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  #1  
Alt 26.09.2008, 22:54
penelope134 penelope134 ist offline
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Standard Adenokarzinom Stadium 4 Skelettmetastierung

Hallo,

ich bin eine stille Leserin die ganze Zeit gewesen, aber jetzt muß ich mich doch als angstvolle und traurige Tochter melden. Wenn ich die Geschichte von Faki lese, denke ich es ist unsere Geschichte.
Mein Vater ist 59 Jahre und war in der Türkei im Urlaub. KAm mit Husten nach HAuse und dachte es wäre von der Klimaanlage eine Erkältung. Ging zum Arzt- kam mit Antibiotika nach HAuse. Keine Besserung- Verdacht auf Lungenentzündung-zum Lungenfacharzt.Der ihn direkt zum CT, Röntgen etc. - Verdacht auf Bronchial-Ca. Thoraxklinik- am 18.09 wurde die Bronchoskopie gemacht. Diesen Mittwoch hab ich den Brief mit der Diagnose: Adenokarzinom Lungenoberlappen rechts, zentral Stadium IV und verdacht auf Skelettmetastasierung, in der Hand- OHNE DAS EIN ARZT MIT MIR ODER MEINEM VATER GESPROCHEN hat. Die haben mir einfach den Brief in die Hand gegeben und gesagt ich soll denn der Hausärztin für die weitere Medikamentation geben, der Befund wäre noch nicht besprochen. Wer bitte, hätte diesen Brief nicht geöffnet????
Gestern waren wir jetzt in der Klinik zum Diagnose Gespräch. Es wurde uns nur gesagt, das es ein bösartiger Tumor ist und sie es NOCH nicht operieren können. Er habe Krebs, man kann aber mit dieser Krankheit leben, wie auch Diabetiker oder Dialyse Patienten ein lebenlang mit einer Krankheit leben. Danach kam ein Onkologe der uns über Chemo aufgeklärt hat. Mein Dad muß jetzt am 2.10 stat. auf die Onko, dort wird das Becken Ct gemacht und dann wird weiter entschieden. Angsetzt sind jetzt erst mal 6 Zyklen Chemo.

Ich weiß was das alles heißt. Ich setze mich seit dem Verdacht sehr stark mit der Krankheit auseinander. Meine Eltern sind voller Optimismus und sagen das wir das schaffen- aber sieht die Realität nicht anders aus. Mein Dad hatte 1992 ein Vorderwandinfarkt, hat seit dem KHK und arterille Hypertonie.
Ich habe meinen sonst so gerne gesehenen Optimus total abgelegt. Das ist ein Fehler ich weiß, aber im Moment komm ich dagegen nicht an. Ich möchte einfach nicht das er leiden muß und ich habe wahnsinnige Angst davor was auf uns zukommen wird. Ich habe hier sehr viel gelesen und auch wieder die Hoffnung bekommen das es bei jedem anders sein kann, aber sobald ich ein Funken sehe, blocke ich gleich wieder ab.

Ich habe mich hier angemeldet um einfach auch während der Chemo auf Tipps und Ideen zu kommen, wie manches vielleicht etwas einfacher und angenehmer für ihn wird. Ich selbst weine einfach nur viel.

Ich bin 32 Jahre, verheiratet und habe eine kleine dreijährige Tochter.
Und eigentlich wollten wir jetzt noch ein Zweites, was jetzt verschoben wird.

Hab etwas gebraucht mich hier zurecht zu finden und habe meine Geschichte heute morgen schon mal eingestellt, aber irgendwie nicht richtig. Mir hat aber gleich jemand Nettes vom Forum geholfen. Ich hoffe das dies jetzt der richtige Weg ist um mit euch allen darüber zu reden und sich gegenseitig zu helfen.
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  #2  
Alt 27.09.2008, 19:32
Häsi Häsi ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom Stadium 4 Skelettmetastierung

Liebe Penelope,

willkommen hier im Forum - auch wenn es ein trauriger Anlass ist.. hier wirst Du immer jemanden finden, der Dir helfen kann wenn Du Fragen hast oder einfach nur jemanden brauchst zum Reden.

Die Anfangszeit ist immer sehr schlimm und die Ängste denen man auf einmal gegenübersteht scheinen einen schier zu erdrücken. Das Leben ist auf einmal nicht mehr wie es war... das wird es auch nicht mehr werden. Aber Ihr werdet lernen mit der Situation besser umzugehen und auch wieder optimistisch zu denken. Es ist tatsächlich so, dass es bei jedem anders verläuft und man darf die Hoffnung nie aufgeben!

Ihr seid eine Familie und da gibt Euch der Zusammenhalt Kraft und Zuversicht um gegen diese Sch...Krankheit zu kämpfen

Ich wünsche Dir für die nächste Zeit alles Gute und viel Kraft!
Deine Häsi
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  #3  
Alt 27.09.2008, 20:19
Benutzerbild von Marita C.
Marita C. Marita C. ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom Stadium 4 Skelettmetastierung

Liebe Penelope,
wann immer du willst,schreib deinen Kummer hier nieder,das wird dich erleichtern.Es ist immer jemand da,der dir weiter helfen kann.
__________________
Liebe Grüße Marita
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  #4  
Alt 27.09.2008, 21:56
penelope134 penelope134 ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom Stadium 4 Skelettmetastierung

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für euren Zuspruch. Im Moment ist es nicht leicht-und wir stehen erst am Anfang.
Mein Vater ist ein unheimliches Gewohnheitstier, da gibt es kein rechts u kein links. Ich finde er ist mit der Situation komplett überfordert ( was ja auch verständlich ist ) . Er beschäftigt sich überhaupt nicht mit der Krankheit. Ich habe Bücher gekauft- die ich jetzt lese. Er hat noch nicht mal seinen Diagnose Brief von der Klinik gelesen. Die Ärzte haben jetzt gesagt das sie Chemo versuchen- und er schaute mich an und meinte: Siehste, ist doch alles gar nicht so schlimm.Jetzt liegt er seit Tagen nur noch auf der Couch, zugedeckt, friert und schaut Löcher in die Luft. Ich habe ihn heute versucht zu mobilisieren u bin mit ihm spazieren gegangen. Kaum zu Hause wieder auf die Couch. Als ich gegangen bin, hab ich ihm gesagt das er versuchen soll fit zu bleiben soweit wie es geht- wir stehen erst am Anfang und er braucht noch sehr viel Kraft und Energie. Aber er ist jetzt schon total erschöpft.

Ich fühl mich einfach beschissen u vielleicht auch überfordert mit der ganzen Sache.Wenn ich hier dann lese, denke ich mir: Oh Gott, was kommt da auf uns/ ihn zu...Wie schafft ihr das alles??? Ich versuche vor meinen Eltern auch die Starke zu sein, und kümmere mich um alles- aber abends zu HAuse- bricht für mich alles zusammen.
So wie du sagst, Häsi, es ist und wird nie wieder so werden... Und das finde ich unheimlich beängstigend......
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  #5  
Alt 28.09.2008, 21:58
Häsi Häsi ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom Stadium 4 Skelettmetastierung

Liebe Penelope,

Du machst das alles schon richtig - Du bist für ihn da und genau das ist die beste Medizin!!!
Ansonsten lass ihm auch ein wenig Zeit - wenn es für uns Angehörige schon so ein Schock ist, wie mag es dann erst den Betroffenen gehen... das können wir nur erahnen. Er muss sich vielleicht auch erst damit auseinandersetzen und dann geht ihr den Kampf gemeinsam an. Wie Loreley auch schon geschrieben hat - das Leben ist trotzdem schön und lebenswert!!!

UND - Du bist nicht alleine damit.... auch wenn Du bei Deinen Eltern stark sein musst.... hier kannst Du immer alles loswerden

Liebe Grüße
Häsi
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  #6  
Alt 29.09.2008, 10:12
schnekkerle schnekkerle ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom Stadium 4 Skelettmetastierung

Hallo Penelope,

habe heute das erste Mal in dieses Forum geschaut, weil mein Vater (65 J.) fast die selbe Diagnose hat wie Dein Dad. Auch im Stadium IV. Allerdings hat er diesen Karzinom nur auf dem linken Oberlappen der Lunge und soweit ich weiß, keine Metastasen.

Uns hat die Diagnose (erst seit 18.09.08) auch umgehauen. Die Befunderöffnung wäre eigentlich erst am 25.09. gewesen, allerdings haben wir einen vorläufigen Befund für den Lungenarzt erhalten, der meinem Vater erst mal noch Medikamente verschreiben mußte. Heute wird der vollständige Bericht von der Klinik an den Lungenarzt weitergeleitet, weil mein Vater nicht zu dieser Befunderöffnung gehen wollte. Er mag sich das lieber von seinem Lungenarzt sagen lassen...

Mein Vater weiß eigentlich nur, daß er einen großen Tumor auf der Lunge hat. Mehr haben die Ärzte ihm und offziell meiner Mutter noch nicht gesagt. Ich habe halt den Bericht vor Abgabe an den Arzt bereits gelesen.

Der Lungenarzt hatte vorher noch mit mir gesprochen und meinte, daß es, lt. Befund, sehr schlecht bei ihm aussehen würde.

Jetzt habe ich mit einer Mandantin (ich arbeite im Steuerbüro), dessen Mann Homöopath ist, über die Krankheit von meinem Dad gesprochen und ob er noch eine Chemo machen sollte, wenn der Arzt schon meint, daß es sehr schlecht stehen würde um ihn. Sie meinte dann, daß man eine Chemo parallel mit Homöopathie sehr viel besser verträgt, als ohne.

Ihre Mutter hätte mit 75 Jahren auch eine schwere Lymphdrüsenkrebserkrankung gehabt. Letztes Jahr wäre sie schon fast gestorben. Sie haben sich dann für Chemo entschieden und parallel mit homöopathischen Mitteln behandelt, so daß ihre Mutter in den ganzen Chemoblöcken nur 2 x !!! spucken mußte. Klar, die Haare hat sie verloren, aber die Chemo hatte sie so gut vertragen. Heute ist sie krebsfrei. Damals hieß es auch bei ihr, da sie schon viele Metastasen hatte, daß es aussichtslos gewesen wäre.

Ich denke, wenn man für die Chemo stark genug ist und sie einem nicht zu sehr zu schaffen macht, man sich trotzdem einigermaßen gut fühlt, kann man diesen Krebs auch besiegen.

Ich würde Dir und Deinem Vater raten, bevor er eine Chemo beginnt, wirklich zu einem guten Heilpraktiker zu gehen. Vielleicht hat Dein Dad auch eine Kranken-Zusatzversicherung die einen Anteil davon bezahlt?`

Mir ging es wie Dir: Schocknachricht, danach heulen. Das wird sicherlich auch wieder kommen. Momentan geht es wieder.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft....mir hat beten was geholfen!

Alles Liebe für Dich

Biggi

P.S. Der Heilpraktiker kann mit seinen Mitteln die Krankheit nicht heilen, sondern nur begleiten/therapielindernd mitwirken. Nicht daß jemand den Beitrag falsch verstehen könnte!
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  #7  
Alt 29.09.2008, 10:49
Benutzerbild von Summer 175
Summer 175 Summer 175 ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom Stadium 4 Skelettmetastierung

Liebe Penelope!
Deinen Schock kann ich gut nachvollziehen, auch deine Hilflosigkeit, vielleicht auch Wut dieser Krankheit gegenüber ... Ich hab in diesem Forum sehr viel Zuspruch erfahren, und ich bin sicher, auch du wirst hier Hilfe und Unterstützung finden ...
Vielleicht hat dein Vater mit seiner Einstellung gar nicht so unrecht ("Siehste, die können ja doch was machen ...") - bei meiner Mutter ist das auch so, sie klammert sich immer an den grad greifbaren Strohhalm (sie hat einen großzellig neuroendokrinen Lungentumor, derzeit noch Stadium IIIb - sehr selten, chemo-resistent): erst hieß es "wir können operieren", da war sie total optimistisch - dann musste die OP abgebrochen werden, weil der Tumor in die großen Lungengefäße hineinreicht und meine Mutter mit einer halben Lunge nicht atmen könnte ... also ganz tiefes Loch ... Dann hieß es "bestrahlen wir eben ...." (obwohl es vor der OP hieß, diese sei die EINZIGE Option!) - jetzt denkt meine Mutter (mein Vater wohl auch, oder er verheimlicht sein Wissen vor mir - so wie ich meins vor ihm ), dass danach wieder alles in Ordnung wäre. Sie hätte ja schließlich vor 12 Jahren ihren Mundbodenkrebs auch besiegt ... Wenn meine Mutter wüsste, wie ernst es tatsächlich um sie steht - dass der Krebs absolut nicht heilbar und äußerst heimtückisch und aggressiv ist, dass auch die Bestrahlungen im besten Falle einen Gewinn an Zeit und Lebensqualität bringen -, würde sie sich wahrscheinlich auf's Sofa legen, die Augen zumachen und auf das Ende warten ... So aber ist noch Kampfeswille da, die Hoffnung, die Ärzte tun ja was für mich ...
Lass deinen Vater in diesem Glauben - ich bin mittlerweile (der Verdacht besteht jetzt seit vier Monaten, die endgültige Diagnose seit sechs Wochen) auch durch die Unterstützung hier im Forum zu der Entscheidung gelangt, dass es zumindest für meine Mutter erst mal das Beste ist, nicht mehr zu wissen, als ihr die Ärzte sagen (und das ist wenig genug ). Ich weiß, was noch alles auf uns zukommt - auch durch Telefonate mit dem KID in Heidelberg -, damit muss ich jetzt erst mal allein zurechtkommen. Ich versuche, meine Eltern dahingehend anzuschubsen, dass sie hinterfragen (notfalls mit Spickzettel), nicht alles kommentarlos hinnehmen, was ihnen in Ärzte-Latein hingeworfen wird, und auch mal das fordern, was ihnen zusteht. Damit muss ich mich erst mal zufriedengeben, auch wenn ich gern viel mehr täte ...

Was deine Familienplanung betrifft, würde ich jetzt die Entscheidung für ein zweites Kind nicht zwangsläufig von der Krankheit deines Vaters abhängig machen. Wäre es denn so (vielleicht hab ich das überlesen), dass du allein für ihn "verantwortlich" wärst, ihn zumindest eine Zeitlang pflegen müsstest?
Dann wäre eine Schwangerschaft bzw. ein Säugling schon sehr erschwerend. Andererseits hab ich es beim darmkrebskranken Großvater meines Mannes erlebt, dass er sich durch anstehende freudige Ereignisse (unsere Hochzeit - da wollte er unbedingt noch mit mir tanzen - und die Geburten unserer beiden Kinder "meinen ersten Urenkel seh ich noch - egal, was die Ärzte sagen!") immer wieder "ermuntert" sah, noch ein paar Monate länger durchzuhalten ... Er hat übrigens mit mir getanzt, seinen ersten Urenkel gesehen (da lag er dann schon fast im Sterben) und sogar noch ein Jahr später unsere Tochter (er ist acht Wochen nach ihrer Geburt gestorben - er hat selbst die optimistischste Meinung der Ärzte um ganze sieben Jahre ! überlebt ...

Man steckt einfach nicht drin - es gibt viele Menschen, die die Statisten einfach Lügen strafen ... Und für deine kleine Tochter wäre es sicher gut, nicht allzu lange allein zu sein. Aber das hängt natürlich auch von der Situation ab, wie sehr du in die Versorgung deines Vaters eingebunden bist.

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und viel Kraft für die Zeit, die vor dir liegt!
Karin
__________________
"Das Leben ist keine Autobahn von der Wiege bis zum Grab, sondern ein Platz zum Parken in der Sonne."
(Phil Bosmans)
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  #8  
Alt 30.09.2008, 11:37
Ypsi Ypsi ist offline
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Beiträge: 199
Standard AW: Adenokarzinom Stadium 4 Skelettmetastierung

Liebe Penelope,

was für ein schöner Nickname.
Auch von mir ein herzliches und zugleich trauriges Willkommen hier.
Wie sehr kann ich Dich verstehen, da auch die Diagnose meines Vaters erst Anfang Juli dieses Jahres gestellt wurde (nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom, Metastasen in der Wirbelsäule, also Stadium IV).
Diese nunmehr drei Monate kommen mir wie drei Jahre vor, weil einfach so viel passiert ist in dieser Zeit. Wenn ich mir mein eigenes Eckchen anschaue, sehe ich sowohl bei Paps als auch bei mir eine enorme Entwicklung.
Der erste Schock, die erste lähmende Angstwelle und auch möglicherweise die Wut... in dieser Phase seid ihr jetzt. Ich wollte anfangs zu viel auf einmal.
Du tust genau das Richtige, du bist da!!! Das hört sich ganz nichtig an, ist aber ganz ganz wichtig. Und es ist nicht schlimm, wenn Du dann daheim einmal schwach bist.
Überfordere Deinen Vater (Deine Eltern) nicht. Ich habe gelernt, mit Hilfe dieses Forums hier, dass es nicht mein Weg ist, sondern der meines Vaters. Ich versuche nur, ihn zu begleiten.
LG
Ypsi
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  #9  
Alt 30.09.2008, 21:43
penelope134 penelope134 ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom Stadium 4 Skelettmetastierung

Hallo ihr Lieben,

es ist schön und tut gut, zu wissen das da jemand ist der einem versteht. Man erzählt es zwar seinen Umfeld, aber ich denke niemand kann es nach empfinden der nicht in der Situation ist/war. Man hört mal hier und da, der/die hat Krebs, man ist kurz geschockt und schiebt es dann weg von sich- uns passiert das nicht!! Mein Dad hat 45 Jahre geraucht und ich auch noch bis zu dem Tag als wir das erste Mal in die Thoraxklinik sind. Irgendwann musste es schief gehen. Es tut nur so weh, seinen Dad so traurig und in sich gekehrt zu sehen. Diese traurigen., leeren Augen…. Gestern habe ich mich zu ihm gesetzt u gefragt wie es ihm geht. Er meinte nur, er wäre nur noch ein halber Mensch. Der Husten nervt ihn, die Schlaflosigkeit, ständig ist ihm kalt, keinen Appetit mehr.
Es ist so wie du sagst, Häsi, wir können nur erahnen was in ihren Köpfen vor sich geht. Aber es ist ein schrecklicher Zustand. Ich habe keine Angst vor dem Tod- nur vor dem WIE. Hat den nicht jeder das Recht ohne Schmerzen und Qualen zu gehen? Das ist doch nicht zu Ende gedacht……
Willkommen Schneckerle, auch wenn der Anlass traurig ist. Ich wende bei mir und meiner Kleinen zu Hause bei kleinen Wehwechen auch Hömöopathie an, ist wirklich eine Überlegung wert. Ich muß sowieso noch vieles mit dem Onkologen klären. Ich möchte auch den Befund klar erklärt bekommen. Alles was ich weiß, hab ich mir ja aus Büchern oder Internet gezogen. Ich habe auch Aloe Vera empfohlen bekommen, hat da schon jemand Erfahrung mit?? Klar, geheilt werden sie dadurch nicht, aber es wäre begleitend und vielleicht die Nebenwirkungen etwas erleichternd. ich denke mein Vater hat im Moment nicht die Kraft für eine Chemo. Er ist sehr am Ende. Antriebs und kraftlos.
Ich wünsche euch viel Kraft und Stärke für die nächste Zeit . Halt mich auf dem Laufenden wie es euch so ergeht.
Summer175
Vielleicht hast du Recht u sie sollten wirklich nur soviel wissen, wie sie auch verstehen. Auch ich hab immer die Notizzettel und Spicker bei mir und muß sie dann auch meiner Mutter zu stecken, wenn ich nicht dabei bin. Wie geht es deiner Mutter nach der Bestrahlung? Wahnsinn, auch gleich noch zweimal diesen Sch….. Krebs. Da denkt man, man hat es geschafft und dann wieder. Unfaßbar!!!!
Wie war das Telefonat mir KID??? Wurdest du gut informiert?? Ich will da auch mal anrufen, war aber die ganze Zeit etwas skeptisch.
Zu unserer Familien Situation will ich es mal so versuchen zu erklären. Ich stelle mich mal als tragende Säule dar. Meine Eltern sind mit der momentanen Lage total überfordert. Vor drei Wochen waren sie noch im Urlaub- und jetzt stehen sie vor dem Kampf ihres Lebens. Mein Dad ist im Moment ziemlich launisch und leicht aggressiv. Er mault nur noch meine Mutter an ( ist aber anscheinend normal, hab ich hier schon öfters gelesen)Heute waren sie bei mir und er ist psychisch total am Ende. Er fragt sich warum ausgerechnet ihn und jetzt usw. So wie es einen auf den Boden zieht wenn man diese Diagnose bekommt.
Ich bin bei den Arztgesprächen dabei, weil sie gar nicht alles aufnehmen würden. Du könntest kurz nach dem Gespräch fragen, was gesagt wurde u sie würden es nicht mehr zusammen bekommen. Ich frage immer genau bei den Ärzten nach und kümmere mich soweit um alles. Meine Mutter hat keinen Führerschein. Somit fahre ich sie immer. Wir wohnen ca 20 km auseinander und die Klinik ist noch mal ca 20 km weg. Zwischendurch noch arbeiten und um meine Kleine kümmern. Soweit wie es geht, mache ich das aber sehr sehr gerne.
Daher weiß ich im Moment nicht, ob eine Schwangerschaft/Geburt tragbar wäre. Und dann habe ich da irgendwie ein schlechtes Gewissen meinem Dad gegenüber. Denkt er dann, ob ich das Enkelkind noch erlebe und das zieht ihn dann nur noch mehr runter??? Motivieren wird ihn das nicht, dazu ist er zu eigen. Meine Tochter wünscht sich aber so sehr ein Geschwisterchen. Tausend Gedanken kreisen um mich. Klar, ich bin auch ein ziemlicher Kopfmensch und denke immer sehr sehr viel nach.
Jetzt gehen wir Donnerstag erst mal wieder in die Klinik und schauen mal wie es weitergeht. Auch euch ganz viel Kraft für den Weg.
Yps
Danke für deine Worte. Bei euch ist es ja auch noch ganz " frisch". Wie geht es deinem Paps?? Ist eigentlich total richtig das du vesuchst ihn zu begleiten. So hab ich das auch noch nicht gesehen. Viel mehr kann man ja auch leider nicht tun außer da zu sein.Auch für euch alles Gute.
Haltet mich auf dem Laufenden wie es euch so ergeht. Ich danke euch viel vielmals für eure Worte, Geschichten und Gedanken. Es tut mir so gut!!!!
Alles Liebe
Sandra
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  #10  
Alt 01.10.2008, 16:31
schnekkerle schnekkerle ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom Stadium 4 Skelettmetastierung

Hallo Sandra,

danke erstmal für Deine schönen Worte.

Aloe Vera habe ich damals auch meinem Vater gegeben, weil ich es empfohlen bekommen habe. Er hatte schon vor 11 Jahren einen Krebs am Zungengrund (u. a. vom Rauchen verursacht!). Leider kann ich nicht sagen, ob es was gebracht hat oder nicht. Meine Schwiegermutter vertreibt Aloe-Vera-Produkte und ist davon total begeistert und überzeugt. Würde angeblich für vieles unterstützend helfen. Von einer Nachbarin habe ich vor Jahren erfahren, daß sie eine Freundin mit Gehirntumor hatte, dessen Lebenserwartung nur wenige Monate sein sollten. Sie hatte täglich Aloe-Vera getrunken und hatte damit 5 Jahre leben können, zum Staunen der Ärzte. Keine Ahnung, was das richtige Mittelchen ist. Ich weiß nur, daß Vitamine sicherlich nicht schaden können. Auch bin ich davon überzeugt, daß man mit Homöopathie viel machen kann, auch in den Fällen unserer Angehörigen.

Bei meinem Vater steht die endgültige Diagnose noch nicht ganz fest. Wir haben einen vorläufigen Befund erstmal, der schon übel genug ist, und der endgültige dauert noch einige Tage. Mein Vater weiß das ganze Ausmaß noch gar nicht, denke aber, daß er es ahnt, weil er manchmal so redet wie "wer weiß, was in zwei Monaten ist". Er weint dann auch. Ich glaube, daß er sehr viel überspielt um meiner Mutter nicht noch größere Sorgen zu machen. Allein das ist sein schlimmster Gedanke, was mit meiner Mama ist, wenn er nicht mehr da ist bzw. sie ihn leiden sieht. Meine Mama hat auch alle möglichen Krankheiten, ist aber bisher nichts, was lebensgefährlich wäre, aber halt im Alltag anstrengend sein kann.

Ich verfolge schon seit langem auch die Foren, in denen im Jahr 2005 eine Frau schwer an Lungenkrebs erkrankt ist. Bisher lebt sie noch immer, hatte aber vorher eine geringe Lebenserwartung prognostiziert bekommen. Soweit geht es ihr glaube ich ganz gut. Macht auch wieder Urlaub und spielt Golf. Hört sich doch wirklich gut an, oder?

Vielleicht kannst Du Deinen Vater auch mobilisieren, in dem, daß Du ihm sagst, daß die Diagnose nicht gleich den Tod bedeutet. Hoffnung...das wäre das, was Dein Vater am dringendsten bräuchte und ich glaube, es ist nicht hoffnungslos bei ihm.

Anscheinend hast Du keine Geschwister, was in Deiner Situation nochmals schwieriger ist, weil Du alleine da durch mußt. Ich habe noch zwei Schwestern, die sich dann auch mit um alles kümmern können und auch machen. So bauen wir alle meinen Vater auf und erzählen ihm von Prominenten, wie Peter Lustig (Serie Löwenzahn), der nur mit einem Lungenflügel lebt und auch Lungenkrebs hatte etc. Wir bringen ihm dann Beispiele von Stars/Nachbarn/Bekannten, die es auch geschafft haben.

Leider weiß ich nicht, wie mein Vater reagieren wird, wenn er seine Diagnose bekommt. Einer von uns Geschwistern wird in jedem Fall dabei sein und ihm Mut machen.

Dein Vater sollte jetzt bloß nicht aufgeben. Vielleicht kann er auch für Deine Mama stark sein und kämpfen. Vor allem sollte er jetzt etwas Essen und nicht unbedingt abnehmen. Ich hoffe so sehr für Euch, daß es mit ihm aufwärts geht.

Wünsche Dir viel Kraft und Stärke!

Alles Liebe und bis bald

Biggi
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  #11  
Alt 01.10.2008, 19:42
Bremensie Bremensie ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom Stadium 4 Skelettmetastierung

Hallo Penelope,
Auch von mir ein herzliches Willkommen. Auch möchte ich Dich ganz doll drücken. Aus eigener Erfahrung weiß ich dass Du und Deine Familie ganz viel Kraft brauchen werden. Auch Du brauchst Erholungsphasen. Es hilt Deinem Vater wenig wenn Du irgendwann mit Deinen Kräften am Ende bist. Es kann überigens sein dass Deine Mutter besser mit diesem Schicksalsschlag umgehen kann wenn sie nicht alles bis ins kleinste Detail über die Krankheit weiß. Mein Lebensgefährte hatte auch Stadium 4. Natürlich habe ich auch mich gleich im Internet schlau gemacht. Ich habe aber auch gemerkt dass er erstmal einiges mit sich selbst ausmachen wollte. Vielleicht könnte das bei deinem Vater auch so sein. Ihr solltet ihm aber wenn es geht vermitteln(wurde hier auch schon öfter gesagt)der Kampf ist nicht aussichtslos. Wenn er euch gegenüber in der Zeit die jetzt auf ihn zukommt aus der Rolle fällt nehmt es ihm nicht all zu übel. Auch er braucht ein Ventil. Vielleicht hat dein Vater auch einen guten Freund mit dem er mal reden kann. War bei meinem Lebensgefährten jedenfalls hilfreich. So das reicht denke ich erstmal an Tips. Zuviel gut gemeinte Ratschläge überfordern dich auch.
Ganz viel Kraft für dich und deine Familie wünscht dir Erika
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  #12  
Alt 12.10.2008, 12:04
schnekkerle schnekkerle ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom Stadium 4 Skelettmetastierung

Hallo,

wollte mal wissen, was es Neues bei Deinem Vater gibt?

Schreib doch mal wieder!

Liebe Grüße und alles Gute!

schnekkerle
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  #13  
Alt 30.10.2008, 11:20
penelope134 penelope134 ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom Stadium 4 Skelettmetastierung

Hallo,

wollte mich mal wieder melden- war alles ziemlich anstrengend in den letzten Wochen. Nur kurz: Mein Vater hat zu allem Elend noch eine Lungenembolie bekommen, er wurde punktiert uhd sie haben ihm 3,5 Liter Wasser raus. Demnach ging es ihm zuvor sehr schlecht, hatte extreme atemnot usw.Nachdem das wasser raus war hat die Chemo begonnen die er sehr sehr gut vertragen hat. Er hat absolut keine Nebenwirkungen.
Der 1. Zklus ist rum und der 2: läuft gerade. Sie haben ein Zwischenstaging gemacht, wegen der Embolie zur Sicherheit, und der Tumor hat sich schon nach dem 1 Zyklus von 10 cm auf 7 cm verkleinert. Ihm geht es so gut, das sie jetzt die Chemo sogar nur ambulant machen. Im Moment ist er zu Hause, ißt hervorragend, schläft gut- es geht ihm einfach gut. Am Dienstag geht die ambulante Chemo weiter und die Hoffnung auch.
Der kampf geht weiter......
Liebe Grüße
Sandra
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  #14  
Alt 30.10.2008, 15:14
schnekkerle schnekkerle ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom Stadium 4 Skelettmetastierung

Hallo liebe Sandra,

das hört sich doch schon mal soooo...super an!!! Nur nicht aufgeben und stark bleiben!!

Was für eine Chemo bekommt er denn? Mein Dad hatte am Montag und Dienstag seine erste Chemo. Bisher auch keine Nebenwirkungen, aber ich denke, die erste ist vielleicht noch nicht so schlimm....keine Ahnung.

Auf jeden Fall freut es mich zu hören, daß es Deinem Dad soweit gut geht und er seinen Appetit wieder hat.

Schreib bald wieder, was es neues gibt und vor allem, wie es Dir geht!

Alles Liebe und weiterhin stark bleiben!

Brigitte
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