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  #1  
Alt 27.01.2011, 13:36
KlaraBumblebee KlaraBumblebee ist offline
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Standard Unverträglichkeit Paclitaxel - was jetzt?!

Hallo zusammen,

ich lese seit ein paar Monaten viele der Beiträge in diesem Forum, habe mich aber bisher selber noch nicht dazu durchringen können, zu posten.
Bei meiner Schwester (41 Jahre, bis dato kerngesund und konditionell ziemlich fit) wurde leider im letzten Herbst ein Ovarial-Ca IIIc mit ausgedehnter Peritonealkarzinose festgestellt. Auslösender Faktor, überhaupt zum Arzt zu gehen, war ein Unwohlsein in den letzten Tagen vor dem Arztbesuch, was, wie sich dann sehr schnell herausstellte, durch 3 Liter Aszites verursacht wurde. Wie geschockt wir von der Diagnose waren, brauche ich sicher nicht erwähnen, dass werden bestimmt alle in ähnlicher Form erlebt haben.

Nach einer sehr schweren debulking-OP (Eierstöcke und Gebärmutter wurden entfernt, es waren Metastasen an Darm, Peritoneum, Blase, Leber vorhanden, leider konnte nicht alles entfernt werden, es verblieben nach Aussage der Operateurin Reste von max. 1 cm Größe) wurden 6 Einheiten Chemotherapie (Carboplatin / Paclitaxel) angesetzt. Leider kam es bereits bei der zweiten Chemo zu einer allergischen Reaktion auf das Paclitaxel. Nach Reduzierung der Infusionsgeschwindigkeit konnte die Infusion dann allerdings zu Ende geführt werden. Bei der dritten Chemo kam es trotz mehrmaliger Versuche wieder nach kurzer Zeit zu allergischen Reaktionen, so dass nun das Paclitaxel zukünftig gegen ein anderes Präparat ersetzt werden muß; im Rahmen der dritten Chemo konnten bis zum endgültigen Abbruch lediglich knapp 50 ml des Paclitaxels und natürlich die "volle Ladung" Carboplatin verabreicht werden. In den nächsten Tagen findet auf unseren Wunsch ein Arztgespräch statt, um die weitere Vorgehensweise und die Wahl des Ersatzmittels zu besprechen.

Um mich auf das Arztgespräch vorzubereiten, bin ich für jeden Tip dankbar - wonach müssen wir besonders fragen?! Worauf besonders achten?!
Heißt die inzwischen eindeutige Reaktion auf das Paclitaxel eigentlich nach eurer Erfahrung, dass generell kein Taxol-Präparat mehr in Frage kommt?! Würde sich dass dann negativ auf die Erfolgsaussichten auswirken?! Oder hat die Reaktion möglicherweise eher mit dem "Trägerstoff", aber nicht mit dem eigentlichen Taxol zu tun?!
Ergänzend zur Chemo nimmt meine Schwester übrigens an einer Studie teil, wo mutmaßlich ein Medikament verabreicht wird, dass die Angiogenese hemmen soll. Da es sich um eine doppelt blinde Studie handelt, könnte es aber theoretisch auch sein, dass sie lediglich Placebos einnimmt.
Insgesamt geht es meiner Schwester eigentlich (wenn man von den ersten paar Tagen jeweils nach der Chemo absieht) wirklich gut und es ist kaum zu glauben, dass sie so krank ist. Grundsätzlich denke ich, dass die Behandlung in der Uniklinik hervorragend ist und kann so gesehen überhaupt nichts bemängeln. Trotzdem möchte ich natürlich auf keinen Fall irgendetwas außer Acht lassen, was sinnvollerweise unternommen werden muß. Habt ihr weitere Tips?!
Ich bin Hausfrau, aber mit Mann und drei Kindern schon zeitlich recht ausgelastet, so dass ich für alle guten Hinweise, die mir meine umfangreichen Recherchen vereinfachen, sehr dankbar wäre!

Viele Grüße
Klara
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  #2  
Alt 27.01.2011, 14:37
jessilessi jessilessi ist offline
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Standard Unverträglichkeit Paclitaxel - was jetzt?!

Liebe Klara,
Ich bin in der selben situation wie du. Bei mir ist meine Mutter erkrankt (58J) auch Figo IIIc doch bei ihr konnte leider so gut wie nichts erntfernt werden. Sie machten dann auch erst mal Chemo in der Hofnung nach der dritten noch mal zu operieren. Sie bekam die selbe Chemo wie ihr. Bei ihr kam auch seit der zweiten Chemo die allergische Reaktion, es war genauso wie du es beschreibs. Auch bei der dritten das gleiche spiel. Ob das ein Zeichen ist das die Chemo nicht wirkt weiß ich nicht genau, aber bei uns wurde jetzt nach der dritten abgebrochen, weil sie bei meiner Mutter definitiv nicht anschlägt. Fragt ob ihr vor der vierten ein kontroll CT, MRT oder PET gemacht werden kann .Damit ihr sehen könnt ob sie überhaupt anschlägt. Bei meiner Mama wird warscheinlich in zwei Wochen die Chemo Calyx angesetzt. Hoffe sie schlägt an.
LG Jessi

Und immer Fragen, Fragen ,Fragen...

Geändert von gitti2002 (27.01.2011 um 22:18 Uhr) Grund: zusammengeführt
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  #3  
Alt 27.01.2011, 21:45
KlaraBumblebee KlaraBumblebee ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Unverträglichkeit Paclitaxel - was jetzt?!

Hallo Jessilessi, ja, von Caelyx war auch schon die Rede. Ich bin sehr gespannt, was das Arztgespräch ergeben wird, auf jeden Fall fragen wir nach den entsprechenden Untersuchungen, danke für den Tip!

LG
Klara
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  #4  
Alt 27.01.2011, 22:03
jessilessi jessilessi ist offline
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Standard AW: Unverträglichkeit Paclitaxel - was jetzt?!

Ja bin auch sehr interessiert an euer Arztgespräch.Unser ist auch nächste Woche. Wir sind im Moment auch noch in der Wartezeit, bis entschieden wird welche Chemo jetzt ansteht.Unsere Geschichte ist sehr ähnlich. Wir haben natürlich Angst wieder eine nicht wirkende Chemo zu bekommen, weil Mama unter dieser auch sehr abgebaut hat, in 2 Monaten 15 kg abgenommen. Hab Angst, das sie dann nicht noch eine Anfangen will, weil ihr einfach die Kraft fehlt. Ich hoffe für uns alle, das die richtige Therapie angreift.
LG und halt mich auf den Laufenden
Jessi
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  #5  
Alt 27.01.2011, 22:14
KlaraBumblebee KlaraBumblebee ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Unverträglichkeit Paclitaxel - was jetzt?!

In der Tat scheinen die Geschichten sich ziemlich zu ähneln. Meine Schwester hat auch um die 13 Kilo abgenommen - allerdings überwiegend durch die OP und die Folgezeit. Zum Glück ist diese Gewichtsabnahme im Moment unterbrochen, das Gewicht erfreulich konstant seit Beginn der Chemo.

Sie ist im Moment seelisch zum Glück recht stabil - aber wir haben natürlich auch trotzdem große Angst. Keiner kann immer tapfer sein...

Ich hoffe, dass du es schaffst, deiner Mutter wieder Mut zu machen! Solange noch etwas sinnhaftes gemacht werden kann, wäre es doch verschenkt, wenn sie Chancen nicht wahrnehmen würde... auch wenn man das so leicht sagt und der Weg so wahnsinnig steil und schwer ist!

Meine Daumen sind gedrückt!

LG
Klara
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  #6  
Alt 28.01.2011, 10:44
HeikeL HeikeL ist offline
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Beiträge: 493
Standard AW: Unverträglichkeit Paclitaxel - was jetzt?!

Liebe Klara!

Herzlich willkommen hier im Forum, auch wenn der Anlass sehr unschön ist.

Du weißt ja, dass Carboplatin/Taxol die Standardtherapie beim EK-Ersttumor ist. Du scheinnst generell auch schon gut informiert zu sein.
Carboplatin wird Deiner Schwester sicherlich weiter verabreicht.
Gute Kombinationsmöglichkeiten gibt es außer mit Caelyx auch noch mit Gemcitabine (Gemzar).
Ich hatte bei meinem Rezidiv Taxol wegen der höllischen Nebenwirkungen abgelehnt und die Kombi Carboplatin und Gemzar erhalten - bis ich auf Carbo reagiert habe.

Die Geschichten Deiner Schwester und der von Jessis Mutter scheinen nur auf den ersten Blick sehr ähnlich, jedoch bringt bei Jessis Mutter die Therapie mit Carboplatin/Taxol nicht den gewünschten Erfolg, während Deine Schwester das Taxol nicht vertragen hat. Außerdem konnte Deine Schwester weitestgehend operiert werden, während bei Jessis Mutter erstmal chemotherapeutisch die Tumormasse reduziert werden muss, bevor sie vernünftig operiert werden kann.
Das sind völlig andere Voraussetzungen.

Es gibt auch noch einen dem Taxol verwandten Wirkstoff, das Taxotere, aber mir ist nicht bekannt, dass es bei EK eingesetzt wird. Eine gute Basis ist und bleibt aber vor allem Carboplatin.

Ich wünsche Euch alles Gute und viel Kraft für die bevorstehende Zeit.

Heike
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