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Mein Vater hat Lungenkrebs
Hallo an Alle,
ich bin neu hier im Forum und weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. Hätte mir Jemand letzten Sonntag gesagt, dass ich mich bald in einem Krebsforum anmelden würde, hätte ich es niemals geglaubt. Am Montag war mein Vater wegen immer wieder kehrender Kopfschmerzen beim MRT des Gehirns, er schrieb mir danach, dass dort zwei weiße Flecken aufgefallen waren und er sich auf den Weg zum Neurologen mache. Dieser schickte ihn sofort ins Krankenhaus. Am Montagabend kamen in der Notaufnahme ein paar neurologische Untersuchungen und eine Blutentnahme. Dienstagmorgen in der Visite sagte man uns dann, es seien Metastasen. Für uns ein Riesenschock und die große Frage: Wo ist der Tumor? Mein Papa ist 67, sehr fit, ständig mit dem Rad unterwegs und hatte keine Beschwerden außer der Kopfschmerzen. Die nächsten Tage folgten Untersuchungen, LP, Blutentnahme, CT und so weiter. Donnerstag bekam er die Diagnose: nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom Stufe 4. Walnussgroß. Drei Hirnmetastasen, Verdacht auf eine weitere im Knochen an der Hüfte. Freitag dann die Entlassung nach Hause, für uns eine große Überraschung, wir wollen doch, dass es weitergeht. Er muss auf einen Platz in einer Lungenklinik warten. Voraussichtlich bis Donnerstag. Papa tut das zu Hause sein gut, macht ihn aber gleichzeitig auch wahnsinnig. Er will kämpfen, der Krieg ist angesagt. Er ist natürlich Nichtraucher gewesen und hat gesund gelebt. Wir sind fünf Kinder, er hat 4 Enkelkinder, also eine Riesenfamilie. Papa war Grundschullehrer, ist so ein unglaublich lieber Mensch. Es ist so unfair. Wobei ich das auch niemandem sonst wünsche. Ich bin unendlich traurig und musste mir den Kummer mal von der Seele schreiben. Liebe Grüße, Lena |
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AW: Mein Vater hat Lungenkrebs
Liebe Lena, herzlich willkommen im Forum, auch wenn Du aus einem traurigen Anlaß Dich angemeldet hast.
Es ist sehr gut, dass Dein Vater in einer Lungenklinik behandelt wird, denn die Tumorbehandlung sollte in einem zertifizierten Zentrum stattfinden. Dort wird erstmal weitere Diagnostik durchgeführt, man versucht das Tumorgewebe so genau wie möglich zu bestimmen, um eine paßgenaue Therapie durchzuführen, das Stichwort lautet hier personalisierte Medizin. In den letzten Jahren sind etliche neue Medikamente auf den Markt gekommen für deren Einsatz sehr genaue Diagnostik erforderlich ist. Wichtig ist mit den Ärzten ins Gespräch zu kommen,Fragen zu stellen. Im Internet gibt es inzwischen eine Menge Informationsmaterialien, z.B.die Webseite der Deutschen Krebshilfe, bitte schaue einmal hier:www.krebshilfe.de oder auch hier:www.krebsgesellschaft.de Herzliche Grüße, Elisabethh. |
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AW: Mein Vater hat Lungenkrebs
Vielen Dank für deine Antwort, Elisabethh.
Es hilft mir, zu wissen, dass es offensichtlich immer wieder neue Medikamente auf den Markt kommen. Ich Versuche, mich an jeden Strohhalm zu klammern, bin aber gleichzeitig auch relativ realistisch/ pessimistisch. Wenn man sich auf das Schlimmste einstellt, kann man nicht mehr enttäuscht werden. Ich liebe meinen Vater unheimlich. Alles ist so unwirklich, er wirkt überhaupt nicht krank. Also körperlich. Er ärgert sich, dass er kein Fahrrad fahren darf, so gut geht es ihm. Die Diagnose macht ihm natürlich aber psychisch gerade sehr zu schaffen. Man muss dazu sagen, dass er seine erste Frau, meine Mutter 1989 (ich war zwei Jahre alt) an einem Hirntumor verloren hat. Das macht sicherlich auch nicht gerade Mut. Wir sind alle so fertig. Liebe Grüße, Lena |
#4
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AW: Mein Vater hat Lungenkrebs
Hallo Lena,
das Leben wird sich für Euch komplett verändern. Das Thema Krebs wird Dich jetzt jeden Tag beschäftigen. Zumindest war/ist es be mir so. Für die jetzt vor Euch stehende Zeit wünsche ich Euch viel Kraft. Liebe Grüße Dirk |
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AW: Mein Vater hat Lungenkrebs
Vielen Dank, lieber Dirk.
Irgendwie tröstet es, dass man nicht allein ist. Aber gleichzeitig ist es auch sehr traurig, dass es offensichtlich so viele Menschen gibt, die dieses Leid gerade ertragen müssen. Ganz liebe Grüße, Salami |
#6
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AW: Mein Vater hat Lungenkrebs
Hallo Salami
Traurigkeit sollte man zulassen, man darf sich nur nicht von ihr vereinnahmen lassen. Nun sollte man sich an den auch noch so kleinen Fortschritten erfreuen und sich daran wieder aufbauen. Das klingt banal, hat uns, Meiner Frau und mir, sehr geholfen. Vor einem Jahr hatte ich die gleiche Diagnose, Lungenkrebs - Stadium 4 - Metastasen in Kleinhirn, Nebennieren und Leber. Das letzte Staging im Februar bescheinigte mir, keine Metastasen nachweisbar und der Tumor ist weg bzw. so gut wie weg. Das besagt noch lange nicht, dass der Lungenkrebs weg ist, die Diagnose bestädigt jedoch wie ich mich fühle. Ich komme übrigens gerade von meiner ersten kleinen Radtour, 45min-10km, nach 13 Jahren zurück. So lange hing mein Mountainbike an der Kellerwand. Nun bin ich fix und fertig aber glücklich. Du siehst, aufgeben gibt es nicht und meine Frau partizipiert von meinem Optimismus. Ich wünsche Euch viel Glück bei der Arzt- und Medikamentenwahl, wobei man heutzutage immer mehr Daten hat um die richtige Therapie zu finden. Also, kopf hoch und keine Ziele stecken, die evtl. nicht zu erreichen sind. Mit freundlichen Grüßen Gucky |
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