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Tod durch Magenkrebs
Hallo,
also ich will hier wirklich niemanden der betroffen ist schocken und ich denke, bei jeden ist es vielleicht auch anders, aber ich haben meinen geliebten Mann an Magenkrebs verloren. Er war erst gerade 32. Außerdem haben wir eine gemeinsame Tochter. Er hat sie Gott sei Dank noch kennengelernt. Als er starb war sie erst 5 Wochen. Er hatte einen ziemlichen schlimmen Leidensweg. OP (die allerdings erfolglos war), Chemo und Bestrahlung, Zystofix., Magenlaserung, Blutungen....Schmerzen durch die Metastasen. Ich komme darüber einfach nicht hinweg. Bald ist 1 Jahr vergangen wo er gestorben ist und mir macht das immer noch so zu schaffen..... Ich kann nicht loslassen und in mir spielt sich alles ab wie in einem Film. Mein Mann war zum Schluß auf einer Palliativstation gelegen und da dachte ich, dass sie versuchen würden ihn aufzubauen und ihm zu helfen (die Hoffnung stirb als letztes). Schließlich sind solche Stationen dafür ja bekannt, aber was ich da erlebt habe, wünsche ich niemanden. In so einer Station ist man zum sterben verurteilt und das hat man dort auch zu spüren bekommen. Menschenunwürdigend war das.......Und er hatte Schmerzen..... Ich werde gerne mich mit anderen Leuten austauschen, die auch sowas erlebt haben. Liebe Grüße, Keks |
#2
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AW: Tod durch Magenkrebs
Hallo,
ich habe meinen Mann ebenfalls an Magnekrebs verloren. Das ist jetzt 2 Wochen her. Er wurde 35. Auch wir haben eine Tochter. Sie ist 7. Mein Mann war fast bis zum Schluss bei mir zu Hause. Erst einen Tag bevor er starb (genau gesagt 13 Stunden) habe ich ihn in ein Hospiz gebracht. Was ich da erlebt habe war einfach toll, wenn man das in einer solchen Situation überhaupt sagen kann. Eine solche Herzlichkeit der Schwestern habe ich selten gesehen. Auch wenn er nur so kurz da war, bin ich vor 2 Tagen wieder hingefahren, habe ein Foto von ihm für ein Fotoalbum hingebracht und habe mich noch lange mit der Leiterin unterhalten. Was du mitgemacht hast ist einfach schrecklich. Auch wenn man weiß, das ein Mensch sterben muß, sollte er wie ein Mensch behandelt werden. Mit Respekt und Verständnis. Es sollte alles getan werden, um es ihm so leicht und angenehm wie möglich zu machen seinen letzten Weg gehen zu können. Genau das habe ich in diesem Hospiz erfahren. Dort bezeichnet man die Bewohner nicht als Patienten sondern als Gäste. Und genau das sind sie. Gäste auf Zeit die Gastfreundschaft erfhren sollten. |
#3
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AW: Tod durch Magenkrebs
Hallo Tina1000,
danke für deine Antwort. Dann hat dich ja leider der gleiche Schicksalsschlag getroffen wie mich. Wie gehst du damit um??? Bei dir ist das ja alles noch ganz frisch. Also ich persönlich muss ehrlich sagen, hätte ich mein Kind nicht, dann würde ich echt verzweifeln. So wird es dir bestimmt auch gehen, denke ich mal. Man frägt sich halt immer warum und warum Gott da zulassen konnte. Aber das kennst du ja auch nur zu gut. Ja, auf der Palliativstation habe ich sehr schlimme Sachen erlebt und es spielt sich auch oft noch in mir wie ein Film ab. Bei uns war es ja auch leider nicht nur ein Tag, sondern 3 Monate, daß heißt, er war zwar jedes Wochenende daheim und musste Sonntags gegen abend wieder auf die Station, da es bei ihm wegen den Schmerzen und vorallem wegen dem ständigen Blutverlust (Transfusionen) nicht anders ging. Ich hätte ihm das ganze (was die Station) betrifft, gerne erspart, aber wir hatten leider keine andere Möglichkeit. Wie lange hat dein Mann nach Diagnosestellung denn noch gelebt?? Wurde er operiert und hatte er auch Metastasen in anderen Organen?? Liebe Grüße, Keks |
#4
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AW: Tod durch Magenkrebs
Hallo,
meine kleine ist ein großer Halt für mich. Sie zwingt mich dazu wieder in den Alltag zu kommen. Und das ist gut so. Es sind nur Kleinigkeiten. Morgens pünktlich aufstehen, Essen kochen, einkaufen. Aber all das hilft weiter zu leben und nicht zu verzweifeln. Jürgens Diagnose kam im April 2005. Es war von Anfang an klar, das er es nicht überleben wird. Sein Magenausgang war komplett zu. Die Leber und auch das Bauchfell waren schon befallen. Ihm wurde ein Magenumgang gelegt, damit er wieder essen konnte. Ab Juni folgte dann die Chemotherapie, die er eigentlich relativ gut vertrug. Wir hatten einen sehr schönen Sommer. Er konnte wieder richtig essen. Ich konnte gar nicht so viel ranschaffen, wie er verputzte. Er hatte im Sommer sogar wieder zugenommen. Die Hoffnung, das eine Operation ihm doch noch das Leben retten könnte war natürlich immer da. Wunder gibt es immer wieder. Obwohl die Chemo gut anschlug, war im Herbst schnell klar, das an eine OP nicht zu denken war. Ab da veränderte er sich. Er wurde sehr ruhig, oft auch abwesend. Für uns beide war jetzt endgültig klar: Wie lange noch? Er konnte immer schlechter essen, ab Weihnachten blieb nichts mehr drin. Kurz nach Silvester begannen wir mit künstlicher Ernährungen über den Port. Wir hofften, das er dadurch nochmal auf die Beine kommen würde. Als nach 2 Wochen keine Besserung zu spüren war, verweigerte er diese. Danach wurde er immer schwächer. Er wog zum Schluß von 125 Kilo nur noch 68. Übermorgen ist es drei Wochen, das er für immer von uns gegangen ist. Im Moment geht es mir noch ganz gut, aber ich habe schon von vielen gehört, das das Schlimmste noch kommt. War das bei dir so? Wie gehst du heute damit um, 1 Jahr danach? Martina |
#5
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AW: Tod durch Magenkrebs
Hallo keks und Martina,
ich habe auch meine Frau mit 47J. am 17.1.06 durch Magenkrebs mit Metastasen im Bauchfell verloren. Ich möchte hier nicht nochmal alles schreiben, da ich unter: http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...d.html?t=16413 schon viel geschrieben habe. Liebe Grüße Dieter |
#6
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AW: Tod durch Magenkrebs
Hallo Martina,
mir geht es 1 Jahr danach etwas besser... Gut kann ich nicht sagen. Ich lasse es mir zwar vor anderen nicht anmerken, aber wenn ich alleine bin, dann kommen mir oft die Erinnerungen wieder hoch. Die schönen wie die schlechten. Die schlechten Erinnerung und damit meine ich den gesamten Krankheitsverlauf meines Mannes und die Art und Weise, wie zum Schluß mit ihm im Krankenhaus umgesprungen wurde. Ja, ich würde sagen, es kommt oft richtiger Hass gegenüber dieser Klinik in mir raus. Nach einem Jahr gewinnt man ein bißchen Abstand und sieht doch vieles realistischer, aber es tut noch verdammt weh und er fehlt mir auch wahnsinnig. Aber ich mittlerweile gelernt, daß das Leben weitergeht. Und meine Tochter gibt mir auch wenn sie noch so klein ist, sehr viel Kraft. Mein Mann hatte durch den Krebs auch sehr abgenommen. Die OP wurde nach Eröffnung der Baudecke als inoperabel abgebrochen, da der Krebs schon Bauspreicheldrüse, Bauchfell, Milz, Tripus halleri befallen hatte. Nach der OP traten Knochenschmerzen auf, wobei wir anfangs erst auf Nachwirkungen der OP getippt haben. Ich denke alles andere haben wir verdrängt. Aber dann war klar das es Knochenmetasten waren und dann bekam er auch Beulen am Hinterkopf, ebenfalls Metasten. Er hatte so 78 kg. normal und wog zum Schluß vielleicht schätzungsweise 60-65 KG. Total abgemagert, aber er hat das essen auch verweigert bzw. er konnte nichts essen. Er sagte immer, er hätte es sich eine Blockade und das Essen würde in der Speiseröhre hängenbleiben. Er hatte 2 Monate vor seinem Tod auch einen Port gelegt bekommen. Darüber bekam er auch künstliche Ernährung, da er ja so gut wie gar nichts mehr aß und was das wichtigste war , immer Blut. Er musste meistens 2x pro Woche Bluttransfusionen bekommen, da sein HB-Wert durch die Blutung im Magen sank. Durch seinen Tod ist in mir auch ein Teil gestorben, aber es hilft alles nichts, dass Leben geht weiter. Marion Hallo Dieter, ich habe deinen Bericht gelesen. Schön das du und deine Frau doch noch einige Zeit zusammen in "Fröhlichkeit" verbringen konntet. Das ist dir mit Sicherheit sehr gut in Erinnerung und so soll es auch bleiben. Leider habe wir bei Diagnosestellung Krebs bei meinem Mann, (keine schönen Zeiten bzw. für ihn unbeschwerte und glückliche Zeiten) mehr mit ihm verbringen können, da er vom da an schon von Schmerzen geplagt war und es wurde immer schlimmer. Es war die Hölle und ich war zu diesem Zeitpunkt schwanger. Das Leben ist gemein und ungerecht und man kann nicht verstehen warum einem so etwas angetan wird. Aber das Leben geht weiter, aber es dauert eine Zeit bis man das begreifen kann. Gruß, Marion Geändert von gitti2002 (19.05.2019 um 01:06 Uhr) Grund: Private Daten auf Wunsch entfernt |
#7
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Bitte um Rat
Hallo
Das mit ihrem Mann tut mir sehr leid..Es ist verdammt schwer einen Menschen zu verlieren den man über alles geliebt hat oder lieben tut. Ich habe zur Zeit auch große Angst um meinen Patenonkel der im September 2005 den ganzen Magen raus bekommen hat und seit dem 30kg abgenommen hat..Er kann fast nix mehr essen,und wenn er was isst dann bricht er es fast immer wieder aus.. Hast du da einen Tipp für mich was ich ihm raten kann?? Gruß |
#8
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AW: Tod durch Magenkrebs
Liebe Keks, liebe Martina, lieber Dieter
Ich lese Eure Berichte und bekomme so einen Kloss im Hals. Es kommt mir vieles so bekannt vor. Diagnose Magenkrebs im April 2005. Leber und Lymphknoten waren schon befallen und von Anfang an die Diagnose: ist inoperabel. Die erste Chemo fast ohne Nebenwirkung und wir schöpften Hoffnung. Leider zeigte sie aber auch so keine Wirkung. Dann eine andere Chemo, dann noch eine andere und dann wurd's schlimm. Ende des Jahres ging es nur noch bergab. Anfang 2006 kam dann noch die Ascites dazu. Alle paar Tage auf Station zum Punktieren. Jedesmal 10-12 Liter. Frank hat in der Zeit so abgebaut, man konnte förmlich sehen wie Kilo um Kilo mit dem Wasser aus seinem Körper geschwemmt wurde. Aber wie habt Ihr auch schon geschrieben: "Die Hoffnung stirbt zuletzt". Und ich habe gehofft. Selbst an dem Tag, an dem er starb, dachte ich noch, dass alles gut wird. Ich sollte ihn am nächsten Tag nach Hause bekommen. Ich habe wirklich geglaubt, dass ich ihn wieder aufpäppeln kann. All das, was im Krankenhaus anscheinend nicht mehr möglich war. Aber das Schicksal meinte es anders mit uns beiden. Am frühen Montagabend kollabierte Frank und ca. 3 Stunden später mußte ich für immer Abschied nehmen. Das war nicht leicht. Aber ich danke dem Herren, dass ich die ganze Zeit über an seinem Bett war und seine Hand halten konnte. Das ganze ist jetzt 3,5 Wochen her. Und ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Klar, Arbeit lenkt ab und mein Freundeskreis beschäftigt mich soweit wie möglich. Aber wenn ich alleine bin, dann ist es einfach grauenhaft und erdrückend. Ich möchte ihn einfach nur zurück. Er fehlt an allen Ecken und Kanten. Euch wird es nicht anders gehen und deshalb denke ich auch ganz stark an Euch! Ich hoffe, wir alle haben genug Kraft und Stärke, dass zu überstehen. Simone |
#9
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AW: Tod durch Magenkrebs
Hallo Simone,
lass dich ganz fest drücken. Es tut mir sehr leid um deinen Mann. Ich frage mich oft womit wir, aber vor allen Dingen unsere Lieben, das verdient haben. Bei mir ist es nun 8 Wochen her und es wird nicht beser. Erst jetzt fängt es wirklich an weh zu tun. Das ganze Jahr seiner Krankheit und die ersten Wochen nach seinem Tod war ich irgendwie in einer anderen Welt, in einem Film. Ich kann es auch jetzt noch nicht wirklich glauben, das er nicht mehr da ist. Das ich mein Leben neu ordnen muß, neue Ziele, ganz neu anfangen, wie auch immer. Im Moment warte ich noch, worauf weiß ich eigentlich gar nicht. Vielleicht darauf das es endlich besser wird. Vielleicht wenn jetzt endlich Frühling wird, ich in den Garten gehen kann, ein bischen Sonne tanken. Es ist so unendlich schwer weiter zu machen, mit dieser Last der vergangenen Monate. Ich wünsche dir ganz viel Kraft, Martina |
#10
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AW: Tod durch Magenkrebs
Hallo Martina,
vielen Dank für deine lieben Worte. Ja, Du hast recht. Es wird und wird einfach nicht besser, nicht eine klitzekleine Spur. Im Moment wird alles nur schlimmer. Gestern war die erste Geburtstagsfamilienfeier und ich hab auf dem Weg dahin nur geheult. Weil ich weiß, dass es jetzt nicht nur ein Jahr so ist, dass ich ohne Frank irgendwo hin muss - sondern dass er nie wieder dabei sein wird. Diese Unendlichkeit ist schwer zu ertragen. Am liebsten wär ich jetzt schon 100 Jahre alt und wüßte, ich bin ganz bald bei ihm... Klingt vielleicht doof, aber ist irgendwie so ein Gedanke von mir. Aber ich bin Anfang 30...es wird wohl noch ein wenig dauern, bis ich ihn wiedersehe. Es zerreißt mich innerlich, wenn ich mich in solchen Gedanken wälze. Ich versuche ja schon immer meine Gedanken zu ordnen, aber das ist nicht einfach. Schon gar nicht, wenn man dann alleine abends im Bett liegt und nicht einschlafen kann. Das kennst du bestimmt auch zur Genüge.. Lieben Gruß Simone |
#11
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AW: Tod durch Magenkrebs
Ja Simone, das kenne ich.
Ich war am Sonntag bei meinen Eltern. Dort war verkaufsoffener Sonntag. Ich dachte, ich gehe mal durch die Stadt mit meiner Tochter, mal auf andere Gedanken kommen, was anderes sehen. Aber es viel mir so unendlich schwer. Die Stadt war voll mit Familien, heile Welten. Das war einfach zu viel für mich. Ich hatte die ganze Zeit einen Kloß im Hals und musste mich zusammennehmen nicht einfach loszuheulen. Ich war froch als ich endlich wieder im Auto saß, nach Hause fahren und mich wieder verkriechen konnte. Für sowas ist es wohl einfach noch zu früh. Aber irgendwo muß man ja anfangen. Laß den Kopf nicht hängen, ich werde es auch versuchen, Martina |
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