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Alt 20.05.2020, 18:57
FBS FBS ist offline
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Standard Seminom Stadium 1, Rezidiv ca. 1,5 Jahre nach Carboplatin

Hallo liebes Forum,

mein Name ist Florian, ich bin 37 Jahre alt und bin aktuell ganz schön durcheinander, da ich offenbar ein Rezidiv habe. Deshalb schreibe ich hier, vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht bzw. kann mir irgendwie weiterhelfen.
Doch zunächst die Historie:
Ich hatte Anfang Juli 2018 die Diagnose eines Hodentumors rechts, genauer gesagt eines Seminoms erhalten.
Nach Orchiektomie ergab das pathologische Gutachten ein "klassisches Seminom mit 2,5 x 4x 2 cm Größe und Infiltration des Rete Testis und des hodennahen Samenstrangs".
In der Immunhistochemie ergab sich kein Nachweiß für eine Gefäßinvasion.

Im CT vor der OP ergaben sich keine pathologisch vergrößerten LK, jedoch wurden zwei jeweils 8 und 9 mm große LK berichtet (iliakal) .
Tumormarker waren allesamt im Normalbereich. Somit ergab sich die Klassifikation pT3 cN0 cM0 R0, klinisches Stadium 1.

Hinsichtlich der Weiterbehandlung schlug die behandelnde Urologie eine "single shot" Chemo mit Carboplatin vor, die Zweitmeinung lautete wait & see.
Ich entschied mich damals für die Carboplatin-Gabe, die ich initial ganz gut vertragen habe, mittelfristig habe jedoch ca. 2 Monate im Anschluss daran neuropathische Beschwerden entwickelt.
Nach einer Reha und angemessener Schmerztherapie kam ich damit gut zurecht, das Thema rückte immer weiter in den Hintergrund.

Die bisherigen Kontrolluntersuchungen waren ohne Auffälligkeiten, im letzten MRT des Abdomens (05.05.2020) zeigte sich laut Radiologe jedoch der "dringende Verdacht auf Lymphknotenmetastase bei neu aufgetretenem grenzwertig großem Lymphknoten paraaortal rechts unmittelbar oberhalb der Aortenbifurkation. zudem 2 cm weiter kaudal ein kleiner, jedoch ebenfalls neu aufgetretener iliakaler LK rechts (Durchmesser 7 mm) , daher ebenfalls supekt." Es wurden keine Organmetastasen festgestellt, Thorax-CT ebenfalls unauffällig.

Ich war natürlich erst einmal völlig geschockt, bin direkt mit dem Befund weiter zum ambulant behandelnden Urologen, wo natürlich nur der Kollege da war, der mich direkt weiter in die stationäre Urologie geschickt hat. Nach erneuter Untersuchung (Ultraschall + Tumormarker) wurde mein Fall (incl. der Bilder) im Tumorboard besprochen, die Empfehlung lautet 3 Zyklen BEP, ebenso lautet die Zweitmeinung und die Meinung meines ambulanten Urologen (der inzwischen wieder aus dem Urlaub da war).

Das ist natürlich schon sehr heftig, sicherlich aber irgendwie durchstehbar.
Was mich nur sehr verwundert und vor allem geängstigt hat, ist dass mir seitens des ambulanten Urologen nur mäßige Heilungschancen prognostiziert wurden, da die Metastasen sich ja trotz initialer Chemo mit Carboplatin entwickelt hätten und somit zu vermuten sei, das die 3 Zyklen BEP nicht so wirksam seien, wie man das sonst annehmen würde (da ja ebenfalls platinhaltig). Bislang dachte ich, dass Seminome ohne Organmetastasen gut behandelbar seien, dies gelte jedoch für mich nicht, da es ja eine Rezidiv und keine Ersterkrankung sei.
Da ist dann ganz schnell die Todesangst der ersten Runde wieder da!

Ich soll und werde auch am Montag die Chemo beginnen, bin aktuell aber jedoch so verängstigt und aufgekratzt, dass ich mich kaum konzentrieren, ablenken oder schlafen kann.
Vielleicht war von Euch ja jemand mal in meiner Situation (die wohl nicht allzu häufig ist) oder mag mir was hilfreiches für die Chemo mit auf den Weg geben, dafür wäre ich wirklich sehr dankbar.

Gruß
Florian
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