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  #1  
Alt 06.12.2013, 20:49
hermannJohann hermannJohann ist offline
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Registriert seit: 26.11.2013
Beiträge: 203
Standard AW: "Wie geht es Dir?"

Liebe Triangel,
vielen Dank Leider weiß man bei dieser Krankheit nicht, was besser ist. Im April wollte meine Frau zu ihrer Tochter und deren Familie. Die Tochter lehnte ab. Sie und ich dachten, es gebe eine Chance in Deutschland, die Ärzte glaubten es ja auch.Wir hofften auf eine längere Zeit bei guter Lebensqualität. Dann hätten wir ja wie jedes Jahr Weihnachten und Neujahr mit der Familie der Tochter verbringen können. Daher konnte ich ihre Entscheidung verstehen. Leider gab es diese Chance nicht. Sicherlich wäre sie auch im Ausland gestorben, aber vielleicht hätten sie noch ein paar gute Wochen gehabt. 'Es ist eine traurige Geschichte, auch für Maria, die in 1000 km Entfernung die Entwicklung verfolgen konnte. Ihre Enkelinnen hat meine Frau nicht wieder gesehen.
Ich fühle mich inzwischen wie ein alter Mann, der den größten Teil seines Lebens hinter sich hat. Viele Angehörige, die hier schreiben, sind junge Mütter oder Väter, die ihr Leben noch vor sich haben und gebraucht werden
Liebe Grüße
Hermann,

Geändert von hermannJohann (07.12.2013 um 10:06 Uhr)
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  #2  
Alt 07.12.2013, 11:31
Triangel Triangel ist offline
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Beiträge: 134
Standard AW: "Wie geht es Dir?"

Hallo Hermann,

im April wollte deine Frau zu ihrer Tochter, aber die Tochter hat abgelehnt.

Konntet Ihr das verstehen?
Gut damit umgehen?
Oder wie ist es Euch ergangen, als es hieß, keine Reise zur Tochter?

Ist es etwas, was dir "nachläuft", worüber du oft nachdenken musst?
Haderst du damit, dass deine Frau ihre enkel nicht mehr sehen konnte?

Ich glaube, es ist schwierig, den Blick nach vorne zu richten, wieder Mut und Kraft zu sammeln, wenn es noch Dinge gibt, die hinter einem liegen und einen nicht loslassen.

Liebe Grüße
Triangel
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  #3  
Alt 07.12.2013, 12:14
hermannJohann hermannJohann ist offline
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Registriert seit: 26.11.2013
Beiträge: 203
Standard AW: "Wie geht es Dir?"

Hallo Triangel,
ich konnte die Entscheidung verstehen. Der Besuch hätte das Ende der Therapie bedeutet. Sie wollte aber, dass ihre Mutter noch länger lebt. Der Tumormarker war runter gegangen, so dass auch die Ärzte glaubten, das Medikament würde wirken. Leider hatten wir uns alle getäuscht. Der Tumor ist trotzdem schnell gewachsen. Hinterher weiß ich, dass es besser gewesen wäre, wenn sie damals gefahren wäre. Das bedaure ich natürlich. Kontakt hatten zur Tochter hatten meine Frau und ich per Telefon und Skype. Das Visum der Tochter war im Mai abgelaufen und es dauerte einige Wochen, bis sie ein neues hatte. Sie kam dann kurz von dem Tod meiner Frau.

Liebe Grüße
Hermann
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  #4  
Alt 12.12.2013, 09:04
Geske Geske ist offline
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Beiträge: 87
Standard AW: "Wie geht es Dir?"

Zitat:
Zitat von hermannJohann Beitrag anzeigen
Ich fühle mich inzwischen wie ein alter Mann, der den größten Teil seines Lebens hinter sich hat. Viele Angehörige, die hier schreiben, sind junge Mütter oder Väter, die ihr Leben noch vor sich haben und gebraucht werden
Liebe Grüße
Hermann,

Lieber Hermann,

es ist schwer, einen Lebenspartner zu verlieren. Ich bin genauso alt wie du, mein Mann starb vor fünf Jahren. Die Frage nach der Art des Sterbens, wie du sie hier anklingen lässt haben wir sehr häufig diskutiert. Dieser Impuls, wenn der Kranke an das Ende denkt, immer noch am Prinzip Hoffnung festzuhalten (ich meine, diesen Gedanken aus deinem Text herauszulesen) ist wohl ein Zeichen der Verlustangst, auch ich habe da nicht anders gehandelt.
Vielleicht hast du ja Lust mit deinem Thread in das Hinterbliebenen Forum umzuziehen, dort schreiben auch einige, in deinem Alter. Hier im Angehörigenforum haben die Leute noch andere Perspektiven, das ist auch gut so.
Ich wünschte mir meinen Partner auch zurück, aber letztendlich sind auch Paare zwei verschiedene Personen, das Ableben des einen bedeutet ja nicht, dass der andere sich innerlich bereits auch von dieser Welt verabschieden muss.

Liebe Grüße
Geske
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  #5  
Alt 13.12.2013, 15:10
hermannJohann hermannJohann ist offline
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Registriert seit: 26.11.2013
Beiträge: 203
Standard AW: "Wie geht es Dir?"

Liebe Geske,
vielen Dank für Deinen Brief. Ich meinte, dass Lebenssinn und Lebensalter zusammen gehören. Mit 40 Jahren hat man noch Vorstellungen von den Lebensaufgaben in Beruf und Familie. Spätestens in drei Jahren bin ich Rentner. Für meine Frau kann ich nicht mehr sorgen, ihre Enkelkinder würden auch ohne mich auskommen, ihre Tochter und der Schwiegersohn haben ein eigenes Leben mit Familie und Beruf.
mit besten Grüßen
Hermann
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  #6  
Alt 14.12.2013, 22:29
hermannJohann hermannJohann ist offline
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Registriert seit: 26.11.2013
Beiträge: 203
Standard AW: "Wie geht es Dir?"

Liebe Marion.
vielen Dank für Deine Antwort. Viele Menschen leben ihren Alltag, ohne zu denken, warum sie das tun. Das kann ich nicht mehr. Das Leben kann schnell zu Ende sein. Daher brauche ich einen Lebenssinn. Vielleicht finde ich ihn.
Liebe Grüße
Hermann
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  #7  
Alt 15.12.2013, 16:20
hermannJohann hermannJohann ist offline
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Registriert seit: 26.11.2013
Beiträge: 203
Standard AW: "Wie geht es Dir?"

Liebe Marion,
vielen Dank für Deine netten Worte.
liebe Grüße
Hermann
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nach dem tod


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