#1
|
||||
|
||||
Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?
Hallo liebe Mitbetroffene,
ich habe einen stark östrogenabhängigen Tumor. Die Chemo (2 x FEC) unterdrückt leider bisher meine Östrogenproduktion nicht im geringsten. Ich hatte einen ganz normalen Eisprung und jetzt auch das übliche Ziehen in der Brust. Der Tumor hat sich meines Erachtens auch nicht verändert. Nun habe ich heute beim Bluttest meinen Arzt gefragt ob eine Eierstockentfernung bei mir sinnvoll wäre. Mich traf bei seiner Antwort bald der Schlag. Das wäre eine SEHR GUTE ALTERNATIVE und ich müsste dann auch nicht 5 Jahre Tamoxifen nehmen. Nun frage ich mich natürlich warum einem das keiner sagt. Ich brauche nichtmal eine Minute darüber nachzudenken ob ich lieber 5 Jahre ein Antihormonmittel nehme, oder mir die Eierstöcke entfernen lasse. Als ich ihn dann fragte warum das nicht alle so machen (natürlich im entsprechenden Alter) sagte er: Weil es ein operativer Eingriff ist. Und jeder operative Eingriff birgt Risiken. Man hat mir einen Port eingepflanzt und wird mir die halbe oder ganze Brust abnehmen. Und dann soll ich Angst vor einer Operation mit 2 kleinen Schnitten a 2 cm haben. Wer garantiert mir, dass nach 5 Jahren Tamoxifen Ruhe ist und nicht der ganze Schlamassel von vorne anfängt? BIN ICH ZU NAIV wenn ich so denke?????? Das beschäftigt mich schon den ganzen Tag.... Vielleicht gibt es hier Frauen die ohne Eierstöcke leben und mir sagen können, was hier die "Nebenwirkungen" sind. Liebe Grüße an alle Brigitte |
#2
|
||||
|
||||
AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?
meine eierstöcke, wurden im september 2006 zusammenhang mit dem "brustkrebsgen" (=BRCA1 mutation, die sowohl brustkrebs als auch eierstockkrebs verursachen kann) entfernt.
es sind bei 3 kleine schnitte und ein vierter ist im nabel. OP war problemlos. am unangenehmsten war mir dabei der katheter in der blase. sobald der weg war, war alles okay, kaum schmerzen. mittlerweile machen mir die wechseljahrbeschwerden auch nicht mehr so zu schaffen. hatte dabei vor allem schlafstörungen und ein paar hitzewallungen. mein BK ist hormonnegativ gewesen. also, ich weiß nicht, ob du bei hormonpositivem nicht trotzdem ein medikament nehmen müsstest, ich kann nur sagen, dass mir die eierstockentfernung kein problem gemacht hat. alles liebe s. |
#3
|
|||
|
|||
AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?
Liebe Brigitte,
bei östrogenpositiven Tumoren ist es auf jeden Fall sinnvoll, Maßnahmen zu ergreifen, die die Östrogenproduktion im Körper stoppen, damit eventuell noch vorhandene Krebszellen nicht zum Wachstum angeregt werden. Das kann auf verschiedenen Weisen geschehen: Durch monatliche Spritzen (z.B. Zoooladex) oder durch die Entfernung der Eierstöcke. Egal für welche Möglichkeit man sich entscheidet, ist es zusätzlich notwendig, eine Antihormontherapie durchzuführen. (Heutzutage wird meist die Sequenztherapie empfohlen, d. h. 2-3 Jahre Tam, danach einen Aromatasehemmer.) Dies ist notwendig, da Östrogene nicht nur in den Eierstöcken gebildet werden, sondern auch im Muskel- und Fettgewebe, in der Nebennierenrinde usw. Deshalb glaube ich, dass du möglicherweise deinen Arzt falsch verstanden hast. Bei mir war es übrigens so, dass ich bis zur 4. Chemo noch ganz regelmäßig meine Periode hatte. (Da war ich 44) Ich hatte mich danach zur Entfernung der Eierstöcke entschlossen, (laparoskopisch, d. h. drei winzige Narben) weil mir die Zoladexspritzen als größeres Übel erschienen. Ich habe diesen Schritt nicht bereut. Alles Gute für dich, herzliche Grüße Isabelle |
#4
|
||||
|
||||
AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?
@Hallo Isabelle,
ich habe den Arzt nicht falsch verstanden. Ich habe ihn explizit danach gefragt. Er sagte ich müsste dann kein Tamoxifen nehmen. Vielleicht hat er ja das Zoladex gemeint... Am Freitag habe ich die erste Sono zur Feststellung ob sich der Tumor verändert hat. Da frage ich nochmal die behandelnde Ärztin. @Isabelle und Suze Ihr schreibt nicht bereut/keine Problem.... Ich habe jetzt 3 Stunden damit zugebracht im Internet wahre Horrorgeschichten von Frauen ohne Eierstöcke zu lesen. Nicht mehr vorhandene Libido und Orgasmusfähigkeit, Schwindel, Knochenschmerzen, Hitzewallungen...usw. Jetzt hab ich richtig Angst bekommen. Ich hatte trotz meiner 48 Jahre noch nichtmal einen Anflug von Wechseljahren. Ganz im Gegenteil. Hätte ich nicht massenweise Östrogen produziert, wäre mir dieser Tumor erspart geblieben. Wie lebt es sich nach Überschuss mit dieser massiven Unterproduktion? Danke für eure Antworten Liebe Grüße Brigitte |
#5
|
||||
|
||||
AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?
Hallo Brigitte,
Isabelle hat absolut recht. Mit der Entfernung der Eierstöcke ersparst Du Dir die Zoladexspritzen, nicht aber das Tamoxifen respektive die Aromatasehemmer! Im Gegenteil das Tamoxifen ist sogar wichtiger als das Zoladex, denn es bezetzt die Hormonrezeptoren an den Krebszellen damit diese nicht mehr zugänglich sind und die Zelle zum teilen anregen. Ich (43 Jahre)mache seit 1 Jahr AHT mit Zoladex und lebe sehr gut damit. Ausser gut ertragbarer Hitzewallungen habe ich keinerlei Probleme. Jede Frau reagiert da eben individuell. Es haben ja auch nicht alle Frauen Probleme mit den Natürlichen Wechseljahren. Die Aussage meiner Ärzte war ganz klar, kommt nach den 2-3 Jahren Zoladex die Periode wieder, werde ich Tamoxifen bis zu 5 Jahren nehmen müssen, bleibt sie weg, kann ich auf einen Aromatasehemmer umsteigen. Wenn Dein Arzt etwas anderes sagt, dann hat er m.E. keine Ahnung von der Botanik! An Deiner Stelle würde ich vor einer Ovarektomie zuerst die AHT mit den Zoladexspritzen machen. Das ist nicht so endgültig und wenn Du schlimme Nebenwirkungen haben solltest, kannst Du die Therapie wieder abbrechen. Wer weiss, vielleicht bist Du ja in 2-3 Jahren in der Menopause und dann erübrigt sich die Operation. Leider gibt es auch mit der AHT keine Garantie für eine definitve Heilung, aber die Chancen dafür steigen. Liebe Grüsse Daniela |
#6
|
||||
|
||||
AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?
Hallo Daniela,
danke..ich sehe das mittlerweile auch so. Nachdem ich mich gestern stundenlang mit dem Thema beschäftigt habe, bin ich auch davon abgekommen diesen Eingriff machen zu lassen. Manche nennen die Eierstockentfernung die weibliche Kastration. Dafür bin ich jetzt entschieden zu jung Wenn man auch von den teilweise gravierenden Nebenwirkungen von Tamoxifen und Zoladex liest, so sind es im Grunde die gleichen wie bei einer Ovarektomie. Sie müssen also nicht unbedingt von den Medikamenten stammen, sondern können einfach durch den Entzug der Hormone entstehen. Ich bin mal gespannt was am Freitag bei der Sono rauskommt... Liebe Grüße Brigitte |
#7
|
||||
|
||||
AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?
Liebe Brigitte,
meine Regel ist damals nach der 5. Chemo nicht mehr gekommen und das für 9 Monate, ich war aber damals erst 24! Also kann es bei dir auch durch die Chemo noch ausbleiben und vielleicht kommt sie dann nicht wieder, wer weiß... lg |
#8
|
|||
|
|||
AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?
Liebe Brigitte,
... Kastration - welch schreckliches Wort. Auch ich habe sorgfältig recherchiert und gut überlegt, ehe ich mich für eine Ovarektomie entschieden habe. Leider ist es so, dass bei hormonabhängigen Tumoren Rezidive häufig erst nach 5 Jahren auftreten, also in einer Zeit (oder gerade deshalb) in der die Therapien abgeschlossen sind. Mir erschien dieser Eingriff als zusätzliche Absicherung. Mein Arzt hat mir zugeraten. Was Nebenwirkungen angeht, kann ich dir nur von meinen Erfahrungen berichten: Durch die Antihormontherapie mit einem Aromatasehemmer (nicht als Nebenwirkung der Ovarektomie) habe ich wie viele andere auch Knochenschmerzen, sie sind auszuhalten. Hitzewallungen hatte ich fast überhaupt nicht (meine Erfahrung ist, dass Frauen, die Zoooladexspritzen bekommen, weitaus mehr darunter leiden) Leider habe ich 10 kg zugenommen, wie so viele von uns (auch die ohne Ovarektomie). Ich bin ein aktiver Mensch, arbeite Vollzeit und war mit 44, als ich diese Entscheidung traf, in einem Alter, indem die Kinderplanung abgeschlossen war. Meiner Meinung nach ist also die Ovarektomie ein sinnvoller, aber nicht zwingend notwendiger Eingriff, jede muss sorgfältig abwägen. Herzliche Grüße Isabelle |
#9
|
|||
|
|||
AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?
Hallo!
Ich hatte 1999 BK und nach der Chemo u. Beastrahlungen Zoladex u. Tamof., danach Aromatasehemmer wegen Nebenwirkungen von Tamox. Auf die Zoladex- Spritzen habe ich zugenommen, hatte auch die charakteristischen Wechselbe- schwerden. 2002 habe ich mich zur Entfernung der Eierstöcke entschlossen. Die OP war keine große Sache. Ich nehme jetzt nur noch den Aromatasehemmer (Feemara) und habe die Kilos, die ich unter Zoladex zugenommen habe, wieder verloren. Bin jetzt 40 Jahre alt, leide aber ziemlich unter den Hitzwallungen - und unter sexueller Lustlosigkeit!! Das ist in diesem Alter natürlich schon ein Problem, da man doch noch sehr aktiv im Leben steht und auch so manch netten Mann kennen lernt. Sonst gehts mir aber sehr gut und ich habe die OP nicht bereut (fühle mich auch nicht "kastriert") lg und schönen Sonntag noch Susi |
#10
|
||||
|
||||
AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?
Liebe Brigitte,
ich kann mich der Meinung von Isabelle vollkommen anschliessen "Kastration" finde ich auch etwas übertrieben, jedenfalls fühle ich mich nicht so. Jeder muss für sich selbst entscheiden, welchen Weg er gehen will. Ich finde, wenn du das machen lässt, dann steh auch dahinter, denn ich denke die Frauen, die sich evtl. nicht ganz sicher waren oder es machen lassen mussten, leiden mehr darunter, als diejenigen, die es wirklich wollten. Vielleicht solltest du erstmal die nicht so endgültige Variante von Zoladex wählen? Wie schon viele geschrieben haben, ist die OP ein kleiner Eingriff, der oft auch ambulant durchgeführt wird. Bei mir war es so, dass ich mich mit 43 dazu entschlossen habe, mich von meinen Eierstöcken zu trennen, da Zoladex seine Wirkung verloren hatte und meine Periode wieder einsetzte, Hormone waren wieder da und Kinder wollte ich auch keine mehr. Die Nebenwirkungen sind : trockene Haut (auch evtl. Schleimhäute), evtl. Gewichtszunahme und mehr oder weniger Hitzewallungen (reagiert jede Frau anders) und wahrscheinlich Gelenkschmerzen. Mir geht es seit der Ovarektomie deutlich besser als unter Zoladex, die Hitzewallungen halten sich in Grenzen und die Gelenkschmerzen sind besser geworden. Die leichte Gewichtszunahme schiebe ich auf meine Faulheit Ich wünsche dir, dass du den richtigen Weg findest und alles Gute Claudia |
#11
|
||||
|
||||
AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?
mein behandelder frauenarzt schlug mir diese variante vor. nach einen intensiven gespräch mit meiner onkolgin halte ich mir diese option vor und versuche es ( wenn meine blutung wieder einsetzen sollte, bin 37) mit der spritze. ich persönlich habe keine angst vor der op , sondern repekt vor den nebenwirkungen.
__________________
Liebe grüsse angelika |
#12
|
|||
|
|||
AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?
Liebe Brigitte,
ich habe einen stark östrogenpositiven bk, bin durch die chemo in die "vorzeitigen" wechseljahre, habe reines antiöstrogen 8 monate gespritzt bekommen, dann haben meine eierstöcke trotz blockade 600% erhöhte östrogenmenge produziert...ich sollte zoladex und tamoxifen bekommen, habe ich abgelehnt weil ich für mich niemals tamoxifen haben wollte.... also habe ich meine "produktionsstätte" abreißen lassen, im april total-op, und seit mai bekomme ich für 5 jahre aromasin, ein aromatasehemmer, weil man in nebennieren, fettgewebe...auch östrogen und östradiole...hat, aber die aromatasehemmer sind von den nebenwirkungen her lange nicht so hammer-mäßig wie das 34 jahre alte mittel tamoxifen, ich bereue meine entscheidung überhaupt nicht, im gegenteil...mein bauchgefühl hat ja gesagt. ich bekomme aromasin, weil ich schon unter reinem antiöstrogen knochenschmerzen hatte, aromasin geht mehr auf schwitzen und hitzewellen als auf knochenschmerzen, eigentlich sollte ich anfänglich arimidex bekommen, aber mein doc hat dann mit mir gemeinsam zu aromasin entschieden. Ich bin echt glücklich, dass ich mich so entschieden habe. Ich wünsche Dir alles Liebe! Loisl |
#13
|
||||
|
||||
AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?
Hallo Ihr Lieben die mir geantwortet haben....
ihr sagt es geht euch gut nach der Entfernung der Eierstöcke. Das finde ich sehr beruhigend. Aber was ist tatsächlich mit dem Sexualleben... Bitte entschuldigt dass ich so offen frage... aber mir ist das Thema sehr wichtig. Zumindest seit ich von meinem Ehemann getrennt lebe (3,5 Jahre). Ich möchte einfach nicht für den Rest meines Lebens auf Sex verzichten...egal wie lange es noch dauern sollte Wahrscheinlich hätte ich nach der OP so große Angst davor, dass es auch tatsächlich eintreten würde. Natürlich ist mir mein Leben wichtiger und wenn der Tumor nicht auf die Antihormontherapie reagiert...oder die Nebenwirkungen zu stark sind, werde ich die OP auf jeden Fall machen lassen. Ich bin jedenfalls mal gespannt was meine Ärztin am Freitag zu dem Thema zu sagen hat. Bin immer noch sehr verunsichert.... Liebe Grüße an alle Brigitte |
#14
|
||||
|
||||
AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?
hallo brigitte,
ich finde es gut, dass dir sexualität wichtig ist - ist ja auch wichtig, ein schöner teil des lebens. ja, also bei der sexualität hat sich bei mir durch die ovarektomie nichts verändert. die größte veränderung in dieser hinsicht war für mich psychisch - der schock, dass ich BK habe, märz 2005, da habe ich schon eine zeit gebraucht, bis ich wieder lust hatte, bzw., bis ich meinen körper wieder lustvoll wahrnehmen konnte. die eierstockentfernung war september 2006, da war ich schon so einigermaßen im lot und seither ist es, was die sexualität angeht, ziemlich genauso wie vorher. ich hab einen fixen partner, der mit mir durch die höhen und tiefen gegangen ist, das hat es sicher leichter gemacht. alles liebe s. |
#15
|
|||
|
|||
AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?
Hallo zusammen,
jetzt habe ich aber doch mal eine dumme Frage. Ich lese hier immer wieder was von Zoladex Spritzen. Die wurde bei mir gar nicht erwähnt. Mir wurden zwei Möglichkeiten angeboten. Entweder die Entfernung der Eierstöcke oder alternativ würde mir ein Stäbchen in den Arm implantiert, dass 5 Jahre drin bleibt und alle 4 Wochen gewechselt werden muss. Ist das nun eine dritte Variante oder hat das mit den Spritzen zu tun? Kann mich bitte jemand aufklären? Danke euch schon mal! LG Sister |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|