|
#1
|
||||
|
||||
Antihormontherapie oder Chemo?
Hallo zusammen,
mein Name ist Silke und bin 47 Jahre alt. Die Diagnose Brustkrebs bekam ich im September 2011. Die OP wurde brusterhaltend durchgeführt. Es mussten Lymphknoten entfernt werden. Alle waren krebszellenfrei, lediglich in einem befand sich eine Mini-Weichgewebsmetastase, der man aber keine besondere Beachtung schenkte, weil sie nicht auf einem Organ gefunden wurde. Die Histo ergab ER/PR positiv (IRS 12). Sofort begann ich mit der Antihormontherapie mit Tamoxifen. Einen Monat nach der OP entdeckte man bei der Planungs-CT für die Bestrahlung mehrere Rundherde auf dem linken Lungenflügel (gleiche Seite wie der Brustkrebs). Es wurde vermutet, dass die schon von Anfang an da waren. Man empfahl mir bis zum Januar abzuwarten, wie sich die Situation unter Tamoxifen verändert. Im Januar 2012 fand erneut eine Lungen-CT statt mit unverändertem Befund. Daraufhin erfolgte eine Biopsie eines Rundherdes. Das Ergebnis: Metastase passend zum Brustkrebs. Jetzt sollte eine Chemotherapie durchgeführt werden und im Anschluss auch die operative Entfernung der Rundherde. Es wurde erneut eine Lungen-CT durchgeführt. Weil die Thorax-Chirurgie an der Uniklinik Freiburg Lungenmetastasen mit Laser entfernt, stellte ich mich dort Anfang April 2012 vor. Dort stellte man fest, dass sich die Rundherde nun rückläufig verändern. Teilweise hatten sie sich schon aufgelöst. Man führte die Veränderung auf die Wirkung von Tamoxifen zurück. Es wurde vierteljährliche Kontroll-CTs empfohlen. Bis zum Januar 2013 verhielten sich noch vorhandenen Rundherde unverändert. Eine jetzt im September 2013 durchgeführte Lungen-CT ergab nun, dass sich die Rundherde stark vergrößert haben. (Schädel-, Abdomen-CT und Knochenszinti weiterhin ohne Befund). Die Rundherde wurden Anfang Oktober in der Thorax-Chirurgie Freiburg entfernt. Es waren erneut Metastasen passend zum Brustkrebs. Ich stellte mich noch zusätzlich im Brustzentrum der Uniklinik Freiburg vor. Am kommenden Dienstag will man im Tumorboard eine Therapieempfehlung aussprechen. Nach dem Erstgespräch vermute ich, dass man mir zu einer Chemotherapie rät. Letzten Donnerstag war ich noch auf Empfehlung meines Hausarztes in der Klinik für Tumorbiologie in Freiburg. Dort sagte man, dass bei einer so hohen „Hormonabhängigkeit“ des Tumors als auch der entfernten Metastasen man doch erst eine stärkere Antihormontherapie durchführen soll, indem man mir Spritzen gibt, die die Östrogenproduktion der Eierstöcke völlig unterdrückt. Alternativ könnte man die Eierstöcke auch bestrahlen oder als letztes Mittel sie auch entfernen. Die Empfehlung war für mich absolut schlüssig und nachvollziehbar. Gestern meinte nun meine Frauenärztin, dass das nicht der richtige Ansatz wäre. Es müsste jetzt dringend eine Chemotherapie durchgeführt werden. Was nun? Jetzt bin ich wieder ganz durcheinander. Die Entscheidung fällt mir unendlich schwer. Möchte keinen Fehler machen. Ich frage mich nur, warum gleich mit der Keule darauf hauen, wenn es mit der Antihormontherapie auch funktionieren kann. Es muss schnellstmöglich eine Entscheidung getroffen werden, weil Tamoxifen offensichtlich keine Wirkung mehr hat. Gibt es eine unter euch, der es ähnlich erging oder die ähnliche Erfahrungen gemacht hat? Ich freue mich über jeden Beitrag. Liebe Grüße an alle von Silke |
#2
|
|||
|
|||
AW: Antihormontherapie oder Chemo?
Hallo Silke,
Du wirst hier zu Deinem Posting sicher noch Beiträge von Frauen mit ähnlichen Erfahrungen bekommen. Bei mir lag die Therapieempfehlung im Brustzentrum Hanau sofort fest: Nach OP muss Chemo, Bestrahlung und Antihormontherapie (Tamoxifen und Aromatasehemmer) her. Das habe ich durchgezogen. Allerdings gab es bei mir nie gegensätzliche Empfehlungen. Wenn Dir kommenden Dienstag eine Dich weiter verunsichernde Empfehlung ausgesprochen wird, kannst Du sicher Deine Bedenken bzw. die Deiner Frauenärztin mit einbringen. Ich wünsche Dir für die Entscheidungsfindung alles Gute mit herzlichen Grüßen
__________________
Ilse |
#3
|
||||
|
||||
AW: Antihormontherapie oder Chemo?
Liebe Silke,
das Recht auf Zweit-oder auch Drittmeinungen ist gut und schön. Wenn man dann aber als Patientin zwischen die Fronten unterschiedlicher Auffassungen gerät ist man nur noch verunsichert. Hat Deine Gyn. denn ihre Ansicht begründet und wenn ja, wie? Bitte schau doch einmal nach, ob die Histologie der Lungenmetas. die gleiche ist wie bei dem Primärtumor. Meine Fragestellung ist: hat sich die Hormonsensitivität verändert oder ist sie gleich geblieben. Das halte ich für wichtig um eine Therapieentscheidung zu treffen. Die Eigenschaften der Tumorzellen können sich ändern und wenn die Metas. eine geringere Hormonempfindlichkeit aufweisen wäre das dann vielleicht ein Grund für eine Chemo. Viele Grüße Annedore |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|