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  #1  
Alt 06.09.2021, 08:15
Beccamaus Beccamaus ist offline
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Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Hallo Plaspoo, ich denke fast das er BTM erhält und er dadurch so wirr redet, oder halt wirklich im schlimmsten Fall Metastasen im Kopf :-( Wenn er ein MRT hatte, wirst du ja hoffentlich bald Gewissheit haben. Aber wenn du zu Besuch bist, redet da kein Arzt mit dir bei dieser Diagnose??? Also, ich verstehe das gar nicht. Dränge auf ein Arztgespräch, das können sie dir als Ehefrau doch nicht verwehren??
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Mein Daddy
* 04.08.1947 25.06.2018

ED: 03.04.2017 (metastasierendes Lungenkarzinom (Adeno))


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  #2  
Alt 08.09.2021, 23:48
plaspoo plaspoo ist offline
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Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll...

Ich hatte am Montag ein Arztgespräch, mein Mann war auch dabei. Bisher wissen sie nicht, warum die EKs nicht ausreichen, er hatte am Montag wieder eines... Inzwischen also so 6... diese Verwirrungszustände lagen am Ehesten an einer Hyperkaliämie, das stabilisiert sich so langsam.
Der Arzt hat nochmal deutlich gesagt, dass wir jetzt definitiv palliativ denken müssen und alles was man klären kann, klären sollten. CT und MRT waren unauffällig, keine Blutung, keine Metastasen.

Der Sozialdienst hat uns den PG2 beschafft, es gibt aber wohl noch eine abschließende Begutachtung durch den MDK, wo der PG dann genau festgesetzt wird.

Heute früh hat mich der Sozialdienst angerufen, dass sie ihn am liebsten in einem Hospiz anmelden wollten, da ist er aber dagegen, er will nach Hause. Ich habe dann ein langes Telefonat mit meinen Mann geführt, weil er schon wieder Sachen erzählt hat, die nicht so stimmen, er hatte mir nämlich auf den Anrufbeantworter gesprochen. Unter anderem hatte er dem Sozialdienst wohl gesagt, dass er zuhause ja doch schon das Palliativteam hat. Da hab ich ihm erstmal gesagt, dass das mit dem Palliativteam erst klappt, wenn er nicht mehr therapiert wird. Das hatte er wohl falsch verstanden...

Wir werden es also mal zuhause versuchen, in der Hoffnung, dass er nicht zu früh wieder stationär sein muss...
ich versuche einen Pflegedienst zu organisieren, muss allerdings Dienstag und Mittwoch arbeiten, das wird hart, und ich weiß noch nicht, wie ich das machen soll, ich hoffe, er ist soweit fit, dass er alleine bleiben kann...
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  #3  
Alt 09.09.2021, 08:27
Beccamaus Beccamaus ist offline
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Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Ok, ist natürlich verständlich das dein Mann gern nach Hause kommen möchte. Hast du deine Eltern oder gar seine Eltern in der Nähe die bei ihm sein könnten, wenn du auf Arbeit bist? Wie lange bist du denn immer weg? Also meine Mama hat sich ab den Tag wo mein Vater def. nicht mehr so fit war, krank schreiben lassen. Fast 1 Jahr war sie krank geschrieben, aber ich glaube dafür hat jeder Verständnis auf Arbeit und wenn nicht, wäre es mir auch egal. Immerhin geht es um euch und um eine Zeit die ihr nie wieder bekommt.
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  #4  
Alt 13.09.2021, 13:13
plaspoo plaspoo ist offline
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Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Wir werden ihn schweren Herzens wohl doch nicht nach Hause holen, sondern im Hospiz anmelden. Eine gute Freundin von ihm ist Palliativmedizinerin und arbeitet im Palliativteam an ihrem Wohnort (ich wusste das gar nicht, dachte, sie ist "nur" Anästhesistin). Sie hat sich die Zeit genommen, war hier und hat 2h mit ihm geredet, sie durfte ausnahmsweise in die Klinik und ihn besuchen.

Sie hat mit ihm sehr deutlich geredet und mit mir auch. Die Blutwerte sind zwar noch stabil, aber man sieht an dem ein oder anderen Wert schon, dass es nicht gut ist und auch nicht mehr gut wird. Sie hat gesagt, über kurz oder lang wird er ein Leberversagen entwickeln. Wenn er noch 3 Monate hat, dann haben wir Glück (obwohl sie natürlich hofft, dass sie sich täuscht).

Auch die Dame vom Sozialdienst fände es nicht sinnvoll, ihn nach Hause zu holen, aus der Sorge, ob er dann noch freiwillig in ein Hospiz gehen würde. Lieber ihn dort anmelden und dann zwischendurch an einem guten Tag mal nach Hause mitnehmen.
Aber sie hat jetzt schonmal erwirkt, dass ich ihn im Hof der Klinik und trotz Corona mit den Kindern besuchen darf.
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  #5  
Alt 13.09.2021, 14:15
Beccamaus Beccamaus ist offline
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Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Das ist alles sehr traurig :-( Ich mag mir gar nicht vorstellen wie es in deinem und vor allem in den Kopf deines Mannes vorgehen muss. Der Gedanke, dass jemand so etwas zu einem selber sagt, ist unvorstellbar. Aber wir alle, die hier sind, kennen solche Sätze. Bei meinem Papa hat die Prognose damals voll zugetroffen :-( Wie geht es deinem Mann denn jetzt??? Wie geht es deinen Kindern denn damit? Sind die auf das alles "vorbereitet"?

Wie schon mal erwähnt war mein Daddy die letzten 3 Monate im Hospiz und es war eine wundervolle, intensive Zeit und er musste zu keiner Zeit irgendwas ertragen weil sofort reagiert werden konnte. Letztendlich war es bei meinem Vater von heute auf morgen zu einem Leberversagen gekommen (schätze ich so ein), wenn das kommt, kommt es wirklich schnell. Klar, er war etwas gelblich... aber nicht extrem auffallend, der Tod kam für uns sehr "unvorbereitet", weil es ihn bis dahin recht gut ging. Was ich damit sagen will, bereitet euch vor und tut bei jedem Abschied als wäre es der letzte. Ich habe mich 3 Monate immer so verabschiedet, dass ich später nichts bereue. I
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ED: 03.04.2017 (metastasierendes Lungenkarzinom (Adeno))


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  #6  
Alt 13.09.2021, 17:30
plaspoo plaspoo ist offline
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Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Die Kinder wissen das, was sie erfragen, ich lüge sie nicht an. Aber ich erzähle auch nicht großartig viel mehr. Sie wissen, Papa hat Krebs und Krebs kann töten. Aber dass das dieses Jahr noch sein könnte, hab ich ihnen nicht erzählt, das weiß ich selbst ja auch nicht...
Ich war so froh, dass sie sich heute sehen konnten. Wir haben zusammen Eis gegessen und die Kinder saßen auf seinem Schoß. Ich bin froh, dass wir die Gelegenheit hatten. Meine größte Angst war, dass er in der Klinik verstirbt, ohne vorher die Kinder nochmal gesehen zu haben, da bin ich jetzt schon etwas erleichtert. Jetzt kann die nächste Zeit kommen und wir sehen, wo es uns hinbringt.
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