Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Nierenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 04.05.2005, 17:59
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wann am besten mit Mistel...

therapie anfangen?Da ich wie geschrieben nun schon wieder ne Zeit zu Hause bin nach der OP mach ich mir schon Gedanken wie ich meine ganze Situation bessern kann ...obwohl es gibt körperlich nicht viel zu verbessern außer das ich ein bisschen blass bin und leicht abgtespannt und müde.Ich haTTE an ne Misteltherapie gedacht da ich nur gutes gelesen habe und was anderes bei mir ja eh keinen Sinn macht.Ab wann soll ich damit anfangen?Kann ich da in der Kur ab 17.5. schon mal nachfragen?Verordnet das der Hausarzt oder sollte ich besser zu Homöopathen?Was haltet ihr zusätzlich von ner Vitaminkur?Reicht dort z.B. ein Präparat aus der Apotheke aus wie z.B: Centrum oder was anderes?Was habt ihr genommen?
Ich weiß Fragen,Fragen,Fragen...Wäre lieb von Euch!Ich denke jetzt beginnt so meine Auseinandersetzungsphase.Ich will mir auch für die Kur ein Tagebuch kaufen und dann alles von Anfang an aufschreiben um es zu verarbeiten.Was haltet ihr davon?

LG Anke
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 05.05.2005, 15:53
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.05.2003
Ort: fast im Taunus
Beiträge: 1.751
Standard Wann am besten mit Mistel...

Hallo Anke,
wahrscheinlich bin ich derjenige hier um Forum, der die meiste Erfahrung mit der Misteltherapie hat.
Dabei lag und liegt mein Schwerpunkt nicht auf der medizinischen Therapie. Aber das ist leider sehr schwer zu vermitteln. So will ich meinen Weg nur kurz andeuten. Dr. med Rüdiger Dahlke schreibt in seinem Buch "Krankheit als Weg": Krebs braucht nicht besiegt zu werden - er muß nur verstanden werden. Dieses Zu-verstehen-suchen war und ist mir das wichtigste. Aber mit 64 Jahren fällt es sicher wesentlich leichter, diesen Gedanken zu verfolgen als mit 30.

Schon seit längerem habe ich den Gedanken, hier einen Erfahrungsbericht zu schreiben. Aber ich möchte damit warten, bis auch die letzte Lungenmetastase gegangen ist. Allein mit der Kraft des Geistes und der Mistel. Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben. Mein Krebs hat mich zum Nachdenken über mich selbst angeregt, er hat mir wichtige Dinge gesagt. Da fällt es mir schwer, ihn als Feind zu sehen. Ich möchte ihn aber gerne und in Frieden entlassen.

Ich habe auch auf meine "innere Stimme" gehört, die mir gesagt hat: du schaffst das ohne Chemo.

Nun aber zur Mistel:
Die "Rote Liste" enthält 6 Mistelpräparate, davon werden 3 von der anthroposophischen Medizin verwendet, die anderen 3 von der "Schulmedizin". Diese letzteren 3 haben als Anwendungsgebiet: Palliativtherapie im Sinne einer unspezifischen Reiztherapie bei malignen Tumoren.
Da Du aber nicht in einer palliativen Situation bist (zum Glück!), dürfte kaum eine Krankenkasse die Kosten übernehmen.
Die anthroposophische Medizin benutzt die Mistel in vielen Variationen aber auch mit "kurativer Intention", also mit Heilungsabsicht. Diese Arzneimittel gehören zu den "besonderen Therapierichtungen" (Sozialgesetzbuch V) und sind somit von der Krankenkasse zu bezahlen. Hier liegt aber wohl die Schwierigkeit, einen Arzt zu finden, der Dir ein solches Präparat auf Kassenrezept verschreibt.
Natürlich kannst Du Deinen Hausarzt oder in der Kurklinik fragen. Wenn Du auf Ablehnung stößt, kann das daran liegen, das diese Ärzte keine Erfahrung mit der Mistel haben.

Eine andere Frage ist die nach der Notwendigkeit. Da bei Dir ja keine Metastasen festgestellt wurden, erscheinst Du vordergründig "geheilt". Schulmedizinisch ist also z.Zt. keine weitere Therapie indiziert.

Die Stärkung des Immunsystems durch die Mistel macht aber durchaus Sinn.
Was weißt Du über den Status Deines Immunsystems? Ich weiß von der Lukas-Klinik in Arlesheim (Schweiz), daß dort die Zahl der Lymphozyten ein wichtiger Indikator ist. Falls bei Dir ein sog. "großes Blutbild" gemacht wurde, kannst Du ihm diese Zahl entnehmen. Möglicherweise sind dort aber die Lymphozyten in Prozenten angegeben, dann kann man sie aus der Zahl der Leukozyten berechnen.
Zur Erklärung: Die Mistel regt die Lymphozyten an, verstärkt Interleukin und Interferon auszuschütten, die ihrerseits Krebszellen erkennen und zerstören.

Wenn Du Mistel auf eigene Rechnung anwenden willst oder mußt, dann kostet die Ampulle ca. 6 Euro. Gespritzt wird in der Regel 3 x wöchentlich subkutan. Das mache ich seit 3 Jahren und 8 Monaten selbst.
Verschrieben wird sie mir jetzt von einem "Allgemeinmediziner".
Anfangen kannst Du mit der Mistel jederzeit. Das ist allein Deine Entscheidung.
Ich selbst habe erst ca. 10 Monate nach der Operation angefangen, obwohl ich von Anfang an 12 Lungenmetastasen hatte (später mehr). Leichtsinn? Mut? Gottvertrauen? Ich weiß es nicht. Jedenfalls habe ich jetzt nur noch 1 Metastase. Vielleicht ist sie ja weg, wenn meine Autobiographie fertig ist, wenn ich den Sinn meiner Erkrankung erkannt habe (für mich!).

Noch kurz zu den Vitaminen:
Ich habe eine zeitlang Vat. C 1 g tägl. als Brausetablette genommen. Das wurde mir aber zu sauer und ich habe aufgehört.
Eine gewisse Zeit habe ich auch Vit. E genommen. Jetzt wurde aber bekannt, daß dieses Vitamin indirekt für den beschleunigten Abbau bestimmter Arzneimittel sorgt und ihre Wirksamkeit beeinträchtigt. Deshalb nehme ich das auch nicht mehr. Ich verlasse mich auf den Vitamingehalt von Obst und Gemüse.

Ein Tagebuch finde ich sehr gut, ich meine auch, daß Du Gedanken und Träume aufschreiben solltest. Ich hatte einige sehr interessante Träume, die mir Kraft gegeben haben.

Ich wünsche Dir viel Gelassenheit und Optimismus, und eine herrliche Reha an der Ostsee.
Liebe Grüße
Rudolf


Nachtrag:
Du fragst auch nach der "Überlebensrate".
Statistische Prognosedaten kenne ich nur für das metastasierte Nierenzellkarzinom. Und da wird auch unterschieden zwischen "ohne Behandlung" und "mit Standardbehandlung".
Solange aber bei Dir keine Metastasen nachweisbar sind, gilt nach meiner Meinung die normale Lebenserwartung. Daran ändert auch die fehlende Niere nichts.
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 06.05.2005, 22:49
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wann am besten mit Mistel...

Liebe Anke,

"wir" haben auch keine Metastasen, das Mistelpräparat zahlt trotzdem die Krankenkasse. Es wird von unserer Hausärztin verschrieben, die auch Heilpraktikerin ist.
Zusätzlich nimmt mein Mann Selenase.

Mit Iscador, einem der "anthroposophischen" Mittel, ist mein Mann nicht zurechtgekommen. Diese Sichtweise ist ihm völlig fremd, vielleicht hängt es damit zusammen. Er hatte sehr starke Reaktionen, die ihn beunruhigt haben.
Die Ärztin vermutet eine Eichenallergie - egal, jetzt sind wir bei "Cefalektin", das einfach den Mistelwirkstoff enthält, 2 mal/Woche.

Es hat ein wenig gedauert, bis wir den richtigen Arzt hatten und auch selbst wieder einigermaßen stabilisiert waren.
Vor genau einem Jahr waren wir nicht sicher, ob er heute noch leben würde. Es geht ihm gut, alle Befunde waren bis heute negativ.

Herzliche Grüße

Maria
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 03:43 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55