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  #1  
Alt 18.07.2007, 15:13
Uhura Uhura ist offline
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Standard Krebskranke Mutter und Beziehung

Hallo miteinander!

Meine Mutter hat ein pleurales Mesotheliom, seit Dez 06 ist klar, dass sie daran sterben wird. Eine unendlich traurige Sache, die hier aber leider gar kein Einzelfall ist.

Was ich aber an dieser Stelle fragen möchte:
wie können denn Eure Partner damit umgehen?

Ich habe das Gefühl, dass mein Mann - so wie in Wirklichkeit auch ich - damit komplett überfordert ist, mit meinen immer wiederkehrenden Trauer, mit meinen Tränen.
Ich will sicher nicht alles ihm zuschieben, aber ich mache mir wirklich schön langsam wirklich Sorgen um unsere Beziehung.

Und jetzt eben habe ich in einem anderen Thread gelesen, dass eine andere Leserin, die auch schon einige Zeit durch so eine traurige Geschichte mit irhem Vater geht, derzeit öfters mit ihrem Lebensgefährten streitet.
Weil auch er offensichtlich total überfordert zu sein scheint.... ich gebe zu, ich war irgendwie fast erleichtert, das zu lesen!
Weil ich sehe, dass es da offensichtlich auch anderen so geht.

Wie geht es denn Euch so damit? Und Euren Partnern?
Würd mich echt interessieren.

Lg Uhura
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  #2  
Alt 18.07.2007, 16:06
Daddys girl Daddys girl ist offline
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Standard AW: Krebskranke Mutter und Beziehung

Hallo Uhura,

ich bin irgendwie froh, dass du das ansprichst. Bei mir ist es folgendermaßen: als mein dad krank wurde, war mein freund ganz toll, hat mich überall hin begleitet, damit ich nicht allein bin, also da war es ganz klasse.

Jetzt wo er tot ist ist es anders, er kommt spät nach haus, ich glaub um zu vermeiden dass er da ist wenn ich nach haus komme, das ist ja der moment, wo man traurig wird, wenn der stress des tages abgefallen ist und man zeit zum denken und fühlen hat. also .. er kommt spät nach haus, ist dann manchmal irgendwie enttäuscht wenn ich traurig bin, dass wir keinen "schönen abend" haben und hat mir sogar 2 wochen nach seinem Tod schon vorgeworfen ich würde mich "hängenlassen" .. Hey.. ich gehe arbeiten, ich versorge mein pferd und ich treffe mich mit freunden. klar bin ich oft traurig, aber kann mans mir verdenken?

wir hatten auch schon streit darum, dass er meint ich würde ihm das recht abstreiten, sein eigenes päckchen als schlimm zu bezeichnen. da lag seine ma im krankenhaus und es bestand verdacht auf krebs der nicht bestätigt wurde. klar ist vielleicht egoistisch von mir, dass ich meine situation irgendwie schlimmer finde, aber ich hab den menschen im leben verloren, den ich am meisten geliebt habe und auch den der mich am meisten von allen geliebt hat. klar ist das eigene päckchen immer das grösste und das wäre womöglich umgekehrt genauso, kann ich nicht sagen.

er kanns auch gar nicht verstehen, dass ich manchmal einfach "gerne" aufm sofa sitze und an die wand starre und traurig bin wenns denn nunmal so ist. er meint dann ich müsste mich mehr ablenken. er hat sogar schon zu mir gesagt dass er nicht weiss wie lange er das erträgt ...

fazit: männer kommen mit sowas schlecht zurecht. ich fühle mich alleingelassen, ich weine lieber alleine, weil ich ihn nicht zusätzlich damit belasten will und iim endeffekt geht das auf kosten des friedlichen zusammenlebens.

*edit* und ohne jetzt den männern was unterstellen zu wollen, das ganze drama geht schon damit los, dass ich tottraurig einfach keine lust auf Sex habe, weil das eh nix bringt wenn ich nicht abschalten kann... *seufz*

Geändert von Daddys girl (18.07.2007 um 16:11 Uhr)
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  #3  
Alt 18.07.2007, 20:48
Sabrina1978 Sabrina1978 ist offline
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Beiträge: 75
Standard AW: Krebskranke Mutter und Beziehung

Hallo ihr lieben,

bei meinem vater wurde es im februar 07 diagnostiziert.
ich und mein´freund sind seit 11 jahren zusammen und haben einen 3 jährigen sohn.

als die diagnose kam wußte ich nicht wie ich das bewälltigen soll, mein kind mein vater (Eltern), weil ich mich nie groß auf meinen freund verlassen konnte.

aber jetzt kam ein punkt wo ich merke das er voll hinter mir und meiner familie steht, er hat alles getan damit ich immer bei meiner familie sein konnte (hat auf den kleinen aufgepasst, früher feierabend gemacht) usw.
das hätte ich nicht gedacht.

aber ich rede mit ihm trotzdem nicht über alles, weil das überhaupt nicht geht, ich denke als partner ist man zwar mit betroffen, aber es ist etwas ganz anderes wenn es das eigene elternpaar ist um das es geht.
diesen schmerz oder angst kann man nicht erklären.

jeder verarbeitet es anders und hat eine andere art damit umzugehen.

ich zb. denke so oft so negativ, obwohl mein vater noch bei uns ist.
andere würden sagen : was machst du dir darüber gedanken noch ist er da!

es ist wirklich unbeschreiblich!

ich bin mir ganz sicher das eure männer euch verstehen nur haben sie eine andere art und weise ihre betroffenheit zu zeigen.
und wenn sie den raum verlassen wenn ihr weint liegt es bestimmt daran euch so weinen zu sehen! das ist für sie auch nicht so leicht.

ich will die männer hier nicht in schutz nehmen, hab ja selber einen der gattung

ich hoffe ihr findet einen weg mit euren männern zu reden und das sie euch verstehen werden.
ganz liebe grüße sabrina
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  #4  
Alt 24.07.2007, 23:17
Anja07 Anja07 ist offline
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Beiträge: 15
Standard AW: Krebskranke Mutter und Beziehung

Hallo ihr Lieben,
schön das dieses Thread mal das Beziehungs-Thema anspricht. Hab ja schon beim letzten mal geschrieben das es bei mir zur Zeit auch nicht so gut läuft und ihr sprecht mir irgendwie aus der Seele. Ich weiß echt nicht woran das liegt, aber ich bekomme das einfach nicht auf die Reihe. Manchmal denke ich, ich erwarte zu viel, bin selbst so unzufrieden, gestreßt und traurig, dass ich oft Schuld an unseren Streß bin. Aber für mich hat sich auf einen Schlag das ganze Leben verändert. Es war schon schwer genug, von Berlin nach Nürnberg zu ziehen und jetzt leider die Geschichte mit meinem Vater. Mein Freund meint immer, dass wird schon alles, aber ich fühle mich so oft echt richtig allein gelassen. Er mault zwar nun nicht mehr rum, wenn ich jedes 2-3 Wochenende heim fahre, aber ich habe schon auch ein schlechtes Gewissen, ihm alleine zu lassen, da er ja auch oft Dienst am Wochenende hat und dann nicht mitfahren kann. Habe oft keine Lust zum kochen oder irgendwas zu unternehmen, weil ich oft lange arbeiten muß, dann rufe ich bei meiner Mutter an, danach bei meinem Vater im Krankenhaus. Viel Zeit bleibt da natürlich nicht am Abend, aber ich weiß auch nicht, wie ich das anders organisieren soll. Das freut natürlich seiner Mutter am meisten, nun kann sie wieder ständig für ihren Sohn kochen und er ist ständig bei seiner Mutter, die mich von Anfang an nicht leiden konnte - naja der Schwiegerdrache schlecht hin halt.
Es ist echt blöd, weiß nicht wohin das alles führen soll.
Ich wünsche euch alles Liebe und würde mich freuen, wenn man hier mal wieder etwas hört.
Eure Anja
Ach Uhura, zum Thema Sex - es geht geht mir ganz genau so und mein Freund ist nicht gerade begeistert, aber was soll man machen, es ist halt so.

Geändert von Anja07 (24.07.2007 um 23:21 Uhr) Grund: Nachtrag
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  #5  
Alt 25.07.2007, 11:30
Lilli23 Lilli23 ist offline
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Beiträge: 16
Standard AW: Krebskranke Mutter und Beziehung

Hallo zusammen,

mein Papa ist letztes Jahr am 22.10.2006 gestorben und ich kann Euch was die ganze Situation angeht sehr, sehr gut verstehen. Anja ich hatte auch das Gefühl das ich alleine da stehe während Papa's Krankheit und besonders nach seinem Tod. Es ist für den Partner schwer so etwas nachzuvollziehen, gerade für die Männer. Es kann Dir keiner die Schmerzen und die Trauer abnehmen, das ist auch gut so, auch wenn Dein Freund Dich nicht versteht, erwartet mann wenigstens das er so tut als ob und sich ein bißchen Mühe gibt und Dich unterstützt. Genauso ging es mir auch und es geht mir heute noch so.
Mein Mann denkt immer wenn ich nicht darüber rede ist schon alles ok, aber so ist das nicht der Schmerz sitzt tief in meinem Herzen und den wird nie wieder im Leben jemand heilen können. Es ist jetzt nun fast ein Jahr her das Papa von uns gegangen ist und ich habe das Gefühl der Schmerz und die Sehnsucht nach ihm wird immer schlimmer. Es kann Dir niemand sagen wie Du Dich verhalten sollst, tue das was Dir am Besten tut in der Situation, die weiß Gott nicht einfach ist.
Seit für Eure Mama/Papa da, gebt ihnen das Gefühl das ihr sie unterstütz und genießt jede freie Minute mit Euren Lieben. Die Erinnerungen die ihr im Herzen trägt wird Euch nie einer wegnehmen können, alle Materielen Dinge schon.

Ich drücke und allen für die Zukunft die Daumen
und schicke Euch aus Hannover ein dickes Kraftpaket.
Fühlt Euch gedrückt.
Lilli
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  #6  
Alt 25.07.2007, 18:09
Benutzerbild von sleeping sun
sleeping sun sleeping sun ist offline
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Registriert seit: 10.05.2007
Ort: Mittelfranken
Beiträge: 74
Standard AW: Krebskranke Mutter und Beziehung

Hallo Mädels,

...man sieht allein schon in diesem thread dass nur Frauen schreiben
meine Meinung zu diesem Thema:

Männer fühlen sich in so einer angespannten Situation von Ihren Partnerinnen vernachlässigt.

Damit liegen sie natürlich nicht ganz falsch nur kann man niemandem verdenken, wenn Eltern schwer krebskrank sind, mit dem Tode ringen oder sogar versterben, dass derjenige dann unheimlichen seelischen Stress hat.

Die wenigsten Männer besitzen eine ähnliche Sensibilität wie wir Frauen, immer noch gilt, Männer dürfen nicht weinen etc.

Wißt Ihr...nehmt euch ein paar Stunden Auszeit mit euren Partnern und REDET!!!
Über eure tiefsten Gefühle und über die Angst, auch die um eure Beziehung.

Ich hab gott sei dank in meinem Freund den allerbesten Seelenverwandten gefunden...während der schrecklichen Erkrankung meines Vaters und bis zu seinem Tod am Samstag stand er hinter, vor und neben mir...
liegt möglicherweise auch daran, dass er einen Pflegeberuf hat und auch schon Sterbebegleitung gemacht hat.

Liebe Grüße, Kerstin
__________________
"Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar..."
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