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  #1  
Alt 15.07.2013, 21:11
Archer89 Archer89 ist offline
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Registriert seit: 15.07.2013
Beiträge: 2
Unglücklich Brustkrebserkrankung

Hallo liebe Mitglieder,

ich bin nach einer langen Suche auf dieses Forum gestoßen und vielleicht kann mir hier jemand hilfreiche Hinweise geben.

Erst einmal kurz vorweg, ich selbst bin nicht betroffen sondern es geht um meine 52-jährige Mutter und da ich einfach nicht mehr weiter weiß erhoffe ich mir etwas Hilfe bzw. Ratschläge.

Kurz zu mir:
Ich bin 23 Jahre alt und komme aus Bremen.

Also:
Meine Mutter ist vor mehreren Jahren an Brustkrebs erkrankt. Da sie den Tumor erst spät erkannte bekam sie daraufhin eine starke Chemo unter der sie ziemlich gelitten hatte. Einige Monate später erfolgte dann die OP, wobei der Tumor aus der Brust entfernt werden konnte ohne das die Brust abgenommen werden musste. Des Weiteren wurden ihr mehrere Lymphknoten unter dem rechten Arm entfernt. Schon allein wegen dieser OP war sie stark eingeschränkt und konnte z.B. den rechten Arm nur noch halb anheben und auch dann schon unter Schmerzen. Nach der OP bekam sie noch mehrere Bestrahlungen, die für sie auch nicht leicht waren.
In den darauffolgenden Jahren schien sie sich für ihre Verhältnisse gut zu erholen und wurde mit Medikamenten eingestellt. Jedoch wurden bei der vorletzten Nachsorgeuntersuchung weitere Krebszellen an der Wirbelsäule entdeckt. Sie unterzog sich daraufhin einer erneuten Chemo, die auch mit Erfolg die Krebszellen zerstörte.
Es ging meiner Mutter schon lange nicht besonders gut, aber es machte zumindest den Eindruck als ob es ihr langsam besser gehen würde. Aber die letzte Chemo hat sie halt total runtergezogen, sodass sie in meinen Augen schon depressiv wirkt. Im Mai diesen Jahres wurde alles noch durch einen Schlaganfall gekrönt.
Seit mehr als 2 Jahren versuche ich ihr mit verschiedenen Methoden zu helfen. Das heißt, ich höre ihr so oft ich kann zu und tröste sie auch, aber das ist halt täglich nicht möglich, da ich nicht mehr zuhause wohne. Des Weiteren habe ich ihr alles mögliche an Reha Möglichkeiten aufgezeigt und ihr diverse Einrichtungen und Kliniken herausgesucht, die auch von der Krankenkasse übernommen werden. Aber sie streubt sich gegen eine solche Reha Maßnahme und wünscht sich nur noch von dieser Welt zu gehen.

Ich habe schon einiges versucht um sie irgendwie aufzubauen, aber sie sieht halt nur noch das Negative und wünscht sich einerseits alleine gelassen zu werden, aber andererseits jemanden der ihr zuhört. Dazu muss man sagen, dass sie bisher von jedem die Hilfe abgelehnt hat. Mein Vater hat sich daran auch schon die Zähne ausgebissen. Einzig und allein mein Bruder scheint da nicht wirklich viel gemacht zu haben. Er bagatellisiert es eher und ist der Meinung, dass es wohl so das Beste sei. Ich kann dies aber nicht akzeptieren. Meine Mutter war in der Vergangenheit die Person, die die Familie zusammengehalten hat und ich habe halt einfach Angst um sie.

Gibt es noch eine Möglichkeit ihr irgendwie zu helfen? Oder gibt es Möglichkeiten sie zu verstehen?

Falls dieses Thema in diesem Forum fehl am Platz ist, tut es mir leid.

Mit freundlichen Grüßen
Archer89
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  #2  
Alt 15.07.2013, 22:50
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Registriert seit: 04.09.2007
Beiträge: 1.909
Standard AW: Brustkrebserkrankung

Lieber Archer,

ich bin selbst an BK erkrankt, aber auch Angehörige, da auch meine Mutter und Schwester BK hatten.

Ferndiagnosen können wir natürlich nicht stellen, aber es hört sich sehr danach an, dass Deine Mutter unter Depressionen leidet. Mich hat es auch erwischt. Häufig werden durch die Chemo die Eierstöcke geschädigt und es folgt dann noch eine Antihormontherapie. Der dadurch verursachte Hormonmangel kann Depressionen auslösen.

Ging mir auch so Das hat nichts mit Frust über die Diagnose oder so zu tun, wie ich es auch schon hörte. Mein Neurologe sagte sofort: Progesteronmangel! Denkbar ist auch ein Fatiguesyndrom.

Vielleicht kannst Du Deiner Mutter irgendwie vermitteln, dass diese Antriebslosigkeit nichts ist, was man hinnehmen muss. Frauenärtze haben diese Nebenwirkungen leider nicht immer so auf dem Schirm. Ich musste auch erst mit meinem Neurologen sprechen (ich habe auch MS, daher kennt er mich schon länger), bis klar war, was ich habe. Meine Onkologin sagte heute erst wieder, dass darunter leider viele Frauen nach der Therapie leiden.

Wenn das Kind einen Namen hat, kann man auch leichter damit umgehen.

Alles Gute für Euch!
__________________
lg
gilda
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  #3  
Alt 15.07.2013, 23:16
Archer89 Archer89 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 15.07.2013
Beiträge: 2
Standard AW: Brustkrebserkrankung

Liebe Gilda,

erstmal vielen Dank für die schnelle Antwort.

Aber genau beim Überzeugen sehe ich das Problem. Sie lässt ja leider nichts an sich heran. Es war in der Vergangenheit egal, wie man eine Idee hat durchblicken lassen, sie hat es halt von sich aus gleich wieder im Keim erstickt.

Außerdem ist sie nicht mehr in der Lage auch nur irgendwelchen Ärzten zu vertrauen. Diese sind in ihren Augen eh alles nur "Pfuscher". Von daher bin ich da die vergangenen zwei Jahre immer wieder gegen eine Wand gerannt.

Das Ganze ist halt an einem Punkt angekommen, wo ich von mir aus sage, dass ich nicht mehr kann, es aber gleichzeitig nicht einsehen kann, dass sie sich nicht helfen lassen will...

Liebe Grüße

Archer89
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