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  #1  
Alt 19.01.2006, 13:28
Mills Mills ist offline
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Registriert seit: 17.01.2006
Ort: Frankfurt und München
Beiträge: 18
Standard Rückkehr zum Job nach Krebs

Liebe berufstätige Betroffene!
Wie geht Ihr mit dem Thema Krankschreibung und Gedanken an die Rückkehr zur Arbeit um? (Bin beim Surfen in diesem Forum noch nicht daraufgestossen).
Ich hatte im September 05 die Wertheim OP und habe seit einer Woche Bestrahlung etc abgeschlossen. Ich weiss, dass sich mein Arbeitsgeber verständlicherweise fragt, ob und wann ich wieder arbeite. Die Wahrheit ist, dass ich es mir bis auf weiteres garnicht vorstellen kann, weil ich mich vor allem durch eine anhaltende Blasenlähmung nervlich und seelisch versehrt fühle und seit ein paar Wochen nah am Wasser gebaut bin.; (Theoretisch könnte ich natürlich auch mit aus dem Bauch hängenden Katheterschlauch am PC sitzen und arbeiten).
Auch kann ich kein rechtes Interesse für die Arbeitsthemen aufbringen, die mich vorher im besten Sinne fesselten. Alles dies kann ich natürlich meiner Abteilungsleitung nicht sagen, die ich demnächst anrufen muss.
Wie lange Abwesenheit bzw. Krankschreibung ist eigentlich normal bei uns Operierten-mit-Komplikationen?
Was sind Eure Gedanken und Erfahrungen?
Mills
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  #2  
Alt 19.01.2006, 15:34
Benutzerbild von petra9
petra9 petra9 ist offline
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Registriert seit: 21.05.2005
Ort: Mecklenburg-Vorpommern
Beiträge: 151
Standard AW: Rückkehr zum Job nach Krebs

hallo, ich wurde ende oktober 2005 operiert.hatte gebärmutterhalskrebs.chemo und bestrahlung hatte ich davor, der tumor musste vor der op kleiner werden, was auch geklappt hat.lymphknoten waren nicht befallen.am 6.1.06 war ich zur ersten nachuntersuchung.war auch alles in ordnung.die ärztin sagte mir, dass ich eventuell im april wieder arbeiten könnte.ich arbeite in einer cafeteria.meine abeitgeberin weiss bescheid und ich kann dann auch wieder dort arbeiten.im moment habe ich schmerzen im linken oberschenkel, damit muss ich zum neurologen.blase und darm sind einigermassen in ordnung.meine kraft insgesamt ist auch nicht so doll. aber ich denke bis dahin wird es wieder. wünsche dir weiterhin alles gute. petra
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  #3  
Alt 19.01.2006, 20:47
doza doza ist offline
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Registriert seit: 27.11.2005
Beiträge: 8
Standard AW: Rückkehr zum Job nach Krebs

Hallo Mills,
erst wenn Du dich wieder stark genug fühlst zu arbeiten, dann beginne damit
wieder Schrite einzuleiten um ins Berufsleben zurückzukehren.
Arbeit erfordert viel Energie, Kraft und Verantwortung und das muß erst alles wieder zurückkommen, das braucht eben etwas Zeit.
Ich hatte mit 4o Jahren Brustkrebs, Ablatio, Chemo,Strahlentherapie, war insgesamt 7 Monate im Kankenstand, danach wieder mit 80 Stunden im Monat gearbeitet. 2 jahre später dann Kochenmetastasen und Lebermetastasen , habe dann 24 Chemos bekommen und während dieser Zeit gearbeitet, danach 2 Kopftumore und Metastasen im Gehirn. 14 Bestrahlungen, bin jetzt seit August 2005 im Krankenstand und werde wahrscheinlich, wenn mein Schädel-Ct nächste Woche gut ausfällt im März wieder zum Arbeiten beginnen.
Ich muß dazu sagen , ich liebe meine Arbeit , sie bietet mir neben meiner Familie Anforderung, Bestätigung und Aufgaben , die mir zu einem wichtigen Teil in meinem Leben geworden sind, den ich nicht missen möchte.
LG doza
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  #4  
Alt 20.01.2006, 23:06
Rebecca71 Rebecca71 ist offline
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Registriert seit: 20.01.2006
Beiträge: 2
Standard AW: Rückkehr zum Job nach Krebs

Hallo Mills,

ich hatte im Sommer 2002 Gebärmutterhalskrebs und befand mich damals in einem neuen Job, genau in der Probezeit wurde ich krank... Glücklicherweise hat mein Arbeitgeber mir während der Krankheitsphase einen unbefristeten Vertrag "angeboten", was mich natürlich sehr erleichtert hat. Nach gut drei Monaten, zwei Wochen nach dem letzten Bestrahlungstermin, habe ich wieder angefangen, zu arbeiten - und würde es heute nicht tun!! Damals fühlte ich mich "verpflichtet", möglichst schnell wieder zu arbeiten - was dafinitiv nicht der richtige Antrieb sein sollte nach einer wirklich schweren Erkrankung. Da ich relativ jung (heute 35) bin, kam bei mir das Gefühl dazu, möglichst rasch wieder ein "normales" Leben führen zu wollen.Aus diesem Grund habe ich auch keine Reha in Anspruch genommen.
Die ersten Wochen mit ganztägiger Arbeit sind mir wirklich sehr schwer gefallen, ich musste mich oft übergeben nach dem Essen, hatte Magenkrämpfe und alles war schlichtweg extrem anstrengend!! Glücklicherweise konnte ich mich auf sehr "kollegiale Kollegen" verlassen, die merkten, wenn es mir nicht so gut ging...
Interessanterweise habe ich gestern, vor dem Lesen deines Beitrags, noch darüber nachgedacht, wie ich mich heute verhalten würde.... Und kann nur sagen, dass man - nach einem ehrlichen Gespräch mit dem Arbeitgeber - sich einfach ideal erholen sollte. Und dafür gibt es keine Maßstäbe. Ich denke aber, dass man sich nicht von Außenstehenden, die i.d.R. keinerlei Erfahrung mit einer Krebserkrankung und den körperlichen und psychischen Auswirkungen haben, unter Druck setzen lassen sollte. Sicherlich geschieht dies vielfach aus Unwissenheit der "Chefs", die nicht wissen, wie sie mit einem Rekonvaleszenten umgehen sollte!
Mein Tipp: Entspannen, auf sich selber und die eigenen Bedürfnisse hören - und dann auch achten, haha... Kein Chef der elt hat etwas von einem Mitarbeiter, der nur zu 50% einsatzfähig, sich aber trotzdem zur Arbeit schleppt...
Ich wünsche dir alles Liebe
Gruß
Rebecca
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  #5  
Alt 21.01.2006, 11:54
chrischan chrischan ist offline
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Registriert seit: 17.10.2005
Beiträge: 69
Standard AW: Rückkehr zum Job nach Krebs

Hallo,

habe zwar eine etwas andere Erkrankung, musste mich mit dem Thema aber auch auseinandersetzen.
Ich hatte letzten April eine Stammzelltransplantation wg. Hochrisiko-MDS. Ich bin seitdem krankgeschrieben, zunächst bis kommenden April.
Da ich aber selbst wieder etwas tun wollte, hat meine Ärztin mir vorgeschlagen, eine schrittweise Wiedereingliederung in das Arbeitsleben zu beginnen. Das Ganze läuft unter dem Stichwort "Hamburger Modell" und sieht für mich so aus.
Im November und Dezember 10 Stunden in der Woche, ab Januar 20 Stunden, ab März 30 Stunden, ab Mai (wenn alles weiter so gut läuft) wahrscheinlich wieder Vollzeit. Im Februar findet noch eine vierwöchige Reha statt.

Das Ganze muss mit dem Arzt zusammen geplant und bei der KK beantragt werden. Der Arbeitgeber muss seine Zustimmung erteilen (,was er in der Regel auch gerne tut, weil er in dieser Zeit keinen Lohn bezahlen muss). Man erhält weiter Krankengeld.

Der Vorteil ist natürlich, dass man sich wieder langsam ins Berufsleben zurücktasten kann. Vom Status her ist man weiter krankgeschrieben, kann sich also bei Verschlechterung des Gesundheitszustands oder Überforderung sofort wieder zurückziehen bzw. einen Gang zurückschalten. Andererseits sieht dein Arbeitgeber, dass es vorangeht und du nach und nach wieder belastbarer bist.

Sofort wieder volles Rohr zu arbeiten halte ich auch für falsch, selbst, wenn man es sich zutraut. Es ist ja nicht nur der Körper, der sich wieder an die Belastung gewöhnen muss, sondern auch die Psyche muss erst wieder lernen, dass es andere Dinge im Leben gibt als den Kampf gegen die Krankheit.

Liebe Grüße
Christian
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  #6  
Alt 26.01.2006, 23:11
Conny70 Conny70 ist offline
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Registriert seit: 26.01.2006
Beiträge: 2
Standard AW: Rückkehr zum Job nach Krebs

Hallo Mills,

ich (jetzt 35) hatte vor fast genau 2 Jahren meine Wertheim-OP und bin glücklicherweise ohne Chemo und Bestrahlung davon gekommen. 3 Wochen nach Entlassung aus der Klinik bin ich für 5 Wochen in die Reha gegangen. Danach war ich noch 6 Wochen krank geschrieben und habe dann in Absprache mit meiner Chefin und meinem Arzt (der mich dann noch 2 Wochen krankgeschrieben hat) ohne Wiedereingliederung wieder angefangen zu arbeiten. Im ersten Monat habe ich erst mal meine ganzen Überstunden abgebaut und ab Juli wiedervoll gearbeitet. Mir hat es geholfen, mich nicht mehr ständig mit der Krankheit auseinandersetzen zu müssen, was ich zu Hause doch recht viel getan habe. Ich habe auch sehr verständnisvolle Kollegen, die viel Rücksicht genommen haben und auch immer noch nehmen. Man kommt im beruflichen Alltag doch recht schnell auf andere Gedanken. Das führte allerdings in Kürze dazu, dass ich genausoviel gearbeitet habe wie vor der OP. Auch die anfänglichen Pausen mit Entspannungsübungen fielen recht schnell aus. Auch ich habe (allerdings nur leichte )Probleme mit meiner Blase. So habe ich ein Völlegefühl erst dann, wenn es schon fast zu spät ist und muss dann auch jetzt noch ziemlich stark drücken, was natürlich ab und zu zu Blasenentzündungen führt. Außerdem habe ich mit einem dicken Bein zu kämpfen. Das wird merklich schlimmer, wenn ich den ganzen Tag am Schreibtsich sitze und mich nicht bewege. So sind also auch Lymphdrainagen ab und zu angesagt.
Zum Thema Länge der Krankschreibung kann ich nicht wirklich was sagen. Ich denke aber, dass ich mit den 4 Monaten ab Koni bis zum Wiedereinstieg ein eher kürzerer Kandidat war. Wenn ich bedenke, wie lange sich allein die Chemos und Bestrahlungen hinziehen können...
Ich bereue es absolut nicht, dass ich so schnell wieder angefangen habe zu arbeiten. Allerdings ging es mir ja auch zu diesem Zeitpunkt körperlich und seelisch nicht schlecht. Du solltest Dich auf keinen Fall von jemanden drängen lassen. Wenn es Dir gesundheitlich nicht gut geht, bleibe lieber noch etwas zu Hause. Und wenn Du die Möglichkeit hast, fange erst mal mit verkürzten Stunden an. Dann kannst Du Dich langsam an Deine Grenzen "ranarbeiten".
Und denke daran: Arbeit ist nicht alles. Ich habe seit der Erkrankung angefangen, Sport zu treiben und gehe im Winter ins Fitnessstudio und im Sommer in den Wald zum Walken. Da kann ich richtig gut entspannen und es macht mir Spaß. Ich kann mir meine Freizeit recht gut einteilen, weil wir keine Kinder haben. Das war für mich zwar anfangs auch ein seelisches Problem, mittlerweile haben wir uns aber mit der Situtation arrangiert.
Ich denke, dass Du Dir, wenn es Dir gesundheitlich einigermaßen geht, irgendein Hobby suchen solltest, dass Dich von den Krankheitsgedanken ablenkt.
Mir hat bei der Bewältigung der Krankheit sicher auch mein Naturell extrem geholfen. Ich bin ein sehr ruhiger Mensch, auf dem man seine Probleme abladen kann. Ich eigne mich gut als Kissen zum Ausheulen, meine Chefin sagt immer ich habe ein dickes Fell. Mir bringt es nichts, mich wegen allem aufzuregen. Ich kriege so gut wie nie Wutanfälle, versuche immer sachlich an Probleme ranzugehen. Manche Menschen bringt so ein Naturell sicherlich auf die Palme, aber dadurch habe ich auch keine Magenbeschwerden und sonstige Streßsymptome.

Ich wünsche Dir alles Gute!
Gruß
Conny
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