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  #1  
Alt 13.02.2005, 21:36
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Hallo,

ich habe eine Frage zu den Metastasen.

Nach der Operation wird doch der Tumor eingeschickt und genau untersucht. Und der Arzt hat uns erklärt, wenn die äußere Pelle noch ganz ist, dann ist der Tumor noch ganz und dann gibt es auch keine Metastasen.

Ist das denn dann ganz sicher, daß da noch nichts passiert ist?

Vielen Dank
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  #2  
Alt 14.02.2005, 09:48
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Rudolf Rudolf ist offline
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Hallo Antje,
die Aussage des Arztes verstehe ich nicht.
Ein Tumor lebt davon, daß er mit Blut und Nährstoffen versorgt wird. Er ist also mit dem Blutsystem verbunden. Tumorzellen, die zu Metastasen führen können, werden hauptsächlich über die Blutgefäße verbreitet. Dabei spielt es keine Rolle, ob die "Pelle" des Tumors (oder der Niere?) intakt ist oder nicht, bzw. ob der Tumor noch ganz ist.

Sicherheit, daß keine sichtbaren Metastasen vorhanden sind, gewinnt man nur dadurch, daß alle Organe, die erfahrungsgemäß betroffen sein können, durch "bildgebende" Verfahren untersucht werden. Das sind normalerweise CT für Lunge und Bauchraum, Szintigramm für das gesamte Skelett und MRT für Schädel/Gehirn.

Das schließt trotzdem nicht aus, daß winzige, noch unsichtbare Metastasen vorhanden sind. Deshalb ist ja die regelmäßige Nachsorge so wichtig.

Bitte seid wachsam!
Alles Gute
Rudolf
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  #3  
Alt 14.02.2005, 18:18
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Hallo Rudolf,

danke für die Antwort.

Aber wenn die Ärzte sich nicht einigermaßen sicher gewesen wären, daß es keine Metastasen gibt, hätten die dann nicht gleich direkt nach der Operation alle anderen Organe nach Metastasen abgesucht?

Und in dem Bericht stand doch auch bei M eine 0 hinter. Bedeutet das nicht, daß es keine Metastasen gab?

Oder ist das immer so, erst die Operation und dann ein halbes Jahr später nach Metastasen suchen?

Danke

LG
Antje
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  #4  
Alt 14.02.2005, 18:19
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Nachtrag:

Und warum wird der Tumor nach der Operation eingeschickt und genau untersucht?

Wofür ist denn das dann gut?

(Das der Tumor bösartig ist, konnte die Ärzte schon vor der Operation sagen)

LG
Antje
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  #5  
Alt 15.02.2005, 02:18
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Rudolf Rudolf ist offline
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Hallo Antje,
richtig, M0 heißt: keine Metastasen gefunden.
Aber wie wurde das denn festgestellt? Der Tumor selbst sagt dazu überhaupt nichts!

Übrigens gilt das, was ich geschrieben habe und noch schreibe, für das Nierenzellkarzinom. Ob es beim Urothelkarzinom anders ist, weiß ich nicht, könnte aber sein.
Wießt Du, welche Tumorart gefunden wurde?

Es ist völlig normal und auch wichtig, daß vor oder kurz nach der Operation nach Metastasen gesucht wird. Denn bei Vorhandensein von Metastasen will oder muß man auch bald entscheiden, was weiter zu tun ist bzw. ob etwas zu tun ist.

Bei mir wurde ein Lungen-CT noch vor der Operation gemacht, Schädel-MRT und Knochenszintigramm kurz nach der Klinikentlassung.
Ohne diese Kontrolle kann kein Arzt sicher sein.

Wenn die Ärzte bereits vor der Operation sagten, daß der Tumor bösartig ist, dürfte das daran liegen, daß es keinen gutartigen Nierentumor gibt. Jedenfalls habe ich davon bisher nichts gehört.

Das Gewebe des Tumors wird im histologischen Labor genau untersucht, um die Tumorart genau zu ermitteln. Dazu müssen Zellen und Gewebestruktur angesehen werden. Da geht es dann auch um die voraussichtliche Wachstumsgeschwindigkeit. So kann man evtl. Rezidive und Metastasen gleich besser einschätzen.

Die meisten Krankenhäuser dürften ein eigenes Labor für diese Untersuchungen haben, kleinere Häuser müssen den Tumor vielleicht "einschicken".

Liebe Grüße
Rudolf
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  #6  
Alt 15.02.2005, 18:53
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Hallo Rudolf,


aber die würden doch nicht einfach Mo in den Bericht schreiben, wenn sie sich überhaupt nicht sicher gewesen wären oder?

Außerdem wurde nur ein Teil der Niere entfernt, also müssen die doch irgendworan gesehen haben, daß das alles noch nicht so schlimm ist, oder?
Sie haben ersten ein Teil der Niere entfernt, dann haben sie gesagt, der Tumor wird jetzt erst eingeschickt und danach können sie erst sagen, ob die Restniere auch noch raus muß, oder nicht, und sie mußte nicht mehr raus. Nach der Operation wurden keine Untersuchungen mehr gemacht.

Oder können sie das an der Größe des Tumors vielleicht sehen? (der hatte 3cm Durchmesser)

Oder vielleicht im Blut?

Es wurde ja auch keine Chemo und Bestrahlung und nichts gemacht, also müssen die sich doch irgendwas dabei gedacht haben oder?

Die Lunge wurde auch vor der Operation geröngt , aber nicht in der Röhre. Sieht man da auch Metastasen?

LG
Antje
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  #7  
Alt 15.02.2005, 19:13
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Hallo,

ich habe gerade einen Beitrag von Jens gelesen, wo er beschrieben hat, daß sein Tumor noch schön eingekapselt war und nicht gestreut hat.

Was bedeutet es denn, wenn er noch eingekapselt ist? Bedeutet das denn nicht, daß man daran sehen kann, das er noch nicht gestreut hat?

Also müßte es dann doch an dem Tumor zu sehen sein, ob er schon gestreut hat?

Danke
LG Antje
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  #8  
Alt 15.02.2005, 21:00
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Hallo Antje,
ich glaube, wir haben eine fast ähnliche Diagnose. Meine OP war am 30.10.2002 und die Diagnose war für mich natürlich auch ein Schock. Ich weiß nicht mehr, was man im Krankenhaus nach der OP alles für Untersuchungen gemacht hat. Es lief alles ab wie ein Film, aber ich sah mich nicht als Hauptperson. Fakt ist, ich lebe immer noch und meine gekappte Niere hatte nach knapp einem Jahr ihr alte Größe wieder erreicht.
Ich möchte Dir einen Ratgeber nennen, der auch mir sehr geholfen hat. Es ist ein Heft von der Deutschen Krebshilfe: Die blauen Ratgeber Band 19, Nierenkrebs.
Du kannst unter 0228/72990-0 anrufen und das Heft wird Dir kostenlos zugeschickt.
Ansonsten renne ich alle 3 Monate zur Nachsorgeuntersuchung, wo Blut, Urin und Stuhlgang gecheckt wird und eine Ultraschalluntersuchung gemacht wird. Zusätzlich sollte 1 mal im Jahr ein CT gemacht werden.
Antje, lasse Dich nicht verrückt machen !
Alles Gute,
Kämpfe weiter, geb niemals auf !
Jens
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  #9  
Alt 15.02.2005, 21:40
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Huhu Jens,

was haben sie bei dir denn alles für Untersuchungen gemacht?

Bei meinem Vater haben sie nach der Operation gar nichts mehr gemacht?

LG
Antje
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  #10  
Alt 16.02.2005, 17:25
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Hallo Antje,
mir ging es die ersten 2 1/2 Tage nach der OP sehr schlecht. Ich hatte Schmerzen, wie ich sie noch nie vorher in meinem Leben erlebt habe. Natürlich bekam ich Schmerzmittel und war entsprechend "zugedröhnt", so daß ich nicht alles mitbekam, was um mich geschah. Ich kann mich an einmal Röntgen mit Kontrastmittel in diesen beiden Tagen erinnern, an ein CT nicht.
Nach 12 Tagen wurde ich aus dem KH entlassen, wenige Tage später ginf es zur Anschlußheilbehandlung für 4 Wochen. Ca 3 Monate nach der OP wurde bei mir dann ein CT (ohne weiteren Befund) gemacht. Den weiteren Weg hab ich Dir schon beschrieben.
Übrigens, was Du als Pelle um den Tumor bezeichnest, nenne ich, bzw. meine Ärzte, eingekapselt, und, auch ich hatte weder Chemo- noch Strahlentherapie bekommen.
Also, beruhig Dich wieder! Ich glaube, Dein Vater und ich haben den weniger agressiven Tumor erwischt.
Alles Gute,
kämpfe weiter, geb niemals auf!
Jens
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  #11  
Alt 17.02.2005, 10:44
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Hallo Antje,
ich verstehe, daß Du den Ärzten vertrauen möchtest. Das ist normal so und gut.
Wenn Du genau wissen möchtest, wie das M0 zustande gekommen ist, fragst Du am besten den Arzt, der das geschrieben hat.

Ich kann Dir nur sagen, was ich weiß bzw. selbst erlebt habe:
Nov. 2000 Lungen-CT, 12 Metastasen zu sehen, die größte 7 mm.
Jan. 2001 Lungen-Rö, keine Metastase zu sehen, obwohl die ja eher wachsen als schrumpfen.
März 2001 Lungen-CT, "Metastasen sind mehr und größer geworden".
Daraus folgt: Röntgen reicht zum Auffinden von Metastasen nicht aus. Das war auch die Aussage meines Urologen (Uni-Klinikum), und das haben andere hier im KK auch schon geschrieben.

Ich finde, ein Tumor von 3 cm Größe ist "wunderbar" klein. Freu Dich, daß er so früh entdeckt wurde. Vielleicht ist ja durch die Operation wirklich "alles raus". Das wünsche ich Deinem Vater, und das wünsche ich jedem betroffenen.

Trotzdem: die Sicherheit hat man nicht.
Zwar gilt: je kleiner ein Tumor ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit der Metastasierung. Aber ein kleiner Tumor kann schon gestreut haben, während es ein doppelt großer vielleicht noch nicht hat.
Deshalb sind ja die regelmäßigen Nachuntersuchungen so wichtig.
Ich habe gelesen von einem Mann, bei dem zur Zeit der Operation keine Metastasen gefunden wurden, der aber nach 7 (sieben!) Jahren eine Geschwulst am Unterarm bekam. Die Biopsie zeigte, daß es sich um eine einzelne späte Metastase des Nierenzellkarzinoms handelte.

Du sprichst "Chemo und Bestrahlung" an.
1. Wo nichts ist, macht beides keinen Sinn.
2. Auf Bestrahlung spricht ein Nierenzellkarzinom praktisch nicht an.
3. Die Chemo bzw. IMT (Immun-Chemotherapie) wird nur bei nachgewiesenen Metastasen gemacht.
Insofern war es völlig normal, daß nach der Operation "nichts gemacht" wurde.

Ich meine: Im Moment habt Ihr Grund zur Freude. Freude stärkt das Immunsystem. Freude macht gesund, Angst macht krank.
Trotzdem würde ich auf ein baldiges CT der Lunge nicht verzichten. Das bringt mehr Sicherheit: Entweder wißt ihr danach, daß wirklich nichts zu tun ist (therapeutisch), oder Ihr wißt, was ggf. zu tun ist.
Ich wünsche Euch natürlich das erstere.
Liebe Grüße
Rudolf
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  #12  
Alt 17.02.2005, 22:19
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Hallo,

was ist denn eine Untersuchung der Lunge mit einem Tele-dingsbums, weiß nicht wie das heißt.
Irgendetwas mit einer Lupe oder so.
Ist das ein Lungen-CT oder was ist das?

Danke
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  #13  
Alt 18.02.2005, 11:15
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Hallo Antje,
mit dem Tele..... meinst Du wahrscheinlich das Bronchoskop. Das macht aber bei der Suche nach Lungenmetastasen keinen Sinn. Es ist ein Gerät, das in die Luftröhre eingeführt wird, um die größeren Bronchien direkt anzusehen, man sieht damit auf keinen Fall die ganze Lunge.
CT heißt Computer-Tomograph, -Tomographie oder -Tomogramm. Das ist keine "Röhre", sondern ein Ring, in dem sich ein Röntgengerät um den Patienten dreht und Röntgenstrahlen aussendet. Die dadurch empfangenen Signale werden vom Computer erst zu Bildern zusammengesetzt, berechnet. Dabei wird der Patient durch das Gerät (den Ring) geschoben, so daß Bilder wie in Scheiben entstehen.
Lungen-CT ist also das Computer-Tomogramm der Lunge.
Bleib(t) gesund!
Rudolf
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  #14  
Alt 27.02.2005, 15:25
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Hallo,

vielen Dank für eure Antworten.

Es ist alles in Ordnung.

Keine Metastasen.

Jetzt bin ich erstmal wieder beruhigt und kann den ganzen Mist vergessen. Naja, zumindest bis zum nächsten Termin in der Röhre.

Alles Gute für euch.

LG
Antje
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