Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Brustkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 26.06.2008, 14:58
Tebitan Tebitan ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.09.2007
Ort: Im wilden Süden
Beiträge: 20
Böse Einschätzung des Gyn - ist das gut?

Hallo,
bevor ich zu meiner eigentlichen Frage komme, hier meine Vorgeschichte, ich versuche mich kurz zu fassen:

2002 habe ich beim eincremen einen Knoten entdeckt. Wurde per Mammo und Schall als Fibroadenom und gutartig eingestuft, keine weitere Diagnostik

Danach anfangs vierteljährlich, dann halbjährlich, jährlich 1,5 jährliche US-Kontrolle.
In der Folgezeit tauchten immer wieder neue (kleine) Fibros auf, seit 2006 auch kleine Zysten. Sah immer alles sehr unauffällig aus. Der OA im Brustzentrum sagte mir immer: wenn sie Panik haben, mache ich sie gerne raus, aber es muss nicht. Ich hatte keine Panik!
Leztes Jahr September wieder Kontrolluntersuchung. Da sah was nicht o.k. aus, es wurde sofort eine Punktion und direkt im Anschluss eine Stanzbiopsie gemacht. BIRADS 4. Wie die Tage bis zum Befund waren, brauch ich hier kaum zu erklären. Hab damals auch hier gepostet.
Aber es war o.k., wieder Fibroadenom. Mir wurde gesagt, ich solle nach 12 Monaten erneut zur Mammo und US kommen, wenn vorher was ist, auch vorher natürlich. Dazwischen einmal US-Kontrolle beim Gyn. Das hab ich im Mai machen lassen. Er konnte nichts feststellen. Als ich nun wg. allgemeiner Krebsvorsorge wieder da war hat er auch noch einmal die Brust abgetastet und ich sagte ihm, dass ich auf der einen Seite so ein Stechen habe. Aber da war ja im mai nix zu sehen. Er "bot" mir an, dass er mit seinem "supertollen Mega-US" das besser ist als die gewöhnlichen, für 44 € (es würde bei anderen 100 € kosten?) noch häufiger kontrollieren kann. Ich erwähnte dann, dass ich Anfang September einen Termin im Brustzentrum habe und da ja Mammo und US gemacht wird.
Darauf meinte er, das wäre ja überflüssig. Da müsse ich gar nicht hingehen, er würde ja kontrollieren und wenn da ein Befund auftaucht würde er den operieren und fertig. Dafür bräuchte ich kein Brustzentrum.
Hä? ich weiß jetzt eigentlich nicht, ob ich da noch mal hingehen soll. Ich habe ja nicht direkt Panik, aber ich habe ja schließlich einen Haufen von Gewebe in meinen Brüsten die da eigentlich nicht hingehören. Wie kann da ein Arzt sagen, Brustzentrum sei überflüssig (muss dazu sagen: er hat Belegbetten)

Bin ich zu empfindlich oder sollte ich doch besser den Gyn wechseln. Oder einfach nicht auf den Rest hören? Ansonsten war ich bislang ganz gut mit ihm zufrieden. Aber Brustzentrum überflüssig?

Als Ergänzung muss ich noch sagen, dass ich noch einen Eierstock habe, ein Eierstock wurde schon vor langer Zeit wg. gutartigem Tumor entfernt, die Gebärmutter vor drei Jahren wg. allerheftigster Schmerzen und schlimmsten Blutungen. Seit Januar 2007 traten dann schlimme Wechseljahrbeschwerden auf. Nach vier Monaten war ich körperlich schon völlig am Ende. Da ich Vollzeit berufstätig bin und auch nachts keinen Schlaf mehr gefunden habe, ging das so nicht und ich nehme seit Mai 2007 ziemlich niedrig dosiert Östrogene (nur Östrogene, keine Kombi mit Gestagen)

So, was meint Ihr zu dem Gyn? Mein Gefühl sagt mir: der will mich nur, falls was ist, in seine Belegbetten ziehen....bin aber keine Privatpatientin!
Herzliche Grüße, Tebitan
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 26.06.2008, 16:26
DeeDee DeeDee ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.02.2007
Beiträge: 80
Standard AW: Einschätzung des Gyn - ist das gut?

Hallo Tebitan,
an Deiner Stelle würde ich auf jeden Fall ins Brustzentrum gehen. Da gibt`s den US umsonst. Außerdem sind die Ärzte dort i.d.R. viel erfahrener, was Brustkrebs, aber auch andere Veränderungen in der Brust angeht, als ein niedergelassener Gyn. Im Brustzentrum ist der BK das "tägliche Brot". Ein Gynäkologe hat auch sehr viele Vorsorgeuntersuchungen von Schwangeren. Da kann er rein statistisch nicht so viele Brustkrebspatientinnen haben. Allerdings gibt es auch niedergelassene Gyns, die vorher lange Erfahrungen im Gyn-Klinikalltag gesammelt habe.
Zu Deinem Gyn: Belegbetten-Ärzte sind mir etwas suspekt. Habe selber schlechte Erfahrungen gemacht. Ich sollte unter Vollnarkose eine Zyste entfernen lassen, die im US nicht ganz unauffällig war. Das Brustzentrum, in dem ich mir eine zweite Meinung eingeholt habe, hat unter Lokalanästesie punktiert. Der Befund lautete: eingeblutete Zyste bei mastopathisch verändertem Brustgewebe. Also ganz harmlos. Meine damalige Belegbettenärztin hat mich angelogen. Sie hat behauptet, der Radiologe hätte eine sofortige operative Entfernung der kompletten Zyste dringend empfohlen. Die Unterlagen habe ich mir kopieren lassen. Da stand nur "Abklärung empfohlen". Und da ist bei einer Zyste die Punktion die Methode der Wahl. Außerdem denke ich, dass Belegbettenärzte viel halben Kram machen. Halbtags operieren und halbtags in der Praxis sein. Kommt es nachmittags im Krankenhaus zu Komplikationen, ist dann evtl. kein Gynäkologe im Haus. Bei mir wäre das so gewesen, weil das Krankenhaus, in dem die Belegbetten stehen, keine gynäkologische Abteilung hat. Mein Tipp an Dich wäre, den Gyn zu wechseln. Aber das ist nur eine Meinung.

Liebe Grüße
DeeDee
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 26.06.2008, 17:13
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.07.2005
Ort: Main-Kinzig-Kreis
Beiträge: 3.389
Rotes Gesicht AW: Einschätzung des Gyn - ist das gut?

@ tebitan

Ich schließe mich in allem DeeDee's Meinung an.

Was "Arztwechsel" betrifft, so ist das sicher nervend, aber sicher nicht unangemessen.

Alles Gute für Deine Entscheidungsfindung

LG
__________________
Ilse
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 26.06.2008, 17:35
Benutzerbild von Susi04
Susi04 Susi04 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.09.2006
Ort: Im Norden
Beiträge: 2.930
Standard AW: Einschätzung des Gyn - ist das gut?

Hallo Tebitan

Ich würde den Arzt wechseln, der hat offenbar nur "Dollarzeichen" in den Augen. Der muss seine Belegbetten füllen, dafür muss man kein Privatpatient sein.
Wenn du einen Befund hast, bezahlt die Krankenkasse Ultraschalluntersuchungen, da musst du nichts selber zahlen.
Verlass dich auf das Brusstzentrum und nicht auf einen "Wald- und Wiesenarzt mit ein paar Belegbetten und wenig Erfahrung in diesem Bereich
Kannst ihn ja mal nach einer Zertifizierung fragen.

Liebe Grüße
Susi
__________________

Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 26.06.2008, 21:59
Tebitan Tebitan ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.09.2007
Ort: Im wilden Süden
Beiträge: 20
Standard AW: Einschätzung des Gyn - ist das gut?

Hallo und danke für Eure Meinung,
und ich denke, ich liege richtig.
Ich muss ja nicht unbedingt BK kriegen oder haben, aber in meinen Brüsten ist durch zahlreiche Zysten und Fibros eh schon alles etwas unübersichtlich. Dazu habe ich Mastopahie.
Da müßte er doch gerade sagen: immer schön zu den Kontrollen gehen und dann Zwischenkontrollen bei ihm.
Im Brustzentrum hier wird man durch die neue Gesundheitsreform zur Mammo gar nicht mehr angenommen, das muss man jetzt beim niedergelassenen Radiologen machen (so sagte man mir im Brustzentrum als ich den September-Termin ausgemacht habe). Aber weil ich letztes Jahr die Stanzbiopsie und BIRADS 4 hatte, bin ich dort noch "im Rennen". Und so lange die mich nicht abweisen, gehe ich da auch hin.
Ich habe meine beste Freundin intensiv während BK-Diagnose, Behandlung und Nachsorge begleitet, habe somit einen guten Einblick. Und kenne es auch wenn der Gyn sagt: da ist nix, mit dem Befund kann ich sie nicht zur Mammo schicken. Meine Freundin hat darauf bestanden, das "nichts" untersuchen zu lassen. Der Tumor war 1,6 cm groß, G3, hormonabhängig usw. Für "nichts" entschieden zu viel. Es war aber nicht der gleiche Gyn!

Meinen Gyn habe ich erst ein knappes Jahr, er hat die Praxis meines alten Frauenarztes übernommen als er in den Ruhestand ging. Und dessen Belegbetten. Mit dem "Alten" bin ich auch schon mal aneinandergeraten, weil ich mir nicht von ihm sondern in der Uniklinik die Gebärmutter hab entfernen lassen. Ist aber nun mal meine Entscheidung, sie muss ihm nicht gefallen. Ich war nur so naiv zu denken, es gäbe da keine (oder weniger) Eitelkeiten, wenn es um das Wohl der Patientinnen geht....

Ich habe schon angefangen zu suchen, zu wem ich gehen könnte, meine Entscheidung ist wohl schon weiter fortgeschritten als mir bewußt war.

Grüße, Tebitan
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:09 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55