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#1
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AW: Hodenimplantate
Hallo,
ich habe einen Hoden bei der OP verloren. Ich wurde damals gefragt, ob ich ein Silikon-Implantat haben möchte. Ich habe abgelehnt, weil ich damals andere Sorgen hatte und mir gesagt wurde, dass ich mir jederzeit ein Silikon-Ei einsetzen lassen könnte. Da bei mir noch eine Biopsie wegen der TIN ansteht, könnte selbst gleichzeitig das Silikon-Ei eingesetzt werden. Es scheint also kein großer Akt zu sein. Bislang lebe ich mit einem Hoden noch ganz normal. Mich stört es nicht, nur einen Hoden zu haben. Man gewöhnt sich daran. Jedoch sollte ich keine Hoden mehr haben, würde ich definitiv zwei Silikon-Eier einsetzen lassen. Zu den Fragen von Matias102: 1. Da kann ich dir keine Erfahrung mitteilen. 2. Bei Hodenkrebs zahlen die Krankenkassen. Wie teuer die sind, weiß ich nicht. 3. Wenn beide Hoden entfernt werden, benötigst du eine Testosteron-Substitution. Üblicherweise werden die Nebido-Spritze (reicht für ca. 3 Monate) und das Testosteron-Gel (tägliche Anwendung) angeboten. Mein Urologe sieht beide Präparate als gleichwertig an. Der User "Wolverine", ebenfalls Klinefelter Patient, hat meines Erachtens sehr interessante Beiträge zu der Testosteronanwendung geschrieben. Hier kannst du mal reinschauen: http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=38431 4. Das kann keiner vorhersehen. Ich kenne mich mit Klinefelter nicht besonders aus. Aber soweit ich weiß, sind die Hoden häufig unterentwickelt. M.a.W. der Verdacht besteht, dass nicht ausreichend Testosteron produziert wird. Wird nun der Hoden entfernt, übernimmt normalerweise der übriggebliebene Hoden die Testosteronfunktion des anderen. Jedoch übernimmt er sie nicht vollkommen, sondern nur zum Teil. Das bedeutet, deine Testosteronbilanz wird nach der OP insgesamt etwas geringer sein als vorher. Eventuell könnte bei dir die Gefahr bestehen, dass nach der OP eine Testosteronsubstitution notwendig werden könnte. 5. Ich kenne mich in Hamburg nicht aus. Jedoch ist die Entfernung der Hoden kein großer Eingriff und sollte jeder Urologe mit Leichtigkeit durchführen können. Bei Hodenkrebs wird man normalerweise im Schambereich aufgeschnitten, so dass neben den Hoden auch der Samenstrang entfernt wird. Eventuell könnte bei dir aber auch am Hodensack ein Schnitt getätigt werden, um dann die Hoden zu entfernen. Bei meiner Biopsie erfolgt der Schnitt nämlich am Hodensack. 6. Als bei mir der Hoden entfernt wurde, war ich ca. 9 Tage im Krankenhaus. Jedoch hatte ich wegen der OP eine Entzündung (Fieber etc.) und musste mit Breitbandantibiotika deswegen behandelt werden. Normalerweise kann man nach ein paar Tagen das Krankenhaus wieder verlassen. An deiner Stelle würde ich mir das mit der Operation aus "kosmetischen" Gründen gut überlegen. Da du momentan keine Testosteron-Substitution benötigst, könnte dieses Thema nach Entfernung eines Hoden auftreten (bei Entfernung beider Hoden sicherlich). Suche dir lieber ein nettes Mädchen, das sich in dein Wesen verliebt und dich dann so akzeptiert, wie du bist. Kümmere dich nicht um das Gerede anderer. Wenn du eine feste Freundin hast, sollten solche Infos normalerweise auch nicht bei Hinz und Kunz ankommen. In ein paar Jahren wirst du dem Gerede anderer Leute bestimmt dann auch nicht soviel Bedeutung beimessen. |
#2
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AW: Hodenimplantate
was ich noch sagen wollte, meine Freundin sagte übrigens das es sie nicht stört das jetzt 1 Hoden weniger da ist, das wäre ihr ziemlich sch... egal!
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#3
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AW: Hodenimplantate
Hallo an alle!
Ich hatte letztes Jahr im Mai auch eine Hoden OP zur entnahme eines Hodens wegen Hodenkrebs. Da zwischen der Diagnose und der OP nur eine halbe Stunde Zeit war, musste ich mich wegen einem Implantat schnell entscheiden. Ich habe mich dann dagegen entschieden, dass haben mir da auch die Ärzte geraten, da dies ein Fremdkörper ist und es KANN irgendwann Probleme bereiten. Auf eine zweite OP nur weil das Implantat ärger macht hatte ich keine Lust! Bin jetzt 25. Ich denke, wenn man die restliche Lebenszeit noch betrachtet ist die Gefahr schon da, dass das Teil ärger macht. Bisher bin ich über meine entscheidung froh. dachte erst, dass ich da evtl auch psychisch darunter leide. Nix. Meine Freundin hat auch gesagt, dass ihr das egal ist, ob groß, klein 1 oder 2. Hauptsache der Rest funktioniert ;-) Aber falls ich den zweiten auch noch verlieren sollte, würde ich mir schon überlegen min. ein Implantat einsetzen zu lassen. Aber wie sich da auch jeder einzelne Entscheidet...sollte sich so entscheiden, dass er sich wohl damit fühlt. Dann kann man sich gar nicht falsch entscheiden! Viele Grüße, Stefan |
#4
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AW: Hodenimplantate
Generell: eine These zur Thematik Hodenimplantat
Ich glaube, dass es für etwas ältere Herren leichter ist, auf ein Implantat zu verzichten. Meistens sind die etwas älteren Herren bereits verheiratet oder in einer festen Beziehung. Eine Partnerin kennt bereits den Charakter ihres Mannes/Freundes und wird die Beziehung/Ehe nur wegen einem Hoden mehr oder weniger nicht beenden. Eventuell sind auch (gemeinsame) Kinder bereits vorhanden. Bei häufiger jüngeren Herren (z. B. Anfang 20), die gerade einen (oder zwei) Hoden verloren haben und nicht in einer Beziehung sind, kann es unter Umständen ein Nachteil bei der Partnersuche sein. Die jüngeren Herren suchen sich eine neue Partnerin oder wollen einen ONS. Die jüngere Frauen könnten unter Umständen von dem Hodenkrebsler abgeschreckt sein. Sie verbinden vielleicht Krebs mit dem Tod und machen sich Gedanken um zukünftige Kinder (zumindest unbewußt). Meistens sind in dieser anfänglichen Kennenlernphase die Gefühle in einer Beziehung auch noch nicht so gefestigt und eine Frau könnte sich schlimmstenfalls auch schnell für einen "gesunden" Konkurrenten umentscheiden und den Hodenkrebsler somit verlassen. Daher kann es vielleicht Sinn für den jüngeren Mann machen, sich Implantate einsetzen zu lassen, um nicht beim ersten sexuellen Kontakt eine Frau zu verschrecken. (Nicht zu vernachlässigen, dass die Hodenimplantate das Selbstbewusstsein des Mannes erhöhen können. Das Selbstbewusstsein ist ja auch förderlich für eine Partnersuche). Ich weiß, dass die These etwas weit hergeholt ist. Wahrscheinlich bekomme ich gleich von so manchen Haue. Aber ich kann zumindest verstehen, wenn sich welche für oder gegen die Hodenimplantate entscheiden. Ich glaube, dass das Alter sowie der persönliche Beziehungsstatus dabei eine sehr wichtige Rolle spielen. |
#5
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AW: Hodenimplantate
Zitat:
Ich glaube Du kannst Dir nicht vorstellen, wie sich ein Klinefelter fühlt. Es ist so, dass die Hoden, auch wenn sehr klein vorhanden, keinerlei Testosteron produzieren. Ohne ist es eine Zeit, die begleitet wird, durch zahlreiche Erkrankungen, die mit der Gabe, wohl nicht auftreten würden. "Such Dir ein nettes Mädchen". Sicherlich, aber diese Dinge sind wichtig. Bei Kleinfeltern ist der Sack nicht größer, als bei einem Säugling oder oft noch kleiner. Die Hoden sind ca. 1cm³ groß und liegen oft nicht im Hodensack. Je älter du wirst, desto mehr, hängt da ein faltiger Lappen. |
#6
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AW: Hodenimplantate
Hallo Leute, der Leidensdruck für Klinefelter oder Krebsler ist wahrscheinlich tatsächlich sehr unterschiedlich.
Ich lebe nach meinen zwei Krebsoperationen schon mehre Jahre ohne Hoden und wollte auch keine Implantate. Ich kann gut damit leben. Der Arzt hat den Sack so vernäht, dass er von der Seite so aussieht als wäre noch ein Ei vorhanden. Ich habe auch kein Problem mich nackt in der gemischten Sauna, oder in der Dusche des Fitnesscenters zu bewegen und hätte auch noch nie festgestellt, dass jemand mich deswegen besonders beäugt hätte. Auch der Sex mit meiner Frau hat nicht darunter gelitten. Ich denke bei Implantaten lässt sich nicht vermeiden, dass sie von der Sensivität her Fremdkörper bleiben. Letztlich wird wohl jeder selbst für sich entscheiden müssen wie er sich am besten fühlt. Anthony |
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