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  #31  
Alt 23.06.2010, 00:06
Bärin61 Bärin61 ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Liebe Angie, ich bin morgen in Gedanken bei dir und den Kindern.
Ich gehe am Freitag diesen Weg, aber nur einmal, denn erst ist die Trauerfeier und gleich danach die Beisetzung, denn ich glaube nicht, dass ich die Kraft hätte diesen Weg zweimal zu gehen.
Ich denke an dich

LG...........Ute
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  #32  
Alt 26.06.2010, 15:40
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Hallo, liebe Ute!

Dankeschön ...

Natürlich hat uns die Beisetzung nochmals in die so traurige Realität gedrückt, aber sie war nicht so schlimm wie befürchtet. Es liegt vielleicht wirklich daran, dass wir alle viel Zeit hatten, uns mit dem Gedanken an den Abschied sehr auseinanderzusetzen und auch daran, dass wir begriffen haben und beginnen zu akzeptieren, dass es für Heike der Weg war, der sie nicht mehr leiden läßt.

Die Beisetzung war sehr gefühlvoll gestaltet und als wir danach ca 3/4 Stunde beim Steinmetz waren, um ihren Stein in Auftrag zu geben und danach nochmal zur Grabstätte zurückgingen, war diese schon verschlossen und es stand auch schon ein Kreuz auf ihrem Grab, mit ihrem Namen darauf. Für uns war es tröstlich, dass ihr Grab von Anfang an nicht Namenlos bleibt.

Inzwischen haben die Kinder schon ein paar Blumen gepflanzt und ich glaube, es ist gut für sie, dass sie nun nach fast einem Monat des Wartens eine Anlaufstelle haben.

Morgen wird es nochmal extrem schwer und dann am 11. - denn wir müssen damit beginnen, die Wohnung aufzulösen, aber die Kinder sind sehr stark (diese Eigenschaft haben sie ganz sicher von ihrer Mutter geerbt!)

Ich hoffe, dass sie auch weiterhin die Kraft haben, so weiterzumachen, wie sie es jetzt hinbekommen - sie versuchen für ihr Leben zu sorgen und ihm eine neue eigene Richtung zu geben.
Und weiterhin hoffe ich, dass dieser unendliche Papierkrieg bald einen Abschluss findet. Ich frage mich, wie Menschen die gerade einen Angehörigen verloren haben, das eigentlich in ihrem Schmerz bewältigt kriegen und ziehe meinen Hut davor.

Viel Kraft für euch!
Angela
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... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

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  #33  
Alt 26.06.2010, 17:55
taja taja ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Liebe Angela,

Du bist Deiner Heike eine ganz, ganz wunderbare Freundin!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Gruß Taja
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  #34  
Alt 04.07.2010, 16:37
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Danke Taja - ich tu was ich kann und das ist mein Inbegriff von "Freundschaft".

Inzwischen haben wir die Wohnung aufgelöst, gestrichen und an den Vermieter übergeben. Der war so Schei*e, weil auf dem Boden noch ein paar Farbfleckchen waren ... die nachmieterin hat ihm dann glücklicherweise den Wind aus den Segeln genommen.

Nun habe ich einen Teil von Heike bei mir ... sie hatte einen Schrank, den ich immer so traumhaft schön fand ... die Kinder haben ihn mir geschenkt. Sie sagten:"Mama wollte, dass du ihn bekommst. Das hat sie gesagt als sie noch sprechen konnte"
Jetzt schaue ich ihn an und hab regelmäßig Tränen in den Augen - er gehört doch schließlich ihr!

Ich denke es dauert eine ganze Zeit, bis ich dieses große Geschenk in meinem Fühlen annehmen kann ... wollte ich doch nichts dafür haben ihre Freundin zu sein, nur bei ihr sein und mit ihr diese Scheißzeit durchstehen - das wollte ich!

Aber vielleicht dachte sie sich, dass er gut bei mir aufgehoben ist, weil sie auch sehr an ihm hing ...?

Das werde ich wohl niemals erfahren.

Nun räume ich meine komplette Wohnung grad um, denn er soll schließlich einen Ehrenplatz bekommen!

Mein Herz ist sehr schwer ...
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  #35  
Alt 22.07.2010, 22:43
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

... fast 3 Wochen seit dem letzten Eintrag ...
übermorgen bist Du schon 2 Monate fort ...
So langsam beginnt das Erwachen und Begreifen, dass es kein falscher Film ist und dass es kein Erwachen gibt - so sehr wir das auch hofften ...

Es geht mir nicht gut, ich habe mein Versprechen nicht halten können ... Heikes Sohn hat seine Ausbildung verloren, sich wegen der Situation zu oft krankschreiben lassen... Heikes Tochter ist erst jetzt auf dem Weg "abwärts" - die Trauer überrollt sie, wie erwartet.
Sie hat versucht zu arbeiten, schafft es aber nicht und ihre Ärztin riet, sie solle ihre Ausbildung zum 1.8. nicht beginnen, weil sie es nicht schafft. Die Ärztin hat recht.

Auch wenn sie Dir, liebe Heike, versprochen hat eine Ausbildung zu machen ... sie hat es wirklich versucht und ich weiß Du willst, dass sie ihr Versprechen hält. Das wird sie auch, aber nicht um jeden Preis!
Wir werden einen neuen Ausbildungsplatz für sie finden für den nächsten Herbst (2011). Bis dahin braucht sie Zeit um sich zu orientieren, wie ihr Leben ohne Dich weitergehen könnte ...
Ich habe sie zum "Splash" geschickt, damit sie mal auf andere Gedanken kommt.

Selbst ziehe ich mich mit allem möglichen zu, um nicht nachdenken zu müssen und es zieht mich immer öfter hierher - in dieses Forum. Warum?
Ich weiß es im Moment noch nicht - es fällt mir nur auf.
Vielleicht weil ich jeden Tag mit Deinen Sachen zu tun habe, mit der Regelung Deiner Angelegenheiten, mit Briefe schreiben etc ...

Ich glaube aber nicht dass es das ist - ich denke eh jeden Tag an Dich.

Das WARUM wird sich beantworten - irgendwann.
Da bin ich mir sicher!

Hoffentlich geht es Dir gut da, wo Du jetzt bist!?
Grüß meine Mom wenn Du sie treffen solltest - auch sie vermisse ich!

Oft schaue ich mir all die Bilder an, die ich geknipst habe in Deiner letzten Zeit - ich werde daraus für jedes Deiner Kinder und auch für Deine Freundin Tina jeweils ein Buch machen ... aber erst dann, wenn ich die Bilder anschauen kann ohne gleich loszuheulen ...

Du fehlst mir, meine liebe Freundin
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  #36  
Alt 23.07.2010, 07:40
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

... schon komisch, konnte die ganze Nacht nicht schlafen.
War hellwach und bin es immer noch *grummel*

Naja vielleicht gehört die vergangene komische Nacht einfach zu dem vergangenen komischen Tag.

Ich wünsche euch jedenfalls einen möglichst schönen -
tut euch was Gutes!
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  #37  
Alt 23.07.2010, 10:32
sunflower77 sunflower77 ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

liebe angela

ich war lange nur stille leserin in diesem forum... und habe mich nun doch angemeldet - weil ich hoffe, dass es mir hilft wenn ich mit anderen betroffenen reden kann.

Meine Mami ist vor 5 wochen auch an einem glioblastom gestorben es ist so schwierig, einen lieben menschen zu verlieren, durch so eine schreckliche krankheit - nie, nie hätte ich gedacht dass so etwas passieren kann. es ging alles so schnell nach der diagnose. wir waren so hilflos und es war so grausam nie hätte ich gedacht, dass meine mami so von dieser welt gehen muss, ich bin irgendwie so enttäuscht vom leben...

die leere ist jetzt da. wie du schreibst, hoffe ich noch heute, aus diesem albtraum zu erwachen und antworten zu finden auf meine fragen... ich kann mich noch nicht versöhnen damit, was passiert ist - meine mami fehlt mir so wahnsinnig...

ich hoffe, dass es heike's kindern irgendwann und hoffentlich doch bald wieder besser geht, es ist sehr schlimm für sie was sie durchmachen mussten, und sie sind auch noch so jung...

es ist gut zu wissen, dass wir nicht alleine sind...
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  #38  
Alt 23.07.2010, 13:06
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Hallo Sonnenblümchen!

Für Dich scheint die Sonne dann ja auch überhaupt grad nicht - das tut mir von Herzen leid. Wenn Du magst kannst Du hier gerne von Deiner Mama und Dir erzählen - wenn Du magst auch gern per PN.

Weißt Du, ICH bin ja "nur" Heikes Freundin und schreibe als solche und ich bin schon 45,
habe schon viele Freunde verloren und auch meine Mutter verloren (glücklicherweise nicht an eine Krankheit). Aber trotzdem war das damals unsagbar schlimm, obwohl ich da schon 31 war und selbst 3 Kinder hatte.

Ich glaube, ich kann daher nachvollziehen, wie es ist seine Mutter zu verlieren. Es ist noch eine ganz andere Geschichte, vor allem wenn das Sterben in einer solchen Krankheit begründet liegt.

In Bezug auf den Tod meiner Mutter ist es so, dass ich ihn inzwischen sehr gut verarbeitet habe - nur noch ganz ganz selten verspüre ich Traurigkeit, meistens an besonderen Tagen. Manchmal ist es dann auch noch für kurze Augenblicke schlimm, aber das hat seine Berechtigung und ich weiß es geht gleich wieder vorbei. Es ist aber auch schon 14 Jahre her ...

Bei den Kindern von Heike merke ich eben jetzt, dass die ganze traurige Geschichte jetzt langsam auch emotional ankommt, während vorher noch eine Art Schutzreflex griff.
Natürlich habe ich während der ganzen Zeit auch versucht die Kinder aufzufangen - der Focus lag aber dann im Nachhinein aber doch eher auf der Begleitung von Heike, Vermittlung dessen was sie nicht mehr sagen konnte und vielem mehr ...

Das was ich jetzt tue ist weiterhin Hilfe organisieren - psychologische bzw fachmännische Unterstützung für die Kinder zu suchen, wobei diese meinen, sie schaffen das schon - irgendwie. Aber ich möchte ihnen wenigstens Angebote machen - entscheiden werden sie letztendlich selbst, was sie annehmen können oder wollen und was nicht.

Wie ist es bei Dir? (Wenn ich Dir zu nahe trete, dann klopf mir bitte auf die Finger, ja?)
Hast Du Menschen um Dich herum, die Deinen Schmerz mit Dir tragen? Freund, Vater, Geschwister ...?
Hast Du jemanden mit dem Du über Deine Gefühle sprechen kannst? Da ist ja sicher auch in Dir eine Schei**-Wut auf diese Krankheit ...

Hast Du Möglichkeiten mit Deinen Gefühlen umzugehen - sie zum Ausdruck zu bringen?

Ja, man kann vom Leben schon enttäuscht sein ...
ich versuche dankbar zu sein für die Zeit vor der Krankheit, für die vielen Stunden die ich mit ihr so nah verbringen durfte und für das, was Heike an Wunderbarem um mich herum (ihre Kinder) und in mir (so viel Bereicherung) hinterlassen hat.

Vielleicht macht Dich das traurig, wenn Du das liest - das darf auch sein, aber ich bin auch eben "nur" ihre Freundin.

Ich schicke Dir eine ganz liebevolle Umarmung
und würde mich freuen von Dir zu lesen -
vielleicht können wir einen Teil des Weges gemeinsam gehen.

Alles Liebe,
Angela
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  #39  
Alt 23.07.2010, 15:07
sunflower77 sunflower77 ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

hallo angie

merci für deine lieben worte und anteilnahme.

die sonnenblume war die lieblingsblume meiner mutter...

die sonne scheint mal mehr, mal weniger... die arbeit lenkt ab, tut gut. ja, meine schwestern und mein freund sind die wichtigsten leute in meinem leben - mit ihnen kann ich gut darüber reden, aber irgendwie ist man mit dem kummer und der traurigkeit dann doch alleine.

wie und dass meine mami gestorben ist, das hat irgendwie so viel in mir kaputt gemacht... ich werde nie vergessen, wie sie die letzten tage war bevor sie ging. so viel kummer und schmerz, verzweiflung pur ! man wartet auf den tod - so etwas darf doch nicht sein ?! sie so die letzten wochen zu sehen, wie alles schlimmer wurde - sie war vorher so ein glücklicher und fröhlicher mensch, für alle da und von allen geliebt !! sie war erst 61. wir sind alle den weg mit ihr gegangen und haben sie dann verloren. es tut noch so weh

nach der diagnose im dezember dauerte es nur gerade 5 monate... nach dem 2. epi-anfall ging es dann nur noch 5 wochen. das ding wuchs so schnell. auch während dem 3. zyklus temodal wuchs der tumor unbehelligt weiter

die letzten 10 tage waren das schlimmste. sie war im spital, konnte dann nicht mehr gut aufstehen, sich halten, die rechte seite war wie gelähmt. sie lag im bett, konnte nicht mehr duschen, auf die toilette. alle medikamente nützten nichts um es für sie erträglicher zu machen, sie war unruhig, wollte aufstehen, aber es ging dann irgendwann alles nicht mehr... das schlimmste war, als sie nicht mehr sprechen konnte. ich konnte meine eigene mami nicht mehr verstehen !! sie konnte mir nichts mehr sagen, sich nicht mehr mitteilen, es war so unsagbar traurig...!!

als sie noch konnte, sagte meine mami immer wieder, dass sie sterben will ! zu uns, zur pflege, zu den ärzten. und dass wir ihr etwas geben sollten, damit sie sterben kann !!! sie wusste, dass sie sterben wird - das muss doch einfach so schlimm sein ! sie wollte noch nicht gehen, wer will das schon. sie weinte dann immer - wir mit ihr. diese schlimmen erinnerungen machen mich alle so unendlich traurig...

ich fühle mit allen, die hier schreiben wie grausam es ist - wie hilflos man selber ist. man möchte etwas tun, und es geht nicht, man sieht das ende kommen, aber der weg bis dahin, ist noch so schlimm... ich wünschte mir, meine mami hätte das nie erleben müssen! sie ist im spital eingeschlafen - wir waren bei ihr am bett habe ich immer noch gedacht, sie müsste irgendwie doch wieder anfangen zu atmen ?!?

ich hoffe, eines tages, werde ich nur noch die schönen momente in erinnerung haben

auch 14 jahre später - scheint es dir nicht, als wäre es gestern gewesen ? ich hoffe immer auf ein zeichen oder etwas wo ich merke, dass sie bei mir ist... hast du so etwas erlebt im zusammenhang mit deiner mutter ?...

es tut mir sehr leid für ihre kinder, ich hoffe, du kannst sie gut unterstützen. vielleicht hilft es ihnen auch, sich mit anderen auszutauschen. es muss für sie auch schrecklich sein. hmmmmm....
deine freundin und ihre familie können soooo dankbar sein, was du alles für sie getan hast und noch machst - du bist wirklich ein engel und für heike war das sicher auch sehr sehr wichtig und schön, dass du da warst und sie nicht alleine da durch musste !! und nicht nur für sie, glaube mir, die kinder sind dir sicher auch unendlich dankbar, dass sie dich hatten und du ihre mama begleitet hast. bei uns war es die schwester - ich kann dir nicht sagen, wir froh ich bin, dass sie hier war und mami und uns beigestanden hat, ich weiss nicht, wie wir es sonst geschafft hätten !!!

ich hab so viel geschrieben und habe das gefühl, dass es immer noch so viel zu sagen gäbe.

merci für's "zuhören"... ich hoffe, es war nicht zuviel, aber es tut gut, hier zu schreiben...

herzlich, chris
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  #40  
Alt 25.07.2010, 00:01
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Hallo Chris ...
auch wenn ich hier sitz und mir grad die Tränen kullern - schön, dass Du Dich getraut hast. Als ich las, wie es euch ergangen ist dachte ich beinahe, ich lese "unsere" Geschichte ... Vieles ist so gleich, von der Lähmung bis zum Nicht-mehr-sprechen-können. Vom schockiert sein bis zum völlig verzweifelt sein und nichts tun können ... jetzt werden die Momente, die ihr erlebt habt in mir sehr deutlich.

Mach Dir aber keinen Kopf - ich heule heute eh den ganzen Tag ... heute ist es 2 Monate her und ich war im Hospiz, habe Kerzen angezündet in der kleinen Kapelle.
Dort ist sie mir so unbeschreiblich nah. Ich sehe sie neben mir sitzen wenn ich dort bin, da, wo sie immer saß ...

2 Monate schon - die Zeit vergeht so schnell.

Ja, es ist sicher unsagbar schlimm, wenn man gesagt bekommt, dass der Weg nur noch in eine Richtung gehen wird ... Auch ich, obwohl ich aus dem med. Bereich komme, habe dennoch immer noch ein Fünkchen Hoffnung gehabt.

Und als ich merkte diese Hoffnung schwindet und mein größter Wunsch sie würde doch noch wieder gesund werden wird - egal was ich auch tue - nie in Erfüllung gehen, hat sich die Hoffnung und haben sich meine Wünsche verändert.
Die Hoffnung teilte sich in viele Hoffnungen auf und der eine Wunsch in mehrere.

Ich hoffte irgendwann nicht mehr dass sie gesund wird, sondern ich hoffte, dass sie Kraft findet zu akzeptieren was unabänderlich ist und ich hoffte, dass es ihr gelingt loszulassen. Mein Wunsch war, dass Gott es so richtet, dass ich dann bei ihr sein darf und dass ich die Kraft habe zu tragen, was Stärke und Kraft braucht (Heike, ihre Kinder und nicht zuletzt mich selbst) ... Dieser große Wunsch, der auch Heikes und der der Kinder war, wurde uns allen erfüllt
und dafür bin ich dankbar.
Es hat mich demütig werden lassen gegenüber dem Leben ...

Vielleicht kannst Du irgendwann in Deinem Denken dahin gelangen, dass Du Dich freuen kannst dass Deine Mama
61 jahre lang leben durfte und Menschen hat die sie sehr lieben.
Weißt Du - manche Menschen haben das nie, egal wie alt sie werden ... es gibt niemanden der sie liebt oder sie sind so erkaltet, dass sie es einfach nicht mehr spüren können.
Auch Heike hatte das bis dahin nicht - außer von ihren Kindern, aber auch da war das Verhältnis eher sehr "kühl".
Sich wirklich nah zu sein und sich zu lieben haben alle erst in Heikes Sterben gelernt ... sie haben ihre Mutter dort erst kennengelernt. Sie hatte eine schöne Seele, verpackt hinter kalten, strengen und harten Mauern, die sie sich im Laufe ihres schweren Lebens zugelegt hatte.
Auch wirkliche Freundschaft hat sie erst in ihrem Sterben gelernt.

Du hast Deiner Mutter soviel Wertvolles schenken können, denn Du hast sie nicht allein gelassen. Jede Träne weicht irgendwann einer schönen Erinnerung ...

Es ist schön, dass Du Geschwister hast mit denen Du gemeinsam trauern kannst - auch das ist viel wert.

Heikes Kinder können das nicht gemeinsam - ich arbeite noch immer mit ihnen daran für sie eine Basis zu finden, um als Geschwister zusammenzufinden und zusammenzuhalten.

Sicher gibt es noch viel zu sagen ... sags.

Vielleicht kannst du für Deine Mami und Dich beginnen ein Buch zu schreiben? All Deine Erinnerungen und auch Gefühle, Deine Gedanken und Deine Traurigkeit könnten Platz darin finden ...

Alles Liebe,
Angie
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  #41  
Alt 26.07.2010, 15:22
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

liebe angie

gestern abend waren es genau 5 wochen her seit sie gestorben ist... der tag war besser als die sonntage davor... mit den eltern meines freundes waren wir wandern und in der natur. auf dem berg gab es auch eine kappelle. ich hab so fest an sie gedacht !!!

ins hospiz konnte meine mami nicht mehr. sie starb vorher im spital. unter morphium fand sie endlich ruhe und schlaf, sie konnte dann (endlich !!)einschlafen. vielleicht wie bei deiner freundin, konnte meine mami es eine zeitlang auch nicht wahrhaben, was unabänderlich war... aber ich verstehe sie so gut !!! sie hatte noch so viel lebensfreude ein paar monate, nein wochen vorher...sie hatte auch noch immer hoffnung, wie ich und du !!

ins spital möchte ich (wie du ins hospiz) manchmal noch heute, wo wir ihr die letzten tage so nahe waren, aber ich glaube, ich schaffs noch nicht... zu wissen, dass in ihrem zimmer jetzt jemand anders ist... die pflegerinnen zu sehen und zu merken, die erde dreht sich weiter - auch dort...

es tut mir leid, dass bei deiner freundin zur umwelt das verhältnis nicht so gut war - aber am schluss hat es ihr sicher sehr geholfen, dass doch du und ihre kinder sie liebten ! du hast recht wie du schreibst, sie war nicht alleine und du hast dein bestes gegeben und tust es noch heute - mit ihren kindern!!

meine mami hatte auch ein sehr schweres leben, andere hätten schon lange aufgegeben oder wären verbittert geworden... aber meine mam war bei allen so beliebt, gerade deswegen weil sie so viel duchgestanden hat und nie dem schicksal böse war, sie war voller liebe, freude uns positiver energie... sie war ein vorbild für uns alle !! und dann musste ich zusehen, wie sie von tag zu tag sich veränderte, abgab und schliesslich das leben lassen musste, auf so eine traurige und unwürdige weise !! WARUM ??

ich glaube es ist wichtig, dass du mit ihren kindern kontakt hast... ich habe auch noch kontakt mit mami's freundinnen, sie waren ein teil von ihrem leben, von ihr und dadurch werde ich auch immer wieder an sie erinnert... und wenn du nicht, wer denn sonst ? sie haben noch ein leben vor sich, mit dir - du wirst für sie auch immer etwas spezielles bleiben !!

wie du schreibst, demütig sein... bei mir hat sich alles verändert. ich weiss nun, wie das leben sein kann. ich bin dankbar für jeden tag mit all meinen liebsten und hoffe, dass es noch lange so sein wird. ich weiss auch, dass wir für die 61 jahre froh sein müssen - und trotzdem, warum wurde ihr leben durch diese grausame krankheit so beendet ?

ach, ich habe so viele fragen und keine antworten ! im moment kann ich es noch nicht so annehmen, wie es ist

herzlich, chris
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  #42  
Alt 27.07.2010, 17:16
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Es ist müßig darüber nachzudenken ... an die Frage nach dem Warum kann man seine ganze Zukunft hängen - man wird niemals eine Antwort finden ...


Hier bricht im Moment alles zusammen ... bzw die Kinder von Heike ...
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  #43  
Alt 27.07.2010, 22:31
sunflower77 sunflower77 ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

das tut mir leid, dies zu hören.... könnt ihr euch von jemand hilfe oder unterstützung erhoffen / holen ?... für dich ist es sicher auch sehr schwierig im moment - du warst die freundin - erst heike und jetzt den kindern so nahe und noch verbunden - und fühlst dich auch irgendwie doch verantwortlich... ich hoffe, es findet sich ein lichtblick die nächsten tage ?! viel kraft !!
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  #44  
Alt 28.07.2010, 20:17
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Hallo Blümchen ...

Hilfe organisiert habe ich schon als die Mama noch lebte.

Das Problem liegt eher da, dass jemand auch Hilfe wollen muss ... es ist manchmal sehr schwer Hilfe anzunehmen.

Die Tochter ist derzeit so, dass ihr alles - wirklich ALLES egal ist.
Mein Sohn ist völlig überfordert damit, normal reden ist auch mit ihm nicht mehr möglich - er schreit nur noch rum.

Aber mehr als Hilfe suchen und Erstkontakt herstellen und sie dorthin begleiten kann ich nicht ... bzw mir fällt nix mehr ein.

Hab meinem Sohn gesagt er soll die Ärztin seiner Freundin anrufen und beschreiben was los ist und sie fragen was er am Besten tun soll.

Zur Kur will sie nicht, in eine Klinik auch nicht - sie will gar nix.

Nachdenkliche Grüße,
Angie
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  #45  
Alt 29.07.2010, 00:25
parigo parigo ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Salut

ich bin neu im Forum (auch wenn ich seit meine Frau erkrankt ist ständig stumm mitgelesen und mitgelitten habe)

ich bewundere Dich für das was Du für Deine Freundin getan hast und noch für Ihre Kinder tust.

Ich denke schonn das die Tochter hilfe will und Hilfe braucht.

ich denke aber auch das sie erst hilfe annehmen kann, wenn sie das was passiert ist ein wenig verarbeitet hat .

mir fällt es auch sehr schwer hilfe anzunehmen.manchmal empfinde ich Hilfe als erdrückend und belastend.ich ertrage es dann nicht wenn mann mich helfen will, weil ich es erst selber tief in mir in ruhe verarbeiten muss.so war es als mein Vater starb (ich war 14) und jetzt wo meine Frau an diesen Tumor erkrankt ist.

einfach da zu sein , ist oft eine grosse Hilfe und ich denke Die Tochter ist es nicht egal,und das sie weiss das Du für sie da bist .

entschuldige wenn ich mich eingeschaltet habe , aber ich glaube das Du Für die Tochter eine grosse Hilfe bist.

Salut

Parigo

Geändert von parigo (29.07.2010 um 12:10 Uhr)
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