1 Jahr ist es her... :(

[Julchen87]

Hallo zusammen,

bei mir ist alles nun 1 Jahr her und ich habe noch sehr daran zu "knabbern"
Dies ist auch der Grund warum ich mich hier angemeldet habe...ich hoffe es hilft mir ein wenig...

Vor 1 Jahr fing alles an...
Nichtsahnend und ohne Vorankündigung...
Meine Mama kam zu mir nach oben ins Zimmer, wollte mir was erzählen und hatte Wortfindungsschwierigkeiten.Wo ich mir nichts bei gedacht habe...unwissend...
Dann ging Sie raus und stürzte die Treppe hinunter und dann ging alles ganz schnell.Sie musste ins Krankenhaus.
Nach vielen Untersuchungen hier im Krankenhaus und auch einigen Falschaussagen, wurde dann die Diagnose Krebs festgestellt...Wir alle fielen aus allen Wolken.Es war einfach unfassbar.
Es war alels gut,meine Mama hatte keine Schmerzen...nichts.... (
Hautkrebs, der unsichtbar war. Er war weder zu sehen noch zu fühlen. Das Problem war aber, dass sich bereits Hirnmetastasen gebildet haben. (Wortfindungsschwierigkeiten, Seh-und Hörprobleme)
Der Verlauf der Krankheit hatte Höhen und Tiefen und doch habe ich meiner Mama immer Mut zugesprochen und habe ALLES für sie getan...Ich hab alles gegeben was ich konnte...dies war aber auch selbstverständlich für mich.
Zwischendurch war Mama dann immer wieder zuhaus und es ging ihr gut. Sie konnte alles essen, war aber schlapp. Durch die Bestrahlung fielen dann auch die Haare aus,aber dies fand ich alles nicht so schlimm...
Nach ca. 5 Monate bekam meine Mama dann auch noch eine Chemo.
Ende August 2010 war sie dann zuhaus und eigentlich war nichts gravierendes.Plötzlich wurden aber die Kopfschmerzen bzw der Hirndruck so stark, dass sie ins Kh musste.
Dort bekam sie dann schnell Morphium und sie Schmerzen stellten sich rasch ein.Meine Mama wurde schläfrig,hatte aber keine Schmerzen mehr.Das war erstmal das wichtigste.Die Schmerzen mussten unvorstellbar schlimm gewesen sein...
Ich war die ganze schreckliche Zeit bei meiner Mama.
Ich MUSSTE es einfach...und auch als sie dann am 03.09.2010 friedlich eingeschlafen ist... (
Es kommt mir immer noch vor wie ein schrecklicher Traum...ich träume oft von meiner Mama...

*26.10.1958 - 03.09.2010 eingeschlafen

~Gekämpft wie eine Löwin und den Kampf doch verloren ~

PS:Aber wieder ist ein neuer Stern am Himmel. Und ich bin mir sicher, dass meine Mama vom Himmel auf mich aufpasst und mich immer sieht...

*~Mama du bist immer bei mir...Ich werde dich immer lieben und niemals vergessen!! Du wirst immer der wichtigste Mensch in meinem Leben sein und einen besonderen Platz in meinem Herzen haben!!~*



Lg Julia (23 Jahre)

[Mausi1985]

Liebe Julia,

erst einmal Herzlich Willkommen hier im Forum.

Schreib dir hier alles von der Seele, du wirst immer ein offenes Ohr finden und jemanden, der dir zuhört. Wir sitzen ja alle irgendwie im selben Boot.

Ich bin sicher, dass deine Mama irgendwo da oben ist und auf dich aufpasst und dir zuschaut. Sie ist bestimmt sehr stolz auf dich, wie du ihr in der schweren Zeit beigestanden hast. Dieser Gedanke hält auch mich momentan noch ein wenig aufrecht.

Ich wünsch dir weiterhin viel Kraft und schick dir eine

LG Susi

[Julchen87]

Danke für die schnelle Antwort...
Ja das stimmt, wie alle sitzen leider im selben Boot.
Aber ich glaube es tut jedem gut darüber zu schreiben oder zu sprechen...

Ja das weiß ich, meine Mama war sehr stolz auf mich. Das hat sie mir in der letzten, schweren Zeit auch oft gesagt.
Ich selbst hätte auch nie gedacht, dass ich das schaffe. Aber man wächst dann über sich hinaus und schafft das irgendwie...

In Moment gehts mir echt nicht sooo gut- irgendwie komisch...
Es gibt manchmal richtig gute Tage und dann holt mich alles wieder ein...

Liebe Grüße an dich

[Julchen87]

Das mit deiner Oma tut mir sehr Leid...
Aber wie du auch schreibst...es gibt einen neuen schönen Stern am Himmel. Und auch deine Oma passt auf dich auf und sieht dich von da oben...
Man nimmt nach so einem Ereigniss den Himmel ganz anders wahr...oder??

Ich wünsch dir ganz viel Kraft für die zuvorstehende Zeit!!!

[Mausi1985]

Hallo Julchen,

ja, man sieht den Himmel nach so einem Ereignis etwas anders. Überhaupt finde ich, dass man sich selbst verändert. Man sieht vieles mit anderen Augen.

Einige in meinem Umfeld erwarten von mir, dass ich eine Woche danach schon wieder "normal" bin. Ich versuche so gut es geht, meinen Alltag zu bewältigen und bin froh, dass ich Ende der Woche mal ein paar Tage aus dem Trott raus komme, was anderes sehe und zur Ruhe kommen.

Ich hab auch gute und weniger gute Tage. Sonntag und gestern waren relativ gut, habe wenig geweint. Davor die Tage waren schlimmer, da hatte ich zu tun, mich 6h in der Arbeit voll zu konzentrieren. Aber das wird wieder, es braucht nur Zeit.

LG Susi