Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Hodenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 31.12.2020, 13:13
Anonymos
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hodenprothese: mögliche Langzeitschäden?

Hallo zusammen,

mich würden Erfahrungen von Hodenprothesen-Trägern interessieren, die die Prothese schon über einige Jahre oder sogar Jahrzehnte tragen.

Es existieren einige Berichte von Frauen mit Brustimplantaten, die das Implantat zwar zunächst gut angenommen haben aber nach einigen Jahren Beschwerden wie z.B. Schilddrüsenunterfunktionen, chronische Entzündungen, Herzrasen, Schwindel, Allergien, Hautausschläge, Angstzustände, Haarausfall und andere Symptome entwickelt haben (Schlagwort "Breast Implant Illness"). Vermutete Ursachen sind, dass der Körper das Implantat als Fremdkörper ansieht und vom Immunsystem andauernd bekämpft wird, oder auch das potenzielle Silikon-Bleeding, also das permanente Ausbluten des Implantats und somit eine "Silikon-Vergiftung" im Körper.

Kann es sein, dass auch Hodenprothesen dieses Risiko mit sich bringen? Und gibt es bei Hodenprothesen große Unterschiede zwischen den Herstellern und "Modellen", also gefährliche Hodenprothesen und vermutlich sichere Hodenprothesen?

Ich bin für jeden Beitrag zu diesem Thema sehr dankbar

Gruß
Thomas

Geändert von Anonymos (31.12.2020 um 15:21 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 07.01.2021, 18:15
1994 1994 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.09.2013
Beiträge: 242
Standard AW: Hodenprothese: mögliche Langzeitschäden?

Hallo Thomas,

hab meine seit 26 Jahren, nie Probleme, würde ich immer wieder machen.

Der Unterschied zu Brustimplantaten besteht darin, dass es sich um Hartsilikon handelt was nicht auslaufen kann, falls man mal einen Tritt in die Eier bekommt.

Die von Dir angesprochenen Probleme resultieren aus Billigimplantaten, um die schnelle Mark zu machen bei Schönheitsops. Mit Hodenprothesen kann man kein Geschäft machen.

Da würde ich mir keine Gedanken machen, zumal der Hodensack sich auch eher außerhalb des Körpers befindet. Eine Auswahl hatte ich damals nicht, ging aber auch sehr schnell. Morgens eingewiesen, nächsten Tag OP. Kurzes Gespräch mit Oberarzt ob Prothese, ja und erledigt.

Gruß Hans
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 11.01.2021, 18:59
Hanss Hanss ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.01.2021
Beiträge: 10
Standard AW: Hodenprothese: mögliche Langzeitschäden?

Oh, diese Info ist gut. hatte mir nämlich schon Gedanken gemacht wie das auf dem Fahrrad ist, wenn da mal ein Silikoner ordentlich gequetscht wird. Was man ja nicht merkt, wie beim echten auf jeden Fall, so nun nicht mehr. Dann könnte sonn Ding ja womöglich platzen und das Silikon im Sack sich ausbreiten...
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 11.01.2021, 20:06
Johannes82 Johannes82 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.02.2012
Beiträge: 21
Standard AW: Hodenprothese: mögliche Langzeitschäden?

Hi zusammen.

Gut dass hierzu mal jemand schreibt.

Ich sehe das Thema etwas Zwiegespalten:

- es gab für mein Schwester-Charge schon einen Rückruf vom Hersteller und es wurde von der Uni-Klinik Frankfurt eingesetzt nach Hoden Seminom (Silimed)
- gab einen Mega Zirkus und dann ist urplötzlich denen ihr Werk abgebrannt (kann man alles im Netz nachlesen)
https://www.bfarm.de/SharedDocs/Kund...cationFile&v=3
- es schmerzte nach dem Einsetzten (2 Wochen fieber gehabt)
- Auch heute 10 Jahre nach der OP zwickt es oft und zieht je nach Wetter, Belastung, etc. - denn es wird im Hoden vernäht weswegen sich dann eine Gewebetasche bildet und je nach Standort, dass absolut nerven kann (Fremdkörpergefühl)
- viele Hersteller lassen im Ausland unter sehr widrigen Bedingungen herstellen (nichts mit 100% Qualität - da ist kein Unterschied zu Brustimplantaten, es liegt lediglich am Hersteller und dessen Qualitätsstandards) und vertreiben als Deutsche Firma - gibt Zig Hersteller welche nicht mal das CE Prüfzeichen haben. Da ist Baby-Spielzeug sicherer.
- es gibt ebenfalls weichere und härtere mit unterschiedlichen Arten von Silikon - ebenso auch wie in der Brust
- werde mir meins nach Abschluss der Kinderzeugung entfernen lassen, da ich seit 3 Jahren immer wieder Erschöpfungszustände habe und von 20 Fachärzten ohne Befund auf den Kopf gestellt wurde (Bleibt nur noch das unechte Ei)
- würd ich mir nochmal überlegen eines nach der OP zu nehmen mit dem Wissen heute, würde ich es aus Gründen der Nutzen-Risiko Abwägung nicht mehr einsetzen lassen

Damals dachte ich, oh Gott - wie soll das sein wenn da nur ein Ei baumelt... alles Quatsch. Man trägt es nicht wie eine Brust Sichtbar nach außen und ich würde sagen, 95 von 100 Frauen bzw. sexuellen Partner ist es sowas von Egal ob da 1 Ei oder 2 Eier sind - nur man selbst kennt es halt nicht anders, vermutlich möchte man es deswegen nicht verlieren.
Hier im Forum sind auch etliche welche mit einem Hoden super zufrieden sind.

Und das beste ist, solltest du wirklich irgendwann völlig psychisch darunter leiden, ja dann kannst du es immer noch einsetzen lassen... zumindest würde ich heute so denken und argumentieren, wenn ich - du wäre

Alles gute!

Geändert von Johannes82 (11.01.2021 um 20:13 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 13.01.2021, 13:43
Hanss Hanss ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.01.2021
Beiträge: 10
Böse AW: Hodenprothese: mögliche Langzeitschäden?

Oh, Danke Johannes, das sind doch mal ausführliche Infos.
Eigentlich wollte ich die Silikoner eher für Sauna, Dusche und Umkleide, weils halt bißchen blöd aussieht, wenn unter dem Schniedel nur noch ein Stück lappe Haut baumelt. meine Frau juckt es - denke ich - gar nicht groß.
ich habe ja im Gegensatz zu Euch gar nichts mehr im Beutel, zumindest wenn die letzten Entzündungen abgebaut sind. Weil alles komplett raus mußte, nicht nur die Hodenkapsel geleert wurde. Beide Eier waren geschwollen, entzündet, schmerzten und waren schon fest oben am Eingang zum Leistenkanal verwachsen. Es hat je ne gute halbe Stunde gedauert, bis der Dok sie jeweils losgerissen bzw -geschnitten hatte. Und ich bin an den anhaltenden Schmerzen durch den ständigen Zug an den Strängen fast gestorben, beinahe auf den OP-tisch gekot...
Aber sie hatten zum Glück kein Krebs!!! Nur drin konnten sie auch nicht bleiben - das hätte ich bei den Schmerzen nicht weiter mitgemacht.
Das zweite Glück war, daß sie keine Silikoner am Lager hatten, sonst hätte ich zu der Vereiterung noch die Fremdkörper im Sack gehabt, was die Angelegenheit sicher noch schlimmer gemacht hätte.
bezüglich der Qualität muß man sich also voll aufs KKH verlassen??
Habe ich allerdings mit der Hüftprothese ja auch machen müssen und bin aber diesbezüglich voll zu frieden!!!
Und die abgebrannte Firma kann ja wohl nichts mehr liefern. hoffentlich
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 13.01.2021, 22:00
1994 1994 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.09.2013
Beiträge: 242
Standard AW: Hodenprothese: mögliche Langzeitschäden?

Hans, wenn der Hodensack noch vereitert ist hätten sie ohnehin kein Implantat eingesetzt denke ich.

Bei mir ist der Silikonhoden übrigens nicht am Hodensack vernäht, sondern über den Leistenkanal befestigt, der bewegt sich also frei im Hodensack. Also ich habe da überhaupt keine Probleme.

Johannes, ich denke eher, dass die OP bei Dir vielleicht nicht optimal gelaufen ist oder der Operateur nicht so geschickt gewesen ist. Und meinst Du wirklich das Erschöpfungszustände von einem Silikon Hoden verursacht werden, eventuell sind das eher psychische Ursachen.

Ich denke das Risiko ein mangelhaftes Implantat zu bekommen als sehr gering ein, wie gesagt wird mit Schönheits Brust OP's eine Menge Geld verdient, da gibt es einen lukrativen Markt für billige Implantate. Aber es lässt sich ja niemand einen größeren Silikon Hoden einsetzen und die Stückzahlen sind mit Sicherheit deutlich geringer.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen

Stichworte
hodenimplantat, hodenprothese, prothese


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 02:56 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55