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  #1  
Alt 20.04.2007, 18:27
hibou hibou ist offline
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Unglücklich dumping-syndrom und starke gewichtsabnahme

hallo zusammen,

eigentlich gehöre ich nicht so richtig in dieses forum, da ich (zum glück) keinen magenkrebs habe. aber wahrscheinlich bin ich doch bei euch noch am besten aufgehoben.
vor 4,5 monaten hatte ich eine 2/3-resektion mit y-roux-jejunostomie, da ich ständig unter magen- und zwölffingerdarmgeschwüren gelitten habe und mir auch bereits eins durchgebrochen war.

seit der op habe ich nun große probleme mit dem essen.
ich war vorher schon schlank (160cm/51kg) nun sind es aber nur noch knapp 39kg! und ich fühle mich schrecklich
zum einen habe ich seit der op noch nie hunger gehabt (kommt das überhaupt mal wieder?) und zum anderen ziemliche probleme mit dem dumping-syndrom, das mir das essen sehr erschwert. im wesentlichen mit dem früh-dumpingsyndrom, d.h. mir wird oft direkt nach dem essen übel, ich kriege herzrasen, schweißausbrüche und muss mich meistens dann hinlegen (was sehr ungünst ist, wenn ich gerade im büro bin). manchmal habe ich das mehrmals am tag. dann denke ich oft, am liebsten würde ich niemals wieder etwas essen.

ich habe mir schon das buch "essen und trinken nach magenentfernung" besorgt und beachte eigentlich auch alle empfehlungen, kleine mahlzeiten, nicht dazu trinken etc... aber irgendwie krieg ichs nicht hin.

zudem habe ich nun auch in den letzten wochen öfter schmerzen und durchfälle (fettverdauung?).
mein zustand ist also alles andere als prima, jetzt soll ich sogar intravenöse ernährung bekommen, dazu habe ich eigentlich keine lust .... mit diesen hochkalorischen trinkpäckchen komme ich auch nicht so super klar, ich habe zwar nun eine sorte gefunden, bei der mir nicht sofort schlecht wird, aber mehr als eins pro tag geht trotzdem nicht.

hat bei euch evtl. jemand auch so viel stress mit dem frühdumping?
was macht ihr dagegen?

bei meinen recherchen im internet bin ich auf eine medikamentöse behandlung (für früh- und spätdumping) gestoßen und zwar mit Octreoid (Sandostatin), hat da schon jemand was drüber gehört?

ich würde mich sehr über ratschläge freuen.

viele grüße,
nina, 32j.
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  #2  
Alt 20.04.2007, 19:39
Benutzerbild von Christian S.
Christian S. Christian S. ist offline
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Standard AW: dumping-syndrom und starke gewichtsabnahme

Hallo liebe Nina,

dass tut mir leid das man dir deswegen den Magen zu Teilen entfernen musste.
Du wirst sicher noch ein paar Monate damit zu kämpfen haben, allerdings gibt sich dass mit der Zeit.
Am besten du legst dich nach dem Essen hin, achtest darauf dass du keine süßen Mahlzeiten als Hauptgänge nimmst.
Wenn du Lust auf Süßes hast dann tue es wenn du was gegessen hast. Nudeln bringen Kalorien die ansetzen. Sahne funktioniert auch gut. Schau dass du keine Butter mehr nimmst, alles wenn es geht, kurzkettige Fettmoleküle dass die Galle und Leber nicht routieren muss.
Ich lebe nun bald drei Jahre damit aber so richtig besser geworden ist es nicht, ich vertrage viel und esse auch entsprechend. Leider fehlt mir der Hunger und somit ist es oft schwer mich dann zum essen zu zwingen.
Bei mir hat es fast ein ganzes Jahr gedauert ehe ich nach dem Essen ohne mich hinlegen zu müssen, was machen konnte. Wenn du Fragen hast dann schreib mich an, ich bin gerne für dich da.

Alles Liebe und du schaffst das schon.

Christian S.

Geändert von Christian S. (20.04.2007 um 19:41 Uhr)
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  #3  
Alt 20.04.2007, 19:48
Benutzerbild von struwwelpeter
struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Standard AW: dumping-syndrom und starke gewichtsabnahme

Hallo Hibou,

herzlich Willkommen hier im Forum - bei Deinen Fragen kann ich Dir evtl. weiterhelfen!
1.) gratuliere das Du nicht vom Krebs betroffen ist, das ist ja schon einmal sehr beruhigend.
Dann: ich selbst habe mehrere Magenoperationen hinter mir, zuletzt die Y - Roux wobei mehr als 2/3 des Magens entfernt wurde.
Der Magen ist ein Muskel, die Nahrungsaufnahme wird sich mit der Zeit (dauert etwas ) wieder etwas normalisieren.
Dumping - Syndrom: egal ob Früh-, oder Spätdumping, Du solltest bitte immer Traubenzucker bei Dir haben. Das ist ähnlich wie bei Diabetikern: Traubenzucker geht direkt ins Blut!
Die Gewichtsabnahme ist in der ersten Zeit normal, auch das reguliert sich mit der Zeit, auch wenn das Ursprungsgewicht nicht ganz erreicht wird. Ca 8 Mahlzeiten - klein - sollte man zu sich nehmen, oder alle 2 Stunden eine Kleinigkeit! Nebenbei einen Sahnejoghurt hinstellen und immer wieder davon nehmen, auch wenn es nur wenig ist!
Vermeiden solltest Du Süßigkeiten - reduzieren, sie fördern einen Dumping (bestes Beispiel ist hier Lakritz)
Mit dem Essen sollte man sich selbst in die Pflicht nehmen, wenn Du nicht künstlich ernährt werden möchtest. Leider traf dies bei mir zu - an dieser Stelle hat mir auch kein Buch weitergeholfen: Sage Dir selbst, Du mußt essen um zu Leben!
Die Zwischenmahlzeiten kannst Du auch im Büro besprechen, das ist kein Hinderungsgrund, jeder wird es verstehen!
Nach meiner OP vor einigen Jahren hat sich mit der Zeit eine Pankreatitis eingestellt - die Fette werden nicht mehr richtig gespalten. Bitte tue Dir den Gefallen, gehe zu einem Gastroenterologen und schildere Deine Symptome genauso wie hier. Man wird Dir weiterhelfen.
Die Hochkalorischen Getränke waren nie mein Fall, stets habe ich versucht, die Lücken anders zu schließen.
Eines kann ich Dir jedoch mit auf dem Weg geben: es dauert eine längere Zeit, aber es wird um vieles einfacher!
Bitte nicht selbst damit "Herumdoktorn", das wäre völlig deplaziert.

Liebe Grüße
Struwwelpeter - Ina
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  #4  
Alt 20.04.2007, 21:32
hibou hibou ist offline
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Standard AW: dumping-syndrom und starke gewichtsabnahme

hallo christian, hallo ina,

vielen dank für eure antworten und ratschläge.

also mit dem spätdumping, dass ja durch hypoglykämien entsteht, habe ich keine probleme, da ich diabetikerin bin und meine bauchspeicheldrüse eh nicht mehr zu viel insulin ausschütten kann... also sind süße sachen auch jetzt nicht so das problem, wenn ich entsprechend das insulin dosiere.
spielen die kohlenhydrate auch beim frühdumping eine rolle?

schlecht wird mir zum beispiel vor allem bei milchprodukten, also nix mit sahne(joghurt)... schade ich habe vor der op ziemlich viel joghurt gegessen...

ich hoffe ich komme bald mal wieder auf den aufsteigenden ast. wenn ich in den nächsten paar wochen nicht die gewichtsprobleme in den griff bekomme, werde ich wohl doch noch eine reha müssen.

@struwwelpeter
warum hat sich bei dir eine pankreatits entwickelt?
wie hat sich das bemerkbar gemacht?

ich habe nächste woche einen termin beim gastroenterolgen, ich hoffe er kann mir weiterhelfen

hat von euch schon mal jemand von dem sandostatin (octreotid) gehört? ich habe recht vielversprechendes darüber im englischen web gelesen.

viele grüße,
nina
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  #5  
Alt 20.04.2007, 22:04
Benutzerbild von struwwelpeter
struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Standard AW: dumping-syndrom und starke gewichtsabnahme



Hi Nina,

leider kann ich Dir zu dem Medikament keine Angaben machen. Gib doch einfach den Namen des Medi`s im Google ein, dort findest Du auch deutsche Seiten. Was ich weiß, das es ein Medikament zur Unterstützung bei Magenkranken ist - Peptide spielen da wohl eine erhebliche Rolle. Leider lassen sich die Links hier nicht öffnen, hatte sie bereits kopiert.
Zum Joghurt - es kann auch Magerjoghurt, Quark o. ähnliches sein. Pudding wird in der Reha auch angeboten, sowie hochkalorische Zusätze für´s Essen - Duocal + Fett
Die Kohlenhydrate spielen beim Frühdumping ebenso eine Rolle - die gleiche, es ist nur ein anderer ( spät - nach ca.2 Std. ) Zeitfaktor
Wieso sich bei mir eine Pankreatitis - inzwischen ist es eine chronische Pankreatitis geworden, entwickelt? Hmmm, kann ich Dir leider nicht beantworten, es war so, heute nehme ich täglich 320 000 Einheiten Kreon, damit es klappt!
Mit der Esserei insgesamt hat es bei mir auch sehr lang gedauert, iss das, worauf Du apetit hast und was Dir bekommt ( das waren die Tipps der Ärzte bei mir ), es funktioniert im allgemeinen.
Fettstühle: meist ein Hinweis darauf, das die Spaltung der Fette in der Pankreas nicht richtig funktioniert!

Ciao Nina, für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung! Und, nur nicht den Mut verlieren, Du schaffst es bestimmt! Es braucht nur seine Zeit!

et struwwelchen ( sonst vom Hodgkin Forum )
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  #6  
Alt 22.04.2007, 19:55
hibou hibou ist offline
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Standard AW: dumping-syndrom und starke gewichtsabnahme

hallo ina,

danke für deine antwort

ich habe ein wenig gegooglet und zwei ganz gute seiten zum dumping syndrom aus den usa entdeckt:
http://www.healthsystem.virginia.edu...ejaarticle.pdf
http://www.emedicine.com/med/topic589.htm

da steht auch etwas zu dem octreotid drin. das mittel ist auch in deutschland zugelassen, aber bei den anwendungsgebieten ist im beipackzettel nichts direkt zum dumping syndrom aufgeführt. was in den artikeln steht liest sich aber ziemlich erfolgsversprechend...
gegooglet habe ich auch schon über das octreotid. aber da erfährt man nicht so sonderlich viel...

joghurt ist leider ein no go für mich, egal in welcher fettstufe...
pudding oder quark geht schon eher, aber leider auch nicht immer.

mit den kohlenhydraten werde also in zukunft noch mehr aufpassen, vielleicht hilft das ja ein wenig.

leider habe ich nun auch noch jeden vormittag durchfall, vielleicht klappt ja doch die fettverdauung nicht, oder kann das auch mit dem dumpingsyndrom zusammen hängen?

wie lange hat es denn bei dir gedauert, bis du wieder halbwegs ordentlich essen konntest? ich hatte eigentlich gedacht, dass sich das nach ein paar monaten wieder einregelt (so wurde mir das auch von den ärzten vermittelt), und inzwischen sind es schon fast 5! und mein bmi ist bei 15!!!

bin weiterhin für jeden rat dankbar
liebe grüße,
nina
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  #7  
Alt 19.05.2007, 18:04
Dr@gon Dr@gon ist offline
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Standard AW: dumping-syndrom und starke gewichtsabnahme

Hey Nina,

hat es sich bei Dir schon wieder gebessert?

Ich bin auch sehr dünn, wurde ein Jahr ab der OP nur künstlich ernährt. Vor einem Monat wurde eine weitere Operation gemacht, die es mir wieder möglich macht zu essen. Ich habe keinen Magen und dazu noch das Kurzdarmsyndrom, aber nicht solche Beschwerden wie Du.
Die künstliche Ernährung ist nicht schlimm, sie hilft Dir in der Zeit bis Du wieder normal essen kannst. Da bekommst Du über das Blut schonmal gute 1800kcal pro Tag, das ist ja schonmal was. Wenn Du da irgendwelche Fragen hast, ich kann Dir da helfen. Wie gesagt, ich hatte das ein Jahr und weiß da mittlerweile einiges.

Und noch zu den hochkalorischen Drinks:
Fresubin Nuss und Karamel sind trinkbar. Einfach mit ner Kugel Eis in den Mixer und schon geht das.
__________________

zur Person: Ich bin 28 Jahre alt und Student.
Krankheit: Totale Gastrektomie und Kurzdarmsyndrom, kein Krebs
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  #8  
Alt 31.05.2007, 17:08
opavonjamie opavonjamie ist offline
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Standard AW: dumping-syndrom und starke gewichtsabnahme

Hallo, ich bin kein Akademiker und schreibe das nachfolgende so wie mir der Schnabel gewachsen ist - aber ich glaube vielen ist mit praktischen Ratschlägen mehr geholfen.
Nach der 2/3 Entfernung des Magens im Klinikum rechts der Isar in München und anschließender Reha am Chiemsee habe ich alle schlauen Ratschläge befolgt um die Gewichtsabnahme und das Dumping in den Griff zu bekommen. Es gibt ja heute sicher gute Chiurgen, aber danach steht man ziemlich im Regen denn wirklich brauchbare und wirksame Tips hat mir leider keiner gegeben. Es genügt nicht nur zu sagen - sie sollten öfter kleine Portionen essen, oder kauen sie alles richtig etc. Das kann man selber nachlesen. Die Frage die mich täglich beschäftigte war - von was kleinere Portionen essen. Gibt es Ratschläge / Vorschläge was man ausprobieren sollte und zwar Alltagstaugliche !!! Ich hatte mehr als 20 Kg abgenommen und merkte - ich wurde immer weniger. Nachfolgend einige Gerichte die nach insgesamt 5 Monaten eine Gewichtszunahme von fast 10 Kg gebracht haben.
Da ich keinen Kaffee mehr vertragen habe - Umstellung auf Tee mit Kaffeesahne + Süßstoff - gut !
Schwarzbrot und Brötchen etc. ging nicht, Umstellung auf Toast - gut !
Wenig Marmelade, etwas Butter ggf. etwas gesalzen - gut !
jeden 2. Tag ein weiches Ei - gut !
2. Früstück - so gegen 9.00 - 5 Minutenterrine - Kartoffelbrei + Schuß Sahne
oder Nudeltopf + Sahne oder Gullaschsuppe + Sahne - sehr gut !
Mittagessen vordringlich Nudeln - Spagetti aller Variationen oder auch fertige
Dosensuppen( kleine Dosen ) wenn möglich immer mit einem guten Schuß Sahne.
Nachmittags - Tee mit Gebäck - auch hier wieder den Tee mit Kaffeesahne.
Abends ( meistens ohne Brot ) Käse oder Fleischsalat oder Tunfisch oder
geräucherte Forellenfilets oder Spiegeleier/Rühreier.
Als Getränk - auch zwischendurch - hat sich der reine Fruchtsaft rio d oro
bestens bewährt - viele Vitamine.
Alle 2 Wochen mache ich eine Nudelsuppe aus Beinscheiben vom Metzger
( 2-3 Stück ) die hat so richtig was drinn und man kann sie über einige Tage verteilt gut essen. Zwischendurch versuche ich einige Cashew - Peanut Nüsse zu knabbern - immer gut gewürzt mit Curry Chili oder Pfeffer.
Meine Erfahrung hat folgendes gezeigt: gut gewürzt ist besser als süß,
keine Milch mehr ( habe früher sehr viel Milch getrunken ) Quark und Jogi
meiden, lieber ab und an einen Cuccina Tatufo oder Pudding.
Obst nur noch Bananen.
Da ich auch mit dem Geld ziemlich rechnen muß, kaufe ich fast alles bei Al....

Durch den extremen Gewichtsverlust haben einige meiner Klinikbekannte -
die 2. Chemorunde ( nach neuem Befall ) nicht überstanden. Unsere Gruppe hatte die 12 Chemos vor der OP mehr oder weniger gut vertragen - aber als wir fast alle nur noch Haut und Knochen waren .....
Daher denke ich jeden Tag daran etwas von dem Gewichtsverlust aufzuholen - man ist ja nie sicher .... Gott sei dank waren meine letzten Ergebnisse wieder " ohne Befund "
Übrigens mein Name ist von einer "kleinen Nachbarin " die mich so nennt seit mein Enkelchen auf der Welt ist. War übrigens auch ein Ansporn !!!
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  #9  
Alt 30.12.2011, 16:22
Astrid S. Astrid S. ist offline
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Standard AW: dumping-syndrom und starke gewichtsabnahme

Hallo Hibou, gibt es Dich im Chat noch, gerne würde ich mich mit Dir unterhalten, melde Dich, würde mich sehr freuen.
Astrid

Geändert von Astrid S. (20.01.2012 um 20:24 Uhr)
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  #10  
Alt 15.01.2012, 18:52
Hotzenplotz Hotzenplotz ist offline
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Standard AW: dumping-syndrom und starke gewichtsabnahme

Hallo Freunde, ich bin eine Sie und neu in Eurer Mitte der Magenlosen.

Der letzte Beitrag zum Thema „dumping-syndrom und starke Gewichtsabnahme“ ist am 31. Mai 2007 verfasst worden. Ich hoffe, ich kann von Euch in dieser Sache trotzdem Hilfe erhalten.

Vor einem Jahr diagnostizierte man mir eine Krebsgeschwür am Mageneingang.
(Wie aus heiterem Himmel verspürte ich einen Monat vorher heftige Schmerzen beim Essen.)
Nach einer wochenlangen Chemo wurde der Magen Ende Mai 2011 vollständig entfernt. In der Reha erfolgten Bestrahlungen und weitere Chemos .
Essen konnte ich einigermaßen gut, wenn auch in kleinen Portionen und unter Zuhilfenahme verschiedener Medikamente.
Seit dem ich ab Ende September wieder zu Hause war, hatte ich vermehrt Beschwerden beim Essen: Schmerzen in der Speiseröhre beim Schlucken, Frühdumping und starkes Aufstoßen durch Luftaustritt.
Essen und Trinken fielen mir immer schwerer, kaum blieb noch was drin, so dass mein Körpergewicht immer mehr sank, zuletzt bis auf 43 kg (mein normales war früher 67 kg).
Mein Onkologe verordnete mir eine intravenöse Ernährung des nachts, anfangs mit 1200 kcal, momentan mit 1590 kcal. Jetzt wiege ich 46 kg, die ich dadurch halten kann.
An Medikamenten wurde mir verordnet: Domperidon zur Säurereduzierung, Kreon zur besseren Verdauung und Loperamid gegen Durchfall.
Große Probleme bereitet mir nun das Spät-Dumping. Kaum, dass ich fingerhutgroße Portionen an Speisen oder ein paar Stückchen Keks/Zwieback behalten kann. Alle Ernährungsvorgaben werden von mir beachtet.
Ich weiß natürlich, dass alles seine Zeit braucht (2 Jahre !!?), um sich einzupendeln.
Bis dahin bleibt es jedoch eine Quälerei und ich werde noch wochenlang auf die intravenöse Ernährung angewiesen sein.
Wer kann mir aus seiner Erfahrung berichten, wie ich das Dumping besser in den Griff kriegen kann. Welche Medikamente gibt es dagegen?

Mit lieben Grüßen,
Hotzi
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  #11  
Alt 15.01.2012, 19:15
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vom alten stamm vom alten stamm ist offline
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Standard AW: dumping-syndrom und starke gewichtsabnahme

Hallo Hotzi

Die Symptome von Spätdumping sind uns ja allen oder zumindest den meisten von uns hinlänglich bekannt.
Der eine hat halt mehr oder weniger damit zu kämpfen, im allgemeinen helfen aber folgende Maßnahmen( meistens ).

Symptome:
Schweißausbrüche, Schwächegefühl, Heißhunger, Kopfschmerzen, schneller Puls (meist etwa 1 ½ Stunden nach dem Essen, oft ist es das Frühstück)
Maßnahmen: nehmen Sie ein Plättchen Traubenzucker zu sich und im Anschluss eine halbe Scheibe Brot mit Honig oder Konfitüre und 30 Minuten später wieder eine Kleinigkeit (ein Obst, Joghurt, Kompott)
Erklärung: die aufgenommenen Zucker werden durch die (Teil-) Entfernung des Magens schnell in den Dünndarm transportiert und gelangen dadurch sehr schnell in die Blutbahn. Dadurch steigt der Blutzucker schnell an. Auf diesen raschen Anstieg antwortet Ihr Körper mit Insulinausschüttung aus der Bauchspeicheldrüse. Durch dieses Insulin wird wiederum der Blutzucker sehr stark gesenkt, was eine Unterzuckerung zur Folge hat. Diese zu schnelle Senkung und die Unterzuckerung sind die Ursache für Ihr Unwohlsein. (Aber keine Sorge, Sie leiden nicht an dem bekannten Diabetes).
Die Häufigkeit des Spätdumpings nimmt im Laufe der Zeit ab, kann aber bei übermäßigem Verzehr von zuckerreichen Lebensmitteln immer wieder auftreten.
Große Mengen an zuckerhaltigen Produkten sollten Sie dementsprechend meiden:
Kompott mit Zucker, Kuchen, Eis, Malzbier, Weintrauben, Nuß-Nougat-Creme, Limonaden, Schokolade, Milchprodukte mit Früchten.

Auch hier findest Du einiges noch mal in der Zusammenfassung ,aber das kennst Du sicher schon :
http://www.krebskompass.de/forum/showthread.php?t=52971

Ich hoffe für Dich das sich auch bei Dir eine baldige Besserung einstellen wird , gib Dir und deinem Körper die nötige Ruhe und setz dich nicht unter Druck !!!

LG
Thomas
__________________
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden !
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  #12  
Alt 16.01.2012, 19:45
Astrid S. Astrid S. ist offline
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Standard AW: dumping-syndrom und starke gewichtsabnahme

Hallo Hotzi,

habe Deinen Beitrag gelesen und mein Mann hatte letztes Jahr Speiseröhrenkrebs, ein Teil der Speiseröhre wurde entfernt, sowie der obere teil des Magens, leider mit d. Vagusnerv. Die OP. war am 24.11.2010, ab März 2011 kam der Appetit zurück und damit das Spätdumping.
Sicherlich gibt es einige Medikamente die man anwenden kann, aber so richtig helfen kann glaube ich nichts wirklich. Im Moment spritze ich meinem Mann 1x monatl. Sandostatin (Octreotid) soll die Insulinausschüttung reduzieren. Manchmal habe ich das Gefühl, dass es ihm damit besser geht und dann ist er aber doch wieder zwischendrin bei BZ 45 mg/dl. 2x hatte er eine Hypoklykämie (Unterzucker) mit massiven Krampfanfällen. Es klingt jetzt vielleicht blöd, aber man wird langsam dafür sensibler. Auch Du wirst mehr auf Deinen Körper hören und ihn besser spüren.
Was das Essen angeht, so kann ich langsam aus Erfahrung sprechen, denn ich bereite das Ganze tgl. vor.
Also, es bleibt bei vielen und immer kl. Mahlzeiten!
Versuche langkettige Kohlenhydrate, kein weißes Mehl, Semmeln, Toast usw.
sondern Vollkornbrot, Graubrot, natürlich sehr gut kauen.
Bei Spätdumping eignet sich Fett sehr gut, denn es kann dann schlechter gespalten werden. Salami, Fleischwurst, einfach schöne fette Wurst!
Der Nahrungsbrei muss deshalb sehr gut gekaut werden, weil er sonst zu schwer wird und die Bauspeicheldrüse sofort wieder ausschüttet.
Wenn Du Rühreier machst, dann schön mit Butter, auch Eiweißhaltige Kost wirst Du gut vertragen. Fisch, Gemüse, Fleisch sollte weicher sein.
Bitte nie zum Essen trinken oder gar bewegen, bitte ca. 30 Min. nach dem Essen sitzen bleiben!
Vielleicht konnte ich ein bischen helfen. Leider ist man nach solchen Diag. oder Operationen sehr alleine. Das Dumping ist leider so selten, dass man sich einfach zu wenig damit beschäftigt, so ist leider die Realität.
Lieben Gruß Astrid. S.
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  #13  
Alt 16.01.2012, 22:11
Hotzenplotz Hotzenplotz ist offline
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Standard AW: dumping-syndrom und starke gewichtsabnahme

Lieber Thomas und liebe Astrid,
ich danke Euch für Eure Zuschriften. Ich habe mich gleich bei Euch gut aufgehoben gefühlt. Das mit dem Dumping scheint doch eine vertrackte Sache zu sein, gegen die es keine so rechte Maßnahme zu geben scheint.
Den Tipp von Thomas, Traubenzucker vor dem Essen zu nehmen, habe ich befolgt und werde es immer wieder tun, um letztendlich eine langfristige Reaktion – wie auch immer – zu erfahren. Momentan verspüre ich keinen Erfolg. Astrid munterte mich auf, mit Fett nicht gar so zu geizen. Das werde ich tun.
Von Zeit zu Zeit werde ich über meine Erfolge oder Misserfolge berichten. Ich richte mich auf einen langen Weg der Beschwernisse ein mit der Zuversicht, dass sich alles mit der Zeit einrenken wird. Ihr werdet mir dabei eine große Hilfe sein.
Liebe Grüße, Eure Hotzi
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  #14  
Alt 17.01.2012, 16:46
haingünter haingünter ist offline
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Standard AW: dumping-syndrom und starke gewichtsabnahme

hallo nina, mein name ist günter und ich bin 60 jahre alt und stamme aus der bayr. rhön. auch ich bin neu in diesem forum deshalb entschuldigt bitte wenn ich etwas durcheinander bringe. meiner frau haben sie im juni 2011 den kompletten magen entnommen, weil sie innerhalb kürzester zeit von 54 kg auf 39 kg abgenommen hat. die außenhaut des magens war knüppelhart. von krebs war zu diesem zeitpunkt noch keine rede. das wurde erst nach der reha aktuell. knoten am dickdarm. essen ging zwar aber sehr wenig. dann wurden chemos von 48 stunden dauer angesetzt. und diese berühmte astronautennahrung am anfang von 1100 kcal, erhöht auf 1600 kcal. appetit bekam sie trotzdem nicht. im dezember sagte man uns, das es keinen sinn mehr mit der chemo hat und haben sie abgesetzt. danach ging alles sehr schnell. weihnachten verbrachte sie noch zu haus. blutwerte fuhren mit ihr achterbahn. also das 11 mal nach der reha ins klinikum. silvester wollte sie nach haus. sie wurde im sanka gebracht mit der begründung das sie zu hause sterben wollte. am 01.01.2012 hat sie sich von uns verabschiedet und ist ohne schmerzen eingeschlafen. ich fühle mich grausam elend und allein gelassen. ich kann bloß hoffen, das du nicht auch die gleichen anzeichen hast. in so jungem alter hat man noch alles vor sich. ich wünsche dir auf diesem wege alles erdenklich gute, und vor allen dingen festigkeit, so das du den mut nicht verlierst. günter
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hallo zusammen,

eigentlich gehöre ich nicht so richtig in dieses forum, da ich (zum glück) keinen magenkrebs habe. aber wahrscheinlich bin ich doch bei euch noch am besten aufgehoben.
vor 4,5 monaten hatte ich eine 2/3-resektion mit y-roux-jejunostomie, da ich ständig unter magen- und zwölffingerdarmgeschwüren gelitten habe und mir auch bereits eins durchgebrochen war.

seit der op habe ich nun große probleme mit dem essen.
ich war vorher schon schlank (160cm/51kg) nun sind es aber nur noch knapp 39kg! und ich fühle mich schrecklich
zum einen habe ich seit der op noch nie hunger gehabt (kommt das überhaupt mal wieder?) und zum anderen ziemliche probleme mit dem dumping-syndrom, das mir das essen sehr erschwert. im wesentlichen mit dem früh-dumpingsyndrom, d.h. mir wird oft direkt nach dem essen übel, ich kriege herzrasen, schweißausbrüche und muss mich meistens dann hinlegen (was sehr ungünst ist, wenn ich gerade im büro bin). manchmal habe ich das mehrmals am tag. dann denke ich oft, am liebsten würde ich niemals wieder etwas essen.

ich habe mir schon das buch "essen und trinken nach magenentfernung" besorgt und beachte eigentlich auch alle empfehlungen, kleine mahlzeiten, nicht dazu trinken etc... aber irgendwie krieg ichs nicht hin.

zudem habe ich nun auch in den letzten wochen öfter schmerzen und durchfälle (fettverdauung?).
mein zustand ist also alles andere als prima, jetzt soll ich sogar intravenöse ernährung bekommen, dazu habe ich eigentlich keine lust .... mit diesen hochkalorischen trinkpäckchen komme ich auch nicht so super klar, ich habe zwar nun eine sorte gefunden, bei der mir nicht sofort schlecht wird, aber mehr als eins pro tag geht trotzdem nicht.

hat bei euch evtl. jemand auch so viel stress mit dem frühdumping?
was macht ihr dagegen?

bei meinen recherchen im internet bin ich auf eine medikamentöse behandlung (für früh- und spätdumping) gestoßen und zwar mit Octreoid (Sandostatin), hat da schon jemand was drüber gehört?

ich würde mich sehr über ratschläge freuen.

viele grüße,
nina, 32j.
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  #15  
Alt 19.01.2012, 21:05
Hotzenplotz Hotzenplotz ist offline
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Hallo Günter, Dein Bericht über das Leiden Deiner armen Frau hat mich ganz schön mitgenommen. Mensch, was hast Du als ihr Ehemann gefühlsmäßig mitmachen müssen und nun fühlst Du Dich „grausam elend und allein gelassen“! Beim Lesen Deiner Zeilen habe ich mit Dir mitgelitten und ich wünsche Dir von Herzen eine rasche Heilung Deiner Gefühlswunden.
Ich habe meine Total-OP des Magens gut überstanden, der Krebs ist ausgemerzt (sagen die Ärzte), und dass ich derzeit nichts essen kann und nur intravenös am Leben erhalten werde, ist im Gegensatz zu Deiner Geschichte fast eine Nebensache.
Alles Gute für Dich, lieber Günter, und berichte mal wieder, wie es Dir geht.
Liebe Grüße, Hotzi.
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