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Alt 31.05.2005, 13:01
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Diese Hilflosigkeit

Hallo zusammen,

ich muss einfach mal die Geschichte erzählen.

Meine Mutter (77) hatte vor zehn Jahren eine bösartige Geschwulst in der Brust. Diese wurde operativ entfernt und meine Mutter bekam eine Chemo. Dann passierte fünf Jahre nichts, regelmässige Untersuchungen, alles war ok.
Vor fünf jahren hatte sie dann ein Melanom am Arm, welches operativ entfernt wurde. Als Folge bekam sie jeden Monat eine Aufbautherapie und es ging ihr wirklich gut.
Zu bemerken ist dabei, dass meine Mutter grundsätzlich immer alleine mit den Ärzten reden will. Sie erzählte dann irgendwann, dass mit ihren Knochen etwas nicht stimme und sie deswegen die Aufbautherapie bekäme.
Vor 3 Monaten bekam sie dann die Diagnose, dass in ihrer Leber Methastasen sind. Die Ärzte schlugen ihr vor, eine Chemotherapie zu machen. Sie hatte zwar Angst wegen dem Haarausfall, aber willigte ein. Vor zehn Jahren hat sie die Chemo sehr gut vertragen. Nur diesmal kam alles anders.
Seit vier Wochen hat sie derart abgebaut. Anfangs sagte sie, sie sei immer müde. Vor zwei Wochen ass sie dann kaum noch etwas. Die Ärzte meinten lediglich, das sei normal.
Meine Mutter lebt noch mit meinem Vater (79) zusammen.
Letzten Donnerstag abend ist sie dann im Bad umgekippt. Sie hatte verlangt, unbedingt alleine dort hin gehen zu wollen. Wie sich herausstellte, hatte sie in die Hose gemacht, was ihr peinlich war. Am Freitag liess mein Vater sie dann endlich ins Krankenhaus bringen, weil er nicht mehr weiter wusste. (Da ich einige Kilometer weit weg wohne, wusste ich von dieser dramatischen Verschlechterung nichts).
Jetzt liegt sie im Krankenhaus. Am Freitag war es ganz schlimm. Sie hat einige Zeit gebraucht mich zu erkennen als ich dort war. Sie war vollkommen abwesend und sah furchtbar aus. Sie bekam Infusionen, da sie wohl kurz vor dem Austrocknen war. Ein Antibiotikum war auch dabei. Angeblich hat sie eine Entzündung im Körper. Sie hatte Wasser in den Beinen und konnte kaum sprechen. Das einzige was sie sagte war, sie habe sich immer einen schnellen Tod gewünscht und nun sei alles anders gekommen.
Jetzt geht es ihr wieder etwas besser. Sie sitzt wieder ab und zu auf einem Stuhl, den Rest der Zeit schläft sie jedoch.
Das einzige, was die Ärzte sagen ist, dass sie wieder zu Kräften kommen müsse.
Sie hat jetzt Schmerzen von dem Wasser im Bauch. Punktiert worden ist sie noch nicht.

Es ist so furchtbar, sie so zu sehen. Meine Mutter war immer sehr aktiv. Meine Eltern gingen bis zum Schluss noch oft aus und reisten viel.
Man fühlt sich so entsetzlich hilflos.
Ich habe die ganze Zeit einen grossen Kloss im Bauch, der mich bei allem, was ich tue, blockiert. Ich kann mich auf nichts konzentrieren, was ich anfange. Dabei müsste ich meinem Vater helfen, entsprechende Vorkehrungen zu treffen falls meine Mutter noch einmal nach hause kommt. Ich weiss allerdings auch nicht, womit ich da anfangen soll.

Wie seid ihr mit der Situation umgegangen?
Ihr habt immer so nett zu den anderen Beiträgen geantwortet.
Habt Ihr irgendwelche Ratschläge?

Ich danke Euch fürs Lesen, Ulla
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