Spezialklinik in OWL (Ostwestfalen Lippe)

Liebe Marion,

das ist doch eine schöne Nachricht. Ich freu mich für euch beide. Desweiteren hoffe ich, das die ausgefallene Chemo stattfinden konnte und sich die Nebenwirkungen bei Eike in Grenzen halten.

Meinem Daddy geht es nachwievor ganz gut :-). Er spannt die ganze Familie zum "schuften" ein. Meine Eltern haben ein 2000 qm großes Grundstück, welches gepflegt und gehegt werden muss. Da mein Daddy, was seinen Garten angeht, ziemlich penibel ist, haben alle Angehörigen der Familie im Moment reichlich zu tun. Von daher komme ich im Moment nicht wirklich zur Ruhe. Macht aber auch nichts. Ich genieße die Zeit mit meinen Eltern gemeinsam zu "schuften" sehr ...

Leider habe ich deshalb allerdings nur wenig Zeit hier im Forum zu schreiben. Bin mir aber sicher, dass ihr dafür Verständnis habt.

Nun wünsche ich euch beiden Lieben und allen anderen hier erstmal einen geruhsamen und beschwerdefreien Feiertag.

Bis bald und ganz herzliche Grüße
Britta OWL

Liebe Britta,

die ausgefallene Chemo konnte gestern nachgeholt werden und bisher sind die Nebenwirkungen noch nicht akut - die kommen meistens erst am "übernächsten" Tag (Kreislaufbeschwerden, Müdigkeit). Aber das ist ja zu ertragen, denn Eike ist ja zu Hause und kann seinen Bedürfnissen voll und ganz nachgehen.

Jetzt ist nun mal "Gartenzeit" und ich bin auch viel draußen beschäftigt. Allerdings ist unser Grundstück nur halb so groß wie das deines Vaters. Aber ich arbeite gern im Garten - man kann dabei zu schön abschalten, außerdem bekommt mir Eike's Lob immer sehr.
Wir haben volles Verständnis dafür, dass bei dir die Zeit knapp ist. Schreib wenn du möchtest, Zeit hast bzw. Fragen anstehen.

Ich wünsche dir und deiner Familie sowie allen anderen im Forum ein schönes, beschwerdefreies, langes Wochenende.

Liebe Grüße
Marion

Liebe Britta, Gaby, Inge u.a.,

ich habe lange überlegt, ob ich diesen Beitrag schreiben soll, denn mal schreibe ich positiv, dann wieder negativ usw. - und das alles immer in kurzen Abständen. Aber ich bin zu der Überzeugung gekommen, Ihr sollt jeden Stand der Krankheit erfahren, denn der ändert sich oftmals sehr schnell und betrifft Euch bzw. Eure Angehörigen evtl. auch.
Eike hat am Dienstag seine Chemo bekommen und war guter Dinge. Am Mittwoch hat er mich im Büro besucht und meine Kolleginnen und mich mit einem großen Eis überrascht. Er fühlte sich einfach gut. Allerdings waren meine Kolleginnen, die ihn längere Zeit nicht gesehen hatten, über sein Aussehen erschrocken, denn die Krankheit zehrt doch sehr.
Am Abend klagte Eike über erträgliche Magenschmerzen. Er ließ sich von mir Magentee kochen und klagte auch nicht weiter (er ist sowieso immer sehr tapfer). Wir gingen dann schlafen, d.h. Eike geht immer erst sehr spät ins Bett und ich habe ihn in der Nacht auch nicht gehört.
Am Morgen war er schon vor mir aufgestanden, denn sein Bett war leer.
Er lag im Wohnzimmer auf dem Sofa und war käsebleich. Ich konnte ihm gerade noch einen Eimer holen, damit er sich erbrechen konnte. Ich bekam einen großen Schreck, denn das war nicht das üblich Erbrochene mit dem bitteren Geruch, sondern aus Mund und Nase kamen Sturzbäche Flüssigkeit, und zwar dunkelbraun, zersetzt mit viel Blut.
Als dieser Anfall vorbei war, hätte ich am liebsten einen Arzt gerufen. Aber Eike wollte auf die Schwester des Palliativdienstes warten.
Diese kam dann auch bald und hörte sich alles an. Sie sprach auch noch einmal eindringlich mit Eike, sich doch ins Krankenhaus fahren zu lassen.
Da Eike aber nicht wollte, nahm ich ihm die Entscheidung ab und sagte, dass er dann zu Hause bleiben solle, da ich ja bei ihm bin. Die Schwester stellte dann seinen Ernährungsbeutel auf 24 Stunden ein, so dass er genug Vitamine, Flüssigkeit und Nahrung bekam. Er brauchte dann nichts mehr zusätzlich zu essen und zu trinken, damit der Magen sich erst einmal wieder erholen kann.
Eike war dann froh darüber und schlief fast den ganzen Tag. Allerdings war er sehr schlapp, so dass ich ihm seinen Rucksack die Treppe raufgetragen habe.
Bisher ist alles gut gegangen.Wir bleiben jetzt erst einmal bei der 24 Stunden-Ernährung. Das sind dann 2100 Kalorien. Da er sich ja kaum bewegt, ist das mehr als sonst und darüber bin ich natürlich auch sehr froh, denn was nützte das zusätzliche Essen, wenn es oftmals nicht drin blieb.
Jetzt hoffe ich nur, dass das alles eine Reaktion auf die letzte Chemo war und er sich wieder schnell erholt.
Versteht mich nicht falsch, ich will niemandem Angst machen, aber man sollte schon wissen, was alles kommen kann, denn jeder Fall liegt anders.

Ich hoffe, es geht Euch gut und Ihr habt alle ein schönes Wochenende.

Liebe Grüße
Marion

Liebe Marion,

natürlich musst Du ehrlich schreiben was Dich bedrückt und wie es Eike geht - man kann sich doch nichts vormachen, es ist eine gefährliche Erkrankung, die wirklich alles abverlangt, damit man damit leben kann!

Mir gefällt das Erbrochene überhaupt nicht - bei Franz war es auch braun und hat ausgesehen wie Kaffeesatz. Das hatte mich auch sehr beunruhigt - frage doch mal den Arzt, ob Eike einen Ileus haben könnte......

Auch ich möchte Dir keine Angst machen, aber Du musst ja auch die Möglichkeit haben, zu reagieren.

Wünsche Euch Beiden, dass es wirklich "nur" Nebenwirkungen der Chemo sind.

Ich umarme Dich
Gaby

[Eike]

Hallo Gaby,

was ist ein "Ileus"?
Ich danke Dir.

Marion

Hallo
Marion
ich bin zwar nicht Gabi aber ich weiß daß ileus ein Darmverschluß ist
Herzliche Grüße und alles Gute Euch beiden
Kathi

[Eike]

Hallo Kathi,

wer auch immer hier antwortet - ich bin dankbar für jede Antwort.
Ich danke Dir. Werde diesem Hinweis auf jeden Fall nachgehen.

LG
Marion

Marion entschuldige bitte, ein Ileus ist ein Darmverschluss - bei Franz drückten die Lebermetastasen auf den Darm, was zu diesem Ileus führte. Aber seine Leber war ja doppelt so groß wie normal - alles nur noch Metastasen, das hat Dein Eike ja nicht....dennoch muss man vorsichtig sein und vorsichtshalber fragen.

LG
Gaby

[Eike]

Liebe Gaby,

Du hast recht, man kann ja gar nicht genug fragen. Manchmal müssen die Ärzte ja auch erst darauf gestoßen werden. Auf jeden Fall weiß ich jetzt mehr.
Übrigens, vielleicht hast Du Dich gewundert, dass ich jetzt "OWL" an meinen Namen gehängt habe. Aber das ist der reine Neid (Spaß). Ich finde es ganz toll, dass Ihr ein Treffen geplant habt und habe mir gedacht, dass vielleicht der eine oder andere aus dem hiesigen Raum an solch einem Treffen auch interessiert ist. Muß ja nicht sofort sein aber dazu müsste man wissen, woher die einzelnen Personen kommen. Vielleicht gibt es schon einige in der näheren Umgebung?! Darum mein "Anhang". Ich freue mich aber für Euch und bin schon neugierig, was für Erlebnisse Ihr haben werdet.

Vielen Dank für all Deine Hilfestellungen in diesem Forum.

LG
Marion

Hallo liebe Marion,

es tut mir sehr leid, dass es Eike so schlecht geht.

Sag - wegen dem Erbrochenen - wie sieht den sein Stuhl aus? Wenn es ein sehr dunkler ist (sog. Teerstuhl), dann könnte es auch eine Magenblutung sein. Schau mal hier: http://www.thieme.de/viamedici/mediz...giblutung.html

Marion, ich will dir gewiß keine Angst machen, aber ich bin erschrocken, als ich von dem dunklen Erbrochenen gelesen habe.

Alles Gute für dich und Eike
Kerstin

Liebe Marion,

da wir immer "Nordsee-Urlauber" waren - sehr gerne auf Juist - sind wir auch in Deinem Umkreis gewesen! Also wenn ich es ml wieder schaffe, da komme ich Euch auch besuchen und Britta wohnt ja auch dort. Die Lippische Landeskirche ist nämlich auch sehr oft auf Juist mit Gruppen.....

Natürlich wollte auch ich Dir keine Angst machen, aber ich denke, dass man wissen sollte, was dieses dunkle Blut bedeuten kann.

LG und hoffentlich sind Kerstin und ich nur zu vorsichtig!

Gaby

Liebe Marion,

ich kann Gaby nur voll und ganz zustimmen ... schreib, was immer auch es ist. Ich denke, jeder hier im Forum weiß, das BSDK nebst Nebenwirkungen der Chemo nicht kalkulierbar ist. Wir sind meines Erachtens alle hoffnungsvolle zuversichtliche Realisten, die an ein Wunder glauben ... und Wunder geschehen immer mal wieder.

Ich finde es absolut bewunderswert von dir, dass du Eike die Entscheidung abgenommen hast und er bei dir zuhause sein darf. Ich wünsche euch von tiefstem Herzen, dass das Erbrochene wirklich nur eine Nebenwirkung von der Chemo war und Eike's Gesundheitszustand ganz schnell wieder stabil wird.

Ich denk an euch und drück euch beide mal ganz lieb.
Britta OWL

Lieber Eike,

auch wenn du im Moment nicht in der Lage bist, selbst zu schreiben, möchte ich dir ganz persönlich noch ein paar Zeilen schreiben.

Erst einmal tut es mir sehr leid, dass du derzeit diese "fiesen" Beschwerden hast. Es ist sehr mutig von dir, in so einer Situation zu Hause zu bleiben. Ich wünsche dir, dass du recht bald wieder auf den Füßen bist und wir unseren Schriftverkehr dann fortsetzen können. Ich sende dir auf diesem Wege eine große Portion Kraft verbunden mit ganz viel Zuversicht.

Einen ganz herzlichen Gruß
Britta OWL

Hallo Ihr Lieben,

Eike geht es wieder besser! Gestern hatten wir Besuch von Verwandten aus dem Sauerland. Ich hatte erst Befürchtungen, dass es evtl. zuviel für Eike würde, aber im Gegenteil, er war abgelenkt und es nahm ihm ja auch keiner übel, wenn er mal die Füße hochlegte. Er tat mir nur leid, weil er unserem Kaffeetrinken mit Kamillentee zuschauen musste. Aber er sagte, dass ihm das nichts ausmachen würde.
Insoweit hoffen wir, dass es jetzt doch nur die Reaktion auf die letzte Chemo war, die wir so noch nicht erlebt hatten. Ich beantworte Eure Beiträge im Folgenden mal der Reihe nach:

Liebe Kerstin,
der Stuhl war tatsächlich sehr dunkel. Bestimmt war Blut enthalten, hat sich aber zum Glück wieder normalisiert. Habe mir den von Dir empfohlenen Eintrag ausgedruckt.

Liebe Gaby,
es war Gott sei Dank kein Darmverschluss, aber ich werde das stark im Auge behalten.
Juist haben Eike und ich auch schon einige Male durchforstet, sei es am Hammersee oder die Ecke um den Flughafen herum. Es gefiel uns jedes Mal prima. Allerdings war unser Urlaubsort, an den wir immer wieder zurückkehrten, Oberstdorf.
Ich nehme Dich beim Wort, solltest Du mal Gelegenheit haben in dieser Region zu sein, dann freuen wir uns sehr über Deinen Besuch.

Liebe Britta,
ich bin auch froh, dass ich Eike zu Hause behalten habe. Wenn es möglich ist, wird das immer meine Entscheidung sein. Morgen muss ich wieder arbeiten und bin froh, dass es Eike jetzt wieder besser geht, denn ich hätte keine Ruhe, wenn ich ihn allein lassen muss.
Ich gehe im Sommer in die Ruhephase der Altersteilzeit. Jetzt habe ich meine Vorgesetzten gefragt, ob ich nicht schon 2 Monate unbezahlt eher gehen könne. Meine Kolleginnen würden das voll auffangen, müssen sie ab August ja sowieso. Allerdings ist die Entscheidung noch nicht gefallen (öffentl. Dienst). Ich glaube die Schwierigkeit liegt darin, dass es sich um Altersteilzeit handelt und man nicht weiß, wie das zu verbuchen ist.
Auf alle Fälle werde ich alles versuchen, um soviel Zeit wie möglich mit Eike zu verbringen.
Deinen Eintrag für Eike habe ich ihm ausgedruckt und bin zuversichtlich, dass er sich bald meldet.

Euch allen nochmals meinen Dank. Ich wünsche Euch noch einen schönen Rest-Muttertag. Bis demnächst grüßt Euch alle herzlich Eure

Marion

Hallo,
leider habe ich keine guten Nachrichten. Nachdem sich dem Anschein nach alles zum Guten gewendet hatte und es Eike am Wochenende recht gut ging, klagte er gestern über Kreislaufbeschwerden und Mattigkeit. Heute Nacht ging er zur Toilette und alles war in Ordnung.
Um ca. 9Uhr rief er mich im Büro an und sagte, dass es ihm schlecht gehe und er gar nicht aus dem Bett käme.
Ich bin noch nie so schnell vom Büro aus nach Hause gefahren wie heute morgen. Er sah weiß aus wie eine Wand und klagte über Herzrasen.
Da er einen Magendruck verspürte versuchte er, sich zu übergeben. Es kamen nur dicke Blutbrocken (Nahrung konnte es ja nicht sein, die hat er seit Tagen schon nicht mehr zu sich nehmen können). Er wurde ja intravenös ernährt.
Als die Schwester vom Palliativdienst kam, konnten wir ihn überzeugen, dass er nicht zu Hause bleiben kann (zu Hause wäre er innerlich verblutet). Schweren Herzens musste ich einen Krankenwagen rufen. Er kam dann ins Klinikum Lemgo, wo er ja schon bekannt ist. Nach diversem Routineklüngel wurde dann Blut untersucht um festzustellen, ob man eine Magenspiegelung vornehmen kann.
Obwohl das Blut nicht besonders gut war, wurde die Spiegelung vorgenommen. Sie dauerte ungewohnt lange.
Ein Arzt erklärte mir dann, dass Eike auf die Intensivstation müsse, um wieder stabilisiert zu werden, d.h. er muss Blutkonserven bekommen, damit er wieder Kraft bekommt, um die Magenspiegelung morgen oder übermorgen wieder über sich ergehen zu lassen, da man den Entzündungsherd im Magen auf Grund des vielen Blutes noch nicht gefunden habe.
Auf mein Nachfragen woher denn das Blut käme, da eine bakterielle Entzündung im Magen doch kaum vorliegen könne erklärte er mir, dass die Blutungen wahrscheinlich vom Tumor kämen, welcher den Zwölffingerdarm angreift.
Mein Kopf konnte schon gar nichts mehr richtig begreifen und mir bleibt jetzt nur das Abwarten. Bei jedem Telefonklingeln erschrecke ich.
Den Stand wollte ich Euch nur mitteilen.

LG
Marion