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Appetitlosigkeit nach BSD OP bei meinem Vater und der weitere Verlauf...
Hallo ,
erst einmal ich bin neu hier und ich finde es gut, solch ein Forum zu haben um sich über Problematiken, Gedanken und Gefühle austauschen zu können. Bei meinem Vater (57) wurde vor 2 Monaten BSDK diagnostiziert. Er hatte über ständige Rücken- und Bauchschmerzen schon seit ca. einem 1/2 Jahr geklagt. Im KKH hat man im Schwanz der BSD dann einen Tumor bei ihm festgestellt (mit 2 Metastasen in der Leber). Wir waren/sind alle noch geschockt! Man hat sofort eine OP im Virchow in Bln. angesetzt bei dem der Schwanz der BSD, die Milz kompl, ein Teil des Magens,ein Teil des Darms, Nebenniere entfernt wurden. Die OP verlief wohl unkompliziert. Neben der physischen und psychischen Belastungen für ihn und für uns als Angehörige tritt nun gerade das Problem der Appetitlosigkeit bei ihm auf - er nennt es selber : "einen starken Widerwillen gegen alles Essen und Trinken ". Wer kennt ähnlich gelagerte Fälle mit dieser Diagnose und einer solchen oder ähnlichen Problematik dazu? Geändert von Optimist (31.10.2008 um 00:07 Uhr) |
#2
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AW: Appetitlosigkeit nach BSD OP bei meinem Vater
Hallo,
gut, dass Du das Forum gefunden hast. Du wirst viel Information und Unterstützung hier erhalten. Dein Vater hat eine wirklich große Bauch-OP überstanden und der gesamte Stoffwechsel muss sich erstmal neu sortieren. Und das dauert. Appetitlosigkeit so kurz nach der OP ist aber völlig normal und kein Grund zur Beunruhigung. Nach meiner eigenen OP - vor über 7 Jahren - konnte ich auch allenfalls klitzekleine Mäuseportionen zu mir nehmen, und das über einen mehrmonatigen Zeitraum. Mir war teilweise auch übel und ich habe unter massiven Durchfällen gelitten. Aber. und das ist die gute Nachricht: Mit der Zeit hat sich das gegeben und schließlich weitgehend normalisiert. Probiert einfach aus, was er am ehesten zu essen bereit ist. Bei mir waren es so Sachen wie Nudeln, Reis, Kartoffeln, gedünstete Gemüse. Keine sehr fettigen und keine rohen Lebensmittel. Ausprobieren! Falls er zu wenig zu sich nimmt, kann man es noch mit ergänzender "Astronautennahrung" versuchen, das sind angereicherte Drinks (fertig oder zum anrühren) in verschiedenen GEschmacksrichtungen. Alles Gute, Lea |
#3
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AW: Appetitlosigkeit nach BSD OP bei meinem Vater
Danke für Deinen aufmunternden Worte.
gerade vor ein paar Minuten kam eine niederschmetternde Nachricht von der Station meines Vaters - 10 neue Lebermetastasen - eine genaue Lebensdauer kann nicht mehr prognostiziert werden. Ich bin niedergeschmettert - deswegen auch die Appetitlosigkeit?! Mit der Bestrahlung / Chemo können sie wohl maximal 6 Herde bekämpfen. Wo soll das noch hinführen? Wie soll ich damit nun umgehen? Ich habe Angst um meinen Vater. |
#4
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AW: Appetitlosigkeit nach BSD OP bei meinem Vater
Hallo Optimist,
es tut mir leid, dass Ihr keine positiven Nachrichten bekommen habt. Deine Angst kann ich sehr gut verstehen, habe mit meinem Papa auch schon schlimme Phasen erlebt. Aber bitte bleib Deinem Nick treu!!! Es ist nicht alles verloren! Wie lange Zeit noch bleibt, kann Dir keiner sagen und ich finde das auch gut so. Wenn man wüßte "noch 4 Monate", dann würde man doch zählen, würde trauern um jeden Tag, der vorbei ist. Ich versuche mittlerweile, mich über jeden Tag, an dem mein Vater noch da ist, zu freuen. Bei meinem Vater konnte der Tumor nicht entfernt werden, weil die Leber voller Metastasen ist. Er bekommt Chemo mit Gemzar. Und auch er kennt die Appetitlosigkeit, Süßes ist zu süß, Saures zu sauer, Geschmackloses zu geschmacklos, eigentlich schmeckt gar nichts. Aber mittlerweile ist das ein klein wenig besser geworden, er hat zwar immer noch keinen Appetit, kann aber zumindest ein wenig "normales" essen. Aber nur, wenn er eine kleine Portion bekommt, bei großen Portionen geht gar nichts mehr, dann bekommt er gar nichts runter. Damit er kein Gewischt verliert, nimmt er Fresubin und schluckt es jeden Tag tapfer, obwohl er sich auch davor ekelt. Die OP Deines Vaters ist auch noch so frisch, da braucht Dein Vater sicher noch etwas Zeit. Wichtig ist, ihn nicht unter Druck zu setzen, sonst wird die Abneigung gegen das Essen sicher noch verstärkt. Ist jeden Falls bei meinem Vater so. Und bitte verzweifle nicht. Solange Dein Vater lebt, gibts auch eine Chance!
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Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008 Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009 Alle im Forum von mir verfassten Beiträge dürfen ohne meine Zustimmung nicht weiter verwendet werden. |
#5
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AW: Appetitlosigkeit nach BSD OP bei meinem Vater
Hallo,
wie lange ist die OP her ? Ich persönlich hatte nach der OP für einen Monat fast gar keinen Appetit! Besonders das Essen im Krankenhaus ekelte mich richtig an; ich trank ausschileßlich mal einen Tee und evtl. Zwieback. Das hätte ich mir nie vorstellen können, da ich sonst gerne essen tue und dies reichlich! Nach den 4 Wochen bekam ich langsam wieder richtigen Appetit! Jetzt nach 8 Wochen kann ich wieder alles essen und habe einen "Bärenhunger" ! Ich schließe mich an : optimistisch bleiben und kämpfen ! Viele Grüße DIRK |
#6
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AW: Appetitlosigkeit nach BSD OP bei meinem Vater
Die OP war am 24.09.2008. Mein Vater war dann zwischenzeitlich für ca. 1 Woche zu Hause und hat da einigermaßen gegessen. Die Appetitlosigkeit hat dann aber wieder im KKH eingesetzt, nachdem er sich wegen anhaltendem Fieber (nachmittags einsetzend bis ca. 38.4 Grad Celsius dann Abends) dort freiwillig hat einweisen lassen. Seit dem isst er so gut wie nichts. Wenigstens 1-2 Energydrinks schafft er tgl...
Morgen wollen sie dort mit der Chemo anfangen, weil eine Bestrahlung zu einer zu starken Gewebebeeinträchtigung bei >6 Metastasen in der Leber führen würde. Wir werden sehen und hoffen... ich meld mich wieder. Danke für die Zusprüche. Ich wünsche Euch auch alles Gute! Geändert von Optimist (30.10.2008 um 23:54 Uhr) |
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AW: Appetitlosigkeit nach BSD OP bei meinem Vater
Hallo Optimist,
Mein Vater wurde im Januar diesen Jahres nach Whipple operiert. Bei ihm hat die sog. Rekonvaleszens ziemlich gedauert. Nach OP weiterhin immer mehr an Gewicht verloren ( Das deprimiert zusätzlich, nebst des Widerwillens gegen Essen). Hinzu kam die ganze Umstellerei mit den Enzymen, und bei jedem Bauchweh bis hin zu Krämpfen die Angst, ist da wieder was gewachsen oder sind´s nur Blähungen. Er hat so manches mal weinend auf dem Sofa gestöhnt... Heute geht es ihm gut. Er kann fast alles Essen, geht wieder Arbeiten und teilt sich seinen Tagesrhythmus behutsam und sehr diszipliniert ein. Ich bin sehr dankbar und bin mir bewußt, dass es anders werden kann. Viele aus unserer Gemeinde haben treu für ihn gebetet, dass er eine richtig gute Verschnaufpause bekäme. Die OP war tatsächlich DER Hammer. Die Chirurgen sagten es würde alles prima heilen etc aber meinem Vater gings trotzdem schlecht. Auch das Gemüt war ziemlich down. Er wirkte regelrecht depressiv. Nach ca 2-2,5 Monaten ging es langsam bergauf. Er hat seine erbetene Verschnaufpause. Gottseidank!!! Wie lange die dauern wird, weiß keiner... Wer aber weiß von uns selbst, Angehörigen oder Betroffenen, wann unser Ende da ist? Für Deinen Vater wünsche ich viel Kraft, Mut, Optimismus, dass auch er wieder gestärkt werde und gute Tage sehen kann! Noch kurz hintenan, ich habe meinem Vater viel Dinkel zukommen lassen in Form von Suppen, Brot...nach Hildegard von Bingen . Zudem bekam er von meiner Mutter als 2xtgl Medizin (zur Stärkung, Appetitanregung) Bärwurzbirnenhonig, eine Rezeptur aus der Hildegardmedizin für Schwerstkranke. Ich gehe davon aus, dass ihm das auch geholfen hat. Sein Darm, von Chemo zus. angegriffen, wurde quasi gereinigt. Von Herzen wünsche ich Dir und Deinem Vater alles Gute und das erhoffte baldige Bergauf Liebe Grüße bellis |
#8
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AW: Appetitlosigkeit nach BSD OP bei meinem Vater
Heute war die erste Chemo von meinem Vater. Wir haben ihn besucht, haben versucht ihn ein wenig aufzubauen. Wir waren sogar ein wenig spazieren, er hat sogar ein paar Bissen Kuchen gegessen und er trinkt wenigstens einigermaßen. Er bekommt aber sein Haupternährung immer noch über die Infusion. Mit dem Essen schafft er es noch nicht. Wir hoffen weiter. Hauptsache die Chemo greift bei ihm auch wie erhofft und er hat keine Schmerzen/Nebenwirkungen und muss nicht so leiden... wir geben die Hoffnung nicht auf!
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