Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Allgemeine Themen > Ernährung bei Krebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 09.11.2007, 23:47
Candyforcat Candyforcat ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 09.11.2007
Beiträge: 5
Standard Endstadium - Schwierigkeit mit Trinken

Hallo erstmal.

Meine Mutter, Endstadium Pankreaskarzinom, liegt auf einer palliativen Station. Sie verweigert jegliche Verlängerung, auch die Flüssigkeitszufuhr. Sie trocknet langsam aus, hat jedoch Durst und will auch trinken. Das Problem ist, dass ihrer Meinung nach alles nach Petroleum schmeckt. Habe alles über Saft, Cola, Sprite, Icetea, Wasser, Milch, Wasser mit Minzsirup probiert. Keine Chance - hat jemand einen Tip oder eine Idee?

Danke im voraus
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 10.11.2007, 00:00
der_weg der_weg ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.07.2007
Beiträge: 501
Standard AW: Endstadium - Schwierigkeit mit Trinken

Hallo...

wenn sie auf einer palliativ station liegt, dann wird sie sicher (hoffentlich!!) auch infiusionen bekommen. man kann über eine infusion genug flüssigkeit zuführen, so dass sie sich nicht mehr mit trinken quälen muss.
wenn sie flüssofkeit als infusion bekommt, dann brauchst du dir keine sorgen über ihre flüssigkeitszufuhr zu machen. dann achten die ärzte drauf dass sie genug bekommt und sie wird sicher nicht verdursten.
nutzt die zeit, die ihr noch habt, für euch !!!

liebe grüße
sophie
__________________
Would you know my name
if I saw you in heaven?
Would it be the same
if I saw you in heaven?
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 10.11.2007, 00:06
Candyforcat Candyforcat ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 09.11.2007
Beiträge: 5
Standard AW: Endstadium - Schwierigkeit mit Trinken

Tja genau da liegt das Problem - die Ärzte würden ihr gerne per Infusion Flüssigkeit zuführen, doch dass hat sie von Anfang an abgelehnt. Sie will einfach nicht mehr. Obwohl wir ihr erklärt haben, dass dadurch ein Nierenversagen und zusätzliche Schmerzen kommen können. Sie erhält jetzt stündlich zusätzliches Morphin und baut rasend schnell ab. vor 2 Monaten fing die Lunge an - Wasser. Der damalige Schmerztherapeut hat leider nicht darauf reagiert. Mittlerweile wurde sie operiert und hat seitdem eine Lungendrainage. Genau all das, was sie nicht wollte. Nach der Diagnose vor einem halben Jahr lehnte sie jegliche Behandlung ab. Sie wollte nur keine Schmerzen haben - mit der Schmerztherapie war sie einverstanden. Und nun leidet sie - und ich selbst sitze so hilflos neben dran
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 10.11.2007, 04:54
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
Beiträge: 3.328
Standard AW: Endstadium - Schwierigkeit mit Trinken

Hallo Candy,

Es gibt Lollies, die den Mund anfeuchten, und es gibt Sprays, die den Innenraum des Mundes befeuchten, diese Flüssigkeit wird dann in kleinen Schlucken auch aufgenommen.

Du kannst auch selbst ein solches Spray herstellen mit einer ganz normalen kleinen Sprayflasche für Medikamente aus der Apotheke. Fülle sie zuerst mit ganz normalem Wasser, um dann evtl. ein paar Löffel Saft zuzusetzen.

Du kannst für sie Lollies aus Wassereis herstellen, an denen sie immer wieder lutschen kann und die Flüssigkeit anschließend trinkt.

Du kannst ihr kleine Eiswürfel in den Mund geben, die gut tun und sie anschließend das Wasser auch schluckt.

Alle Menschen die ich seither begleitete kamen irgendwann in diese Phase, wo wohl Durst vorhanden war, aber das richtige Trinken beschwerlich war, oder alles nicht mehr schmeckte. Das ist ein ganz normaler Prozeß. Der Körper braucht nicht mehr viel Flüssigkeit und ein Aufzwingen durch Infusionen verlängert den Sterbeprozeß im grunde nur. Nur das Anfeuchten der Lippen, oder des Mundes werden als Wohltat und Erfrischung empfunden.
__________________
Jutta
_________________________________________




Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 10.11.2007, 11:14
Benutzerbild von Biba
Biba Biba ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 27.05.2003
Ort: Schleswig Holstein
Beiträge: 349
Standard AW: Endstadium - Schwierigkeit mit Trinken

Hallo Candy ,

ein Holzstäbchen dick mit Watte umwickeln ,
in Wasser tauchen und zum Lutschen geben
oder die Lippen befeuchten ,
hilft sehr gut . Das wird meistens toleriert .

Alles Liebe für Euch
Biba
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 11.11.2007, 09:22
AnnaR AnnaR ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.10.2007
Beiträge: 43
Standard AW: Endstadium - Schwierigkeit mit Trinken

Hallo Candy! Wir haben von der Apotheke "Lemon-Glycerin-Wattestäbschen" für die Mundpflege bei Patienten mit ungenügender Speichelbildung. Wir haben meine Ma (75J) zu Hause und ihr versprochen das sie auf keinen Fall mehr in das KH kommt. Meine Ma hat im KH auch ALLES verweigert. Obwohl die Pflege sehr anstrengend ist, aber zu Hause nimmt sie ab und zu eine winzige Kleinigkeit zu sich, wenn ich neben ihr etwas trinke oder esse. Sie ist so froh und zufrieden das sie bis zur ihrem Ende bei uns sein kann.
lg Anna
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 11.11.2007, 11:30
Candyforcat Candyforcat ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 09.11.2007
Beiträge: 5
Standard AW: Endstadium - Schwierigkeit mit Trinken

Erstmal DANKE für Eure Antworten. Die Lemonsticks brennen, sagt sie. Ich habe ihr nasse Lappen in Folie bereitgelegt, damit sie immer etwas zum tupfen hat. Die Ärzte haben versucht, sie davon zu überzeugen, dass Flüssigkeitszufuhr keine lebensverlängernde Maßnahme ist, sondern nur die Begleiterscheingungen mindert. Doch sie weigerte sich - leider. Leider habe ich nicht die Möglichkeit, sie daheim zu pflegen. Ich arbeite Vollzeit und bin alleinerziehend. Der Rest der Familie wohnt im Ausland, so dass ich, von Freunden abgesehen, ziemlich alleine dastehe. Zudem weigert sie sich vehement, Besuch zu zulassen. Eis haben wir auch probiert, aber sie nimmt höchstens einen Löffel zu sich. Nahrung schon seit einigen Tagen nicht mehr. Sie dämmert mehr oder weniger vor sich hin, doch hat sie auch hin und wieder klare Momente, in denen sie jedoch sehr gereizt erscheint. Manchmal weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll. Ach ja, und dieses Mundspray haben wir auch versucht aber sie mag es nicht.
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 11.11.2007, 22:55
Candyforcat Candyforcat ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 09.11.2007
Beiträge: 5
Standard AW: Endstadium - Schwierigkeit mit Trinken

Hatte heute einen kleinen Teilerfolg - hab Ananas zerkleinert und mit Saft mitgenommen. Ein Stück davon hat sie zu sich genommen. Immerhin. Man kämpft ja um jeden Erfolg
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 16.11.2007, 23:22
Benutzerbild von mutzel
mutzel mutzel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.11.2007
Ort: NRW
Beiträge: 49
Standard AW: Endstadium - Schwierigkeit mit Trinken



Hallöchen,
ich kann dich so gut verstehen. Meine Mama war die letzten drei Wochen im
Hospiz. Sie hat zwar bis zum Schluss viel getrunken, aber sie wollte nichts
essen außer einbißchen Suppe. Man versucht alles aber es führt nicht
wirklich zum Erfolg, dass zermürbt einen. Man ist so hilflos.
An Mamas letztem Tag hat sie auch alles verweigert und ich habe auch nicht
mehr probiert sie zu überreden, denn es verlängert nur unnötig das Leiden.
Vielleicht solltest du mal versuchen ihre Wünsche zu respektieren auch wenn
es schwer fällt. Denn die Kraft der Mütter lässt auch nach und der Lebenswille schwindet. Ich wollte es auch nicht wahr haben und es zerreisst
mich aber es hilft deiner Mama wenn du sie los lässt.

Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit

Simone
__________________


In Erinnerung an meine Mama
12.10.1946 - 05.11.2007

UND JETZT AUCH

In Erinnerung an meinen Papa
12.07.1946 - 02.08.2009
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 28.11.2007, 01:12
Candyforcat Candyforcat ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 09.11.2007
Beiträge: 5
Standard AW: Endstadium - Schwierigkeit mit Trinken

Danke - sie wurde letztendlich am 14.11.2007 von ihren Leiden erlöst. Für sie war es wohl das Beste - aber es ist schwer, loszulassen. Dauernd gibt es Situationen, die ich ihr erzählen will oder bei denen ich ihren Rat bräuchte - doch sie ist nicht mehr da. Mir ist vorher noch nie aufgefallen, wie sehr ich sie brauche.

@Simone: Auch Dir wünsche ich viel Kraft
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 00:43 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55