Versorgungsamt" einfach und wenn man nicht nach gibt, kümmert man sich dann doch.

Und wenn Du nur 30% kriegst, kannst Du versuchen eine Gleichstellung zu bekommen.

Ich glaube nicht, dass es Dich tröstet aber ich sage Dir, wie es mir ging:

Mein Arbeitgeber wusste alles, habe nichts verheimlicht - und ich bekam die Kündigung, als ich fest im Krankenhausbett lag und an Infusionen hing. Es kam zum Vergleich/Abfindung, weil die Ärzte bezweifelten, dass ich wieder gesund/arbeitsfähig werde. So kam es dann auch.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und drücke Dir ganz feste beide Daumen! Halte den Kopf hoch und erwarte von Deinem Arbeitgeber nicht zuviel und nehme es nicht persönlich. Er sieht nicht Dich! Er sieht seine "Statistik". Für ihn verursachen Leute wie wir nur Kosten.

Munter bleiben!
HEIKO

Geändert von HeikoJ (23.08.2010 um 17:50 Uhr) Grund: Textänderung/Verständlicher geschrieben
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  #7  
Alt 03.09.2010, 08:09
Gleund Gleund ist offline
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Registriert seit: 11.03.2008
Beiträge: 41
Standard AW: Probleme auf der Arbeit

Hier mal die neusten neuigkeiten

ich habe gestern meine fristgerechte kündigung bekommen.

begründung ? ( ich gebs mal frei wieder)

"durch vermehrten krankenstand ist es uns unmöglich sie in das tägliche geschäft mit einzuplanen

sie haben nicht dazu beigetragen die dauer ihrer arbeitsunfähigkeit im vorhinein abzuschätzen"


tja
ich werd wohl zumindest klage beim arbeitsgericht einreichen um noch einen vergleich zu erziehlen und ne abfindung zu kassieren

trotzdem ist es schade um den arbeitsplatz
ich war da echt gerne
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  #8  
Alt 03.09.2010, 12:41
HeikoJ HeikoJ ist offline
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Registriert seit: 14.08.2010
Beiträge: 17
Standard AW: Probleme auf der Arbeit

Was ein Mist! Tut mir echt leid für Dich. Hast Du zufällig einen neuen Schwerbehindertenausweis beantragt? Ab Antragsdatum hast Du auch den besonderen Schutz.
Lass den Kopf nicht hängen und wehre Dich so gut es geht.
Munter bleiben!
Heiko
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  #9  
Alt 21.09.2010, 15:05
MSkorpion MSkorpion ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 18.08.2010
Ort: Hamburg
Beiträge: 335
Standard AW: Probleme auf der Arbeit

Hallo Gleund,

richtig, erstmal zum Arbeitsgericht und auf Wiedereinstellung klagen.
Dei Chef muss sich dann Rechtfertigen warum er dich dann überhaupt solange weiterbeschäftigt hat!

Vieleicht kannst Du ja sogar noch eine Abfindung rausschlagen.

Habt ihr in der Firma kein Betriebsrat?

Gruss und alles Gute
Heinz
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