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Verlobte Hormonrezeptives Mammakarzinom G3
Hallo Ihr Lieben,
ein sehr trauriger Anlass führt mich nun zu euch. Bei meiner Verlobten wurde heute 2 Monate vor der Hochzeit ein positiver Befund der Biopsie von letzter Woche bestätigt: Es wurden in der Brust 3 gelbliche Gewebstanzzylinder mit einer Länge zwischen 1,0 und 1,4 cm festgestellt. Die Lymphangioinvasion ist negativ. Malignitätsgrad G3, Mammakarzinom of no special type Östrogenrezeptoren: 8 positiv Progesteronrezeptoren: 3 positiv Her2: 0 (negativ) B- Klassifikation B5b Ein CT/MRT wurde noch nicht gemacht, also ich gehe davon aus, bzw hoffe, dass noch keine Lympfknoten und Fernmetastasen vorhanden sind. Bitte helft mir, bin gerade total durch, MFG Peter Geändert von gitti2002 (16.03.2023 um 21:55 Uhr) Grund: Fragen zu Heilungschancen/Prognosen, Rezidivrisiko usw.dürfen lt. NB nicht beantwortet werden. |
#2
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AW: Hormonrezeptives Mammakarzinom G3
Hallo Peter,
Das ist natürlich ein Schock. Einmal mehr, wenn man verlobt ist und eigentlich ganz andere Dinge plant. Nun bleibt aber erst einmal nur nach vorne zu schauen und den Untermieter zu vertreiben. G3 heißt erst einmal, dass der Kerl wenig differenziert ist, also grundsätzlich dem Brustdrüsengewebe nicht mehr sehr ähnlich sieht und deshalb leichter woanders gedeihen kann. Gleichzeitig heißt es aber auch, dass er sich schnell teilt und damit gut auf Chemo anspricht. Ob man die aber braucht, kann man anhand deiner Angaben nicht sagen. Noch fehlt der TNM Status. Begebt euch in ein Brustzentrum und sprecht dort die nächsten Schritte durch- OP oder neoadjuvante Chemo werden es wohl sein. Wenn euch Misteltherapie empfohlen wird, nehmt die ruhig mit. Meiner Mutter hat es geholfen. Sie hat im Prinzip alles mitgemacht, was ihr der Onkologe empfohlen hat. Angefangen bei Sport, japanischer Sencha Grüntee, OPC, Misteltherapie + alles Schulmedizinische. Wo deine Verlobte letztlich raus kommt, weiß allerdings nur der liebe Gott. Es gibt natürlich Wahrscheinlichkeiten, aber die sagen dir nie, auf welcher Seite des Zaunes man steht. Rein von der Prognose her war meine Mutter eine Hochrisikopatientin (auch G3, Lymphangios carcinomatoasa - hat deine Verlobte zum Glück nicht) und unglaublich viele befallene Lymphknoten. In Stadien ausgedrückt war sie eines unter Fernmetastasen (wo eine Heilung meist nicht mehr möglich ist), sie hatte demnach eine 90 prozentige Rezidivwahrscheinlichkeit. 9 von 10 haben also nicht nur einmal das "Vergnügen". Gleichzeitig heißt das aber auch, dass eine das große Los gezogen hat und nicht noch mal in die Mühle gerät und dann liegt es zum einen am Mindset, zum anderen aber auch an den o.g. Dingen und letztlich am lieben Gott, ob man die eine ist oder nicht. Meine Mutter war genau die eine - also gegen alle Wahrscheinlichkeit ist sie seit nun mehr als 12 Jahren krebsfrei. Deswegen- erst mal verdauen und dann in Ruhe die weiteren Schritte planen. Krebs ist schon lange kein Todesurteil mehr. LG Leon
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Zu allen großen Dingen ist der erste Schritt der Mut (im Original von Goethe) Geändert von In_Motion (22.03.2023 um 22:36 Uhr) |
#3
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AW: Hormonrezeptives Mammakarzinom G3
Hallo Leon,
vielen Dank für deine schnelle Antwort! Es sieht nun folgendermaßen aus: Die neoadjuvante Chemo sollte eigentlich Ende nächster Woche beginnen, 8 Zyklen auf 6 Monate, dazu Hormontherapie und irgendwann OP. Wir werden die Hochzeit nun deutlich vorverlegen, wahrscheinlich innerhalb der nächsten 14 Tage, vielleicht kann der Chemobeginn um eine Woche verzögert werden. Wir gehen nicht davon aus, dass eine Feier im großen Rahmen im Mai möglich sein wird. Andererseits ist mir ein möglichst früher Chemobeginn sehr wichtig, da meine Angst vor einer Metastasierung deutlich ansteigt, da G3 und KI 67 (60%). Ein TNM steht noch nicht, auch davor bammelt mir schon sehr, da ich mich vor bereits bestehenden Fernmetastasen fürchte. Denn ab deren Vorliegen ist ja eine Heilung per Definition ausgeschlossen. Es bleibt bei dieser Tumorart ja leider für die nächsten 20 Jahre die ständige Angst vor Rezidiven und Spätmetastasen, auch bei engmaschiger Nachkontrolle. So weit ich weiß, ist der Verlust des Haupthaares bei dieser Chemo sehr wahrscheinlich, eine Möglichkeit (Naturmittel, Verhaltensweisen) dies zu verhindern gibt es nicht, oder? Die nächste Frage wäre, ob es möglich ist, dass ihre Krankenkasse aus Österreich nun bei mir in Deutschland die Behandlung übernimmt, ansonsten müsste sie ja ständig alleine ins Klinikum, nach der Chemo alleine zu Hause leben und in dem Zustand 400 Km pendeln. Ich kann arbeitsbedingt nur am Wochenende zu ihr fahren, was keine große Hilfe wäre. Ich danke dir für deine Mut Zusprache und freue mich sehr über den positiven Verlauf bei deiner Mutter! Beste Grüße Peter |
#4
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AW: Hormonrezeptives Mammakarzinom G3
Also es gibt schon Möglichkeiten, die Haare zumindest teilweise zu erhalten bzw. Es zu versuchen, dass sie weitestgehend erhalten bleiben.
Dazu kann man sich bei der Chemo so ne "Vereisungskappe" aufziehen. Damit wird die Kopfhaut sehr stark abgekühlt (und weniger durchblutet, sodass man davon ausgeht, dass die Haare die Chemo nicht so aufnehmen.) Macht aber nicht jede Klinik und kostet meines Wissens auch extra.
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Zu allen großen Dingen ist der erste Schritt der Mut (im Original von Goethe) |
#5
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AW: Hormonrezeptives Mammakarzinom G3
Es gibt ganz tolle Perücken. Wenn deine Frau aus Wien stammt, dann schick mir eine Nachricht und ich kann ihr einen Tipp geben. ich habe mir selbst erst diese Woche eine gekauft. Die österreichische Krankenkasse zahlt auch ca. 90%.
Bei den Kühlhauben hätte ich etwas Angst, dass das bestehende Haar durch die Chemo trotzdem sehr beschädigt wird. ich würde eher auf die Haare während der Chemo verzichten, dafür wachsen sie danach normalerweise schön und dicht nach. |
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