Wer hat Infos zu Rehaklinik Niederrhein-Klinik Korschenbroich?

[Anja1209]

Hallo zusammen!
Kennt hier jemand die Niederrhein-Klinik in Korschenbroich???
Ich habe vor einigen Tagen von der Arge NRW meine erste Reha nach Brustkrebs genehmigt bekommen, jedoch nicht für meine angegebene Wunschklinik in Sankt Peter-Ording, wo ich schon einmal vor gut einem Jahr zur AHB war, sondern ich soll in diese Klinik nach Korschenbroich, die ich überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Nach meinen ersten Recherchen im Internet über diese Klinik bin ich ziemlich ernüchtert Die Erfahrungsberichte von Patienten auf www.klinikbewertungen.de sind zum großen Teil sehr negativ. Außerdem ist lediglich ein einziger (ebenfalls negativer) von einer Patientin mit dem Krankheitsbild Mamma-Ca dabei, was bei mir zusätzlich den Eindruck erweckt, dass ich in dieser Klinik als Brustkrebs-Patientin zu einer kleinen Minderheit gehören würde und dort nicht so gut aufgehoben wäre. Wer war schon einmal in dieser Klinik und kann mir darüber Auskunft geben? Auch würde mich interessieren, wie dort erfahrungsgemäß der Altersdurchschnitt der Patienten ist. Auf der Klinik-Homepage sind nur wenige Bilder zu finden und auf diesen sind fast nur Patienten im höheren Alter zu sehen. Ich möchte nicht respektlos erscheinen, aber es wäre mir doch sehr angenehm, die drei Wochen Reha nicht ausschließlich mit Senioren, sondern auch mit Patienten in meinem Alter (Anfang vierzig) zu verbringen. Ich hoffe sehr auf Infos und Erfahrungsberichte von Euch.

[Martina1606]

Hallo Anja!

Ich selber war nur mehrmals als Besucher in dieser Klinik da meine Schwiegermutter dort schon 2 mal war.
Welche Behandlungen sie für BK-Patientinnen haben (ob gut oder schlecht) weiß ich natürlich nicht,aber dort laufen tatsächlich fast ausschließlich ältere Menschen mit Krücken oder Rolator rum.
Dort ist auch fast nur zu sehen das die Leute neue Hüften oder Kniegelenke bekommen haben!
Ich würde versuchen davon zu überzeugen das eine andere Klinik besser für dich wäre!

Leider auch keine positiven Nachrichten,Sorry!

L.G.Tina

[Anja1209]

Hallo Martina!
Ganz herzlichen Dank für deine schnelle Antwort. Das, was du schreibst, habe ich befürchtet. Wie gesagt - nichts gegen ältere Leute, jeder wird irgendwann alt, aber wenn man schon so eine schlimme Krankheit hat bzw. gerade überwunden hat und noch mitten im Leben steht und noch viele (Berufs-)Jahre vor sich hat, dann will man ja möglichst schnell wieder fit werden. Aber eine Reha zusammen mit alten an Krücken oder Rollator gefesselten Menschen ist da wohl nicht zielführend.

Noch mal an alle:
Ich habe in den letzten Tagen sehr viel über die Möglichkeit eines Widerspruchs gegen den Reha-Bescheid bzw. eines Antrags auf Änderung der Klinik gelesen und dass ein ärztliches Empfehlungsschreiben sehr hilfreich sein soll, um in eine andere Klink zu kommen. Meine Frauenärztin ließ mir jedoch gestern auf meine telefonische Anfrage durch ihre Mitarbeiterin ausrichten, dass sie nicht glaubt, dass das was bringt, weil man mittlerweile froh sein müsse, überhaupt eine Reha genehmigt zu bekommen. Ich soll mich aber noch mal bei der Arge erkundigen, was in einem solchen Schreiben stehen müsse, damit sie eine Änderung bewilligen, dann würde sie was aufsetzen. Ich glaube aber nicht, dass die Arge daran interessiert ist, mir auch noch Tipps zu einem Widerspruch zu geben. Die sind ja sicher daran interessiert, auch ihre weniger begehrten Kliniken voll zu kriegen.
Versuchen möchte ich es aber trotzdem mit einem Widerspruch. Wenn mir jemand gute Tipps zur Formulierung eines erfolgversprechenden Widerspruchs bzw. Antrags auf Heilstättenänderung geben könnte, wäre ich äußerst dankbar!
Ich bin so froh, dass ich meinen Brustkrebs bisher so gut bekämpft habe, aber der Gedanke, demnächst drei Wochen in einer Klink, die übrigens gerade mal 80 km entfernt ist, mit überwiegend alten, gebrechlichen Leuten verbringen zu müssen, macht mich total unglücklich

[bibikommt]

Hallo Anja,

ich kann dich beruhigen!!! Ich war sowohl in Korschenbroich (AHB), wie auch in Sankt Peter Ording (Reha nach AHB) und beide war gut.

Natürlich kann nichts die Verpflegung in SPO toppen und auch ein Aufenthalt bei schönem Wetter am Meer ist was anderes wie auf dem Land in Korschenbroich. Ich hatte quasi 3 Wochen Sommerurlaub in SPO.

Aber die AHB in Korschenbroich hat mich nach meiner Nierenkrebs-OP wirklich vorwärts gebracht. Die Therapeuten waren rundum gut, die Verpflegung nicht schlecht, es gibt ein kleines Café welches besseren Kuchen wie SPO hatte und auch der Park dürfte im Sommer ganz nett sein (ich war bei dickem Schnee da, Anreise Silvester ...)

Bei der Anreise dachte ich auch ich wäre in einem Seniorenheim gelandet, aber das hat sich als falsch rausgestellt. Man hat bei der "Tischzusammenstellung" schon darauf geachtet, dass es passte und ich habe sehr nette Leute kennen gelernt. Das ist ja eigentlich immer das A + O, wenn man niemanden findet, mit dem man gut auskommt, ist es immer blöd.

Richtig ist, dass es dort nicht nur Krebspatienten gibt, sondern auch einen Großteil orthopädischer Patienten. Mit denen hab' ich mich auch ziemlich am Anfang schon angelegt , da ich mich erdreistet hatte, immer den Aufzug zu benutzen ..... (ich hatte 10 kg abgenommen und war soooo fertig, Treppen steigen wäre gar nicht gegangen) Nachdem ich mehrmals Getuschel gehört hatte, wieso jemand sooo "junges" den Platz im Aufzug belege, hab ich irgendwann mal gesagt, dass man sicherlich nicht mit mir tauschen wolle, ich jedoch gerne mit Ihnen tauschen würde. Von da an, waren auch diese Leute total nett zu mir, haben den Aufzug aufgehalten, damit ich noch rein konnte usw. Was ich damit sagen will ist eigentlich, dass es oft nicht so ist, wie es zuerst aussieht.

Schade war, dass es zumindest damals keinen Kühlschrank auf dem Zimmer gab und das Schwimmbad nicht wie in SPO außerhalb der Therapie genutzt werden konnte. Mein Zimmer war z. B. nicht schlechter als in SPO.

Also nur Mut, es muss nicht schlecht sein.

LG Gabi

PS Wenn du tatsächlich hin fährst, wäre es nett, wenn du hier dann mal berichtest.....

[Anja1209]

Zitat von bibikommt

Hallo Anja,

ich kann dich beruhigen!!! Ich war sowohl in Korschenbroich (AHB), wie auch in Sankt Peter Ording (Reha nach AHB) und beide war gut.

Natürlich kann nichts die Verpflegung in SPO toppen und auch ein Aufenthalt bei schönem Wetter am Meer ist was anderes wie auf dem Land in Korschenbroich. Ich hatte quasi 3 Wochen Sommerurlaub in SPO.

Aber die AHB in Korschenbroich hat mich nach meiner Nierenkrebs-OP wirklich vorwärts gebracht. Die Therapeuten waren rundum gut, die Verpflegung nicht schlecht, es gibt ein kleines Café welches besseren Kuchen wie SPO hatte und auch der Park dürfte im Sommer ganz nett sein (ich war bei dickem Schnee da, Anreise Silvester ...)

Bei der Anreise dachte ich auch ich wäre in einem Seniorenheim gelandet, aber das hat sich als falsch rausgestellt. Man hat bei der "Tischzusammenstellung" schon darauf geachtet, dass es passte und ich habe sehr nette Leute kennen gelernt. Das ist ja eigentlich immer das A + O, wenn man niemanden findet, mit dem man gut auskommt, ist es immer blöd.

Richtig ist, dass es dort nicht nur Krebspatienten gibt, sondern auch einen Großteil orthopädischer Patienten. Mit denen hab' ich mich auch ziemlich am Anfang schon angelegt , da ich mich erdreistet hatte, immer den Aufzug zu benutzen ..... (ich hatte 10 kg abgenommen und war soooo fertig, Treppen steigen wäre gar nicht gegangen) Nachdem ich mehrmals Getuschel gehört hatte, wieso jemand sooo "junges" den Platz im Aufzug belege, hab ich irgendwann mal gesagt, dass man sicherlich nicht mit mir tauschen wolle, ich jedoch gerne mit Ihnen tauschen würde. Von da an, waren auch diese Leute total nett zu mir, haben den Aufzug aufgehalten, damit ich noch rein konnte usw. Was ich damit sagen will ist eigentlich, dass es oft nicht so ist, wie es zuerst aussieht.

Schade war, dass es zumindest damals keinen Kühlschrank auf dem Zimmer gab und das Schwimmbad nicht wie in SPO außerhalb der Therapie genutzt werden konnte. Mein Zimmer war z. B. nicht schlechter als in SPO.

Also nur Mut, es muss nicht schlecht sein.

LG Gabi

PS Wenn du tatsächlich hin fährst, wäre es nett, wenn du hier dann mal berichtest.....

Hallo Gabi,

auch dir ganz lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Aufgrund deiner Erfahrungen bin ich gleich etwas erleichtert und nicht mehr ganz so pessimistisch. Da du sowohl die Klinik in Korschenbroich als auch die in SPO aus eigener Erfahrung kennst bist du ja die optimale Ansprechperson für mich zu diesem Thema und ich bin sehr froh, dass du mir geantwortet hast und mir deine Erfahrungen so ausführlich geschildert hast.
Das, was du über diese intoleranten Mitpatienten berichtet hast, ist nicht schön. Meine Befürchtung war ja, dass man eventuell in dieser Klinik als Krebspatientin nicht alle nötigen ärztlichen und therapeutischen Behandlungen erhält und eher so mit den orthopädischen Patienten "mitläuft". Dass aber diese orthopädischen Patienten dir gegenüber zunächst so intolerant waren und dich anscheinend überhaupt nicht als ernsthaft erkrankten Menschen wahrgenommen und respektiert haben, stimmt mich noch viel nachdenklicher. Klar, die Patienten wechseln ständig und man kann in jeder Klinik das Pech haben, auf Leute zu treffen, mit denen man sich nicht versteht. Aber ich denke trotzdem, dass das Verständnis und der Respekt der Patienten untereinander eher in einer Klinik wie SPO gegeben ist, wo die Patienten alle diese schlimme Krankheit Krebs durchlitten haben oder noch immer haben und wo sie keine "Exoten" zwischen hüft- oder knieleidenden Menschen sind, von denen die wenigsten nachempfinden können, was man als Krebskranker alles durchmacht.
Nun ja, ich werde mir noch mal meine Gedanken dazu machen. Was du ansonsten über die Klinik geschrieben hast, klingt ja nicht sooo schlecht. Dass man auf dem Zimmer keinen Kühlschrank hat, ist zwar schade und umso bedauerlicher, wenn das Klinikessen nicht besonders schmeckt. Aber das wäre für mich vielleicht gar nicht so verkehrt, dann würde ich vielleicht mal wieder ein paar Pfund runterkriegen

Nochmals vielen Dank an dich für die Infos und Tipps und dir alles Gute! Ich werde auf jeden Fall berichten, wie es bei mir weitergeht.

Wenn noch jemand zu diesem Thema was beitragen kann - ich freu mich über jeden hilfreichen Kommentar!

[bibikommt]

Hallo Anja,

ich hoffe, das mit den Mitpatienten ist nicht sooo schrecklich rüber gekommen .... denn die waren ja später, nachdem ich mal diesen Satz habe fallen lassen, ausgesprochen zuvorkommen und ich glaube auch zerknirscht. Die orthopädischen Patienten waren halt oft älter und ich glaube gar nicht, dass diese soooo gut informiert waren, welche Fachrichtungen dort behandelt werden und halt einfach unwissend waren.

Wenn ich so richtig drüber nachdenke, gab es wohl auch Zimmer MIT Kühlschrank, denn ich hatte eine Dame am Tisch, die dort irgendwelche Medis aufbewahrte. Muss man vlt. mit anfragen.

Ansonsten habe ich mich fachlich gut aufgehoben gefühlt, auch wenn ich die einzige Nierenkrebspatientin war und in den urologischen Vorträgen erst einmal merkwürdig gemustert wurde, denn dort saßen alles Herren. Der urologische Oberarzt erschien mir aber damals schon sehr kompetent und erst im nachhinein weiss ich das zu schätzen, denn erst jetzt weiss ich, wie wenig die meisten Ärzte über Nierenkrebs wissen ....

Versuch doch einfach mal einen Widerspruch. Vlt. hast du Glück, aber vlt kommst du dann auch ganz woanders hin .....

LG Gabi