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  #1  
Alt 21.05.2013, 12:29
nocalayu nocalayu ist offline
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Registriert seit: 21.05.2013
Beiträge: 3
Standard kommt man irgendwann damit klar...?!?

Hallo zusammen!
Seit längerem bin ich stille Mitleserin! Aber jetzt muss ich meinen Mist auch loswerden, in der Hoffnung irgendwann damit klar zukommen! Mein Vater (63) hat vor 2 1/2 Jahren die Diagnose nicht-plattenepithel carzinom bekommen! Er befindet sich im thoraxbrreich hinter der speiseröhre, die ärzte sprechen aber von lungenkrebs! Metas auf einem Lungenflügel ansonsten frei! Er bekam chemo und strahlentherapie! Der Tumor wurde kleiner und wir hatten Hoffnung!
Letztes Jahr an Nikolaus hat er sich verschluckt und das Gefuehl ihm steckt was im Hals! Obwohl er bei den kontrolluntersuchungen immer wieder Schluckbeschwerden angesprochen hat wurde es auf die bestrahlung geschoben und nicht weiter untersucht! Nach dem Verschlucken wurde.dann ein lymphknoten gefunden etwas.weiter unten aber genau wie der erste inoperabel! Erst jetzt.Monate später wurde eine Bronchoskopie gemacht, wegen unerklärlichen Gewebe an der Speiseröhre! Und jetzt hat sich meine Angst seit Dezember bestätigt...Speiseröhrenkrebs T4! M1a glaub ich! (kann mir das alles nicht merken! In einer Woche Gespräch wegen möglicher Therapie! Bestrahlung fraglich wegen letzter! Vor Chemo hat mein Vater Angst! Er sagt er spuert das Ende und will nicht durch Therapien vor sich hin vegitieren! Ich habe solche Angst ihn zu verlieren! Ich habe 3 Kinder und werde zum Glueck abgelenkt und trotzdem fühl ich mich so leer! Wie das kleine Maedchen dem papa sagt es wird alles gut! Es ist wie ein schlechter Traum und ich.hoffe hier etwas "aufgefangen" zu werden! Was kommt auf uns zu? Wie sehr wird er leiden muessen? Therapie oder keine? Tausend Fragen....
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  #2  
Alt 21.05.2013, 13:15
Bremensie Bremensie ist offline
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Registriert seit: 25.11.2007
Beiträge: 758
Standard AW: kommt man irgendwann damit klar...?!?

Guten Tag nocalayu,
so eine Diagnose ist erst einmal ein gewaltiger Schock für den Betroffenen und auch für die Angehörigen.

So schwer es euch fällt so müsst ihr erst mal das Gespräch mit dem Arzt abwarten. Dann erfahrt ihr auch welche Behandlung dein Paps bekommen soll. Es ist bestimmt hilfreich wenn dein Vater zu diesem Gespräch eine Vertrauensperson mit nimmt. Schreibt euch doch jetzt schon mal auf was dein Paps für Fragen an den Arzt hat.

Wenn ihr dann die Behandlungsmethode wisst dann kann dein Paps entscheiden was er will.

wichtig ist immer das er so wenug Schmerzen wie möglicht. Das erhöht die Lebensqualität und den Lebenswillen.

Lass deinen Vater wissen das du, egal wie er sich entscheidet, seine Entscheidung mit trägst.
__________________
Jeder Tag ist der Anfang des Lebens.
Jedes Leben der Anfang der Ewigkeit.
(Rainer Maria Rilke)
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  #3  
Alt 21.05.2013, 13:38
PeterBoe PeterBoe ist offline
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Registriert seit: 16.04.2013
Ort: Jülich (Kr. Düren)
Beiträge: 115
Standard AW: kommt man irgendwann damit klar...?!?

Liebe nocalayu
Ja, das ist schon sehr schlimm, was Ihr da erlebt, besonders die scheibchenweise Information darüber, welche Krankheit Dein Vater nun hat.
Ich kann Euch da ganz gut verstehen, obwohl ich das „Glück“ hatte, dass mein Prostata- und Darmkrebs gleichzeitig erkannt wurden.
Auf Deine Fragen gibt es leider keine allgemeinen Antworten.

Chemo und Angst: Bei der zweiten Chemo wird normalerweise nicht dasselbe, sondern ein anderes Medikament gegeben. Das kann andere, weniger oder auch mehr Nebenwirkungen haben. Aber bei Nebenwirkungen ist es auch nicht so, dass jeder sie bekommt. Ich habe „5-FU“ bekommen und mein Onkologe hat gesagt ich würde die Haare verlieren. Hab ich aber nicht. Mir hätte dauernd schlecht sein können mit Übergeben, ich hatte aber nur drei- viermal Übelkeit mit ein- zweimal Übergeben und nach einer Viertelstunde ging es mir wieder gut.
Ausserdem gibt es unterschiedliche Methoden wie man eine Chemo gibt: a) einmal die Woche die ganze Menge; das ist die härteste, b) auf fünf kleinere Portionen verteilt, die man jeden Tag bekommt, c) mit Port und einer Pumpe, die über längere Zeit (bei mir eine Woche) ständig eine kleine Menge des Medikamentes abgibt, das ist wohl die schonendste. Letzteres hatte ich, nicht stationär und es ging ziemlich gut.
Man muss also mit dem Arzt sprechen und klären, welche Methode bei der Krankheit möglich ist und wie da jeweils die Nebenwirkungs-Risiken aussehen.
Zugegebenermassen: das ist nicht einfach, denn man muss dafür erst einmal den Schritt machen und „Herr über seine Krankheit“ werden und nicht die Krankheit über einen bestimmen lassen.
Jeder reagiert da anders aber jeder muss sich auch fragen, ob man die (egal wie kleine) Chance mit einer Chemo gesund zu werden einfach wegwerfen will oder nicht.
Gegen viele Nebenwirkungen ist ausserdem eines der sprichwörtlichen „Kräuter“ gewachsen; natürlich habe ich gegen die Übelkeit MCP-Tropfen genommen.
Wegen der Gefahr, dass mir die ganze Darmschleimhaut kaputt geht, habe ich mir bei einem Onkologen, der auch Naturheilkundearzt ist, etwas zur Stärkung des Immunsystems/der Darmflora empfehlen lassen.
Viele dieser „komplementären“ Behandlungsmethoden helfen, die Nebenwirkungen der Chemo zu verringern. Schau mal bei der „Gesellschaft für biologische Krebsabwehr“ nach.

Leiden müssen? Von mir kann ich da garnicht sprechen; ich hatte ja das Glück, dass für mich Chemo, Bestrahlungen, OP, endgültiges Stoma, und nochmal Chemo, Bestrahlungen fast nebenwirkungsfrei geblieben sind.
Meine Frau jedoch ist vor einigen Jahren nach vier Jahren Kampf gegen Lungenkrebs verstorben. Immer wieder Chemos und am Schluss auch Operation wegen Hirnmetastasen. Wir hatte oft Zeiten in denen es ihr wirklich dreckig ging, aber wir hatten zwischendrin auch sehr schöne Zeiten, die wir als Geschenk genommen und die uns entschädigt haben: sie hat ihren 50. Geburtstag mit einer richtig grossen Party gefeiert, sie war glücklich über jede Stunde mit unserem ersten Enkelkind, wir waren in der Schweiz und sind dort gewandert, wir waren auf Kreta und haben die Sonne genossen.
Als der Krebs mich erwischt hatte, da habe ich übrigens mit meinen Kindern gesprochen und auch den Enkeln das so weit wie möglich erklärt („die Krankheit ist zwar schlimm, aber ich kann wieder gesund werden“) Dadurch konnten die Kleinen weiterhin unbefangen mit mir umgehen und so konnte auch ich diese Stunden geniessen. So wie auch Dich haben sie mich immer mal für ein paar Stunden abgelenkt, für die ich dankbar bin.
Niemand weiss vorher, ob eine Krankheit für jemanden mit Leiden verbunden sein wird oder nicht. Aber es ist wichtig zu wissen, dass heute niemand mehr leiden müssen muss. Keiner muss vegetieren! Heute gibt es die „Palliativ-“ Medizin, bei der man sogar zuhause mithilfe eines Pflegedienstes schmerzfrei leben kann.
Liebe Grüsse
Peter
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  #4  
Alt 21.05.2013, 13:50
nocalayu nocalayu ist offline
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Registriert seit: 21.05.2013
Beiträge: 3
Standard AW: kommt man irgendwann damit klar...?!?

Danke Peter für Deinen Zusspruch und ich ziehe den Hut, dass Du nach solchen Schicksalsschlägen noch den Mut hast weiter zu kämpfen! Ich wünsche Dir, dass Du diesen Mut nie verlierst!
Ich weiss dass die Moeglichkeiten heute sehr weit reichen und trotzdem hat man diese Angst, dass ein geliebter Mensch leiden muss! Das ist auch die einzige Angst von meinem Dad! Angst vorm Tod hat er nicht mehr, sagt er! Am Wochenende fahren wir mit der ganzen Familie weg und ich hoffe wir werden dort genug Kraft tanken! Vielleicht gibt ihm das auch wieder Mut zu kämpfen! Es gibt ja auch positive Verläufe beim SRK!
Die Ärzte werden meinen Vater hoffe ich gut genug aufklären, dass er für sich die richtigen Entscheidungen treffen kann!
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  #5  
Alt 22.05.2013, 11:34
Benutzerbild von Nicole13
Nicole13 Nicole13 ist offline
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Registriert seit: 25.04.2013
Beiträge: 410
Standard AW: kommt man irgendwann damit klar...?!?

Hallo Nocalayu!

Es ist immer ein Schlag ins Gesicht, mit dieser Diagnose klar zu kommen. Für den Betroffenen und für die Angehörigen. Bei meinem Freund wurde auch Speiseröhrenkrebs diagnostiziert, auch T4(!), er ist gerade einmal 48.
Nach dem ersten Schock versuchen wir nun, damit klar zu kommen. Er bekommt heute seine 3. Chemo. War jetzt nach 4 Wochen Krankenhaus für ein paar Tage zu Hause. Es war zwar ziemlich anstrengend, nicht nur für ihn, aber wir waren so froh, wieder etwas mehr Zeit miteinander verbringen zu dürfen.
Wenn Dein Vater Angst vor Chemos hat, dann ist das natürlich verständlich. Aber nicht jeder muß mit Nebenwirkungen im schlimmsten Sinne rechnen. Mein Freund verträgt die Chemos ganz gut, hätte ich nie gedacht. Ihm war jetzt zwar häufig übel, aber es ist erträglich für ihn. Ich denke, Dein Vater wird es auch schaffen. Es ist ja im Grunde die einzige Alternative die er hat. Leider....
Ich finde nur dieses Auf und Ab immer ganz schlimm. Und das ist ja nicht nur bei den Chemos so. Heute geht es ihm gut, da freut man sich schon und morgen wieder schlecht. Aber das ist bei dieser schrecklichen Krankheit nun mal so...
Ich wünsche Euch ganz viel Kraft und versucht, soviel wie möglich mit den Ärzten in Kontakt zu bleiben.
LG Nicole
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