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  #16  
Alt 23.02.2012, 19:00
Hotzenplotz Hotzenplotz ist offline
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Standard AW: dumping-syndrom und starke gewichtsabnahme


Liebe Freunde,
nach langer Zeit melde ich mich wieder. Ich hatte ja einen starken Gewichtsverlust, weil ich kaum noch etwas essen konnte. Ich bekam nachts 1800 kcal. intravenöse Ernährung, um 45 kg halten zu können. Zuletzt
spuckte ich sogar den Tee heraus, den ich in kleinen Schlucken zu mir nahm.
Ja, selbst ohne jegliche Zufuhr musste ich mehrmals am Tag spucken, vor allem nach körperlichen Bewegungen. Der Onkologe und Internist verwies auf das Dumping-Syndrom. Ich sollte Geduld haben, nach 1-2 Jahren würde sich das schon einregeln.

Da es so nicht weitergehen konnte, wechselte ich den Internisten. Der verordnete mir andere Medikamente und leitete Untersuchungen ein: Blutbild, Ultraschall und wollte später noch eine Spiegelung Speiseröhre/Dünndarm vornehmen. Da er die Stränge von der Galle verklemmt sah, wurde ich in die internistische Abteilung eine Klinik überwiesen. Dort stellte man fest, dass man mit der Magen-OP auch die Galle entfernt hatte und dass die Nierenwege
verstopft waren und sich außerdem Wasser angesammelt hatte.

Bedeutsamer aber war, dass der Durchgang Speiseröhre/Dünndarm vollkommen verklebt war und nichts mehr durchlassen konnte. Das zeigte die Spiegelung. Nun soll diese Stelle aufgedehnt und ein Stent eingesetzt werden. Ich warte noch auf den Eingriff. Inzwischen hat man auch eine Nierenspülung vorgenommen, die sehr schmerzhaft war, auch noch lange Zeit danach.

Ich habe gelernt: Wenn es nicht mehr weitergeht, unter Umständen den Arzt wechseln. Der kommt meist zu anderen Erkenntnissen.
Wenn alles vorbei ist, melde ich mich wieder.
Eure Hotzi
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  #17  
Alt 24.02.2012, 14:28
Benutzerbild von Rickerl
Rickerl Rickerl ist offline
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Beiträge: 196
Standard AW: dumping-syndrom und starke gewichtsabnahme

Hallo Hotzi,

ohje, kann ich gar nicht verstehen, das da nicht sofort eine Spiegelung durchgeführt wurde, ist doch eigentlich nahe liegend

Ist schon ein komischer Arzt der sagt das dauert 1-2 Jahre mit dem Dymping, schöner Quatsch! Das kann auch nach 10 Jahren noch auftreten, wenn man sich nicht an die spielregeln hält, klar mit der zeit wird alles besser!

Die Umstellung auf die "neue" Ernährung dauert schon seine Zeit, da braucht man Geduld, das stimmt.

Ich wünsche dir, das Du dich von diesen Strapazen nun schnell und gut erholen kannst.
__________________
________________
Viele Grüße

Rickerl
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  #18  
Alt 17.04.2012, 13:16
Hotzenplotz Hotzenplotz ist offline
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Registriert seit: 10.12.2011
Beiträge: 5
Standard AW: dumping-syndrom und starke gewichtsabnahme

Hallo, liebe Freunde!
Hotzi gibt es nicht mehr! Meine liebe Frau verstarb am 14. März. Es ist etwas geschehen, was so ungeheuerlich ist, weil so etwas nie und nimmer geschehen durfte. Manche sagen: Das Leben geht weiter. Aber mit so viel Schmerz und Quälerei und mit so viel Tränen in den Weinkrämpfen, die eine schütteln.

Ihr kennt es nachlesen, wie der Krebs bei meiner Frau angefangen hat. Was nur sie wusste und für sich behielt: Nach der Total-Magen-Entfernung war der Krebs, der sich in die Tiefe gefressen hatte, noch da. Metastasen waren angeblich nicht vorhanden. Man versuchte nach der OP noch Bestrahlung und Chemo (die sie auch schon vor der OP bekommen hat), aber der Krebs blieb.

Uns allen, mir als ihr Ehemann, ihren Kindern und allen anderen verschwieg sie ihr Wissen um ihr endgültiges Schicksal. Sie bekam aber im Herbst Probleme beim Essen, immer weniger konnte sie behalten, nur Brühe und Tee ging noch. Sie bekam nachts intravenöse Ernährung. Ich meldete sie im Forum an und schrieb in ihrem Namen, suchte nach Erklärungen für ihren Zustand. Sicher meinten wir, es wäre das Dumping-Syndrom, weil sie nichts mehr behalten konnten.

Wir wechselten dann ihren Internisten, der sogleich diverse Untersuchungen anstellte, eine Verhärtung und Verengung der Speiseröhre feststellte und Wasseransammlungen im Bereich der Niere. Vorgesehen war noch eine Magenspiegelung. Es wies sie aber doch gleich in die Klinik ein, in der es mit Untersuchungen weiterging und mit Behandlungen: Ableitung des Wassers aus der Niere mittels eingefügter Schienen, Einsetzen eines Stents zur Öffnung der verklebten Speiseröhre.

Wir jubelten: sie konnte wieder Suppe mit Einlage essen! Es ging vorwärts.
Wir planten schon die Heimkehr. Denn, obwohl meine Frau wusste, dass sie der Krebs irgendwann einholen würde, war sie sich doch sicher, dass diese derzeitigen Probleme mit dem Essen durch die Ärzte behoben werden könnten.

Aber nach 2 Tagen war der alte Zustand wieder da. Ein 2. Stent wurde eingesetzt, der ihr große Schmerzen verursachte. Zudem war ein kleines Loch in der Speiseröhre entstanden, durch das Luft und anderes in die Bauchhöhle kam. Die Luft wurde durch einen Katheder abgeleitet, die Entzündung in der Bauchhöhle mit starken Schmerzmitteln bekämpft.

Die Familie wurde in die Klinik gerufen. Dort eröffneten uns die Ärzte die bittere Wahrheit. Sie zeigten Aufnahmen von der Speiseröhre, die vollkommen durchwuchert war vom Krebsgeschwür. (Das Loch hatte sich wieder geschlossen.) Die Ärzte versicherten uns, dass sie meiner Frau nach den ersten Untersuchungen klar sagten, sie hätte Krebs im vorgeschrittenem Stadium. Sie selbst erwähnte es uns gegenüber mit keiner Silbe.

Nun, sie konnte noch bei klarem Bewusstsein ihren 69, Geburtstag am 9.März im Krankenbett begehen, zwei Tage später war sie nicht mehr ansprechbar, sie schlief nur noch, bis sie am 14. März nachts 3.18 Uhr in die Ewigkeit ging.

Ich beende meinen Bericht, werde mich aber später wieder melden, um Euch meine Gedanken und meinen Zustand mitzuteilen, in der schweren Zeit danach.

Bis dann, Euer Plotzi
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  #19  
Alt 19.04.2012, 01:17
Silvialena Silvialena ist offline
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Registriert seit: 20.02.2012
Beiträge: 10
Standard AW: dumping-syndrom und starke gewichtsabnahme

es tut mir aufrichtig leid, was da passiert ist. kann im moment gar nichts anderes sagen, da mir dieser bericht im moment zu nahe gegangen ist und möchte nur mein mitgefühl ausdrücken!

lg silvialena!
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  #20  
Alt 29.07.2012, 02:25
Benutzerbild von Gärtner
Gärtner Gärtner ist offline
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Registriert seit: 23.02.2006
Ort: Schorfheide
Beiträge: 508
Standard AW: dumping-syndrom und starke gewichtsabnahme

Es ist wirklich so, dass jeder anders reagiert.
Mit einem Bonbon oder einem Stück Schokolade habe ich keine Dumping-Probleme. Problematisch wird es in Kombination mit Weißbrot und Brötchen.
Milch kann ich trinken, aber langsam und schluckweise. Jetzt, nach 6 Jahren kann ich schon schneller trinken. Was gar nicht geht, ist die Kombination Milch-Kohlehydrate. Das haut sofort durch. Also Müsli mit Milch geht gar nicht, aber gut mit Apfelsaft. Gut durchgezogen ist es eine gute Energiequelle. Je besser es durchgezogen ist, desto weniger Dumping gibt es.
Vielleicht bringen meine Erfahrungen ja jemandem Nutzen.
Glück auf für alle im Forum!
__________________
Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder. Ich glaube an Letzteres. (Einstein)
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