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Alt 25.01.2008, 14:47
Heike 0112 Heike 0112 ist offline
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Registriert seit: 25.01.2008
Ort: Neuss
Beiträge: 1
Beitrag Rippenfellkrebs

Hallo,

ich habe immer wieder hier in diesem Forum gelesen. Und ich bin total erschüttert über das was ich hier gelesen habe.

Mein Vater ist am 23.01.08 an Rippenfellkrebs gestorben. 15 Monate hat er gekämpft und dennoch verloren.

Bei meinem Vater wurde am 04.10.06 (sein 68. Geburtstag) Rippenfellkrebs diagnostiziert. Er war zu diesem Zeitpunkt bereits 3,5 Wochen im Krankenhaus da er kaum noch laufen konnte. Er hatte vorher 14 Ärzte aufgesucht und keiner hatte etwas feststellen können. Traurig aber wahr.
Mein Vater musste aufgrund eines TBC Verdachtes( durch den Tod meines Onkels) zum Gesundheitsamt. Dort wurden Röntgenbilder erstellt. Mein Vater wurde SOFORT mit diesen Bildern in die Kaiserswerther Diakonie nach Düsseldorf geschickt.

Wir bekamen die Diagnose und weinten alle. Man wollte meinen Vater operieren. Aber man sagte ihm auch was nach der OP los sein wird. Es ist ja nicht nur dann das Rippenfell, Herzfell und ein Lungenflügel weg. Die Rippen sinken nach unten ab, die ganze Linke Seite würde abrutschen und dies alles unter großen Schmerzen. Ansonsten bliebe ihm nur noch die Chemotherapie.

Mein Vater entschied sich für die Chemotherapie. Heute sage ich Gott sei Dank. Damals hatte ich leichtes Unverständnis.
Die Chemo begann, alle drei Wochen eine Chemo insgesamt 6 und dann ein neues CT. Mein Vater klagte nie er hatte auch keine Schmerzen, nur die Laufbeschwerden eben. Er verkraftet die Chemo total gut, dachten wir, es fielen ihm nur ein paar Haare aus. Aber nicht wirklich viele. Wir waren froh. Damals wussten wir noch nicht das die Chemo ihm das Knochenmark zerstörte. Hatte dies bisher auch nirgends gelesen, das soetwas passieren kann. Die Ärtzte sagten, diese Chemo ist sehr scharf. Da es sich ja auch um den agressivsten Krebs handelt den es gibt. Aber von dieser Auswirkung war keine Rede.

Mein Vater ließ jede Chemo tapfer über sich ergehen. Er beklagte sich nie, versuchte sein Leben noch zu genießen.

Wir bekamen zwischenzeitlich die Info, der Tumor wächst nicht mehr.
Freu, Freude, Freude....

Diese währte nicht lange an, den das Wachsen des Tumors ist nicht so schlimm wie das Arbeiten, und das tat er gewaltig. Es bildeten sich Arme an dem Tumor die in den Bauchraum gingen.

Im Juni 2007 wurde das erste Mal Bauchwasser festgestellt. Er wurden 10 Liter Wasser punktiert. Man sagte meinem Vater wenn das Wasser in den nächten zwei Tage wieder käme, könnten Sie für Ihn nichts mehr tun. Aber es kam nicht wieder.

Der nächste Chemo Zeitraum begann. Mein Vater sollte noch vier weitere Chemos erhalten, aber nach der zweiten sagte man man wolle meinem Vater ein kleine Ruhepause gönnen, dies war Anfang Dezember 2007. Wir wußten da noch nicht das die Ärzte glaubten er würde Weihnachten nicht überleben. Um so überraschter waren Sie, als wir ihn am 28.12.07 mit extremer Atemnot ins Krankenhaus brachten.

Er wurde an den Sauerstoff angeschlossen und bekam Morphium gegen die Not.

Wir konnten ihn am 08.01.08 wieder mit nach Hause nehmen. Das Sauerstoff Gerät kam und ein Pflegebett, da mein Vater immer weiter abbaute.
Am 13.01.08 wurde er wieder ins Krankenhaus gebracht mit ganz extremer Atemnot.
Die Lunge und der Bauchraum wurden wieder punktiert, aber es brachte ihm keine Erleichterung mehr.
Er kann nicht mehr sagte er. Am 21.01.08 wurden wir von der Ärtzin ins Krankenhaus gerufen. Mein Vater wollte keine Medikamente mehr und er möchte jetzt sterben da er durch die Hölle gehen würde. Wir möchten dies doch bitte akzeptieren, unter vielen Tränen taten wir dies. Mein Vater sagte zu mir Heike weine doch nicht, wir müssen alle mal gehen.
Die Ärtzin klärte uns auf, das mein Vater ein sehr hoch dosiertes Schmerzmittel erhalten werde, um ihm das Leiden zu erleichtern. Man sagte uns das mein Vater dann nicht mehr sprechen könne, und auch seine Körpersprache ausser der Augen nicht mehr funktioniert.

Mein Vater bekam die erste Infusion am 21.01.08 um 16:30 Uhr.
Am 22.01.08 telefonierte ich mit meiner Mutter, da diese im Krankenhaus geblieben war. Mein Vater konnte noch sprechen. Und wieder dachte ich..
kann es doch noch einmal bergauf gehen..... Illusorisch

Am 23.01.08 wurden wir morgens um 10 Uhr ins Krankenhaus gerufen mit den Worten es dauert nicht mehr lange. Meine Schwester und meine Mutter waren als erstes da. Ich beeilte mich, setzte mich zu meinem Vater ans Bett, sagte Papa wir sind alle da. Er sah mich nochmal an und atmete das letzte mal ein.
Da war es 11:15 Uhr.#

Papa ich habe Dich lieb, und hoffe das Du jetzt schmerzfrei bist dort wo Du bist.

Ich bin nicht so sehr auf Genauigkeiten eingegangen um es nicht noch grausamer Erscheinen zu lassen.

Ihr könnt mich gerne jederzeit ansprechen.

Ganz viel Kraft an alle Betroffenen wünscht euch
Heike
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