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  #1  
Alt 30.03.2020, 15:36
CBR009 CBR009 ist offline
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Beiträge: 2
Standard Wie geht es weiter? stehe noch am Anfang

Moinsen
wie schon oben beschrieben stehe ich noch am Anfang. Heulen, Wut und Mut machen hab ich fast durch.
Übermorgen ist der Termin beim Arzt für Lungenheilkunde. Mein Hausarzt hat mit soweit erklärt was im CT- Bericht steht. Höchst Wahrscheinlich wird der obere rechte Lungenlappen entfernt-Höchstgradiger Verdacht auf Bronchialkarzinom -3 cm x 2,5 cm über 2,9 cm Längsausdehnung-mit angrenzenden Satellitenherd. Auf Chemo und Bestrahlung soll ich mich auch einstellen.Soweit im groben.

Es braucht keine Diagnosen von Euch!
Was und in welcher Reihenfolge kommt jetzt auf mich zu ?

Zum Glück habe ich einen verständnisvollen Arbeitgeber- ich habe Ihm für diese Woche eine Krankmeldung angekündigt um erstmal mit mir klar zu kommen. Was am Mittwoch dann entschieden wird....

Danke für Eure Antworten schon jetzt

Sorry, habe eben bemerkt das ich nicht im Lungenkrebs - Forum geschrieben habe- wie verschiebe ich meinen Post ???

Geändert von gitti2002 (30.03.2020 um 18:45 Uhr) Grund: Thema ins gewünschte Forum verschoben
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  #2  
Alt 30.03.2020, 16:49
Rottweilerkumpel Rottweilerkumpel ist offline
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Registriert seit: 16.01.2020
Beiträge: 47
Standard AW: Wie geht es weiter? stehe noch am Anfang

Willkommen (müsste das nicht CBR 900 heißen?)
Wenn man die Diagnose kriegt, ist das immer ein heftiger Schlag vor den Kopf. Man denkt, alles ist zuende, es gibt keine Zukunft mehr.
Ist aber nicht so. Wichtig ist, dass du dich nach dem ersten Schock wieder aufrappelst und diesem Mistkerl den Kampf ansagst. Man kann damit unter Umständen noch Jahrzehnte weiterleben. Da gibt es in diesem Forum auch einige Beispiele.
Ich selbst bin jetzt seit 1 1/2 Jahren tumorfrei.
Übrigens: Die Chemo macht schlapp, aber man kann durchaus noch kleinere Tätigkeiten verrichten. Solange du dir keine großen Projekte anlachst ...
Ich habe in dieser Zeit nie weiter als drei bis vier Wochen gedacht. Motorrad gefahren bin ich aber trotzdem.

Gruß
Rene

Geändert von gitti2002 (30.03.2020 um 18:43 Uhr) Grund: verschoben
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  #3  
Alt 30.03.2020, 21:24
Elisabeth15 Elisabeth15 ist offline
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Registriert seit: 23.06.2016
Beiträge: 182
Daumen hoch AW: Wie geht es weiter? stehe noch am Anfang

Hallo,

Es tut mir selbst auch immer wieder weh, wenn der Krebs bei einem Menschen wieder zugeschlagen hat.
Ich selbst wurde vor 8,5 Jahren mit dieser Diagnose (Kleinzelliges Bronchialkarzinom im Endstadium - mit Metastasen auf der Leber und in der gesamten Wirbelsäule). Meinem Mann und mir wurde kurz und bündig mitgeteilt, dass ich in Kürze sterben würde - ein Schock, wenn man hört, man solle möglichst bald alle wichtigen Dinge (z.B. Testament) erledigen. Ich wurde auch gefragt, ob ich einen Priester haben möchte. Ich selbst hab das irgendwie gar nicht begriffen und konnte es auch nicht glauben.
Meine ganze Geschichte kannst du hier im Forum (elisabeth15) nachlesen, wenn du magst.
Das Wichtigste ist in der Situation für mich gewesen, dass ich nie an den Tod gedacht habe, mein Mann und meine Verwandten, die 250 km entfernt wohnen, haben uns sehr unterstützt (wir sind kurzerhand zu denen gezogen, haben uns dort eine Wohnung gemietet und uns ein halbes Jahr von meiner Svhwester und Schwägerin versorgen lassen). Ich hatte immens abgenommen und hab monatelang nur geschlafen, nur zum Essen bin ich aufgestanden. Irgendwann hab ich mit kurzen Spaziergängen wieder angefangen, am Leben teilzunehmen.

Diese Jahre mit Chemos, Bestrahlungen usw. waren sehr anstrengend, aber ich habe -von den Ärzten total überraschend- überlebt. Ich wollte einfach noch nicht sterben, und mein Überlebenswille haben meine Selbsrheilungskräfte wohl so stark werden lassen, dass vom Krebs jetzt im CT nichts mehr zu sehen ist. Ich gehe nur noch 1x jährlich zur Kontrolle.

Ich möchte dir mit meiner Geschichte Mut machen, Krebs heißt nicht unbedingt, dass man innerhalb kürzester Zeit daran verstirbt.

Ich habe mich immer an das gehalten, was die Onkologen mir geraten haben.

Also, mach es mir nach, positives Denken hilft ungemein. Ich wünsche dir, dass du den ersten Schock bald überwunden hast und mit der Therapie gut klarkommst, was sicherlich nicht immer einfach ist.

Ich drück dir für diese schwere Zeit alle Daumen, dass du alles gut überstehst.

Toi, toi, toi ,lass dich nicht unterkriegen!

Ganz liebe Grüße,
Elisabeth
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  #4  
Alt 06.04.2020, 15:41
Rüdl_S. Rüdl_S. ist offline
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Registriert seit: 10.06.2016
Beiträge: 19
Standard AW: Wie geht es weiter? stehe noch am Anfang

Hallo CBR009.
Ich habe eben Deine Geschichte gelesen mit der Frage wie es weiter geht.

Wie es bei Dir dann im Endeffekt wirklich weiter geht, können Dir nur die Ärzte mitteilen. Da ich aber einen ähnlichen Tumor hatte (rechts oben), kann ich Dir mal meine Geschichte schreiben, die der Deinen eventuell ähnlich sein könnte.

Meine Erstdiagnose bekam ich Ende August 2015 bei einem MRT der Brustwirbelsäule, welches mein Neurologe angefordert hatte, da ich im rechten Arm großflächige Taubheitsgefühle der Haut hatte, die er sich nicht wirklich erklären konnte.
Danach ging dann alles relativ flott. Am nächsten Morgen bin ich direkt bei meinem Hausarzt vorstellig geworden, der den Bericht des Radiologen dann schon per Fax auf dem Tisch hatte. Er hat mich dann sofort an die Thoraxklinik in Heidelberg (zertifiziertes Lungenkrebszentrum) weiterverwiesen und persönlich dort den Ersttermin ausgemacht.
Dort hatte ich dann schon in der Folgewoche den ersten Termin, bei dem dann schon die erste Planung gemacht wurde.
Als erstes stand ein PET CT an, bei dem geschaut wird, ob sich irgendwo im Körper schon eventuell Metastatsen gebildet haben.
Danach (glücklicherweise wurden bei mir keine gefunden) wurde der Tumor mit CT Unterstützung punktiert, um festzustellen, mit welchem Tumor man es überhaupt zu tun hat. Ausserdem wurde noch ein MRT des Schädels vorgenommen um eventuelle Metastasen im Hirn auszuschliessen.
Nachdem dann der Tumor bestimmt war, kam die ganze Geschichte ins "Tumorboard", bei dem dann alle möglichen medizinischen Fachbereiche (Onkologen, Chirurgen, Lungenfachärzte usw.) über die Vorgehensweise beraten, und diese dann auch festlegen.
In meinem Fall hat sich ein (relativ großes) Adenokarzinom in der Spitze des rechten Oberlappens gefunden, der aber wie schon gesagt noch nicht gestreut hatte.
Als Therapie wurde folgendes festgelegt.
Es gab 2 Zyklen Chemotherapie mit Cisplatin und Vinorelbin,
ab dem 2. Zyklus kamen dann auch noch 13 Bestrahlungen mit Kohlenstoffionen dazu (im Rahmen einer Studie des HIT an der Uniklinik Heidelberg).
Nach dem Ende der Bestrahlung wurde dann nochmals ein PET CT gemacht.
Danach ging es dann gleich in die Klinik zur OP, bei der dann sowohl der rechte Oberlappen, als auch die ersten beiden Rippen rechts entfernt wurden, da diese schon ziemlich angegriffen waren.
Die Chemotherapie war schon etwas anstrengend.
Die Bestrahlung hat bei mir keinerlei Nebenwirkungen gezeigt. (War ja auch diese neuartige Bestrahlung mit Kohlenstoffionen aus dem Teilchenbeschleuniger mit einem neuen Verfahren).
Die OP als solches habe ich auch recht ordentlich überstanden. Es gibt ja glücklicherweise entsprechende Medikamente, die es erträglich machen. Nach 16 Tagen wurde ich dann Anfang Dezember wieder nach Hause entlassen, und konnte doch tatsächlich schon Anfang Februar wieder meiner Arbeit nachgehen (Anfangs zwar noch etwas eingeschränkt, aber stetig gesteigert).
Auf eine (von der Klinik empfohlenen) Anschlussheilbehandlung habe ich Abstand genommen. Da ich mit meiner Erkrankung keinerlei psychische Probleme habe, habe ich die Rehamassnahme dann etwas herausgezögert und später eine rein orthopädische Reha gemacht.
Nach der OP hatte ich dann auch knapp 4 Jahre Ruhe, bis sich im letzte Sommer mein kleiner "Freund" wieder gemeldet hat. Dieses Mal aber dann aber im linken Unterlappen. Bei den Untersuchungen hat sich dann herausgestellt, dass es "Metastasen" des alten Tumors aus dem rechten Oberlappen sind.
Und wieder ging die übliche Maschinerie los. PET CT, MRT des Schädels, Punktion des Tumors, Bronchoskopie und Punktion zweier Lymphknoten.
Und wieder wurde Chemotherapie verordnet. Diesmal 4 Zyklen mit Cisplatin und Vinorelbin, und parallel dazu dann noch 29 (diesmal herkömmliche) Bestrahlungen.
Diesmal gab es aber keine OP. Bei den Nachuntersuchungen, hat man dann wohl auch keine Aktivitäten des Tumors mehr gefunden.
Trotzdem bekomme ich seitdem noch 14tägig eine Immuntherapie, um noch eventuell vorhandene Tumorzellen aufzuspüren und zu killen.
Das war jetzt mal meine Geschichte dazu.
Aber wie gesagt, was die Ärzteschaft dann mit Dir anstellen wird, muss meiner Therapie nicht unbedingt gleichen.
Aber ein paar Sachen sind ganz wichtig.

1. Eine Krebsdiagnose ist definitiv keine schöne Sache, aber sie ist NICHT zwangsläufig gleich ein Todesurteil. Der Weg der Therapie kann manchmal ganz schön anstrengend sein (jeder Mensch empfindet das anders), er ist es aber in jedem Fall wert.

2. Eine Behandlung und die Therapien sollten in jedem Fall in einem zertifizierten Lungenkrebszentrum stattfinden. Die Ärzteschaft dort weiß was sie tut. Da lohnt sich auch definitiv eine eventuelle weitere Anreise.

3. Eine gesunde Portion "positiven Denkens" schadet auch nichts. Die Psyche hat meiner Meinung nach einen sehr großen Einfluss auf den Erfolg der Therapien.

Und jetzt wünsche ich Dir viel Erfolg bei Deiner Therapie

Grüße aus der Vorderpfalz.

Rüdiger
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  #5  
Alt 06.04.2020, 19:01
Rottweilerkumpel Rottweilerkumpel ist offline
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Beiträge: 47
Standard AW: Wie geht es weiter? stehe noch am Anfang

Deine Geschichte macht mir Mut, Rüdiger. Ich habe ja die leise Befürchtung, dass sich mein "kleiner Freund" auch gerade zurückmeldet. Klarheit soll ein CT am Ende diesen Monats bringen.
Immer schön zu lesen, dass Andere das so gut über die Bühne gebracht haben. Und deine Erstdiagnose ist ja schon deutlich länger her als meine.

Gruß
Rene
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  #6  
Alt 07.04.2020, 08:45
Rüdl_S. Rüdl_S. ist offline
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Beiträge: 19
Standard AW: Wie geht es weiter? stehe noch am Anfang

Moin Rene.
Dann drücke ich Dir mal die Daumen für die Untersuchung.
Meine "Zweitdiagnose" ist nun auch schon eine Weile her. Den ersten kleinen "Nodulus" fand man schon 2018 auf dem CT. Aber halt nur ein kleiner Rundherd. Der dann erstmal auch nicht mehr weiter gewachsen ist. Erst 2019 hat er dann an Größe gewonnen, so dass die Maschinerie wieder angelaufen ist.
Glücklicherweise sind wir ja nach der Erstdiagnose in diesem engmaschigen Überwachungsraster drin, so daß diese "Zweitdiagnosen" relativ früh gestellt werden können.
Und nochmal "glücklicherweise" leben wir in einem Zeitalter, in dem die medizinische Forschung riesige Fortschritte in der Behandlung macht.
Die Immuntherapie z.B. die ich momentan als Erhaltungstherapie bekomme, ist auch erst seit ca. 1 1/2 Jahren überhaupt zugelassen. Die gab es bei meiner ED noch gar nicht. Und so wird die Forschung auch immer weiter gehen.

Sicherlich ist es kein Spaß sich nochmal mit den "Kumpels" herumschlagen zu müssen, und was die körperlichen Anstrengungen und Nebenwirkungen einer Chemo und Bestrahlung angeht, brauche ich Dir auch nicht zu erzählen.
Aber die Zeit die wir dadurch gewinnen, sind die Strapazen eindeutig wert.

Von daher...........viel Glück bei Deinen Untersuchungen.
Bin auf die Ergebnisse gespannt.

Gruß
Rüdiger
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